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Die PPSch PPSh ausgesprochen als pe pe scha kurz fur Pistolet Pulemjot Schpagina russisch Pistolet pulemyot Shpagina oder auch PPScha ist eine sowjetische Maschinenpistole Die von Georgi Semjonowitsch Schpagin entwickelte Waffe war fur Einzel und Dauerfeuer eingerichtet Die PPSch 41 verwendet die gleichen Flaschenhalspatronen 7 62 25 mm TT wie die Tokarew Pistole und die Maschinenpistolen PPD 40 und PPS 43 PPSch 41Allgemeine InformationMilitarische Bezeichnung PPSch 41Entwickler Hersteller Georgi Semjonowitsch SchpaginEntwicklungsjahr 1941Produktionszeit 1941 bis 1947Waffenkategorie MaschinenpistoleAusstattungGesamtlange 843 mmGewicht ungeladen 3 63 kgLauflange 269 mmTechnische DatenKaliber 7 62 25 mm TTMogliche Magazinfullungen Trommelmagazin 71 SchussKurvenmagazin 35 PatronenKadenz 900 1000 1 Schuss minFeuerarten Einzel und DauerfeuerAnzahl Zuge 4Drall rechtsVisier Offene VisierungVerschluss MasseverschlussLadeprinzip RuckstossladerListen zum Thema Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Weiterentwicklungen 2 Technik 3 Wichtige ehemalige Nutzerstaaten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas erste Modell wurde 1940 gebaut und zusammen mit anderen Entwurfen im gleichen Jahr getestet Dabei wurden die Waffen in Neigungswinkeln von 85 mit kunstlich verstaubten Magazinen und ungeschmiert dafur waren die Einzelteile entfettet worden abgefeuert Zusatzlich wurden 5000 Schuss abgegeben ohne die Waffe zu reinigen Als die am meisten zufriedenstellende Waffe wurde die PPSch am 21 Dezember 1940 als 7 62 mm Pistolet Pulemjot Schpagina obrasza 1941 goda kyrillisch 7 62 mm pistolet pulemet Shpagina obrazca 1941 goda 7 62 mm Maschinenpistole Schpagins Modell 1941 in der Roten Armee eingefuhrt Die Lebensdauer der Maschinenpistole wird mit 30 000 Schuss angegeben wobei die Waffe auch danach eine vernunftige Prazision und Zuverlassigkeit aufweist Zur Zeit der Entstehung der PPSch 41 war das Blechprageverfahren nicht sehr verbreitet dennoch wurden viele Teile der Waffe mittels Pragetechnik Gesenkbiegen hergestellt Insgesamt besteht die PPSch 41 aus 87 Einzelteilen zu deren Bearbeitung etwa 5 6 Stunden benotigt wurden 2 Da die Einzelteile nicht mehr aus Vollmaterial gefrast sondern im Prageverfahren aus Stahlblechen von 2 bis 5 Millimetern Starke gefertigt wurden konnte auf diese Weise Material gespart und die Herstellungskosten gesenkt werden Die PPSch MPi hat lediglich zwei Gewindeverbindungen Ihre Fertigung war unkompliziert so dass die Waffe nicht nur in Rustungsfabriken sondern auch in vielen kleineren metallverarbeitenden Betrieben hergestellt werden konnte Die am aufwendigsten herzustellenden Teile waren der Lauf und das unverandert von dem Vorgangermodell PPD 40 ubernommene Trommelmagazin Bis Ende 1941 wurden 92 000 PPSch 41 gefertigt 1942 1 5 Millionen und bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 etwa 5 4 Millionen Exemplare 3 nbsp Wehrmachtssoldat mit erbeuteter PPSch 41 wahrend der Schlacht von Stalingrad 1942Durch die Produktion der PPSch 41 in solch riesigen Stuckzahlen war es moglich ganze Bataillone mit dieser Waffe auszurusten Das hatte den Vorteil dass angehende Soldaten nur an einer Waffe ausgebildet werden mussten Die Maschinenpistole PPSch 41 war nicht nur in der Roten Armee beliebt sondern auch als Beutewaffe in der deutschen Wehrmacht Viele erbeutete PPSch 41 wurden deshalb nicht an die offiziellen Beutegutsammelstellen ubergeben sondern vor Ort weiterverwendet 4 Die ohne Veranderungen ubernommene Waffe trug die Bezeichnung Fremdgeratenummer MP 717 r Die auf das deutsche Kaliber 9 19 mm umgebauten PPSch 41 hatten keine eigene Bezeichnung sie wurden oft falschlicherweise als MP41 bezeichnet die tatsachliche MP41 wurde jedoch von Haenel gefertigt Da die von der PPSch verwendete 7 62 25 mm TT Patrone mit der 7 63 25 mm Mauserpatrone fast identisch und damit ein Vorlaufer der 9 19 mm ist musste zur Kaliberumstellung nur der Lauf ausgewechselt und das Magazinfenster zur Aufnahme der Magazine der deutschen MP 40 umgebaut werden Eine ruckwartige Konvertierung war jederzeit moglich Insgesamt zahlte die PPSch 41 zu den besten Maschinenpistolen ihrer Zeit Ihre Vorteile waren schnelle und unkomplizierte Fertigung einfache Zerlegung und Instandhaltung effektive Reichweite sowie enorme Feuerkraft 2 Weiterentwicklungen Bearbeiten 1942 wurde eine leichtere und kompaktere Waffe gesucht Schpagin stellte eine uberarbeitete Version seiner Maschinenpistole vor die nur Dauerfeuer ermoglichte Eine neue Sicherung blockierte den Ladehebel indem sie den Ausschnitt im Systemkasten und das Hulsenauswurffenster verschloss Die Holzschulterstutze konnte abgenommen und durch eine abklappbare aus Metall ersetzt werden Schlechte Prazision mangelnde Zuverlassigkeit und das kaum verringerte Gewicht dieses Modells fuhrten dazu dass Sudajews PPS 43 ausgewahlt wurde Die PPSch 42 wurde vom Heereswaffenamt unter der Fremdgeratenummer MP 718 r gefuhrt 1945 baute Schpagin ein weiteres Modell Die neue Waffe bestand ganzlich aus Metall und hatte eine zusammenklappbare mehrgliedrige Schulterstutze Das Modell 1945 hatte eine zusatzliche Sicherung und bekam wieder eine bis auf 500 Meter einstellbare Schiebekimme Technik Bearbeiten nbsp Kurvenmagazin nbsp Kurvenmagazine im Vergleich links PPScha 41 rechts PPS 43 nbsp Fruhes Modell mit SchiebevisierDie PPSch 41 besteht aus zwei Hauptteilen dem Lauf und dem Systemkasten die ahnlich wie spater das Sturmgewehr M16 von einem Scharnier in der Mitte zusammengehalten werden Der Laufmantel umschliesst den Lauf und dient als Handschutz Er hat mehrere Ausschnitte die der Luftzirkulation und damit der Kuhlung des Laufes dienen Das Ende des Laufmantels ist bis auf ein Loch fur das Projektil geschlossen und dient als Kompensator 2 Der Lauf endet kurz vor dem Laufmantel beim Ausstromen drucken die Pulvergase von innen gegen die schrage Stirnflache entweichen zum Teil durch die Offnung vor dem Korn nach oben und drucken dadurch die Mundung nach unten Der Lauf kann herausgenommen und ersetzt werden Im Systemkasten ist der Verschluss zusammen mit der Abzugseinrichtung untergebracht Die PPSch 41 ist ein Ruckstosslader mit Masseverschluss Die Waffe ist zuschiessend was bedeutet dass sich der Verschluss vor dem Schuss in der hinteren Stellung befindet Beim Betatigen des Abzugs schnellt er unter dem Druck der Verschlussfeder nach vorn holt eine Patrone aus dem Magazin und zundet diese sobald sie ins Patronenlager eingefuhrt wurde Da die vergleichsweise schwache Pistolenmunition keine starre Verriegelung erfordert genugt die Massentragheit des Verschlusses Der Rucklauf des Verschlusses wird durch einen Puffer aus hartgekochtem Leder gebremst 2 Der Feuerwahlschalter befindet sich unmittelbar vor dem Abzug In seiner hinteren Stellung schiesst die Waffe Einzelfeuer in der vorderen Dauerfeuer Wenn die Waffe gespannt ist halt der Fanghebel den Verschluss in der hinteren Position Wird der Abzug betatigt druckt dieser den Fanghebel nach unten der Verschluss wird befreit und der oben beschriebene Ablauf findet statt Ist die Waffe auf Einzelfeuer eingestellt betatigt der Verschluss bei seiner Vorwartsbewegung einen zweiten Hebel der den mit dem Fanghebel interagierenden Teil des Abzugs ins Abzugsinnere eindruckt und so die Verbindung zwischen Abzug und Fanghebel lost Dadurch bewegt sich der Fanghebel wieder nach oben und fangt den Verschluss Um ein weiteres Mal zu feuern muss der Abzug losgelassen und erneut betatigt werden Bei Umstellung auf Dauerfeuer wird der Fanghebel die ganze Zeit durch den durchgedruckten Abzug unten gehalten d h der Verschluss wird nicht gefangen und kann die nachste Patrone abfeuern Die Sicherung ist ein Schieber und befindet sich auf dem Ladehebel Die Waffe kann sowohl in vorderer als auch in hinterer Position des Verschlusses gesichert werden Ursprunglich verwendete die PPSch 41 Trommelmagazine mit einer Kapazitat von 71 Schuss Die Munition befand sich in zwei Reihen von 39 und 32 Patronen Um das Magazin zu laden musste dessen Abdeckung abgenommen und die Spiralfeder aufgezogen werden Danach wurde die Trommel aufmunitioniert und wieder geschlossen Obwohl der Ladevorgang an sich nicht kompliziert war benotigte er doch relativ viel Zeit Zusatzlich waren Trommelmagazine schwer und unbequem und auch nicht besonders funktionssicher die gleichen Probleme hatte die amerikanische Maschinenpistole Thompson A1 deren spatere Varianten ausschliesslich Stangenmagazine fassen konnten Aus diesem Grund wurde spater ein Kurvenmagazin mit einer Kapazitat von 35 Schuss eingefuhrt Diese Magazine bestanden aus 0 5 Millimeter starkem Blech und konnten unter Kampfbedingungen verbogen werden Das Problem wurde gelost indem 1 Millimeter starkes Blech verwendet wurde Die fruheren Modelle hatten eine Visierung mit einer Schiebekimme wie sie damals bei Gewehren ublich war Die Einstellung reichte bis 500 Meter und wurde in Schritten von je 50 Metern vorgenommen Die Erfahrung zeigte jedoch dass solche Entfernungen unrealistisch waren und das Visier deswegen unnotig kompliziert war Daher wurde die Schiebekimme durch eine einfachere Klappkimme ersetzt die nur zwei Einstellungen 100 und 200 Meter ermoglichte zudem mussten jetzt sieben Teile weniger gefertigt werden Wichtige ehemalige Nutzerstaaten BearbeitenChina Volksrepublik nbsp Volksrepublik China Ab 1950 Nachbau ohne Lizenz als Modell 50 Deutschland Demokratische Republik 1949 nbsp DDR Teil der Erstausstattung der KVP NVA als MPi 41 nbsp Deutsches Reich Nutzung von erbeuteten sowjetischen Exemplaren als 7 62 mm MP 716 r bzw als 7 62 mm MP 717 r Finnland nbsp Finnland Nutzung von erbeuteten Exemplaren aus dem Fortsetzungskrieg Iran nbsp Iran Lizenzfertigung wahrend des Zweiten Weltkrieges Jugoslawien Sozialistische Foderative Republik nbsp Jugoslawien Stark veranderter Nachbau als Zastava M49 und Modell 49 57 Der Verschluss wurde nach dem Vorbild der Beretta Modell 38 geandert Nur 35 Schuss Kurvenmagazine Laufmantel mit kreisformigen Kuhloffnungen Korea Nord nbsp Nordkorea Ab 1955 Lizenzbau als Modell 49 zunachst originalgetreu gefertigt spater geringe Anderungen u a am Visier Osterreich nbsp Osterreich Teil der Erstausstattung des Bundesheeres als MP 41 Sowjetunion nbsp Sowjetunion 1942 bei der Roten Armee eingefuhrt Ungarn nbsp Ungarn Nutzung von erbeuteten Exemplaren wahrend des Zweiten Weltkrieges nach dem Krieg Lizenzfertigung ohne Veranderungen bei FEG als 48M nbsp Vietnamesische K50MVietnam nbsp Vietnam Modifizierter Lizenzbau als K50M Laufmantel gekurzt Korn im AK Stil einschiebbare Schulterstutze Pistolengriff Trommeln nur selten im Gebrauch da die Schulterstutze dabei nicht eingeschoben werden kann Literatur BearbeitenReiner Lidschun Gunter Wollert Infanteriewaffen gestern 1918 1945 BVH Brandenburgisches Verl Haus 1998 ISBN 978 3 89488 036 1 Ilja Schaidurow Russische Schusswaffen Typen Technik Daten Motorbuch Stuttgart 2010 ISBN 978 3 613 03187 6 Chris McNab Soviet Submachine Guns of World War II Bloomsbury Publishing 2014 ISBN 978 1 78200 796 8 82 Seiten online PDF DA Pam 30 50 2 Handbook On The Satellite Armies In US Department of the Army Hrsg War Department Manuals Pam 30 50 2 Washington D C 1 April 1960 OCLC 705787129 S 94 Textarchiv Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons PPSch 41 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Maxim Popenker PPSh 41 In Modern Firearms modernfirearms net abgerufen am 25 Juni 2020 englisch PPSh 41 auf waffenhq de Dieser Link enthalt biographische Einzelheiten zu Schpagin beziehungsweise fuhrt zu einer umfangreicheren biographischen Skizze Memento vom 27 April 1999 im Internet Archive MP PPSH 41 Pistolet Pulemyot Shpagina In SALW Guide Abgerufen am 11 April 2013 englisch PPSh 41 Full Auto SMG 1944 Molot Russia Video In youtube com Abgerufen am 25 Juni 2020 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Terry Gander Peter Chamberlain Enzyklopadie Deutscher Waffen 1939 1945 Motorbuch Stuttgart 2005 ISBN 978 3 613 02481 6 S 67 a b c d VISIER Special 40 Maschinenpistolen 1 Auflage VS Medien ISBN 978 3 9809243 8 2 S 47 VISIER Special 40 Maschinenpistolen 1 Auflage VS Medien ISBN 978 3 9809243 8 2 S 48 VISIER Special 40 Maschinenpistolen 1 Auflage VS Medien ISBN 978 3 9809243 8 2 S 49 Infanteriewaffen der Roten Armee im Zweiten WeltkriegSeitenwaffen NR 40 NR 43 Nagant M1895 Mauser C96 Korowin TK Tokarew TT 33Gewehre undKarabiner Mosin Nagant Awtomat Fjodorowa Simonow AWS 36 Tokarew SWT 40 Simonow SKS 45Maschinenpistolen PPD 40 PPSch 41 PPS 43 ThompsonMaschinengewehre PM 1910 MT DP DA PW 1 DS 39 SG 43 DSchK RPDGranatwerfer Gewehrgranataufsatz Djakonow 50 mm Granatwerfer RM 38 82 mm Granatwerfer BM 37Handgranaten Granate Modell 1914 RGD 33 F 1 RG 41 RG 42 RPG 40Panzerabwehr PTRD PTRS 41 Panzermine TM 35 Panzermine TM 41 Panzermine TM 44 Panzermine TMD 40 Panzermine TMD 44 TMD B RPG 43 RPG 6 Molotowcocktail 125 mm Ampulomjot M1941Flammenwerfer Flammenwerfer FOG 1 Flammenwerfer FOG 2 Flammenwerfer ROKSPatronen 7 62 25 mm Tokarew M1930 7 62 38 mm Nagant 45 ACP 7 62 54 mm R 12 7 108 mm 14 5 114 mm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title PPSch 41 amp oldid 234285429