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Das Mehrzweck Maschinengewehr M60 wurde in den Vereinigten Staaten wahrend der 1950er Jahre entwickelt und wird von vielen Streitkraften verwendet M60Allgemeine InformationMilitarische Bezeichnung M60Entwickler Hersteller Saco Defense U S OrdnanceEntwicklungsjahr 1952 1957 1 Produktionszeit seit 1957Waffenkategorie MaschinengewehrAusstattungGesamtlange 1105 2 mmGesamthohe 216 mmGesamtbreite 85 mmGewicht ungeladen 10 5 kgLauflange 560 mmTechnische DatenKaliber 7 62 51 mm NATOMunitionszufuhr MunitionsgurtKadenz 550 Schuss minFeuerarten DauerfeuerVerschluss DrehkopfverschlussLadeprinzip GasdruckladerListen zum Thema Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technik 2 1 Technische Beschreibung 2 2 Technische Mangel und Kritik 3 Varianten 4 Verwendung 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Auf dem MG 42 und FG 42 basierendes Maschinengewehr T44 nbsp M60 In den Vereinigten Staaten wurde bereits im Zweiten Weltkrieg erfolglos versucht erbeutete MG 42 nachzubauen und auf das Kaliber 30 06 Springfield umzustellen 3 Deshalb wurde ab den 1950er Jahren eine neue Waffe entwickelt die zu grossen Teilen auf den erbeuteten Waffen der Wehrmacht beruhte Zum Beispiel wurde die Gurtzufuhrung die aus Stanz und Pressstucken mit Kunststoffbeschlagen besteht leicht verandert vom MG 42 ubernommen Es finden sich auch einige Funktionen des FG 42 wieder Eine abgeanderte Form des M60 kam im Vietnamkrieg zum Einsatz und war seitdem fester Bestandteil der Ausrustung der US Army Mit der Zeit bekam das M60 wegen des tiefen sonoren Klangs beim Abfeuern den Beinamen The Pig englisch fur das Schwein da es dem Grunzen eines Schweins sehr ahnlich klingt Als anderer Grund fur diesen Namen gilt die schlechte Handhabbarkeit der Waffe beim Schiessen im nicht liegenden Anschlag ruckend wie ein unter den Arm geklemmtes Schwein In seiner Rolle als Standardmaschinengewehr wird es seit den 1970er Jahren nach und nach von anderen Waffen wie besonders dem von der belgischen Fabrique Nationale d Herstal entwickelten M240 ersetzt Technik BearbeitenTechnische Beschreibung BearbeitenDas M60 Maschinengewehr ist ein zuschiessender luftgekuhlter Gasdrucklader mit Drehkopfverschluss Das Gassystem hat einen Gaskolben mit kurzem Hub d h der Gaskolben bewegt sich uber eine kurzere Strecke als der Verschluss Der Gaszylinder befindet sich unter dem Lauf parallel zur Laufachse Im Gaszylinder befindet sich der in Langsrichtung verschiebbare hohle Gaskolben Passiert das abgefeuerte Geschoss die Gasentnahmebohrung die Lauf und Gaszylinder verbindet tritt ein Teil des beim Abbrand der Treibladung entstehenden Gases durch die Gasentnahmebohrung und Locher in der Seite des Gaskolbens in den Gaszylinder ein Sobald genugend Gas in den Gaszylinder eingetreten ist um den Gaskolben nach hinten zu verschieben gleitet dieser zuruck die Locher in der Wandung des Gaskolbens decken sich dann nicht mehr mit der Gasentnahmebohrung so dass kein zusatzliches Gas mehr in den Gaszylinder eintreten kann Ziel dieses Mechanismus ist es auch bei verschmutztem Gaszylinder ohne Vorhandensein eines Gasreglers einen konstanten Gasdruck zu erreichen nbsp Ein Mitglied der Air Force beim Schiessen mit dem M60 im stehenden AnschlagDer zuruckgleitende Gaskolben stosst nach kurzem Weg auf die Verschlussfuhrungsstange und wirft diese nach hinten Ein Steuerstuck auf der Oberseite der Verschlussfuhrungsstange das in eine Steuerungskurve des Verschlusszylinders lauft dreht diesen um seine Langsachse Die Verriegelungswarzen am Verschlusskopf treten dabei aus ihren Widerlagern an der Laufverlangerung heraus Dieses Verschlusssystem stammt vom FG 42 sogar eine Feder im Verschluss die im FG 42 nur fur das Schiessen mit Einzelfeuer benotigt wird wurde beim Verschluss des nur Dauerfeuer schiessenden M60 beibehalten 4 Das System von M60 und FG 42 hat grosse Ahnlichkeiten mit dem des Lewis Maschinengewehrs Die Munition wird mit Metallglied Zerfallgurten zugefuhrt die Zufuhrung erfolgt von links Die geleerten Gurtglieder werden an der rechten Seite der Zufuhrung ausgeworfen die Patronenhulsen etwas darunter Das M60 kann nur Zerfallgurte verwenden da sonst der leere Gurt vor dem Auswurffenster herunterhangen und ein zuverlassiges Auswerfen der Hulsen verhindern wurde nbsp Ein Mitglied der Navy SEALs beim Abfeuern eines M60E3Der Lauf ist mit einer Schnellwechselvorrichtung ausgestattet die jedoch technisch nicht ganz befriedigend gelost ist um den Lauf zu wechseln muss die Waffe entladen und gespannt werden Dann wird der Laufhaltehebel der rechts unterhalb des Kimmensockels sitzt senkrecht gestellt der Lauf kann dann nach vorn aus der Waffe gezogen werden Der neue Lauf wird von vorn eingeschoben und der Laufhaltehebel wieder umgelegt Dann kann die Waffe wieder geladen werden Das M60 schiesst nur vollautomatisch aufgrund der verhaltnismassig geringen Kadenz ist es jedoch moglich durch schnelles Loslassen des Abzuges auch einzelne Schusse abzugeben Die Visierung besteht aus einer nach Seite und Hohe verstellbaren Kimme in einem umlegbaren Kimmenrahmen auf dem Gehause und einem nicht verstellbaren Korn auf einem Kornsockel auf dem Lauf nahe der Mundung Der Kimmenrahmen muss zur Benutzung aufgestellt werden eine Notvisierung zum Schiessen mit umgelegtem Kimmenrahmen gibt es nicht Abweichungen im Trefferbild bei der Verwendung verschiedener Laufe konnen wegen des nicht verstellbaren Korns nicht kompensiert werden nbsp M60 als Teil des Waffensystems XM2Der Kolben des M60 ist mit einer ausklappbaren Schulterauflage ausgestattet der an der rechten Waffenseite befindliche Spannhebel bewegt sich beim Schiessen nicht mit dem Verschluss Das M60 wird in der Rolle als schweres Maschinengewehr auf dem M122 Dreibein montiert hierbei handelt es sich im Wesentlichen um das M2 Dreibein des M1919A4 mit Adaptern fur das M60 An der linken Seite des Zufuhrerunterteils befindet sich eine Aufhangung fur Munitionsbehalter beim Einsatz als leichtes Maschinengewehr wurde dort ublicherweise das M4 Bandolier angehangt Diese Umhangetasche aus olivgrunem Baumwollgewebe enthalt einen Karton in dem sich ein 100 Schuss Gurt befindet zwei dieser Bandoliere passen in den normalen Gurtkasten der schon beim M1919A4 verwendet wurde Technische Mangel und Kritik BearbeitenDas M60 weist mehrere zum Teil schwerwiegende technische Mangel auf Dazu gehort beispielsweise dass die in einer Bohrung unten am Gaszylinder sitzende Schraube sich beim Schiessen losen und herausfallen kann Geschieht das wird ein erheblicher Teil des Gases nach unten aus der Waffe geblasen und steht fur die Nachladefunktion nicht zur Verfugung Eigentlich soll durch die mit dieser Schraube verschlossene Offnung ein Zugang zur Gasentnahmebohrung gegeben sein damit diese gereinigt werden kann Man behalf sich damit diese Schraube mit Draht zu sichern Auch das abschraubbare vordere Ende des Gaszylinders kann sich bei langerem Schiessen losen was ebenfalls ein Versagen der Nachladefunktion zur Folge hat Auch hier wurde mit Draht gesichert nbsp Laufwechsel mit Asbesthandschuh bei einem M60 auf DreibeinEin weiterer schwerwiegender Schwachpunkt ist das Laufwechselsystem Lauf Gaszylinder und Zweibein des M60 sind in einer Einheit zusammengefasst Beim Laufwechsel wird zwangslaufig gleichzeitig auch das Stutzsystem entfernt was die Arbeit unter Gefechtsbedingungen verkompliziert Auch an jedem Wechsellauf ist zusatzlich noch ein Gaszylinder und Zweibein montiert Da der Lauf keinen Schnellwechselgriff hat braucht man zum Laufwechsel noch einen Asbesthandschuh der leicht verloren geht und damit den Wechsel noch schwieriger werden lasst Der Gaskolben kann falsch herum eingebaut werden geschieht dies ladt die Waffe nicht mehr automatisch nach Der aus dunnem Blech gefertigte Zufuhrerdeckel verbiegt bei unsachgemasser Handhabung leicht Es kann auch dazu kommen dass sich das Abzugszungel im Griffstuck so abnutzt dass die Verschlussfuhrungsstange nicht mehr gefangen wird wenn der Schutze den Abzug freigibt die Waffe feuert in diesem Fall selbststandig weiter und ist nur durch Verdrehen des Munitionsgurtes zu stoppen Varianten BearbeitenM60E1 Bei dieser Version befindet sich das Zweibein nicht mehr am Lauf sondern am Gehause Die Waffe kann also auch bei entnommenem Lauf auf das Zweibein gestutzt werden Der Gaszylinder ist ebenfalls am Gehause befestigt Es wurden Veranderungen vorgenommen die ein Auseinanderfallen des Gassystems verhindern Wurde nicht in grossen Mengen hergestellt M60E2 Version als Panzer MG Lauf und Gassystem sind mit Verlangerungen versehen die die Treibladungsgase aus dem Fahrzeuginneren lenken Abfeuerung durch Fernabzug M60B In den 1960er und 1970er Jahren in Helikoptern verwendet nbsp M60CM60C Wie M60 jedoch ohne Kolben Vorderschaft Pistolengriff und Zweibein als ferngesteuerte Hubschrauber Bordwaffe M60D Wie M60 jedoch ohne Kolben Vorderschaft und Pistolengriff Zwei Spatengriffe mit Daumenabzug am hinteren Gehauseende meist mit Ringkimme ausgestattet Einsatz als flexible Bordwaffe fur Hubschrauber M60 Lightweight Von der Saco Division der Maremount Corporation entwickelte Leichtversion des M60 der Lauf ist gekurzt und das Gassystem am Gehause statt am Lauf befestigt Anstelle des ursprunglichen Vorderschaftes findet ein Pistolengriff Verwendung Ein leichtes Zweibein ist am Gassystem angebracht M60E3 Weiterentwicklung des Lightweight zusatzlich zum vorderen Pistolengriff ist ein kurzer Vorderschaft vorhanden M60E4 Weiterentwicklung des M60E3 das mit Laufen in drei verschiedenen Langen zum Einsatz kommt Bei der US Navy als Mark 43 Mod 0 bezeichnet Mk 43 Mod 1 Weiterentwicklung des Mod 0 Picatinny Schienen auf Zufuhrerdeckel und am Vorderschaft Der vordere Pistolengriff ist abnehmbar Verwendung Bearbeiten nbsp M60D eines Doorgunners montiert auf einer Schwingarm LafetteDas M60 gibt es in verschiedenen Versionen zum Einsatz in Fahrzeugen und Hubschraubern M60D die ferngesteuerte Version M60C wird aussen an den Waffentragern von Helikoptern verwendet Im Vietnamkrieg wurde das M60 beispielsweise in Helikoptern siehe Doorgunner und auf verschiedenen Fahrzeugen befestigt Hauptsachlich wurde es dazu verwendet bestimmte Bereiche mit Sperrfeuer zu belegen Es kann auf verschiedene Lafetten montiert oder aus dem Liegen mittels eines Zweibeins abgefeuert werden Ein Abfeuern von der Schulter wie es in vielen Spielfilmen gezeigt wird war bis zur Einfuhrung des M60E3 auf Grund der hohen Ruckstossenergie und des hohen Eigengewichts nur eingeschrankt moglich Das Schiessen aus der Hufte der so genannte Deutschuss ist dagegen eine regelmassig eingeubte Schiessart mit dem Nachteil einer sehr viel geringeren Trefferwahrscheinlichkeit Weblinks Bearbeiten nbsp Commons M60 Album mit Bildern Videos und Audiodateien Das M60 bei waffenhq deEinzelnachweise Bearbeiten T52E3 An M60 Prototype In ForgottenWeapons com Abgerufen am 18 Januar 2020 englisch M60 Machine Gun In GlobalSecurity org Abgerufen am 18 Januar 2020 englisch Reiner Lidschun und Gunter Wollert Infanteriewaffen Illustrierte Enzyklopadie der Infanteriewaffen aus aller Welt bis 1945 Parrogon Books Ltd 2011 ISBN 978 1 4454 3816 0 S 199 F W A Hobart Das Maschinengewehr Die Geschichte einer vollautomatischen Waffe Motorbuch Verlag ISBN 3 87943 277 5 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title M60 Maschinengewehr amp oldid 236228736