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Das Maschinengewehr 42 MG 42 ist ein Maschinengewehr im Kaliber 7 92 57 mm das von der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde Maschinengewehr 42Allgemeine InformationMilitarische Bezeichnung MG 42Einsatzland Deutsches ReichEntwickler Hersteller Grossfuss MAGET Mauser Steyr Daimler Puch Wilhelm Gustloff WerkeEntwicklungsjahr 1942Waffenkategorie MaschinengewehrAusstattungGesamtlange 1230 mmGewicht ungeladen 10 6 kgVisierlange 430 mmTechnische DatenKaliber 7 92 57 mmMogliche Magazinfullungen 50 Patronen 120 PatronenMunitionszufuhr MunitionsgurtKadenz 1500 Schuss minFeuerarten DauerfeuerAnzahl Zuge 4 6Drall rechtsVisier offenes Schiebevisier 200 2000 m 100 m steigendVerschluss RollenverschlussLadeprinzip RuckstossladerListen zum ThemaDie Waffe wurde am 11 Oktober 1943 1 offiziell eingefuhrt nachdem das Heereswaffenamt einen Nachfolger fur das MG 34 suchte dessen Produktion aufwendig und kostenintensiv war Die fur eine Massenfertigung im Blechprageverfahren ausgelegte Neuentwicklung MG 42 wurde so konstruiert dass sie problemlos von den mit der Vorgangerwaffe vertrauten Mannschaften eingesetzt werden konnte Das MG 34 41 eine verbesserte und vereinfachte Version des MG 34 gelangte dagegen nicht zur Serienfertigung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Fertigungstechnik 1 2 Eigenschaften 1 3 Spitznamen 1 4 Weiterentwicklungen 2 Aufbau 3 Funktion 4 Technische Daten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Konstruktion des MG 42 stammt von Werner Gruner der als Techniker bei der Metall und Lackwarenfabrik Johannes Grossfuss bei Dobeln in Sachsen arbeitete Gruner war kein Waffenfachmann sondern ein Spezialist fur Serienfertigung besonders im Blechprageverfahren Dabei wurde er vermutlich von Spezialisten fur das Verschlusssystem unterstutzt Wer den Rollenverschluss des MG 42 konstruierte und ob diese Konstruktion von anderen Verriegelungsarten abgeleitet wurde ist unbekannt Fertigungstechnik Bearbeiten Das MG wurde im Wesentlichen aus Stanz und Umformteilen hergestellt Nur die wichtigsten Teile wurden aufwendig aus massivem Stahl gefrast So konnte die Waffe schnell preiswert und in grossen Mengen produziert werden Die etwas primitiv und unsauber aussehende Verschweissung der Teile liess die Alliierten die erste Exemplare in Nordafrika erbeuteten anfangs glauben dass Deutschland Probleme bei der Herstellung von Infanteriewaffen habe Das MG 42 stellte jedoch insofern einen Meilenstein in der Waffenproduktion dar als es die erste uberwiegend in Blechpragetechnik hergestellte Schusswaffe war Wahrend der Preis des MG 34 noch bei 310 RM lag entspricht heute 1 390 Euro 2 konnte das MG 42 fur nur 250 RM 1 120 Euro produziert werden Die Fertigungszeit konnte von 150 auf 75 Arbeitsstunden gesenkt werden 3 Eigenschaften Bearbeiten nbsp MG 42 lafettiert als schweres MG auf Lafette 42 nbsp Fallschirmjager mit MG 42 auf Fliegerdreibein 1944Das MG 42 konnte sowohl als leichtes MG auf Zweibein als schweres MG auf Lafette und zur Fliegerabwehr auf Dreibeinlafette eingesetzt werden Es bewies hohe Zuverlassigkeit auch bei schlechten Witterungsverhaltnissen bei einer dennoch guten Schussgenauigkeit Als Munition wurde die Gewehrpatrone 7 92 57 mm auch bekannt als 8 57 IS verwendet die auch fur den Wehrmacht Karabiner Mauser 98k benutzt wurde Durch eine einfache Klappe an der rechten Seite des Laufmantels konnte der Lauf innerhalb von Sekunden ausgetauscht werden was wegen der starken Erhitzung bei langerem Feuer notwendig war So fuhrten die MG Trupps bis zu funf Ersatzlaufe mit Die spaten Bauserien hatten als wesentliche Verbesserung hartverchromte Laufe und Mechanismen die den Verschleiss erheblich minderten Das MG 42 erreichte eine fur Infanteriewaffen hohe Kadenz von 1500 Schuss min also 25 Schuss s Diese hohe Schussfolge pradestinierte die Waffe auch fur die Flugabwehr bisweilen wurde der hohe Munitionsverbrauch auch kritisiert wenngleich die Wirksamkeit hoch war Spitznamen Bearbeiten Das MG 42 war akustisch durch das Rattern seiner Feuerstosse zu erkennen da die Gerausche der einzelnen Schusse ineinander ubergingen Es wurde daher auch elektrisches MG genannt Bei den Westalliierten vor allem bei den Briten wurde das MG 42 wie auch das MG 34 Spandau genannt Dies ging vermutlich auf die MG 08 des Ersten Weltkriegs zuruck auf deren Typenschildern der Schriftzug Spandau stand wenn diese in der Gewehrfabrik Spandau hergestellt worden waren Das MG 42 wurde allerdings nicht in der ehemals preussischen Gewehrfabrik Spandau bei Berlin hergestellt Die deutschen Soldaten gaben dem MG 42 Spitznamen wie Hitlersage Singende Sage oder auch Knochensage Ofter ist auch die Bezeichnung Hitlersense zu finden die sich aufgrund der Ahnlichkeiten zwischen der angewendeten Schusstechnik der MG Schutzen und der schwingenden Bewegung des Erntewerkzeuges bei seiner Benutzung ergibt Weiterhin kursierte in Anlehnung an die Stalinorgel auch der Begriff Hitlergeige Unter der amerikanischen Bevolkerung ist der Begriff Hitler s Buzzsaw fur das MG 42 heute noch bekannt Weiterentwicklungen Bearbeiten nbsp Bundeswehrsoldaten mit MG1 1960 nbsp Soldat der Waffen SS mit MG 42 1944 Das MG 42 wurde auch an im Zweiten Weltkrieg mit dem Deutschen Reich verbundete Staaten wie Finnland Sozialrepublik Italien Slowakei sowie Ungarn geliefert Gegen Ende des Krieges wurde das Nachfolgemodell MG 45 in sehr geringer Stuckzahl 10 Stuck als Prototyp hergestellt Dieses Modell erhielt einen beweglich abgestutzten Rollenverschluss massenubersetzter Verschluss und einen feststehenden Lauf ahnlich dem des G3 sowie des HK21E Das Maschinengewehr wurde als ausgereifte Waffe nach dem Krieg mit nur wenigen Veranderungen ab 1951 beim Bundesgrenzschutz in der Bundeswehr als MG1 Neubauten angepasst an 7 62 51 mm NATO Munition ab 1956 bzw MG2 nach Umrustung auf die NATO Standard Patrone 7 62 51 mm ab 1965 eingefuhrt Im Jahre 1969 wurde das MG 42 nochmals grundlegend uberarbeitet und als MG3 bei der Bundeswehr eingefuhrt Bis Mitte der 1970er Jahre waren auch Einheiten der Bereitschaftspolizei damit ausgerustet Lediglich Details an Verschluss Lauf Gehause Staubschutzdeckel Zweibein Ruckstossverstarker sowie das Kaliber der Waffe wurden geandert In Westdeutschland und Osterreich wurden Altbestande des MG 42 auf die NATO Patrone 7 62 51 mm umgerustet Lauf Deckel Gurtdeckel und Ruckholfeder und weiterhin als MG 42 bezeichnet Wichtigste Anderung war ein schwererer Verschluss sowie der Einbau einer Verschlussbremse durch den die theoretische Kadenz auf 1200 Schuss pro Minute gesenkt wurde 4 um Laufverschleiss und Munitionsverbrauch zu verringern Auch zahlreiche andere Armeen verwenden diesen Typ beispielsweise Italien MG 42 59 Osterreich MG 42 59 und spater MG 74 und Pakistan MG 3 Auch das in der Schweiz eingefuhrte Mg 51 war eine an die Anforderungen der Schweizer Armee angepasste Variante des MG 42 Die Stutzrollen wurden durch Stutzklappen ersetzt und die Kadenz war auf 1000 Schuss min begrenzt In Jugoslawien wurde das sarac genannte M42 M53 entwickelt 5 nbsp Maschinengewehr Prototyp T24 auf Dreibein 1944 Nach dem Zweiten Weltkrieg ubernahm die US Armee den Zufuhrmechanismus des MG 42 weitgehend fur ihr Maschinengewehr M60 Bereits wahrend des Krieges hatte man mit dem T24 erfolglos versucht das MG42 auf das Kaliber 30 06 umzustellen Aufbau Bearbeiten nbsp Verschiedene Versionen des MG 42 im Panzermuseum Munster Rechts hinten Fliegerdreibein unten lafettiert als sMGDas MG besteht aus folgenden Baugruppen Gehause Bodenstuck mit Puffer Schliessfeder und Schulterstutze Deckel mit Gurtzufuhreroberteil Rohr Lauf Verschluss auch Schloss genannt Ruckstossverstarker Rohrfuhrungshulse Griffstuck mit Abzugvorrichtung Zweibein1 Das Gehause nimmt Lauf und Verschluss auf dient zur Fuhrung von Lauf und Verschluss schutzt das Innere der Waffe gegen Beschadigung und Verschmutzung und verbindet alle Teile zu einem Ganzen Es ist aus stabilem Stahlblech in Pragetechnik kalt gepresst Die Oberflache ist durch Brunierung vor Korrosion und Verzunderung geschutzt Der vordere Gehauseteil der den Lauf umfasst ist zur besseren Warmeabfuhr mit Durchbruchen versehen In das vordere Ende ist eine Buchse zur Lauffuhrung mit Gewinde fur den Ruckstossverstarker eingepresst In das hintere Ende wird das Bodenstuck eingesetzt An der Oberseite befindet sich eine Nut fur die Aufnahme des Rollenbolzens und eine Offnung zur Patronenzufuhrung Die Unterseite besitzt eine Offnung fur die Abzugvorrichtung und ein Auswurffenster zum Hulsenauswurf Das Auswurffenster kann durch einen federnden Staubschutzdeckel verschlossen werden An der rechten Seite ist die Rohrwechselklappe angebracht durch die das hintere Laufende seitlich ausgeschwenkt und der Lauf nach hinten aus dem Gehause gezogen werden kann Im Inneren des Gehauses sind die beiden Fuhrungsschienen und das Kurvenstuck angenietet Am Gehause sind ein Schiebevisier von 200 bis 2000 Meter je hundert Meter steigend und ein abklappbares Flugabwehr Visier angebracht 2 Das Bodenstuck verschliesst das Gehause nach hinten und nimmt den Verschlusspuffer auf Der Verschlusspuffer dient zum Abbremsen des Verschlusses und wird als Widerlager von Schliessfeder und Auswerferbuchse benutzt Auf das Bajonettgewinde des Bodenstuckes ist die Schulterstutze aufgeschraubt 3 Der Deckel schliesst die Waffe nach oben ab und nimmt das Gurtzufuhreroberteil mit den Schaltorganen Transporthebel Verbindungshebel und Gurtschieber zur Zufuhrung des Patronengurtes auf Er ist nach vorn oben um einen Deckelbolzen abklappbar Unter dem Deckel liegt das Zufuhrerunterteil das den Patronengurt fuhrt und die zuzufuhrende Patrone mittels eines Anschlags ausrichtet 4 Das Rohr dient zur Fuhrung des Geschosses Im Patronenlager wird die Patrone gezundet und wahrend des Druckaufbaues abgestutzt Der gezogene Teil besitzt vier schraubenformige Nuten die in der Waffentechnik Zuge genannt werden Die Zuge bewirken eine schnelle Rotation des Geschosses um seine Langsachse Durch diesen Drall wird das Geschoss auf seiner Flugbahn ahnlich einem Kreisel stabilisiert Auf das hintere Laufende ist ein Gewinde geschnitten Es dient zum Aufschrauben des Verriegelungsstuckes Das vordere Ende besitzt einen Bund zur Lauffuhrung 5 Der Verschluss ist ein Stutzrollenverschluss Er besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen dem Verschlussgehause und dem Verschlusskopf Am Verschlusskopf befinden sich die beiden Verriegelungsrollen und der Auszieher Die verschiebbare Auswerferhulse und der Transportbolzen sind am Verschlussgehause befestigt Schlagbolzenhalter Schlagbolzen Auswerfer und Auswerferstange sind lose eingesetzt Der Verschluss bewirkt das Ausstossen der Patrone aus dem Patronengurt das Einfuhren der Patrone in das Patronenlager die Zundung der Patrone das Ausziehen der Patronenhulse und das Auswerfen der Patronenhulse Kurz vor der Schussauslosung verriegelt er mit dem Verriegelungsstuck und schliesst den Lauf nach hinten ab Ausserdem treibt der Verschluss uber den Transportbolzen den Zufuhrmechanismus im Deckel an 6 Der Ruckstossverstarker bewirkt einen steilen Druckaufbau vor der Laufmundung Dadurch wird der Ruckstoss von Lauf und Verschluss wesentlich verstarkt und eine schnelle und sichere Entriegelung nach dem Schuss gewahrleistet Er besteht aus drei Teilen eigentlicher Ruckstossverstarker mit Mundungsfeuerdampfer Ruckstossduse und Rohrfuhrungshulse Der trichterformige Mundungsfeuerdampfer bewirkt durch Divergenz Verwirbelung und schnellere Abkuhlung eine erhebliche Abschwachung des Mundungsfeuers 7 Das pistolenformige Griffstuck nimmt den Abzugmechanismus auf und dient zur leichten Handhabung der Waffe beim Schiessen Es besitzt eine einfache aber effektive Schiebesicherung Die Waffe kann normalerweise nur im gespannten Zustand gesichert werden Eine Einstellung auf Einzelfeuer ist nicht moglich 8 Das Zweibein dient zur vorderen und mittleren Unterstutzung der Waffe Es kann am Gehause zusammengeklappt werden Funktion Bearbeiten nbsp MG 42 MG 3 in geschlossener VerschlussstellungDas MG 42 ist eine offen zuschiessende Waffe Das bedeutet dass sich vor dem Schuss keine Patrone im Patronenlager befindet und der Verschluss hinten liegt Die Waffe ist vor dem Betatigen des Abzuges also offen Durch das leere Patronenlager entfallt die Gefahr der Selbstentzundung und die Kuhlung des Laufes durch Lufteinstromung wird erleichtert Um die Waffe fertigzuladen und feuerbereit zu machen muss der Schutze den Verschluss mit dem Spannschieber bis zum Anschlag nach hinten ziehen Dabei wird der Verschluss entriegelt und die Schliessfeder gespannt Sollte der Staubschutzdeckel geschlossen sein wird er vom zuruckfahrenden Verschluss geoffnet Dann schiebt der Schutze den Spannschieber bis zum Anschlag nach vorn wobei der Spanngriff einklappt und sichert sofern nicht sofort geschossen wird die Waffe durch Verschieben des Sicherungsbolzens Die Waffe ist nun gespannt gesichert und ungeladen Nach Betatigung des Deckelriegels wird der Deckel geoffnet und der Patronengurt so eingelegt dass die erste Patrone mit dem Geschoss nach vorn am Anschlag des Zufuhrerunterteils anliegt Anschliessend wird der Deckel geschlossen Die Waffe ist fertiggeladen und gesichert Mochte man sie nur im teilgeladenen Zustand hohere Sicherheit belassen kann man den Patronengurt so einlegen dass die erste Patrone kurz vor dem Patronenanschlag zu liegen kommt Ein kraftiger Zug am rechten Gurtende nach rechts macht sie dann feuerbereit Der fertiggeladene und gesicherte Zustand bedeutet Die Schliessfeder ist gespannt Der Verschluss wird in ruckwartiger Position vom Abzughebel gehalten der Abzug steht in vorderer Position die erste Patrone befindet sich in Zufuhrstellung d h sie liegt am Patronenanschlag und wird von der Druckplatte im Zufuhreroberteil nach unten gedruckt Die zweite Patrone ist vom ausseren Zubringerhebel erfasst Der hintere Arm des Abzughebels wird vom Sicherungsbolzen blockiert Nach dem Entsichern des MG durch das Verschieben des Sicherungsbolzens ist der Abzughebel nicht mehr blockiert Durch Zuruckziehen des Abzuges uber den Druckpunkt hinaus wird der vordere Arm des Abzughebels vom Begrenzungsbolzen nach oben gedruckt Dabei wird der Abzughebel so gedreht dass sein hinterer Arm den Verschluss frei gibt Der Ausrucker rastet den Abzughebel ein und verhindert ein Eintreten in die Verschlussbahn Dadurch wird der Abzug entlastet Der freigegebene Verschluss schnellt unter dem Druck der sich entspannenden Schliessfeder nach vorn und stosst mit seinem Ausstosser Nase am Verschlusskopf eine Patrone aus dem Gurt in das Patronenlager des Laufes Solange sich der Verschlusskopf vor dem Verriegelungsstuck befindet liegen die Verriegelungsrollen an der rechten und linken Gleitschiene an Mit dem Eintritt des Verschlusskopfes in das Verriegelungsstuck mussen die Verriegelungsrollen den eingefrasten Verriegelungskurven im Verriegelungsstuck folgen Die Verriegelungsrollen treten nach aussen und setzen sich schliesslich vor die Verriegelungsansatze des Verriegelungsstuckes Der keilformige Schlagbolzenhalter wird vom Verschlussgehause nach vorn gestossen druckt die Verriegelungsrollen vollends nach aussen und blockiert sie Dadurch wird ein Zuruckprallen des Verschlusses weitgehend verhindert Erst wenn der Verschluss vollig verriegelt ist und die Patrone ganz in das Patronenlager eingefuhrt wurde trifft der Schlagbolzen im Schlagbolzenhalter auf das Zundhutchen der Patrone Die Treibladung in der Patrone wird gezundet der Schuss bricht Das Geschoss wird von den hochgespannten Pulvergasen durch den Lauf getrieben und erhalt durch Einschneiden in die Zuge seinen Drall Der Verschluss bleibt solange verriegelt bis das Geschoss das Rohr verlasst und der Gasdruck auf ein ertragliches Mass gesunken ist Der Verschluss besitzt durch seine Verriegelung und durch seine Masse mit dem anschliessenden Lauf ein gewisses Beharrungsvermogen Ausserdem druckt die Schliessfeder leicht gegen den Verschluss Nachdem das Geschoss aus der Laufmundung ausgetreten ist passiert es das Loch in der Ruckstossduse Durch den Geschossdurchtritt wird diese fur kurze Zeit verschlossen Dadurch kommt es zu einem steilen Druckanstieg im Ruckstossverstarker infolge Stauung nachstromender Pulvergase Der sich aufbauende Gasdruck wirkt auf die Stirnflache der Lauffuhrungshulse und schiebt sie samt Lauf und Verschluss gegen die Schliessfeder nach hinten Die zurucklaufende Lauffuhrungshulse gibt schliesslich die Ausstromschlitze am Ruckstossverstarker frei so dass die restlichen Pulvergase dort entweichen konnen Die Gasduse mit Ruckstossverstarker wirkt so als Gaszylinder und die Rohrfuhrungshulse als Gaskolben Diese Kolbenwirkung bewirkt neben dem Ruckstossimpuls die Entriegelung des Verschlusses Zunachst jedoch laufen Lauf und Verschluss fur etwa acht Millimeter gemeinsam zuruck bis die Verriegelungsrollen auf die Entriegelungskurven im Kurvenstuck treffen Die Verriegelungsrollen werden nach innen gesteuert und der Schlagbolzenhalter mit Schlagbolzen wird zuruckgeschoben Dadurch wird der Verschluss entriegelt da die Verriegelungsrollen aus dem Verriegelungsstuck austreten Verschluss und Lauf trennen sich Der Lauf spannt die Feder im Vorholer und wird anschliessend wieder in die vordere Endlage geschoben Der Verschluss lauft durch sein Beharrungsvermogen Massentragheit gegen den Druck der Schliessfeder weiter zuruck und zieht mit dem Auszieher die leere Patronenhulse aus dem Patronenlager Dabei wird die Schliessfeder gespannt bis der Verschluss hinten am Verschlusspuffer anschlagt Dieser absorbiert einen wesentlichen Teil der Rucklaufenergie des Verschlusses Der Verschlusspuffer stosst ausserdem die Auswerferbuchse nach vorn die ihrerseits uber die Auswerferstange den Auswerfer im Verschlusskopf nach vorn stosst Dadurch wird die Patronenhulse schnell um den Auszieher gedreht und nach unten durch das Auswurffenster des Gehauses ausgeworfen Anschliessend schnellt der Verschluss unter dem Druck der Schliessfeder wieder nach vorn Der beschriebene Vorgang wiederholt sich solange bis der Abzug losgelassen wird oder der Gurt leergeschossen ist Wird der Abzug losgelassen schwenkt der vorlaufende Verschluss den Ausrucker nach vorn Der Ausrucker gibt den Abzughebel frei der in die Verschlussbahn springt und den Verschluss abfangt GurtzufuhrungDer Transportbolzen lauft mit seiner Transportrolle im Transporthebel U Schiene Da er fest mit dem Verschlussgehause verbunden ist kann dieser nur eine geradlinige Bewegung ausfuhren Der Transporthebel macht jedoch mit Beginn des letzten Drittels einen Rechtsknick wodurch die Transportrolle den Transporthebel beim Verschlussvorlauf nach links schwenkt Der nach links gehende Transporthebel schiebt uber den Verbindungshebel den ausseren Zubringerhebel des Gurtschiebers soweit nach rechts bis die zweite Patrone vom inneren Zubringerhebel erfasst wurde erster Halbschritt Beim Verschlussrucklauf schwenkt der Transporthebel zwangslaufig nach rechts Dadurch bewegt sich der innere Zubringerhebel ebenfalls nach rechts bis die zweite Patrone am Anschlag des Zufuhrerunterteils liegt zweiter Halbschritt Die zweite Patrone wird daraufhin vom Ausstosser des vorlaufenden Verschlusskopfes aus der Tasche des Gurtes gestossen Die Druckplatte im Zufuhreroberteil lenkt die Patrone nach unten so dass sie vom Stossboden erfasst und in das Patronenlager geschoben wird Technische Daten BearbeitenHersteller Grossfuss MAGET Mauser Werke Steyr Daimler Puch Wilhelm Gustloff StiftungStuckzahl im Zweiten Weltkrieg 352 000 bis 400 000 3 Waffensystem luftgekuhlter Ruckstosslader mit kurz zurucklaufendem LaufRuckstossverstarkung durch MundungsgasdruckVerschlussart StutzrollenverschlussMunitionszufuhrung Gliedergurte Zweischritt Zufuhrung von linksKaliber 7 92 57 mm nach dem Zweiten Weltkrieg Anderung zum NATO Kaliber 7 62 51 mm Der Lauf hatte 7 91 mm Stempelungen gegenuber solchen von 7 62 mm auf heutigen LaufenDrallart konstanter RechtsdrallAnzahl der Zuge vier sechsDralllange 210 mmLange der Waffe mit Schulterstutze 1230 mmLange des Laufes mit Verriegelungsstuck 565 mmgezogene Lange 476 mmVisierlange 430 mmVisier offenes Schiebevisier200 2000 m100 m steigendGewicht der Waffe mit Zweibein ungeladen 11 5 kgGewicht der Waffe ohne Zweibein ungeladen 10 6 kgGewicht des Laufes mit Verriegelungsstuck 1 8 kgMunitionszufuhrung Gurttrommel 50 Patronen 50er Gurt die miteinander verbunden werden konnten 120er Zerfallgurt Zweischritt Zufuhrung von linksAnfangsgeschwindigkeit v0 des Geschosses 820 m sMundungsenergie E0 ca 4000 Jmax mittlerer Gasdruck 3300 barRucklaufweg bis zur Entriegelung 7 mmLaufrucklaufweg 21 mmKampfentfernung Zweibein 800 mLafette 3000 3500 mmax Schussweite 4000 mSicherheitsabstand in Schussrichtung 5000 mseitlicher Sicherheitsabstand je 1000 mFeuerrate ca 1500 Schuss min displaystyle rightarrow nbsp ca 25 Schuss sLebensdauer des Laufes ca 3500 4000 Schuss ca 8000 Schuss mit hartverchromtem Lauf Literatur BearbeitenTerry Gander Peter Chamberlain Enzyklopadie deutscher Waffen 1939 1945 Handwaffen Artillerie Beutewaffen Sonderwaffen Spezialausg 2 Auflage Motorbuchverlag Stuttgart 2006 ISBN 3 613 02481 0 Originaltitel Small arms artillery and special weapons of the Third Reich 1978 Ubersetzt von Herbert Jager Michael G Dhooghe MG 42 Troubleshooting The Small Arms Review Vol 9 No 10 Juli 2006 Online verfugbar Memento vom 6 Februar 2009 im Internet Archive PDF 1 6 MB Reiner Lidschun Gunter Wollert Illustrierte Enzyklopadie der Infanteriewaffen Siegler Konigswinter 2008 ISBN 978 3 87748 668 9 S 197 201 Chris McNab MG 34 and MG 42 Machine Guns Bloomsbury Publishing 2012 ISBN 978 1 78200 309 0 82 Seiten online PDF Memento vom 15 Mai 2018 im Internet Archive Philip Peterson Standard Catalog of Military Firearms Gun Digest Books 2011 ISBN 978 1 4402 1451 6 United States Army TM E 30 451 Handbook on German Military Forces War Department 1941 Seiten 72 73 online bei archive org United States Army Catalog Of Enemy Ordnance Materiel Office of the Chief of Ordnance 1945 Seite 214 MG 42 und Deckungszielgerat Dezetgerat online bei archive org United States Army Intelligence German Infantry Weapons War Department 1943 Seiten 83 94 online bei archive org Weblinks Bearbeiten nbsp Commons MG 42 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ubersicht Bilder und Daten deutscher Maschinengewehre Memento vom 1 November 2007 im Internet Archive englisch Originale Bilder und Hersteller des Maschinengewehr MG 42Einzelnachweise Bearbeiten Verfugung zur Einfuhrung des MG42 OKH Ch H Rust u BdE 72d AHA In 2 II d vom 11 Oktober 1943 Diese Zahl wurde mit der Vorlage Inflation ermittelt auf 10 Euro gerundet und gilt fur den zuruckliegenden Januar a b Gunter Wollert Reiner Lidschun Infanteriewaffen gestern 1918 1945 In Illustrierte Enzyklopadie der Infanteriewaffen aus aller Welt 3 Auflage Band 1 2 Brandenburgisches Verlagshaus Berlin 1998 ISBN 3 89488 036 8 Waffen S 199 MG3 Bundeswehr abgerufen am 15 Juni 2020 1945 1970 Crvena Zastava Works In zastava arms rs Zastava arms archiviert vom Original am 7 Mai 2012 abgerufen am 9 Mai 2015 englisch nbsp Handwaffen der Wehrmacht im Zweiten WeltkriegSeitenwaffen Bajonett S84 98 Seitengewehr Modell 42 Mauser C96 Luger Walther P38 Walther PPKe Walther PP Sauer 38H Mauser HSc Astra 600 Dreyse Modell 1907 VolkspistoleGewehre undKarabiner Karabiner 98k Gewehr 24 t G29 40 G33 40 G98 40 Gewehr 41 Gewehr 43 Karabiner 43 Sturmgewehr 44 Fallschirmjagergewehr 42 Luftwaffendrilling M30 Sturmgewehr 45 VolkssturmgewehrMaschinenpistolen MP18 MP 34 o MP35 MP40 MP 41 MP 3008 Erma EMP Erma EMP 44Maschinengewehre MG 08 Maschinengewehr Schwarzlose MG 13 MG 15 MG 17 MG 26 t MG 30 MG 34 MG 42 MG 45 MG 131 lMG28 p MG 35 36Granatwerfer Granatwerfer 34 Granatwerfer 36 Granatbuchse 39 Kurzer 8 cm Granatwerfer 42 Granatwerfer 42Handgranaten Stielhandgranate 24 Eihandgranate 39 Stielhandgranate 43 SplitterringPanzerabwehr Faustpatrone Panzerfaust Raketenpanzerbuchse 54 Panzerschreck Panzerbuchse 38 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