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Der 120 mm Granatwerfer M1943 ist ein wahrend des Zweiten Weltkrieges in der damaligen Sowjetunion entwickelter Morser Er wurde aus dem 120 mm Granatwerfer M1938 weiterentwickelt Die Waffe diente zum Vernichten und Niederhalten von Truppen und Feuermitteln innerhalb und ausserhalb von Deckungen Niederhalten von Truppen und Feuermitteln an steilen Hinterhangen in Talern Schluchten und Waldern sowie zum Schaffen von Gassen in Sperren 120 mm Granatwerfer M1943In der Sowjetarmee wurde die Waffe als 120 mm Regimentsgranatenwerfer Modell 1943 russisch 120 mm polkovoj minomyot obr 1943 g bezeichnet der Name weist dabei auf die Verwendung bei der Regimentsartillerie hin Der GAU Index der Waffe war 52 M 843 russisch 52 M 843 In der NVA wurde die Waffe als 120 mm Granatwerfer 43 gefuhrt 1 Die Bezeichnungen sowohl der Sowjetarmee als auch der NVA weichen dabei vom heute in der Bundeswehr gebrauchlichen Bezeichnungsschema ab wo derartige Waffen als Morser bezeichnet werden Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Konstruktion 3 Munition 4 Technische Daten 5 Einsatz 5 1 Einsatz in der NVA 5 2 Einsatz bei anderen bewaffneten Kraften in der DDR 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 Literatur 9 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenDie Waffe wurde vom Herstellerwerk unter Leitung von Alexander Alexandrowitsch Kotow entwickelt Grunde fur die Weiterentwicklung waren einerseits Bestrebungen die Konstruktion zu vereinfachen um die Produktionszahlen unter Kriegsbedingungen erhohen zu konnen sowie die Vereinfachung der Wartung und Instandsetzung unter feldmassigen Bedingungen Mit dem Modell 1941 wurde eine bereits vereinfachte Variante ohne Radfahrgestell produziert Kotow gelang die angestrebte Vereinfachung der Konstruktion Der Schlagbolzen konnte ohne Zerlegung des Granatwerfers gewechselt werden was die Instandsetzung unter feldmassigen Bedingungen erleichterte Konstruktion BearbeitenDie Waffe besteht aus 1 dem Rohr mit Bodenstuck dem Zweibein der Bodenplatte dem Richtaufsatz der Ladesicherung dem Fahrgestell dem ZubehorDer Granatwerfer besitzt ein glattes Rohr und verschiesst flugelstabilisierte Wurfgranaten Die Konstruktion des Rohres stellt den hauptsachlichen Unterschied zum Modell 1938 dar Die Konstruktion des Abzuges wurde vereinfacht der Schlagbolzen kann ohne Zerlegen des Rohres getauscht werden Geladen wird der Werfer von vorn uber das Rohr Am Rohr ist im Gegensatz zum Modell 1938 vorn eine Ladesicherung angebracht die ein erneutes Nachladen bei nicht entladenem Werfer verhindert Eine eingespielte Bedienung ist in der Lage den Werfer sehr schnell nachzuladen Unter Gefechtsbedingungen kann jedoch nicht immer zweifelsfrei festgestellt werden ob die geladene Granate tatsachlich verschossen wurde Ein erneutes Nachladen bei noch geladenem Werfer fuhrt durch das Ansprechen des Aufschlagzunders der im Rohr befindlichen Granate zur Explosion der Munition Die Einfuhrung der Ladesicherung stellt daher eine wesentliche Steigerung des Gefechtswertes der Waffe dar Das Bodenstuck schliesst das Rohr nach hinten ab und leitet die Ruckstosskrafte in die Bodenplatte ein Bodenplatte und Zweibein dienen zum Richten des Werfers und nehmen die Ruckstosskrafte auf Sowohl nach der Seite als auch nach der Hohe wird der Werfer uber einfache Spindeln gerichtet Als Visier werden die Richtaufsatze MP 41 MP 42 und MPM 44M verwendet 1 Der Richtaufsatz MPM 44M vergrossert bei einem Gesichtsfeld von 9 2 5 fach Er kann mit einer Nachtbeleuchtung versehen werden 2 Als Fahrgestell kam ein einachsiges gefedertes Fahrgestell zum Einsatz Dabei handelte es sich um eine geschweisste Konstruktion aus Profilstahl Ursprunglich war das Fahrgestell des Modells 1938 verwendet worden Aufgrund der fehlenden Federung war die Marschgeschwindigkeit jedoch begrenzt Das neue gefederte Fahrgestell wurde ab 1945 produziert Munition BearbeitenDie fur das Modell 1938 entwickelten Wurfgranaten wurden auch fur das Modell 1943 genutzt Zum Einsatz kamen flugelstabilisierte Wurfgranaten mit Splittergefechtskopf Bei einem Gesamtgewicht des Schusses von 15 9 kg entfielen auf die Sprengladung 1 59 kg Gewicht 3 Weiterhin standen Nebelgranaten zur Verfugung Technische Daten BearbeitenDie taktisch technischen Daten anderten sich im Vergleich zum Vorganger nicht wesentlich 120 mm Granatwerfer Modell 1943Allgemeine EigenschaftenKlassifikation GranatwerferChefkonstrukteur Alexander Alexandrowitsch KotowBezeichnung des HerstellersHerstellerLange mit ProtzeBreiteHoheGewicht in Feuerstellung 275 kg 1 Gewicht in Marschlage 600 kg 1 Mannschaft 6Baujahre 1943 StuckzahlRohrKaliber 120 mm 1 RohrlangeHohe der SchusslinieFeuerdatenHohenrichtbereich 45 bis 80 1 Seitenrichtbereich 4 1 Reichweite maximal 5 700 m 1 Reichweite minimal 460 m 1 Mundungsgeschwindigkeit 272 m s 1 Feuerrate 10 15 Schuss min 1 Einsatz BearbeitenWahrend des Zweiten Weltkrieges wurden die Modelle 1938 und 1943 in grossen Stuckzahlen in der Regimentsartillerie der Sowjetarmee genutzt Auch nach Kriegsende blieben beide Modelle noch lange Zeit im Einsatz In der Sowjetarmee wurden sie ab 1955 durch den 120 mm Granatwerfer M 120 abgelost Die Wehrmacht hatte dieser Waffe die 16 Kilogramm schwere Granaten uber 6 000 Meter schleuderte nichts entgegenzusetzen und sie war rasch gefurchtet Daher wurde er kopiert und rasch in die Produktion uberfuhrt 4 Siehe Granatwerfer 42 Einsatz in der NVA Bearbeiten nbsp Bei der NVA eingesetztes Transportfahrzeug LO 2002 A mit angehangtem 120 mm Granatwerfer 43Die Nationale Volksarmee der DDR ubernahm 120 mm Granatwerfer 43 von der Kasernierten Volkspolizei In der NVA wurde die Waffe in den Granatwerferbatterien der motorisierten Schutzenregimenter eingesetzt Als Zugfahrzeug dienten Lkw Ural 375D bzw LO 2002 A Die Waffe konnte nicht in ausreichender Stuckzahl beschafft werden so dass die 82 mm Granatwerfer Modell 37 41 weiter als Ersatzbewaffnung genutzt werden mussten Abgelost wurde der 120 mm Granatwerfer 43 ab 1985 vom 120 mm Granatwerfer 2B11 dieser Prozess wurde jedoch bis zur Auflosung der NVA nicht abgeschlossen Insgesamt waren 1990 noch 216 120 mm Granatwerfer 43 vorhanden 5 Einsatz bei anderen bewaffneten Kraften in der DDR Bearbeiten Auch die Volkspolizei Bereitschaften der Kasernierten Einheiten des Ministeriums des Innern MdI der DDR nutzen den Granatwerfer Dort wurden sie in den schweren Kompanien der Bereitschaften eingesetzt Ein weiterer Nutzer waren die Wach und Sicherstellungseinheiten des Ministeriums fur Staatssicherheit 5 Siehe auch Bearbeiten125 mm Ampulomjot M1941 Bezeichnungen russischer und sowjetischer gezogener ArtilleriesystemeWeblinks Bearbeiten nbsp Commons 120 mm mortar M1943 Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenA Ivanov Artilleriya SSSR vo Vtoroj mirovoj vojne Olma Media Group 2003 ISBN 5 7654 2731 6 Wilfried Kopenhagen Die Landstreitkrafte der NVA Motorbuch Verlag Stuttgart 2003 ISBN 3 613 02297 4 V N Shunkov Oruzhie Krasnoj Armii Mn Harvest 1999 ISBN 985 433 469 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l Raketen und Waffentechnischer Dienst im Kdo MB III Technikkatalog 120 mm Granatwerfer 43 Raketen und Waffentechnischer Dienst im Kdo MB III Technikkatalog Richtaufsatz MPM 44 MPM 44M Raketen und Waffentechnischer Dienst im Kdo MB III Munition fur 120 mm Granatwerfer Adrian E Wettstein Die Wehrmacht im Stadtkampf 1939 1942 Paderborn 2014 S 362 a b Wilfried Kopenhagen Die Landstreitkrafte der NVA Motorbuch Verlag Stuttgart 2003 ISBN 3 613 02297 4 S 51 52 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 120 mm Granatwerfer M1943 amp oldid 234197783