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Alexander Alexandrowitsch Kotow russisch Aleksandr Aleksandrovich Kotov 30 Julijul 12 August 1913greg in Tula 8 Januar 1981 in Moskau war ein sowjetischer Schachspieler Alexander Kotow um 1967Name Alexander Alexandrowitsch KotowVerband Sowjetunion SowjetunionGeboren 12 August 1913Tula Russisches KaiserreichGestorben 8 Januar 1981MoskauTitel Grossmeister 1950 Beste Elo Zahl 2510 Juli 1971 Inhaltsverzeichnis 1 Schachkarriere 2 Schriftstellerische Tatigkeit 3 Kotows Glanzpartie gegen Awerbach 4 Kotow Syndrom 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseSchachkarriere BearbeitenBei seiner ersten Teilnahme an der Landesmeisterschaft der Sowjetunion 1938 belegte Alexander Kotow uberraschend den zweiten Platz hinter dem spateren Weltmeister Michail Botwinnik Wahrend des Zweiten Weltkrieges war er in der Rustungsindustrie tatig und erhielt fur die Konstruktion eines Granatwerfers den Leninorden 1948 gewann er zusammen mit Dawid Bronstein die sowjetische Einzelmeisterschaft In den 1950er Jahren gehorte er zu den besten Spielern der Sowjetunion und gewann unter anderem das Interzonenturnier in Stockholm 1952 In diesem Turnier bedeutete sein Ergebnis von 16 5 aus 20 82 5 den Rekord in Interzonenturnieren Stand 1981 Kotow gewann mit der sowjetischen Mannschaft jeweils als zweiter Reservespieler die Schacholympiaden 1952 und 1954 1 1958 nahm er zum letzten Mal an einer UdSSR Meisterschaft teil 1962 63 gewann er zusammen mit Svetozar Gligoric das Turnier in Hastings 1967 wurde er beim IBM Turnier in Amsterdam Zweiter hinter Lajos Portisch Seine beste historische Elo Zahl vor Einfuhrung der Elo Zahlen betrug 2753 im April 1950 damit lag er auf Platz 4 der Weltrangliste Aufgrund seiner internationalen Erfolge erhielt er 1950 von der FIDE den Titel Grossmeister 2 Es existieren mehrere Schachaufgaben von einem Alexander Kotow sie stammen jedoch vom Namensvetter Alexander Iwanowitsch Kotow Schriftstellerische Tatigkeit BearbeitenAlexander Kotow schrieb mehrere bedeutende Schachbucher darunter Denke wie ein Grossmeister 1970 und Spiele wie ein Grossmeister 1978 in denen er die Technik der Variantenberechnung im Schach behandelt Ausserdem verfasste er 1951 zusammen mit Michail Judowitsch das Werk Schach in der UdSSR in dem die Errungenschaften der Sowjetischen Schachschule dargestellt werden Zudem schrieb er ein ausfuhrliches Buch uber das Internationale Schachturnier Venedig 1950 FiS 1952 welches er vor Smyslow gewinnen konnte Uber Alexander Aljechin verfasste er zuerst eine zweibandige Biographie erschienen 1953 Band 1 und 1958 Band 2 dann den biographischen Roman Weiss und Schwarz erschienen 1965 Kotows Glanzpartie gegen Awerbach BearbeitenSeine wohl bekannteste Partie spielte Kotow im Kandidatenturnier Zurich 1953 Gegen Awerbach gelang ihm ein spektakulares Damenopfer das nach 21 weiteren Zugen zum Partiegewinn fuhrte Nach einer Altindischen Eroffnung wurde nach Awerbachs 30 Zug die Stellung in Diagramm 1 erreicht Die Position tragt konigsindische Merkmale das Zentrum ist verriegelt Schwarz hat mit dem Bauernvorstoss f7 f5 f4 Raumvorteil am Konigsflugel erzielt ohne dass Weiss das stellungsgemasse Gegenspiel am Damenflugel eingeleitet hat Die beengte Figurenstellung um den weissen Konig begunstigt das folgende Hineinziehungsopfer Awerbach KotowZurich 1953 a b c d e f g h 8 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 87 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 76 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 65 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 54 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 43 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 32 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 21 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 1 a b c d e f g h Diagramm 1 Stellung nach 30 Sc3 e2 Awerbach KotowZurich 1953 a b c d e f g h 8 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 87 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 76 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 65 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 54 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 43 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 32 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 21 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 1 a b c d e f g h Diagramm 2 Schlussstellung nach 51 Tg7 g8 30 Dxh3 Als dieser Zug geschehen war ging ein machtiges Raunen durch den Turniersaal und auf den Gesichtern der beiden Kampfer war ein deutliches Schmunzeln festzustellen 3 Der weisse Konig wird durch den eigenen Turm auf g2 behindert der Bauer auf f4 uberdeckt das Feld g3 nach den folgenden Zugen muss Weiss zwangslaufig dem Schwarzen entgegenkommen 31 Kxh3 Th6 32 Kg4 Sf6 33 Kf5 Sd7 Droht 34 Tf8 35 Kg4 Tg8 36 Kf5 Tf6 matt 34 Tg534 Tg7 Tf8 35 Kg4 Kxg7 36 Tg1 Tg8 37 Kf5 Kf7 38 Txg8 Th5 nebst matt 34 Tf8 35 Kg4 Sf6 Zielstrebiger ist Lxg5 36 Tg1 Sf6 37 Kf5 Sg4 38 Kxg4 Le7 In der Folge wiederholt Kotow die Zuge um die Zeitkontrolle zu erreichen 36 Kf5 Sg8 37 Kg4 Sf6 38 Kf5 Sxd5 39 Kg4 Sf6 40 Kf5 Sg8 41 Kg4 Sf6 42 Kf5 Sg8 43 Kg4 Lxg5 44 Kxg5Spatere Analysen zeigten dass 44 Th1 den grossten Widerstand leistet 44 Tf7 45 Lh4 Tg6 46 Kh5 Tfg7 47 Lg5 Txg5 48 Kh4 Sf6 49 Sg3 Txg3 50 Dxd6 T3g6 51 Db8 Tg8Weiss gab auf siehe Diagramm 2 es droht Th6 matt weshalb Awerbach die Dame geben musste und Kotow das entstehende Endspiel klar gewinnt Kotow Syndrom BearbeitenIn seinem Buch Denke wie ein Grossmeister russische Originalausgabe 1970 beschreibt er ein typisches Verhalten im Schach welches als Kotow Syndrom bekannt wurde Dabei denkt ein Spieler lange angestrengt uber mehrere Alternativen fur seinen nachsten Zug nach kommt aber zu keiner klaren Entscheidung Sobald die Bedenkzeit knapp wird spielt er spontan einen Zug den er uberhaupt nicht berechnet hat und der sich oft als schlecht erweist Als Metapher wird der Begriff heutzutage auch ausserhalb des Schachspiels verwendet Auf dem Album Appeal to Reason der Band Rise Against findet man einen Song mit dem Titel Kotov Syndrome Literatur BearbeitenHelmut Wieteck Beruhmte Meister Alexander Kotow Schach Echo 1988 Heft 7 S 289 290 Bericht Partien Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alexander Alexandrowitsch Kotow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Alexander Alexandrowitsch Kotow im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nachspielbare Schachpartien von Alexander Alexandrowitsch Kotow auf chessgames com englisch Einzelnachweise Bearbeiten Alexander Kotows Ergebnisse bei Schacholympiaden auf olimpbase org englisch Willy Iclicki FIDE Golden book 1924 2002 Euroadria Slovenia 2002 S 74 Teschner 1979 S 111 Normdaten Person GND 107796864 lobid OGND AKS LCCN n50042651 VIAF 29536050 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kotow Alexander AlexandrowitschALTERNATIVNAMEN Kotov Aleksandr Aleksandrovich russisch KURZBESCHREIBUNG russischer Schachspieler und autorGEBURTSDATUM 12 August 1913GEBURTSORT TulaSTERBEDATUM 8 Januar 1981STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexander Alexandrowitsch Kotow amp oldid 235490854