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Die Adamellogruppe bzw Adamello Presanella Gruppe im engeren Sinne ist ein grosses 3000 3500 m hohes Bergmassiv am Sudrand der Ostalpen Sie liegt an der Grenze zwischen den italienischen Provinzen Brescia und der Autonomen Provinz Trient halbwegs zwischen Gardasee und Ortlergruppe die jeweils 30 km entfernt sind AdamellogruppeAdamello Presanella Gruppe mit Brenta und den westlichen GardaseebergenAdamello Presanella Gruppe mit Brenta und den westlichen GardaseebergenAdamellogruppe mit von links nach rechts Val Miller Valle di Salarno Valle Adame und Val di FumoAdamellogruppe mit von links nach rechts Val Miller Valle di Salarno Valle Adame und Val di FumoHochster Gipfel Cima Presanella 3556 m s l m Lage Ostalpen Provinzen Brescia amp Trient ItalienKoordinaten 46 9 N 10 33 O 46 15 10 546 3556 Koordinaten 46 9 N 10 33 Odep2p5 Die AVE Einteilung der Alpen zahlt das Massiv zu den Adamello Presanella Alpen die sich von diesem Hauptgebirge bis an den Alpenrand erstrecken Inhaltsverzeichnis 1 Geographie und Geologie 1 1 Umgrenzung 1 2 Gebirgsgruppen Gipfel Gletscher 1 3 Landschaft 2 Geschichte 3 Tourismus und Naturschutzgebiete 4 Literatur 5 WeblinksGeographie und Geologie BearbeitenDie Adamellogruppe misst etwa 30 30 km Im weiten Umkreis dieses hochalpinen Berglandes verlaufen nur zwei Haupttaler beide in Richtung Nordnordost Sudsudwest vorgezeichnet durch die Tektonik im Verlauf der Erdgeschichte Daher sind viele der Seitentaler nur schwer zuganglich Das Massiv zahlt zu den Sudalpen und umfasst neben dem Pizzo di Coca in den Bergamasker Alpen die sudlichsten Dreitausender der Ostalpen Die Adamello Ostflanke verdankt ihre Existenz einer plutonischen Intrusion der Tertiarzeit besteht also aus Granit und Quarzdiorit der hier Adamellogranit oder Tonalit genannt wird Dabei handelt es sich um die grosste geologisch junge Intrusion granitischer Gesteine der Alpen Umgrenzung Bearbeiten Die Adamellogruppe ist von folgenden Talern begrenzt im Westen das tiefe und breite Val Camonica des Fiume Oglio oberhalb des Lago d Iseo bis Edolo hinter dem die Bergamasker Alpen liegen im Nordwesten und Norden der Oberlauf des Oglio zwischen Edolo und Ponte di Legno im Westen zur Sobretta Gavia Gruppe und der Tonalepass mit dem oberen Val Vermiglio Val di Sole im Osten als Grenze zur Ortlergruppe im Osten und Nordosten von Dimaro im Val di Sole den Meledrio aufwarts uber den Passo Campo Carlo Magno in das Tal der Sarca Quellgebiet Valle di Campiglio bei Madonna di Campiglio und unterhalb das Val Rendena mit den Hauptorten Tione und Pinzolo das die Gruppe von der Brentagruppe trennt im Sudosten die Linie Tione Val di Breguzzo Ponte Caffaro Val Caffaro des oberen Chiese zum Lago d Idro die Abgrenzung nach Suden ist zu den Prealpi Bresciane Brescianer Voralpen hingegen geografisch undeutlich sie wird im Allgemeinen entlang der Linie Storo im Val Caffaro Bagolino Passo di Croce Domini Breno im Val Camonica gesehen Nach Norden ist das Massiv durch eine sehr markante geologische Storung abgegrenzt die Periadriatische Naht welche von Karnten Friaul und Sudtirol kommend hier Tonale Linie genannt wird und die plattentektonische Grenze zwischen Europa und Afrika darstellt Daher ist die Adamellogruppe im geologischen Sinne Teil der Sudalpen Dieser Schwachezone der Erdkruste folgt die Furche zweier Taler die der Tonalepass Passo del Tonale 1884 m s l m als wichtigste Ost West Verkehrsader dieser Provinzen miteinander verbindet Die Ostgrenze die Valli Giudicarie von Madonna bis zum Iseosee sind eine tektonische Faltungsfurche Gebirgsgruppen Gipfel Gletscher Bearbeiten nbsp Cima Care Alto von Suden 3463 m s l m Hochster Gipfel ist die Cima Presanella 3556 m s l m uber dem Tonalepass namensgebend jedoch der 2 m niedrigere gewaltige Monte Adamello 3554 m s l m Zwischen diesen beiden nur 15 km entfernten Bergriesen verlauft das Hochtal Val di Genova dessen Talschluss von den Corni Hornern di Lagoscuro gekront wird 3 080 3160 m s l m Die markantesten Gipfel im Kamm zwischen Cima Presanella und Monte Adamello sind Monte Cercen 3280 m s l m Cima Busazza 3326 m s l m Monte Mandron 3281 m s l m und Corno Bianco 3434 m s l m Der zentrale Teil des Massivs ist stark vergletschert Der Mandrongletscher ist der zweitgrosste Gletscher Italiens und ein wichtiges Arbeitsgebiet fur Glaziologen Ostlich uberragt wird er vom Monte Fumo 3418 m s l m dem durch den Dosson di Genova 3441 m s l m und der Cresta della Croce 3276 m s l m gebildeten Kamm und der Spitze der Lobbia Alta 3196 m s l m Hochalpin ausgepragt ist nicht nur das Zentralmassiv sondern auch der ostliche Bergkamm der Gruppe Zwischen Lobbia und Laresgletscher erheben sich Monte Care Alto 3463 m s l m Corno di Cavento 3406 m s l m und Crozzon di Lares 3354 m s l m Die nach Suden ausstreichenden Kamme der Adamellogruppe bilden die seitlichen Begrenzungen der Seitentaler Valle di Salarno Valle Adame und Val di Fumo welches in seinem Verlauf in das Val di Daone ubergeht Weithin sichtbare Berge sind hier der Monte Re di Castello 2889 m s l m der Cornone di Blumone 2843 m s l m und der Monte Frerone 2673 m s l m Landschaft Bearbeiten nbsp Sudliche Randberge im Adamello in der Mitte der Costone delle Cornelle 2199 m s l m Im Westteil liegen neben naturlichen Bergseen zahlreiche grosse Stauseen Lago d Aviolo auf der Hochflache uber Edolo Lago d Avio und Benedetto Lago Baitone die Seenkette Lago Dosazzo Lago di Salarno und Lago d Arno beim Val di Saviore welches den Sudzipfel der Adamellogruppe durchschneidet und zwei grosse Seen im Val di Daone Die meisten naturlichen Seen liegen eingebettet in den hochalpinen Karmulden Schone Beispiele sind im Nordosten die Seen Lago di Nambino und Laghi di Cornisello im zentralen Teil der Lago Nuovo der erst in den 1950er Jahren entstand der ahnlich alte Lago di Lares und der Lago Scuro Hier ist in den Jahren seit 2003 an der Zunge des Gletschers Vedretta di Pisgana ein neuer See entstanden Im Suden liegt der Lago Casinei in einer Mulde mit deutlichen Karsterscheinungen eingebettet Aufgrund der geologischen Besonderheit und der Verwitterungsbestandigkeit des Tonalits sind die meisten Berggestalten im nordlichen und zentralen Teil massige bis schroffe Fels und Eisgestalten In den sudlichen Randbereichen grenzt der Tonalit unmittelbar an wesentlich altere Sedimentgesteine Die Bergformen sind sanfter und sehr grun Hier sind botanische Raritaten zu finden Vandellis Steinbrech Schachblume u a Geschichte BearbeitenDie Felsbilder der Valcamonica an der westlichen Grenze der Gebirgsgruppe bezeugen eine langanhaltende Besiedlung dieser Region Bei Saviore dell Adamello findet sich mit der Kultstatte Plot Campana eine prahistorische Fundstatte sogar innerhalb der Gebirgsgruppe Kulturell bedeutend sind Fresken an Kirchen der umliegenden Dorfer die uberwiegend Simone Baschenis zugeschrieben werden Beruhmt ist der Totentanz der Friedhofskirche von Pinzolo nbsp Die italienische Cannone 149 am Sudgipfel der Cresta Croce 3115 m s l m In der Adamellogruppe findet man noch zahlreiche Reste aus dem Ersten Weltkrieg als hier 1915 1918 die osterreich italienische Frontlinie der Adamellofront verlief Neben der italienischen Cannone 149 auf einem Nebengipfel der Cresta Croce wurden in den letzten Jahren mehrere Geschutze restauriert und als Mahnmal an ihre ehemaligen Stellungen gebracht Am leichtesten erreichbar sind zwei osterreichische Geschutze oberhalb der Schutzhutte Care Alto Dante Ongari Tourismus und Naturschutzgebiete BearbeitenDie Gebirgsgruppe ist gut mit Wanderwegen und Schutzhutten erschlossen In abgelegenen Talern bieten auch Biwakschachteln Schutz oft einfachst ausgestattete ehemalige Almhutten Nur wenige Taler Val Genova Val Daone Valle di Saviore ins Innere der Gebirgsgruppe sind fur den Individualverkehr geoffnet Nur im nordlichen Bereich bei Madonna di Campiglio am Tonalepass und bei Ponte di Legno erleichtern Seilbahnen den Zugang ins Gebirge Ansonsten ist das Berggebiet ein Reich fur erfahrene Bergwanderer und Bergsteiger geblieben Die aufwandigen Befestigungen der Hochgebirgsfront und die Militar Steige wurden teilweise vor dem langsamen Verfall gerettet und zum Friedensweg ausgestaltet der sich uber hunderte Kilometer von der Schweizer Grenze uber Trient bis zur Osttiroler Grenze bei Sexten zieht Dieses spate Versohnungsprojekt zwischen Nord und Sud ist heute ein beliebtes Ziel von Touristen und Bergsteigern In der Adamellogruppe fuhrt der Friedensweg ostlich der Gletscher entlang Einige Teilbereiche der Front so der Sentiero dei Fiore sind als eher einfache Klettersteige instand gesetzt Ansonsten sind in der Gebirgsgruppe nur wenige Klettersteige vorhanden Der schwierigste ist der Westgrat des Corno di Grevo Siehe auch Adamello Hohenweg Nr 1 Der Grossteil des Bergmassivs ist Naturschutzgebiet Parco regionale dell Adamello Westen und Parco naturale Adamello Brenta Osten Beim Einrichten der Schutzgebiete konnten nicht in allen Fallen wirtschaftliche Nutzungen die mit einem Naturschutzgebiet in Widerspruch stehen abgelost werden So existieren im Val Genova im Trentiner Parco Naturale Adamello Brenta einige Steinbruche die noch sporadisch in Abbau sind Im lombardischen Parco Regionale dell Adamello wird die Wasserkraft seit den 1930er Jahren intensiv genutzt lange vor Bestehen des Schutzgebiets Literatur BearbeitenKarl Schulz Die Adamello Gruppe In Deutscher und Osterreichischer Alpenverein Die Erschliessung der Ostalpen Band II 1894 S 177 ff C Dupuy J Dostal M Fratta Geochemistry of the Adamello Massif Northern Italy In Contributions to Mineralogy and Petrology 80 1982 Springer Verlag ISSN 0010 7999 S 41 48 H von Lichem Grosser Fuhrer Adamello Presanella Baitone Gruppe Bergverlag Rother Munchen 1978 ISBN 3 7633 2312 0 M und W Rosenwirth Die schonsten Wanderungen Adamello amp Presanella Athesia Verlag Bozen 2011 ISBN 978 88 8266 725 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Adamello Album mit Bildern Videos und Audiodateien Parco Naturale Adamello Brenta Parco Regionale dell Adamello Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adamellogruppe amp oldid 234136428