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Panzerartillerie ist ein Teil der Artillerie der mit teilgepanzerten oder gepanzerten Selbstfahrlafetten ausgerustet ist um Panzerkampfwagen und Schutzenpanzern im Gefecht folgen zu konnen Panzerhaubitze 2000Britischer Gun Carrier Mark IPanzerhaubitze M1092S35 Koalizija SW Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Erste Ansatze 1 2 Zweiter Weltkrieg 1 3 Nachkriegszeit 2 Bedeutung heute 3 Geschutztyp 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErste Ansatze Bearbeiten Erste Formen einer auf selbstfahrenden gepanzerten Fahrgestellen mobilisierten Artillerie gab es bereits wahrend des Ersten Weltkriegs wie etwa den britischen Gun Carrier Mark I Auch in Deutschland wurden Artilleriegeschutze auf jedoch ungepanzerte Halbketten und Kettenfahrzeuge montiert welche jedoch wahrend dieser Zeit zur Abwehr gegnerischer Flugzeuge gedacht waren Das amerikanische Unternehmen Caterpillar welches seit vielen Jahren weltweit eines der fuhrenden Unternehmen in der Raupenschlepperfertigung war sollte ein Problem der Artillerie losen welches zum Ende des Ersten Weltkriegs hin entstanden war Durch den Einsatz von Tanks Panzern begann in den stagnierenden Stellungskrieg wieder Bewegung zu kommen Doch war die schwere Artillerie praktisch nicht in der Lage den eigenen Truppen zu folgen und zeitnah Feuerunterstutzung zu leisten so dass sich der Angriff in der Tiefe des Raumes totlief Das amerikanische Waffenamt Ordnance Department hatte schon fruh im Krieg die Motorisierung der Flugabwehr angedacht und die Firma Holt stellte 1917 einen Entwurf vor Die 3 inch Flugabwehrkanone M1917 auf Holt 55 1 wies viele konstruktive Schwachen auf und wurde abgelehnt Doch das Ordnance Department erkannte das Potential hinter dem Entwurf und versuchsweise wurde eine britische 8 inch Vickers Haubitze auf dem Holt 55 1 Fahrgestell montiert Versuche zeigten dass es moglich war solche Geschutze von einem Fahrzeug mit Kettenfahrgestell abzufeuern So wurde dann auf Veranlassung des Ordnance Department eine Motorlafette fur eine britische 203 mm Haubitze vom Typ Mark VIII1 2 entwickelt Der Ingenieur Pliny E Holt konstruierte mit Bauteilen eines Holt 10 Ton Schlepper im Jahr 1918 die erste Self propelled gun die Mark I und noch vor Unterzeichnung des Waffenstillstand wurden zwei Prototypen zur Zufriedenheit des Waffenamtes erprobt Es wurden von Holt weitere Self propelled guns gebaut wobei je nach Geschutz neue Fahrgestelle entwickelt wurden Die waren die Self propelled gun Mark II bis Mark V Mit den Lafetten Mark VII 75 mm und Mark VI 105 mm wurden in den Jahren 1919 bzw 1920 kleinere Selbstfahrlafetten erprobt Ein weiterer Schritt war die erste motorisierte Mehrzwecklafette vom Typ Mark IX bei der entweder eine 155 mm Kanone oder eine 203 mm Haubitze montiert werden konnte Diese Entwicklungsansatze wurden da sie aus der Endzeit des Ersten Weltkrieges stammten in den Jahren folgenden Jahren nicht weiter verfolgt Die Weltwirtschaftskrise liess die Entwicklungsetats aller Lander schrumpfen und die Arbeit an diesen Projekten stagnierte Doch waren all diese experimentellen Fahrzeuge ein erster wichtiger Schritt hin zur Motorisierung von Artilleriewaffen Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Erste motorisierte und gepanzerte Artilleriegeschutze des Zweiten Weltkriegs waren die Sturmgeschutze und die sowjetischen AT Panzer die zur Unterstutzung der Infanterie dienten Doch verfugten die spater der Panzerartillerie zugehorigen Selbstfahrlafetten mit Kanonen und Haubitzen uber Lafettierungen mit deutlich hoheren Anstellwinkeln siehe Winkelgruppe als Sturmgeschutze und AT Panzer Erste deutsche Fahrzeuge zur Unterstutzung motorisierter Verbanden waren Fahrzeuge wie das 15 cm sIG 33 auf Fgst Pz Kpfw I und die Umbauten des Offiziers und Ingenieurs Alfred Becker Doch die Sowjetunion hatte angesichts des geringen Ausbaus des Strassennetz in der Sowjetunion schon in der Vorkriegszeit begonnen mit Artilleriewaffen auf originalen Panzerfahrgestellen zu experimentieren um diese beweglich zu machen Nachdem sich die mobile Kampffuhrung mit gepanzerten Verbanden zu Beginn des Krieges als erfolgreich bewiesen hatte begannen alle Nationen mit der Konzeption von Artillerieselbstfahrlafetten auf Panzerfahrgestellen So fertigten die Amerikaner eine 75 mm T18 Gun Motor Carriage auf Basis des M3 Light Tank die Briten schufen mit der Self propelled Gun Bishop ihre erste improvisierte und in Serie gefertigte Artillerieselbstfahrlafette Die sowjetische Armee entwickelte anfanglich die SU 76 und die SU 122 fur die artilleristische Feuerunterstutzung der Fronttruppen Auf der deutschen Seite gab es umfangliche konzeptionelle Arbeiten und verschiedene Typen wurden entwickelt welche jedoch spater nicht in Serie gefertigt wurden Die sehr bekannten Selbstfahrlafetten Geschutzwagen II fur le F H 18 2 Sf Wespe und Geschutzwagen III IV fur s F H 18 1 Sf Sd Kfz 165 Hummel waren verhaltnismassig erfolgreiche Notlosungen die in grosser Zahl an die Front gelangten Sie verliehen den Artillerieeinheiten eine grossere Mobilitat und einen gewissen Schutz Die Artillerie sollte beweglich zur Bekampfung von Panzeransammlungen und Infanterie eingesetzt werden konnen Da die Aufgabe der Artillerieverbande innerhalb der motorisierten Verbande nicht primar das Niederkampfen gegnerischer Artillerie war wurden Fahrzeuge mit einer Haubitzenbewaffnung geschaffen Am Ende des Zweiten Weltkrieges waren die in den USA entwickelten Kampfpanzer derart gut entwickelt dass auch die Montage von schwereren Geschutzen moglich wurde Beispielhaft soll hier die 155 mm Gun Motor Carriage M12 die 155 mm Gun Motor Carriage M40 und die 203 mm Howitzer Motor Carriage M43 genannt Doch diese Artillerieselbstfahrlafetten gehorten nicht zur Artillerie der eigentlichen Panzertruppen Sie wurden vielmehr als Heeres Artillerie gefuhrt In der sowjetischen Armee hatte sich der Einsatz von Salvenraketengeschutzen den sogenannten Katjuschas als erfolgreiche Waffe zur Unterstutzung der mobilen Verbande bewahrt und eine Weiterentwicklung von Artillerieselbstfahrlafetten zur Feuerunterstutzung der Panzerverbande erfolgte wahrend des Krieges nicht mehr Nachkriegszeit Bearbeiten Die Panzerartillerie diente als Teil der Truppengattung Artillerie nach dem Zweiten Weltkrieg als vollgepanzerte Panzerhaubitzen zum Schutz vor Konterbatteriefeuer auf aufgeklarte Feuerstellungsraume Im Heer der Bundeswehr wurden die Artilleriebataillone der Brigaden mit Panzerhaubitzen ausgestattet um im Gefecht der verbundenen Waffen den Panzer und Panzergrenadierverbanden unmittelbar folgen und diese unterstutzen zu konnen Dabei dienten diese nie der unmittelbaren Feuerunterstutzung wie in den russischen Panzerartilleriegruppen zur Feuerunterstutzung durch fehlende Fernmeldeverbindung durch FUO Die Artillerieregimenter der Divisionen verfugten uber gezogene Feldhaubitzen und Feldkanonen sowie Raketenartillerie auf Selbstfahrlafetten Kette oder Rad Bedeutung heute BearbeitenDie Aufgaben der Artillerie liegen im Bekampfen feindlicher Punkt oder Flachenziele feindliche Artillerie taktische und operative Gefechtsstande und logistische Einrichtungen sowie sich bewegende Ziele in der Tiefe des Raumes des Deep Combat Room vor den eigenen Linien Moderne Ortungstechniken Artillerieaufklarungsradar ermoglichen rasches Gegenfeuer Konsequenz ist ein weitgehender Ersatz gezogener Artilleriegeschutze durch die Panzerartillerie deren bewegliche Geschutze nach einem Feuerschlag die Feuerstellung in der Regel verlassen konnen bevor gegnerische Artillerie die Feuerstellung orten und unter Feuer nehmen kann Abgesehen davon ist ein Artilleriesystem deutlich kosteneffizienter als ein Raketensystem weswegen Rohr Artillerie in vielen Armeen der Welt noch eingesetzt wird Nachteil der Panzerartillerie sind ihre hohen Kosten in der Anschaffung und ein sehr hoher Wartungs und Kraftstoffbedarf im Landmarsch Eine Verlegung im operativen Transport ist uber Land nur mit Schwerlasttransportfahrzeugen Panzertransportern oder im Luft oder Seetransport mit Schwerlasttransportmaschinen oder Fahr und Autotransportschiffen moglich Ein Landmarsch kann zu erheblichen Beschadigungen der Verkehrsinfrastruktur fuhren Der Truppenfuhrer hat eine Moglichkeit den Schwerpunkt auf dem Gefechtsfeld schnell und flexibel zu bilden oder zu verlegen Dabei sind die Autonomie der Feuerleitung und der Navigation sowie die Mobilitat und die grosse Zahl an zur Verfugung stehenden Munitionssorten entscheidend fur ihren Einsatzwert Geschutztyp BearbeitenZwar entspricht die Konstruktion des Fahrgestells mit Gleisketten in der Regel der eines Kampf oder Schutzenpanzers in originaler oder modifizierter Form jedoch unterscheiden sich Wanne und Geschutzturm wegen der unterschiedlichen Anforderungen grundlegend von den Ausgangskonstruktionen Haufig wird in westlichen Armeen die US amerikanische Panzerhaubitze M109 aus den 1960er Jahren verwendet Neuestes russisches Modell ist die 152 mm Selbstfahrlafette 2S35 Koalizija SW 1 Die Bundeswehr verfugt uber die Panzerhaubitze 2000 Deren Hochstschussentfernung betragt mit Standardmunition 30 km mit reichweitengesteigerter Munition 56 km Die PzH 2000 gilt weltweit als Massstab der in Betrieb befindlichen Panzerhaubitzen Allerdings ist sie wegen der hohen Produktionskosten in Deutschland sowie geringen produzierten Stuckzahl erheblich teurer als das sudkoreanische Konkurrenzmodell K9 Thunder Literatur BearbeitenPeter Chamberlain Chris Ellis Britische und amerikanische Panzer des Zeiten Weltkrieges 1 Auflage J F Lehmanns Verlag Munchen 1972 ISBN 3 469 00362 9 George Forty World War Two Armoured Fighting Vehicles amp Self Propelled Artillery 1st Edition Auflage Osprey London 1996 ISBN 1 85532 582 9 S 208 Thomas L Jentz amp Hilary Louis Doyle Panzer Tracts No 10 1 Artillerie Selbstfahrlafetten from Pz Sfl IVb to Hummel Wespe 1 Auflage Panzer Tracts Eigenverlag Darlington MD 2012 S 80 Peter A Letourneau Caterpillar Militar Kettenfahrzeuge Nebel Eggolsheim 2002 ISBN 3 89555 066 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Panzerartillerie Sammlung von Bildern Defence Threat Information Group Memento vom 29 Oktober 2013 im Internet Archive Ubersicht Panzerartillerie deutsch englisch Einzelnachweise Bearbeiten Nicholas de Larrinaga Russia s armour revolution In janes com IHS Jane s 360 16 Mai 2015 abgerufen am 21 Mai 2015 englisch According to Georgy Zakamennih chief director of TsNII Burevestnik the developer of the 2S35 Coalition SV has a maximum range of 70 km when firing advanced shells Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Panzerartillerie amp oldid 232331152