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Das Val di Sole deutsch veraltet Sulztal oder Sulzberg sulzbergisch Val de Sol liegt nordwestlich von Trient in den italienischen Alpen Es bildet mit dem Nonstal italienisch Val di Non ein dem Etschtal zulaufendes Talsystem Das Tal gehort administrativ zur Talgemeinschaft Comunita della Valle di Sole der Autonomen Provinz Trient Val di SoleDas untere Val di Sole mit Blickrichtung SudwestenDas untere Val di Sole mit Blickrichtung SudwestenLage Trentino ItalienGewasser NoceGebirge Ortler Alpen Adamello Presanella Alpen BrentaGeographische Lage 46 18 N 10 48 O 46 3 10 8 3556 Koordinaten 46 18 N 10 48 OKarte von Val di SoleTyp KerbtalGestein siliziklastische Sedimentgesteine Plutoniten biogene SedimentgesteineHohe 540 bis 3556 m s l m Lange 37 kmKlima alpin bis subalpinVorlage Infobox Gletscher Wartung Bildbeschreibung fehlt Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Geographie 2 1 Lage 2 2 Territoriale Gliederung der Siedlungen 3 Geologie 4 Sehenswurdigkeiten und Tourismus 5 Bilder 6 Literatur 7 WeblinksEtymologie BearbeitenDie italienische Bezeichnung Val di Sole hat mit der Sonne wahrscheinlich nichts zu tun Da es in Nordtirol gleich klingende Namen wie Sulztal Sulzkogel usw gibt konnte an eine gemeinsame keltische Wurzel gedacht werden aus der sich das italienische sole und das deutsche Sulz entwickelt haben Durchaus nicht zu weit hergeholt konnte ein Thuls sein das mit dem Stamm der Tuliassi aus der Tabula Clesiana in Verbindung gebracht werden konnte Ahnlich spekulativ ist die Herleitung von der keltischen Wassergottheit Sulis die eine Verbindung mit den Mineralwasserquellen im Val di Sole herstellen wollen Im Val di Sole und im Nonstal werden die Mundarten Solander sulzbergisch und Nones nonsbergisch gesprochen die mitunter als anaunisch ladinische Dialekte zusammengefasst werden Geographie BearbeitenLage Bearbeiten Wahrend das Nonstal eine nach Suden leicht abfallende weite Mulde bildet die in keiner Weise an ein Tal erinnert ist das Val di Sole ein typisches von den Gletschern geformtes Erosionstal das sich in leicht angedeuteten Schwungen von Mostizzolo in sudwestlicher Richtung zum Tonalepass hinzieht Die Sudhange die im ostlichen Talabschnitt in den Brentadolomiten und westlich des Vermiglio Tales in der Presanella und Adamellogruppe gipfeln sind weniger stark gegliedert als die Nordhange die von langen Seitentalern durchschnitten sind Entwassert wird dieses Talsystem vom Noce Die geographische Grenze im Osten zum Nonstal bildet der Barnes Bach aus dem Bresimo Tal der bei Mostizzolo in den Noce einmundet Im Westen verlauft die Grenze auf dem Tonalepass Das Val di Sole nimmt eine Flache von 610 km ein Territoriale Gliederung der Siedlungen Bearbeiten Oberhalb von Mostizzolo liegt auf einem 732 m hohen Moranenplateau die Ortschaft Cis die auch uber eine Strasse von der Nachbarortschaft Livo aus erreichbar ist Cis ist wie eine Aussichtsplattform von der aus man das Nonstal und das Val di Sole bis Dimaro gut uberblicken kann Talaufwarts kommt man zu mehreren kleinen Ortschaften Bozzana Bordiana Tozzaga San Giacomo Cassana die zusammen alle Capelle genannt werden Die erste Ortschaft an der orographisch linken Talseite ist Cavizzana Schrag gegenuber liegt Caldes mit dem Schloss Caldes und daruber die Siedlung Samoclevo mit der Rocca di Samoclevo Nicht sehr weit davon entfernt kommt man talaufwarts in das Mundungsgebiet des Rabbi Tales in dem Terzolas mit den Weilern Magras und Arnago liegt Das Rabbi Tal ist ein nordwestlich ausgerichtetes lang gezogenes Seitental mit dem Hauptort San Bernardo und mit einer Vielzahl an Weilern und Einzelgehoften deren Streusiedlungscharakter an die bajuwarischen Siedlungsentwicklungen des benachbarten Sudtirols erinnert Die Bajuwaren hatten jedoch mit der Besiedelung dieser Gegend nichts zu tun Taleinwarts fuhrt die Strasse bis zur Alm Stablasol von der aus das Rifugio Dorigoni auf 2496 m die 3349 m hohe Veneziaspitzen und die mit 3436 m noch hohere Hintere Eggenspitze erreichbar sind Oberhalb des Mundungsbereichs des Rabbi Tales auf 736 m Meereshohe liegt der Hauptort des Val di Sole Male Fast schon mit Male vereint folgt das Dorf Croviana hinter dem sich der Talgrund zu einer lang gezogenen Ebene ausgebildet hat Die kleinen Orte Monclassico und Presson liegen am Ende dieser Ebene Parallel zum Talgrund zieht sich nordlich eine Hangterrasse bis zum Eingang ins Peio Tal hin auf der oberhalb von Monclassico die Weiler Bolentina und Montes angesiedelt sind Beim Ort Dimaro auf 766 m der gleich darauf folgt zweigen das Meledrio Tal und eine wichtige Verkehrsader sudwarts nach Folgarida und uber den Passo Campo Carlo Magno nach Madonna di Campiglio ab Ab hier ist die Neigung des Sudhanges flacher so dass sich darauf Siedlungen und touristische Infrastrukturen entwickeln konnten wie das Retortenstadtchen Costa Rotian aus den 1960er Jahren Bei Dimaro verengt sich das Tal und steigt wieder leicht an Die folgenden Orte Deggiano Mastellina Almazzago Mestriago und Piano bilden die Gemeinde Commezzadura mit etwa 900 Einwohnern Weiter talaufwarts erreicht man auf einer Meereshohe von 940 m den zweitgrossten Ort des Tales Mezzana von dem eine Strasse zu einer anderen touristischen Retortensiedlung abzweigt namlich nach Marilleva auf 1400 m auf dem Sudhang des Val di Sole Auf den steilen nordseitigen Hangterrassen sind auf einer Hohe zwischen 1300 und 1550 m die ville dei monti angesiedelt kleine Weiler oder Einzelgehofte Die grosste davon ist Termenago auf den Hangen oberhalb der Ortschaft Pellizzano Von Pellizzano fuhrt eine Strasse uber die sudlichen Hange zum kunstlich aufgestauten Lago di Fazzon auch Lago dei Caprioli genannt ein Naherholungsgebiet auf den landschaftlich schonen Auslaufern der Presanella Die nachsten Ortschaften Cusiano Ossana mit der gleichnamigen Burg und Fucine liegen eng beieinander im Mundungsgebiet des Peio Tales Der Name Fucine die Schmelzofen bezieht sich auf den fruher im Peio Tal praktizierten Erzabbau nbsp Die Hangsiedlung Peio mit dem ViozVon den Hangen oberhalb von Ossana uberblickt man fast alle Ortschaften des Peio Tales die bis auf den Hauptort Cogolo auf Hangterrassen liegen die ehemalige Bergwerkssiedlung Comasine auf dem orographisch rechten Talhang Celentino mit der Fraktion Strombiano auf dem Hang gegenuber Celledizzo weiter im Tal drinnen und dahinter Cogolo auf 1160 m wo das bekannte Pejo Mineralwasser abgefullt wird Im Hintergrund sieht man die weissen Spitzen des Vioz 3645 m und des Palon de la Mare 3703 m Hinter Cogolo gabelt sich das Tal Uber einen Zweig gelangt man zuerst nach Peio Terme und weiter zum grossen Stausee von Pian Palu Von Peio Terme fuhrt eine Abzweigung zur 1576 m hoch gelegenen Hangsiedlung Peio Sie ist damit der hochste Ort im Trentino Der andere Zweig ist das Val de la Mare in das eine Strasse bis zur gleichnamigen Alm auf 1900 m fuhrt In diesem Tal befindet sich der grosse Careser Stausee und zahlreiche weitere Seen wie der Lago Nero der Lago Lungo und der Lago Marmotta Im Talhintergrund kann man uber die 3032 m hohe Furkelescharte in das im Vinschgau gelegene Martelltal gelangen Nicht weit davon entfernt der hochste Berggipfel des Trentino der 3769 m hohe Cevedale Der Abschnitt des Val di Sole der zum Tonalepass hinauffuhrt wird auch Vermiglio Tal genannt Ausgehend von Ossana steigt das Tal nun viel starker an und man gelangt bereits nach wenigen Kilometern in die Ortschaften Cortina Fraviano und Pizzano die zusammen die Gemeinde Vermiglio bilden Das Gelande ist relativ steil und man fragt sich unwillkurlich wovon die etwa 1800 Einwohner fruher gelebt haben Idyllisch im Talhintergrund liegt die kleine Ortschaft Stavel von der aus die Strasse durch Fichtenwalder und an dem alten Sperrfort Werk Strino aus dem Ersten Weltkrieg vorbei in das Passgebiet fuhrt Der Tonalepass liegt auf 1883 m in weiten Wiesenmatten eingebettet Es ist ein uralter Ubergang zwischen dem Val di Sole und Valcamonica bzw zwischen dem Trentino und der Lombardei Geologie BearbeitenDas Val di Sole ist fur die Geologen ein interessantes Untersuchungsgebiet weil mehrere geologisch unterschiedliche Deckensysteme aneinandergrenzen Morphologisch vorgepragt war das Tal durch das Vorhandensein einer der wichtigsten Storungslinien der Alpen namlich der Periadriatischen Naht die von der Valcamonica uber den Tonalepass hereinstreicht und dem Tal folgend bei Dimaro spitzwinkelig auf die Judikarien Linie stosst Von Dimaro zieht sie uber Male in fast gerader Linie uber Proveis ins Ultental weiter Diese Linie trennt die sogenannten ostalpinen Decken vom Sudalpin Das Ostalpin wird nordlich der Periadriatischen Naht Tonale Einheit genannt Das ist eine von einer lokalen Storungslinie der Pejolinie im Norden begrenzte geologische Schicht die aus Paragneisen und Glimmerschiefern besteht in denen Biotitaugengneise Granitgneise biotitfuhrende Pegmatitgneise Zweiglimmerquarzite Amphibolite und metamorphe Olivineinschlusse Peridotite vorkommen Die Tonale Einheit soll ursprunglich von den sudalpinen Decken abgeschert und auf das Ortler Campo Kristallin aufgeschoben worden sein Die Pejolinie die die Tonale Einheit im Norden vom Ortler Campo Kristallin trennt ist eine etwa 200 m breite Storungslinie aus mylonitisch und kataklastisch deformierten Gesteinen die nordlich des Tonalepasses in die Nordhange des Val di Sole hereinstreicht und dann nordlich der Cima Boai uber Cogolo im Peio Tal an der Cima Grande vorbei das Rabbi Tal querend Richtung Ultental weiterzieht In der Nahe von Meran trifft sie im spitzen Winkel auf die Periadriatische Naht Im Suden haben wir es mit zwei ganz unterschiedlichen Deckensystemen zu tun westlich des Meledrio Tales werden die Presanella und die Adamellogruppe vom Adamello Batholiten gebildet tonalitische granodioritische und granitische Magmaintrusionen aus dem Tertiar die auf Quarzphyllitunterlagen aufliegen Ostlich des Meledrio Tales formen Kalkablagerungen aus der Trias Zeit die imposanten Gipfel der Brentagruppe Sehenswurdigkeiten und Tourismus BearbeitenZahlreiche Wandermoglichkeiten bieten die Sudseite der Ortler Cevedale Gruppe im Norden die Brenta Dolomiten im Suden und die Adamello Presanella Gruppe im Sudwesten Geschichtstrachtig sind die unweit des Tonalepasses gelegenen Reste der Sperrforts aus dem Alpenkrieg des Ersten Weltkriegs Werk Strino Werk Presanella Werken Mero und Tonale Das Val di Sole war seit 2008 mehrmals Austragungsort der Mountainbike Weltmeisterschaften Bilder Bearbeiten nbsp Der Noce im mittleren Talbereich mit der Presanella im Hintergrund nbsp Ossana mit der Burg und dem Eingang zum Val di Peio nbsp Der obere Talbereich mit Vermiglio im Hintergrund nbsp Der mittlere Talbereich bei Dimaro mit Blickrichtung NonstalLiteratur BearbeitenAldo Gorfer Le valli del Trentino guida geografico storico artistico ambientale Volume 1 Trentino occidentale Manfrini Calliano 1975 Societa degli Alpinisti Tridentini Sezione del CAI Commissione Sentieri per sentieri e luoghi Sui monti del Trentino 4 Cevedale Maddalene Monti d Anaunia Euroedit Trento 2014 ISBN 978 88 86147 98 9 Societa degli Alpinisti Tridentini Sezione del CAI Commissione Sentieri per sentieri e luoghi Sui monti del Trentino 5 Presanella Adamello Dolomiti di Brenta Euroedit Trento 2017 ISBN 978 88 941381 3 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Val di Sole Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Geografikum GND 4516312 1 lobid OGND AKS VIAF 248719249 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Val di Sole amp oldid 233744898