www.wikidata.de-de.nina.az
Giudicarie deutsch Judikarien nennt man die Tallandschaften der norditalienischen Alpen nordwestlich des Gardasees an der oberen Sarca und dem oberen Chiese zwischen Adamellomassiv Brentagruppe und den nordwestlichen Gardaseebergen Sie liegen westlich von Trient und bilden die Talgemeinschaft italienisch Comunita di valle Comunita delle Giudicarie im Trentino Italien Talgemeinschaft Comunita delle Giudicarie grun im Trentino grau Inhaltsverzeichnis 1 Namensherkunft 2 Lage und Ausdehnung 3 Topografisches 4 Die Taler der Inneren Judikarien 4 1 Das Valle di Campiglio 4 2 Das Val Rendena 4 3 Das Becken la busa von Tione 4 4 Das Tal des Arno 4 5 Das Valle del Chiese 5 Die Landschaften der Ausseren Judikarien 5 1 Der Bleggio 5 2 Der Lomaso 5 3 Der Banale 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseNamensherkunft BearbeitenDie Bezeichnung Judikarien auf italienisch Giudicarie bedeutet Gerichtsbezirke und geht auf Rechtsgepflogenheiten des Mittelalters zuruck In einem Testament des Veroneser Bischofs Notecherius vom Jahr 927 ist die Rede von den Judicaria Summa Laganensis die ein weit grosseres Territorium umfassten und Gebietseinteilungen beschrieben die noch von den Langobarden aus den Militarordnungen der spaten Romerzeit ubernommen wurden Die Judicaria Summa Laganensis wurde 1349 in einem Kaufvertrag zwischen dem Bischof von Trient und dem Skaliger Mastino II auf die heutige Ausdehnung der sieben Bezirke Le Sette Pievi delle Giudicarie reduziert weil der Rest die Gebiete von Riva und Tenno Ledro Arco und das Cavedine Tal an den Skaliger abgetreten wurde Das ganze Territorium unterstand seit dem Jahr 927 der Mark Trient und seit 1027 den Furstbischofen von Trient 1 Im landesublichen Sprachgebrauch wird auch heute noch zwischen den Inneren Judikarien auf italienisch Giudicarie interiori mit dem Valle di Campiglio dem Val Rendena dem Becken von Tione la busa dem Val di Breguzzo und dem Valle del Chiese bis zum Idrosee und den Ausseren Judikarien auf italienisch Giudicarie esteriori mit den Gebieten von Bleggio Banale und Lomaso unterschieden Andere Einteilungen wie Unteres Judikarien oder Mittleres Judikarien sind viel spater aus wirtschaftlichen oder touristischen Motiven entstanden Lage und Ausdehnung BearbeitenIm Norden und im Westen bilden die Berge der Adamello Presanella Alpen die Grenze zum Val di Sole und zur Val Camonica Im Nordosten verlauft die Grenze zum unteren Teil des Val di Sole und zum Val di Non durch das Brenta Massiv zur Anhohe von Andalo hin und im Osten bildet der Hohenzug der Paganella und des Monte Gazza bis zur Schlucht des Limaro vor Toblino die Grenze Sudlich davon schreibt der in das Sarca Tal steil abfallende und zu den Gardaseebergen gehorende Monte Casale den Grenzverlauf fort Durch die Ledro Berge streicht die Grenze uber den 732 m hohen Ballino Pass nordlich des Tennosees gelegen bis zu deren nach Westen abfallenden Bergflanken zum Valle del Chiese hin wo diese flacheren und unscheinbar wirkenden Hohenrucken die Grenze zum Ledro Tal bilden Ein Gutteil der Judikarien liegt im Parco regionale dell Adamello und Parco naturale Adamello Brenta dem grossten zusammenhangenden Schutzgebiet der Alpen Topografisches BearbeitenZeichnet man die Richtungen der Hauptverkehrsadern durch die Judikarien auf ein Blatt Papier lasst sich leicht feststellen dass das Ergebnis die Form eines nach rechts geneigten Buchstaben H aufweist dessen Senkrechtbalken unterschiedlich lang sind Der rechte wird in etwa von der Strasse 421 nachgebildet die das Nonstal am Molvenosee entlang durch den Banale und Lomaso uber dem Ballino Pass mit Riva del Garda verbindet und die Ausseren Judikarien nachstellt Der linke Senkrechtarm also die Inneren Judikarien wird vom Norden ausgehend vom Tal des Campiglio vom Rendena Tal vom Tal des Arno sudlich von Tione und vom Tal des Chiese gebildet Den Querbalken bilden die alte Panoramastrasse am nordlichen Hang des Sarca Tales entlang nach Stenico und die Talstrasse am Stausee von Ponte Pia vorbei durch die Scaleta nach Ponte Arche sowie die Verbindung von Tione uber den Durone Pass nach Bleggio Superiore Die Taler der Inneren Judikarien BearbeitenDas Valle di Campiglio Bearbeiten Die Strasse uber den 1682 m hoch gelegenen Passo Campo Carlo Magno ist die einzige Nord Sud Verkehrsverbindung zwischen dem Val di Sole und den Talern der Inneren Judikarien Der englische Alpinist und Reiseschriftsteller Douglas William Freshfield hat 1875 in seinem Werk The Italian Alps beschrieben wie er bei einem fruheren Besuch an der Stelle an der sich spater Madonna di Campiglio entwickelt hat nichts als eine Wiese mit einer Wallfahrtskirche mit Hospiz und eine Herde Kuhe bei einer Futterkrippe vorgefunden habe Hochkaratige Prasenz aus den Kreisen des habsburger und des europaischen Adels hat bereits im auslaufenden 19 Jahrhundert mitgeholfen aus diesem Flecken einen der bekanntesten Fremdenverkehrsorte des Trentino zu machen Das Gewasser in diesem Tal wird Sarca di Nambino oder Sarca di Campiglio genannt Es ist einer der drei Quellflusse die von der Konvention bestimmt alle im Adamello Presanella Gebiet auf der orografisch rechten Seite entspringen Sudlich von Madonna di Campiglio nach der Ortschaft Sant Antonio di Mavignola nimmt dieser Quellfluss den Sarca di Nambrone aus dem etwa 9 km langen und karformigen Val Nambrone auf Vom Valle di Campiglio wird dieses Tal durch die Bergkette des Monte Nambrone Monte Serodoli getrennt Von der rechten Seite kommen aus dem Brentamassiv bis Pinzolo die Bache aus den Talern Vallesinella Brenta und Valagola dazu Das Val Rendena Bearbeiten nbsp Durch das Valle Rendena fuhrt ein Radweg Pista Ciclabile Bei Carisolo wird ebener Talboden erreicht Auf der rechten Seite des Rhendenatals offnet sich der breite Trichter des Taleinganges in das Val di Genova das sich 17 km zwischen die Gebirgsstocke der Presanella und des Adamello hineinzwangt und das links und rechts mit Wasserfallen aufwarten kann von denen jene von Nardis wohl die bekanntesten sind Auf einem Felsvorsprung am nordlichen Talrand steht das Kirchlein von Santo Stefano das von Simone Baschenis eindrucksvoll ausgemalt wurde Die Baschenis waren eine wandernde Malerfamilie die aus Averaria bei Bergamo stammte und innerhalb eines Zeitraumes von 100 Jahren zwischen 1461 und 1547 viele Kirchen der Judikarien des Val di Sole und des Val di Nons verschonerte Simone Cristoforo und Dionisio Baschenis waren die bekanntesten Vertreter dieser Dynastie Ihre Auftraggeber waren die Gemeinden oder die Bruderschaften der Battuti eine Kongregation von Laienbrudern In ihren Malereien stellten sie Themen dar die die Erwartungen der Talbewohner sehr gut widerspiegeln und in ihrer frischen und klaren Farbwahl althergebrachte Darstellungsschemen zum Ausdruck bringen Dadurch erzielen sie einen originellen Effekt der eine Synthese aus der gotischen Ikonographie und jener der Renaissance schafft angereichert mit lebendigen volkstumlichen Elementen Die Vigiliuskirche von Pinzolo mit ihrem Totentanz von Simone Baschenis ist wohl das bekannteste Beispiel nbsp Neben der Sarca die CiclopistaBei Pinzolo vereinigt sich der dritte Quellfluss der Sarca die Sarca di Genova aus dem Val di Genova mit den anderen und bildet ab hier die Sarca ohne jeden Zusatz Am Ortsende von Pinzolo in Richtung Tione steht ein von fra Silvio Bottes 1968 geschaffenes Denkmal al Moleta dem Scherenschleifer gewidmet das an jene Handwerker des Val Rendena erinnern soll die fruher mit ihrem Schleifstein auf Radern durch alle Lander zogen um ihren Lebensunterhalt mit der Messer und Scherenschleiferei zu verdienen Daneben gab es noch die segantini die wandernden Sagewerksarbeiter und die Wursthersteller von Caderzone und Strembo die es den Scherenschleifern gleichtaten und gewissermassen zu einem Exportschlager und zu einem Markenzeichen des Rendenatales wurden In Caderzone das ist die nachste grossere Ortschaft nach den Dorfern Giustino und Massimeno hat das Geschlecht der Grafen Lodron die seit dem Mittelalter uber mehrere Jahrhunderte hindurch das ganze Gebiet der hinteren Judikarien regierten den Palazzo Bertelli hinterlassen Die Sippe war in ihrer Machtausubung alles andere als zimperlich und Marco da Caderzone ein unehelicher Sohn des Giorgio I aus der Linie der Castel Lodron und ein besonders gewalttatiger Vertreter dieses Geschlechts hat im ausgehenden 15 Jahrhundert durch seine rucksichtslosen Ubergriffe traurige Beruhmtheit erlangt Auf einem Schwemmkegel nordlich von Caderzone steht der Maso Curio ein einzigartiger aus dem 14 Jahrhundert stammender ungewohnlich grosser Bauernhof der eine wirkliche Sehenswurdigkeit darstellt Von der Hangsiedlung Bocenago auf der linken Talseite aus konnen die nachsten Dorfer Strembo Mortaso und Spiazzo uberblickt werden Von Spiazzo zweigt eine Strasse ab die den linken Hang erklimmt und uber den 1168 m hoch gelegenen Pass von Daone in das Val Manez und nach Preore ostlich von Tione fuhrt Vor der Ortschaft Pelugo trifft man auf eine von den Baschenis ausgemalte Kirche Sie ist an einem Friedhof gelegen und dem heiligen Abt Antonius geweiht Sie befindet sich in der Nahe der Mundung des Val di Borzago das vom Rio Pedu di Pelugo entwassert wird Das ist ein rechts liegendes Seitental das im Hintergrund vom zum Adamellomassiv gehorenden Care Alto beherrscht wird Der Bereich der gleichnamigen Schutzhutte war im Ersten Weltkrieg ein wichtiges Logistikareal des osterreichischen Heeres Ein guter Teil des Tales wird von einer Strasse erschlossen die von Borzago aus einem Ortsteil von Spiazzo ihren Ausgang nimmt nbsp Dare im unteren Abschnitt des Val RendenaEin weiteres rechtes Seitental ist das Val di San Valentino das vom Rio Pedu di San Valentino entwassert wird der bei Villa Rendena in das Haupttal mundet Die Strasse in dieses Seitental zweigt hingegen schon bei Vigo Rendena ab Das Haupttal ist in diesem Bereich sehr dicht besiedelt denn die Dorfer fliessen nahezu konturlos ineinander uber Vor Villa Rendena sind dies noch die Ortschaften Dare und Iavre und danach der Weiler Verdesina auf einer von der Talstrasse aus nicht einsehbaren Hangterrasse gelegen Gleich unterhalb von Verdesina mundet der Rio Finale in den Sarca Er bildet die Grenze zwischen dem Val Rendena und dem Becken von Tione Das Becken la busa von Tione Bearbeiten Die Ortschaft Tione di Trento ist der Hauptort der Inneren Judikarien verfugt uber ein Krankenhaus und beherbergt zahlreiche Verwaltungen lokaler Behorden Ein verheerender Grossbrand im Jahre 1895 hat den Ort den Grossteil der alten Bausubstanz beraubt sodass nur der sudlichste Teil den Charakter aus fruheren Zeiten bewahren konnte Bei Tione wendet sich das Tal der Sarca gegen Osten und verengt sich zusehends bis zum Stausee von Ponte Pia Auf der linken Seite des Flusses am Sonnenhang liegen die zwei kleinen Ortschaften Preore und Ragoli Von Preore aus fuhrt eine kurvenreiche Strasse zu den kleinen Fraktionen der Gemeinde Montagne Cort Larzana und Binio und in das Val Manez Nicht weit von Ragoli mundet ein weiteres langes Seitental in das Haupttal das Val d Algone Die Strasse zieht weit oberhalb des Flusslaufs den Hang entlang nach Stenico Am sudlichen Sarca Ufer liegen gegenuber von Preore die kleine Ortschaft Saone und auf einer Hangterrasse die Orte Bolbeno und Zuclo Vom letztgenannten Ort fuhrt eine Strasse uber den 1000 m hoch gelegenen Durone Pass nach Bleggio Superiore Das Tal des Arno Bearbeiten Im Becken von Tione nimmt der Sarca den aus dem Suden heranstromenden Arno auf der im Val di Breguzzo entspringt und von der auf dem Sattel von Bondo 823 m hoch gelegenen Wasserscheide an der Ortschaft Breguzzo vorbei noch nach Norden abgebogen wird Auch der aus dem gegenuber liegenden kleinen Val Gaverdina fliessende Bach teilt dieses Schicksal und wird bei Bondo vom Arno aufgenommen Bei der Ortschaft Breguzzo sind die Uberbleibsel der Rocca di Breguzzo zu sehen die im Mittelalter zuerst den Bischofen von Trient und dann den Lodron unterstand und einst fur die Sicherheit des Durchzugsverkehrs eine wichtige Funktion ausubte Solche Gemauer sind weiter sudlich im Tal des Chiese haufiger anzutreffen fehlen aber im Rendena Tal vollig Breguzzo und die auf dem flachen Wiesensattel liegende Ortschaft Bondo gehorten fruher zur Pieve di Tione In Bondo befand sich der Sitz der osterreichisch ungarischen Heeresleitung fur die Adamello Front wahrend des Ersten Weltkrieges Auf ihre Initiative hin wurde dort ein Soldatenfriedhof fur etwa 700 Gefallene dieses Frontabschnittes eingerichtet Das Valle del Chiese Bearbeiten Das Tal sudlich des Sattels von Bondo ist das Tal des Chiese obwohl der gleichnamige Fluss im Val Daone entspringt und somit erst weiter sudlich den Boden des Haupttales erreicht Diesen oberen Teil des Tales entwassert der Adana Er entspringt im Val Bondone das bei der Ortschaft Roncone neben dem gleichnamigen kleinen See in die Adamello Gruppe hineinfuhrt Die Kirche Santo Stefano ist wegen der kunstvoll gestalteten und geschnitzten Orgelempore einen Besuch wert Hin zur nachsten Ortschaft verengt sich das Tal und bei Lardaro hat die Geschichte drei osterreichische Sperrforts hinterlassen Larino Danzolino und Revegler Schon wahrend der napoleonischen Epoche waren franzosische Truppen hier brandschatzend durchmarschiert und die Angriffe lombardischer Freischarler 1848 waren fur die osterreichische Generalitat der Anlass erste Festungsbauten zu errichten Als aber 1859 die Grenze zu Italien gewissermassen vor die Haustur verlegt wurde machte die Heeresfuhrung Ernst und erbaute an dieser strategisch gunstigen Stelle innerhalb kurzester Zeit einen fur damalige Verhaltnisse schwer zu uberwindenden militarischen Sperrgurtel Nach Agrone einer Fraktion der ehemaligen selbststandigen Gemeinde Pieve di Bono fallt das Tal leicht ab und weitet sich bei der Talgabelung in das lange Daonetal Die Fraktionen Strada Creto und Cologna liegen in der Talniederung die Fraktion Por auf einer Anhohe der linken Talseite Entlang der Strasse nach Por ragt der Schlosshugel des Castel Romano auf Die Burg war seit dem 14 Jahrhundert einer der Hauptsitze der Grafen Lodron Ubriggeblieben von der einst machtigen Anlage sind auch heute noch majestatisch anmutende Mauerruinen riesigen Ausmasses Die Anhohe von Por bietet einen weiten Rundumblick auf die Dorfer im Eingangsbereich des Daone Tales Bersone Daone Praso und Sevror auf das Hochplateau von Boniprati oberhalb der Ortschaft Prezzo mit den Ortsteilen Dos und Cistel und auf die dahinter liegenden Berge der Adamello Gruppe Die nachste Ortschaft im Talgrund ist Cimego Von dort fuhrt eine kurvenreiche Strasse den rechten Hang hinauf nach Castel Condino Talabwarts zweigt das langgezogene Tal des Giulis auch Valle Aperta genannt in die Hange der Adamello Berge Bis in diese Gegend drangen im Dritten Italienischen Unabhangigkeitskrieg 1866 etwa 40 000 garibaldinische Freischarler vor gegen die die osterreichischen Truppen in Unterzahl in den Gefechten um Monte Suello und Condino und in der Schlacht bei Bezzecca im Ledrotal schon den Kurzeren gezogen hatten Garibaldi schickte sich bereits an weiter nach Trient vorzudringen als ihn in Bezzecca die Order des Oberbefehlshabers des piemontesischen Heeres La Marmora erreichte sich wegen des inzwischen geschlossenen Waffenstillstandes aus dem Trentino zuruckzuziehen Mit einem Telegramm mit dem beruhmt gewordenen einzigen Wort Obbedisco ich gehorche beugte sich Garibaldi widerwillig diesem Befehl Condino ist nach dem weiter sudlich liegenden Ortschaft Storo der zweitgrosste Ort des Tales Eine kurvenreiche Strasse fuhrt nach Brione Es ist ein reizvolles Bergdorf auf der rechten Talseite und mit 893 m der hochstgelegene Ort des Tales In Condino haben die Baschenis bei der Kirche San Rocco grosser Christoforus und im Laurentius Kirchlein hoch auf der linken Talseite ihre Spuren hinterlassen Vor Storo weitet sich das Tal Es liegt auf der linken Talseite wo der Eingang in das enge Val d Ampola einen Trichter in den steilen Felswanden bildet Durch dieses Seitental fuhrt eine Strasse nordostwarts uber den Ampola Pass in das Ledrotal Es wird vom Palvico entwassert der im kleinen Ampolasee entspringt Im Tal sind noch die Uberreste des osterreichischen Sperrforts Ampola zu finden das bei der garibaldinischen Invasion 1866 eine Rolle spielte Auf der rechten Seite des Chiesetales befinden sich die Fraktionen der Gemeinde Storo Darzo und Lodrone Von der Ortschaft Lodrone aus hat das Geschlecht der Lodron seine jahrhundertelange Expansion angetreten Am Berghang steht ihr Stammschloss Santa Barbara im Ort ihr Herrenhaus die Villa Baviera die bis knapp nach dem Zweiten Weltkrieg noch von den Nachkommen eines Zweiges dieser Familie bewohnt wurde Etwa 5 km weiter westlich auf dem Taleingangsrucken in das Caffarotal liegt die Fraktion Riccomassimo eine kleine Hangsiedlung Das sudliche Ortsende von Lodrone liegt am Ufer des Flusses Caffaro der aus dem Bagolinotal herauskommt und die Grenze zur Provinz Brescia bildet Ponte Caffaro am Idrosee liegt im brescianer Verwaltungsbereich Weiter sudlich steht hoch uber dem ostlichen Seeufer ein weiteres Schloss der Lodron San Giovanni neben der Ortschaft Bondone Die Landschaften der Ausseren Judikarien BearbeitenDer Sarca Fluss wendet sich bei Tione nach Osten und behalt fur ca 25 km diese Richtung bei Er bricht sich Bahn durch die kurze und tiefe Talenge der Scaleta bei Stenico und qualt sich nach Ponte Arche und Comano Terme tosend durch die mehrere Kilometer lange Schlucht des Limaro nach Sarche wo er seinen Lauf in der breiten Talfurche des Valle dei Laghi wieder nach dem Suden richtet um ihn dann im Gardasee zu beenden Die Ausseren Judikarien prasentieren sich als weite langgezogene Talmulde deren sanft ansteigende Hochflachen und Anhohen mit zahlreichen Dorfern ubersat sind und von Bergketten umgeben sind die keine scharfen Konturen aufweisen Dieser Teil der Judikarien ahnelt sehr stark dem Nonstal nordlich der Brenta Von den tief eingeschnittenen Laufen der eher kleinen Bache ist von oben kaum etwas zu bemerken Die Ubergange in die benachbarten Talschaften Ballino Pass Durone Pass der Sattel von Andalo der Limaro konnen hochstens erahnt werden Das Bachbett des Sarca bildet ebenfalls von der Vogelperspektive aus eine kaum sichtbare Trennlinie die den Banale im Norden vom Lomaso und vom Bleggio im Suden trennt Die sudlich des Sarca gelegenen Hochflachen werden vom Duina Bach der das Val Marcia im Sudwesten entwassert in den ostlich gelegenen Lomaso und in den Bleggio westlich davon getrennt Der Bleggio Bearbeiten Im Bleggio liegen zahlreiche kleine Dorfer nebeneinander Der Gemeindehauptort ist Santa Croce und befindet sich im Bleggio Superiore In einem romischen Inschriftsfragment das hier gefunden wurde wird ein Sextus Blegina genannt also Sextus aus Bleggio Der Bleggio Superiore ist durch eine Hangstufe vom Bleggio Inferiore getrennt Dort erheben sich auf dem dosso della vedova in der Nahe des Weilers Vergonzo noch die notdurftig restaurierten Uberreste der Burg Restor die im 13 Jahrhundert von den Grafen Arco erbaut wurde und zusammen mit dem Castel Spine im gegenuberliegenden Lomaso deren wichtige Verteidigungsstutzpunkte in dieser Gegend gegen die Herren von Campo und gegen die Lodron waren Die Strasse uber den Durone Pass Hohe 1000 m nach Tione bietet auf dem Scheitel und auf der dicht bewaldeten Westrampe kaum Aussicht Von der Ostrampe aus kann an mehreren Stellen der Bleggio und der Lomaso gut uberblickt werden Nicht weit oberhalb des Passes befindet sich die Malga Stabio Der Lomaso Bearbeiten Die Gemeinde Fiave liegt im Suden des Lomaso Zu ihr gehoren neben dem Hauptort noch die Fraktionen Ballino Favrio und Stumiaga Ballino liegt auf dem gleichnamigen Sattel uber den eine Strassenverbindung nach Riva del Garda fuhrt In Ballino hat ein Gutteil der Einwohner deutschsprachige Vorfahren die nach der Pestepidemie von 1630 die Lucken die der schwarze Tod in die Bevolkerung riss durch allmahliche Zuwanderung wieder auffullten Wahrscheinlich hat deswegen der junge Andreas Hofer in diesem Ort drei Jahre lang gelebt und gearbeitet 1785 88 um die italienische Sprache und das welsche Tirol kennenzulernen Von Touristen erwandert und gerne besucht wird die Camerona di Ballino eine grosse Karsthohle oben am Berg In Archaologenkreisen bekannt geworden ist Fiave besonders durch die vielen Funde in der Torbiera einem Torfmoor sudlich der Ortschaft das aus dem See Carera entstanden ist Nachgewiesen wurden hier Siedlungstatigkeiten in einer Pfahlbausiedlung wahrend eines Zeitraums von 2300 bis 1200 v Chr Hinter Favrio bildet das Val Lomasone eine wunderbar anzusehende von den Gletschern geformte lange Talhalbrohre auf den Calino Sattel hinauf der nach Tenno fuhrt Die benachbarten Orte im Norden gehoren zur Gemeinde Comano Terme In Vigo Lomaso befindet sich die Pieve di San Lorenzo eine der altesten Kirchen des Trentino mit einem von der Kirche getrennten Baptisterium Vigo Lomaso ist auch die Heimat Bernardino Dalpontes ein Zeitgenosse und trentinischer Mitkampfer Andreas Hofers wahrend der Napoleonkriege Auf dem Hang nach Lundo hinauf stehen die Uberreste des schon erwahnten Castel Spine das ursprunglich wie manch anderes Schloss der Judikarien im Besitz der Dorfgemeinschaft war Im 13 Jahrhundert ging es in den Besitz der Grafen Arco uber In Campo Lomaso sticht die Villa de Lutti ins Auge ein im 19 Jahrhundert umgebauter und erweiterter Kunstlertreff der damals im ganzen Trentino bekannt war Westlich von Campo steht auf einem Felssporn in der Duina Schlucht das gut erhaltene Castel Campo der Herren von Campo ein niederer Lehnsadel der Judikarien aus dem Matthias Gallas abstammte der im Dreissigjahrigen Krieg in kaiserlichen Diensten Karriere machte Ponte Arche am Sarca ist der Hauptort der Gemeinde Comano Terme Sie ersetzt seit 2010 die ehemaligen Gemeinden Bleggio Inferiore mit den Orten oder Weilern Bie Cares Cilla Vergonzo Comighello Bono Duvredo Sesto Villa Tignerone ein Teil von Santa Croce sowie Lomaso mit den Orten Dasindo Vigo Lomaso Campo Lomaso Lundo Poia Godenzo Comano und mit einem territorial abgegrenzten Teil des Val d Algone im Brenta Gebiet Der Ort liegt sehr zentral und hat deswegen schon in der Vergangenheit verschiedene Institutionen der ausseren Judikarien an sich gezogen Den grossten Bekanntheitsgrad besitzt ohne Zweifel der kleine Ort Comano Terme dessen sagenumwobene Heilquellen schon den Romern bekannt waren und im Mittelalter einen besonderen Ruf genossen Die Quellen wurden um 1400 von einem Bergsturz verschuttet und erst Jahrhunderte spater wieder ausgegraben nachdem sich die Kunde verbreitet hatte dass Bauern die ihre von der Kratze befallenen Hande ins aussickernde Wasser tauchten von dieser Krankheit geheilt wurden Der Banale Bearbeiten Bei Ponte Arche befindet sich die Brucke die schon fruher den Banale mit dem Lomaso und dem Bleggio verband deswegen der Name Heute uberquert die Hauptverkehrsader bei Villa Banale weiter ostlich die 90 m tiefe Sarca Schlucht Villa Banale ist eine Fraktion der Gemeinde Stenico Stenico liegt auf der Hochflache am Fusse des Dos della Forra eines sudlichen Auslaufers der Brenta Gruppe Der westliche Ortsteil liegt in einer Art Sattel zwischen dem Berghang und dem Schloss Stenico Es ist sehr gut erhalten und gehort zu den schonsten seiner Art im Trentino Es war ursprunglich im Besitz der Dorfgemeinschaft und im Mittelalter heftig zwischen den Adelsfamilien der Judikarien und der Castelbarco umkampft Am Beginn der Neuzeit ubernahmen es die Bischofe von Trient sassen zeitweise selbst dort und erwahlten es zum Sitz ihres Verwalters in den Judikarien Vom Schloss aus hat man Blickverbindung zu allen anderen Burgen dieses weiten Beckens Westlich des Schlosses fallt der Burgfelsen in das Valle dei Molini Muhlental ab in dem fruher der wasserreiche Rio Bianco aus dem Valle Laon zahlreichen Muhlen und Schmieden den Betrieb garantierte Die weiteren Fraktionen von Stenico sind Premione Sclemo und Seo Die nachsten kleinen Ortschaften auf dem folgenden Landschaftsplateau sind Tavodo und Andogno die zur Gemeinde Dorsino gehoren Tavodo war einst Sitz der Pieve del Banale von der das ganze nordlich des Sarca liegende Gebiet den Namen ubernommen hat Diese Gegend ist auch Heimat der ciuiga Das ist eine geraucherte Schweinswurst die mit gekochten weissen Ruben gestreckt ist In der Vergangenheit behalfen sich die Bewohner der Not und dem Mangel gehorchend auf diese Weise damit bei der Schlachtung die zu verwurstende Fleischmenge zu erhohen Nach Uberquerung des Ambiez Baches gelangt die Strasse nach Dorsino hinter dem sich das weit in das Brenta Massiv hineinreichende Val d Ambiez offnet San Lorenzo in Banale ist die touristisch besterschlossene Ortschaft Es entstand aus den 7 Weilern Berghi Pergnano Senaso Dolaso Prato Prusa und Glolo In der Nahe von Glolo sind auf einem Felsvorsprung in der Schlucht des Val Bondai die Uberreste des Castel Mani zu finden Von dort offnet sich ein einmaliger Blick durch die Sarca Schlucht hinaus in das aussere Sarca Tal Der Dos del Comun bietet einen ungehinderten Ausblick auf das Gebiet von Nembia und auf das Tal des Bondai Der Molvenosee weiter nordlich ist durch einen riesigen Felssturz um etwa 1000 v Chr entstanden Er ist der zweitgrosste See des Trentino der vollstandig auf Landesterritorium liegt Er hat oft keinen naturlichen Ablauf Das Wasser sickert zu einem Gutteil durch den Felsschutt dieses Bergsturzes und tritt weiter unten im Bondai Tal zu Tage Der einzige Ort am Nordufer ist Molveno Weblinks Bearbeitenvalligiudicarie it Consorzio Turistico Giudicarie CentraliEinzelnachweise Bearbeiten comunitadellegiudicarie it Memento vom 20 Mai 2014 im Internet Archive Vorlage Webarchiv Wartung Linktext fehlt Linktext fehlt Biospharenreservate in Italien Collemeluccio Montedimezzo 1977 Circeo 1977 Miramare 1979 Cilento und Vallo di Diano 1997 Somma Vesuvio und Miglio d Oro 1997 Ticino Val Grande Verbano 2002 Toskanische Inseln 2003 Selve Costiere die Toscana 2004 Monte Viso 2014 Sila 2014 Ledroalpen und Judikarien 2015 Po Delta 2015 Toskanisch emilianischer Apennin 2015 Collina Po 2016 Tepilora Rio Posada und Montalbo 2017 Monte Peglia 2018 Valle Camonica Alto Sebino 2018 Julische Alpen 2019 Po Grande 2019 46 03 10 73 Koordinaten 46 2 N 10 44 O Normdaten Geografikum GND 4028818 3 lobid OGND AKS VIAF 240781826 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Giudicarie amp oldid 236477197