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Der 82 mm Granatwerfer BM 37 ist ein wahrend des Zweiten Weltkrieges in der Sowjetunion entwickelter Granatwerfer Die Konstruktion geht auf den Stokes Morser zuruck Derartige Waffen waren von der Roten Armee 1929 wahrend der Zwischenfalle an der Grenze zu China erbeutet worden Die Waffe diente zum Vernichten und Niederhalten von lebenden Kraften und Feuermitteln innerhalb und ausserhalb von Deckungen zum Schiessen von Signalen und zur Beleuchtung des Gefechtsfeldes 82 mm Granatwerfer BM 37Variante BM 41In der Sowjetarmee wurde die Waffe als 82 mm Granatwerfer BM 37 russisch 82 mm minomet BM 37 bezeichnet dabei steht die Abkurzung BM 37 fur Bataillonsgranatwerfer Modell 1937 russisch batalonnyj minomyot obr 1937 g Die Bezeichnung weist weiterhin auf die vorgesehene Verwendung bei der Bataillonsartillerie hin Der GRAU Index der Waffe war 52 M 832Sch russisch 52 M 832Sh In der NVA wurde die Waffe zusammen mit dem Nachfolgetyp als 82 mm Granatwerfer Modell 37 41 gefuhrt 1 Die Bezeichnungen sowohl der Sowjetarmee als auch der NVA weichen dabei vom heute in der Bundeswehr gebrauchlichen Bezeichnungsschema ab wo derartige Waffen als Morser bezeichnet werden Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Konstruktion 3 Munition 4 Technische Daten 5 Modifikationen 5 1 Modell 41 5 2 Modell 43 5 3 Helwan M 69 5 4 Type 53 6 Einsatz 6 1 Einsatz in der HVA und KVP der DDR 6 2 Einsatz in der NVA der DDR 6 3 Einsatz bei anderen bewaffneten Kraften in der DDR 7 Siehe auch 8 Literatur 9 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenDie Entwicklung der Waffe wurde von Nikolai Alexandrowitsch Dorowljow russisch Nikolaj Aleksandrovich Dorovlyov geleitet Unmittelbarer Vorganger war der 82 mm Granatwerfer BM 36 russisch 82 mm minomet BM 36 Die Waffe wies einige Unzulanglichkeiten auf Die Waffe musste zum Transport zerlegt werden der seitliche Richtbereich war ebenso wie die Visiereinrichtung unzureichend Fur das Modell 37 wurden das Rohr und die Bodenplatte neu konstruiert Die Erprobungen des neu konstruierten Modells begannen im Marz 1933 und verliefen zufriedenstellend Daraufhin wurde zwischen 1935 und 1936 eine kleine Serie der Waffe hergestellt 1940 wurde dem Beschluss des Zentralkomitees der KPdSU B Uber die Erhohung der Produktionszahlen von Granatwerfern und Minen russisch Ob uvelichenii proizvodstva minometov i min folgend die Produktion gesteigert In ausreichenden Stuckzahlen konnte der Granatwerfer der Roten Armee erst unmittelbar vor Ausbruch des Grossen Vaterlandischen Krieges bereitgestellt werden 2 Zu Kriegsbeginn verfugte die Rote Armee uber 14 200 dieser Granatwerfer 3 Wahrend der bis 1943 andauernden Produktion wurde die Konstruktion der Waffe mehrfach vereinfacht Ziele waren eine einfachere Konstruktion um den Produktionsausstoss unter Kriegsbedingungen zu erhohen und die Verbesserung der taktisch technischen Eigenschaften der Waffe Konstruktion BearbeitenDie Waffe besteht aus 1 dem Rohr mit Bodenstuck dem Zweibein der Bodenplatte dem Richtaufsatz dem Transportkarren dem Zubehor den TragepolsternDie Waffe kann zum leichteren Transport in mehrere Traglasten zerlegt werden Das Rohr mit einem Gewicht von 19 kg das Zweibein mit einem Gewicht von 20 kg und die Bodenplatte mit einem Gewicht von 22 kg konnen von je einem Schutzen getragen werden Der Granatwerfer besitzt ein glattes Rohr und verschiesst flugelstabilisierte Wurfgranaten Die Waffe besitzt keine Ladesicherung die ein erneutes Nachladen bei nicht entladenem Werfer verhindert Das Bodenstuck schliesst das Rohr nach hinten ab und leitet die Ruckstosskrafte in die Bodenplatte ein Bodenplatte und Zweibein dienen zum Richten des Werfers und nehmen die Ruckstosskrafte auf Sowohl nach der Seite als auch nach der Hohe wird der Werfer uber einfache Spindeln gerichtet Im Laufe der Produktion wurde ab 1941 der Mechanismus zum Horizontieren des Werfers in das rechte Bein des Zweibeins verlegt Als Visier wurde ursprunglich das Visier MP 1 russisch MP 1 mit dem Kollimatoraufsatz MP 82 russisch MP 82 verwendet Spater kamen dann die Richtaufsatze MP 41 MP 42 MPM 4M oder MPM 44M zum Einsatz 1 Der Richtaufsatz MPM 44M vergrossert bei einem Gesichtsfeld von 9 2 5 fach Er kann mit einer Nachtbeleuchtung versehen werden 4 Als Fahrgestell kam ab 1941 ein einachsiges ungefedertes Fahrgestell zum Einsatz Dabei handelte es sich um eine geschweisste Konstruktion aus Stahlrohr Munition Bearbeiten nbsp 82 mm WurfgranatenZum Einsatz kamen flugelstabilisierte Wurfgranaten mit Splittergefechtskopf Bei einem Gesamtgewicht des Schusses von 3 1 kg entfielen auf die Sprengladung 0 49 kg Gewicht 5 Weiterhin standen Fallschirm Signal Wurfgranaten und Fallschirm Leucht Wurfgranaten zur Verfugung sowie Agitationswurfgranaten Technische Daten Bearbeiten82 mm Granatwerfer BM 37Allgemeine EigenschaftenKlassifikation GranatwerferChefkonstrukteur Nikolai Alexandrowitsch DorowljowBezeichnung des HerstellersHerstellerLange mit ProtzeBreiteHoheGewicht in Feuerstellung 56 kg 6 Gewicht in Marschlage 156 kg 1 Bedienung 1 4 6 Baujahre 1937 1945StuckzahlRohrKaliber 82 mm 1 RohrlangeHohe der SchusslinieFeuerdatenHohenrichtbereich 45 bis 85 1 Seitenrichtbereich 3 6 Reichweite maximal 3 040 m 6 Reichweite minimal 85 m 6 Mundungsgeschwindigkeit 211 m s 6 Feuerrate 15 25 Schuss min 1 Modifikationen Bearbeiten nbsp Type 53 aus chinesischer ProduktionModell 41 Bearbeiten Beim Modell 1941 wurden die Konstruktion der Bodenplatte und des Zweibeins verandert Ausserdem war jetzt der Transportkarren fur den Werfer verfugbar was die Verlegung unter Gefechtsbedingungen erleichterte Modell 43 Bearbeiten Beim Modell 43 wurden die Befestigung des Visiers und die Konstruktion des Zweibeins geandert Helwan M 69 Bearbeiten Beim Helwan M 69 handelt es sich um die agyptische Lizenzversion des Werfers Type 53 Bearbeiten Als Type 53 wird die in der Volksrepublik China hergestellte Version des Werfers bezeichnet Die Waffe unterscheidet sich vom Ursprungstyp durch die Konstruktion des Zweibeins und die Ladesicherung Einsatz BearbeitenWahrend des Zweiten Weltkrieges wurden die Werfer in grossen Stuckzahlen in der Bataillonsartillerie der Roten Armee genutzt Dabei wurden teilweise Selbstfahrlafetten improvisiert indem der Werfer auf der Ladeflache von Lastkraftwagen installiert wurde 7 Auch nach Kriegsende blieben beide Modelle noch lange Zeit im Einsatz In der Sowjetarmee wurden sie erst ab 1983 durch den 82 mm Granatwerfer 2B14 Podnos russisch 2B14 Podnos abgelost Einsatz in der HVA und KVP der DDR Bearbeiten Der Einsatz des 82 mm Granatwerfers Modell 37 41 begann bereits 1951 in den Einheiten der Hauptverwaltung fur Ausbildung HVA Im Fruhjahr dieses Jahres wurden der HVA neben anderen Waffen auch 141 82 mm Granatwerfer ubergeben 8 Alle diese Waffen stammten aus Kriegsbestanden Damit konnten die bisher zu Ausbildungszwecken genutzten 79 Granatwerfer 34 und der Granatwerfer 36 teilweise abgelost werden Weitere Werfer liefen 1952 zu so dass die deutschen Waffen aus der Bewaffnung der HVA herausgelost werden konnten Eingesetzt wurden die Waffen zunachst an den Volkspolizeischulen die 1949 zur Ausbildung von Offizieren und Unterfuhrern geschaffen worden waren Vorgesehen waren die Waffen fur die S6 Kompanien der A Abteilungen dabei stand S6 als Tarnbezeichnung fur Granatwerfer der Buchstabe A bezeichnet eine Infanterieeinheit bzw truppenteil Abteilung war die Bezeichnung fur einen Verband mit der Struktur eines Bataillons Da aber die 120 mm Granatwerfer M1943 nicht in ausreichender Anzahl zur Verfugung standen kam der 82 mm Granatwerfer auch in den S6 Kompanien der A Kommandos entsprach in der Struktur einem Regiment zum Einsatz Auch nach der Schaffung der Kasernierten Volkspolizei und der Aufstellung von Territorialverwaltungen und Bereitschaften blieben die Waffen in Nutzung Einsatz in der NVA der DDR Bearbeiten Die Nationale Volksarmee der DDR ubernahm 82 mm Granatwerfer Modell 37 41 von der Kasernierten Volkspolizei In den ursprunglich vorgesehenen Infanterie und mechanisierten Bataillonen war je eine Granatwerferbatterie mit 82 mm Granatwerfern vorgesehen Auch nach deren Umgliederung in motorisierte Schutzenbataillone blieb die mit dem Werfer ausgerustete Batterie in der Struktur erhalten Die geplante Umrustung auf 120 mm Granatwerfer konnte nicht realisiert werden so dass der 82 mm Werfer als Ersatzbewaffnung in der NVA bis zu deren Auflosung verblieb Insgesamt verfugte die NVA 1990 uber 325 82 mm Granatwerfer Modell 37 41 6 Als Transportfahrzeug dienten Lkw LO 1800 A Da der ungefederte Transportkarren nur geringe Marschgeschwindigkeiten erlaubte wurde der Werfer zum Transport auf der Ladeflache des Lkw verlastet Einsatz bei anderen bewaffneten Kraften in der DDR Bearbeiten Auch die Volkspolizei Bereitschaften der Kasernierten Einheiten des Ministeriums des Innern MdI der DDR nutzen den Granatwerfer Dort wurden sie in den schweren Kompanien der Bereitschaften eingesetzt Ein weiterer Nutzer waren die Wach und Sicherstellungseinheiten des Ministeriums fur Staatssicherheit MfS Bei Auflosung der militarischen Strukturen des MdI und des MfS wurden der NVA 166 Werfer ubergeben 6 Siehe auch BearbeitenBezeichnungen russischer und sowjetischer gezogener ArtilleriesystemeLiteratur BearbeitenA Ivanov Artilleriya SSSR vo Vtoroj mirovoj vojne Olma Media Group 2003 ISBN 5 765 42731 6 Wilfried Kopenhagen Die Landstreitkrafte der NVA Motorbuch Verlag Stuttgart 2003 ISBN 3 613 02297 4 V N Shunkov Oruzhie Krasnoj Armii Mn Harvest 1999 ISBN 985 433 469 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Raketen und Waffentechnischer Dienst im Kdo MB III Technikkatalog 82 mm Granatwerfer Modell 37 41 G K Zhukov Vospominaniya i razmyshleniya 7 e izd Tom I M izd vo APN 1986 str 256 V A Anfilov Krestnyj put k belosnezhnym polyam pod Moskvoj V A Anfilov F I Golikov Zagadka 1941 goda O vojne pod raznymi rakursami Pod redakciej d i n prof Yu V Rubcova M Veche 2005 str 115 Raketen und Waffentechnischer Dienst im Kdo MB III Technikkatalog Richtaufsatz MPM 44 MPM 44M Raketen und Waffentechnischer Dienst im Kdo MB III Munition fur 82 mm Granatwerfer a b c d e f g h Wilfried Kopenhagen Die Landstreitkrafte der NVA Motorbuch Verlag Stuttgart 2003 ISBN 3 613 02297 4 S 51 52 A N Pervushin Dorogi kotorye my vybiraem M izd vo DOSAAF 1974 str 75 Wilfried Kopenhagen Die Landstreitkrafte der NVA Motorbuch Verlag Stuttgart 2003 ISBN 3 613 02297 4 S 13 Infanteriewaffen der Roten Armee im Zweiten WeltkriegSeitenwaffen NR 40 NR 43 Nagant M1895 Mauser C96 Korowin TK Tokarew TT 33Gewehre undKarabiner Mosin Nagant Awtomat Fjodorowa Simonow AWS 36 Tokarew SWT 40 Simonow SKS 45Maschinenpistolen PPD 40 PPSch 41 PPS 43 ThompsonMaschinengewehre PM 1910 MT DP DA PW 1 DS 39 SG 43 DSchK RPDGranatwerfer Gewehrgranataufsatz Djakonow 50 mm Granatwerfer RM 38 82 mm Granatwerfer BM 37Handgranaten Granate Modell 1914 RGD 33 F 1 RG 41 RG 42 RPG 40Panzerabwehr PTRD PTRS 41 Panzermine TM 35 Panzermine TM 41 Panzermine TM 44 Panzermine TMD 40 Panzermine TMD 44 TMD B RPG 43 RPG 6 Molotowcocktail 125 mm Ampulomjot M1941Flammenwerfer Flammenwerfer FOG 1 Flammenwerfer FOG 2 Flammenwerfer ROKSPatronen 7 62 25 mm Tokarew M1930 7 62 38 mm Nagant 45 ACP 7 62 54 mm R 12 7 108 mm 14 5 114 mm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 82 mm Granatwerfer BM 37 amp oldid 234147527