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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Die verfugbaren Quellen uber das Militarwesen im Alten Agypten befassen sich im Wesentlichen mit den militarischen Entwicklungen im Alten Mittleren und Neuen Reich Mit der 3 Zwischenzeit begannen der zunehmende Verfall zentraler Regierungskontrolle und Organisation sowie mehr und mehr der Verlust der eigenen Unabhangigkeit Damit einher gingen der okonomische politische und militarische Niedergang Agyptens sowie der langsam schwindende Einfluss in Palastina im Libanon und in Nubien Diese Entwicklung nach dem Ende des Neuen Reiches schlagt sich auch im weniger aussagekraftigen Quellenmaterial uber das Militarwesen nieder Soldaten aus dem Grab des MesehtiDas Militarwesen war insbesondere in Zeiten einer schwachen Zentralgewalt gepragt durch die Machtverhaltnisse zwischen Pharao Gaufursten und Priesterschaft wahrend gesamtstaatlich dominante Pharaonen den Einfluss der Gaufursten und der Priesterschaft zuruckdrangten Ein starker Pharao sicherte nicht nur den Wohlstand des Landes sondern war auch die Voraussetzung fur politische und militarische Expansion Allerdings bot die wirtschaftliche Autarkie des Landes wahrend des Alten und Mittleren Reiches wenig Anlass zur Expansion in den vorderasiatischen Raum Es waren die militarischen Fahigkeiten die den Bestand Agyptens und die Langlebigkeit seiner Zivilisation sicherten Grossen Einfluss auf die Entwicklung des Militarwesens hatten die geostrategische Lage und die Geografie Agyptens Es grenzt im Nordosten an den Sinai und im Nordwesten an die Libysche Wuste im Norden bildet das Mittelmeer eine naturliche Grenze und im Suden die Felsen des ersten Katarakts Geografisch ist Agypten eine Stromoase verkehrstechnisch bildete sich daraus eine Flussgesellschaft Der Stromoasen Charakter hat fruhzeitig zum Einsatz von Booten fur militarische Zwecke gefuhrt Unterstutzt wurde die Schifffahrt durch den von Suden nach Norden stromenden Fluss und den nahezu stetig aus Norden wehenden Wind sodass in beiden Richtungen die Schifffahrt erleichtert wurde Die naturlichen Barrieren haben Agypten fur fast tausend Jahre bis zur Machtubernahme der Hyksos in der Zweiten Zwischenzeit ohne nennenswerte Bedrohung seiner Grenzen leben lassen Vor diesem Ereignis bestand keine Notwendigkeit fur ein stehendes Heer Dies anderte sich im Neuen Reich Eine mogliche militarische Bedrohung Agyptens reduzierte sich auf die drei durch die Geografie vorgegebenen Einfallstore Keine dieser Grenzen war unuberwindbar aber die naturlichen Hindernisse erschwerten lange Zeit den Zugang zu militarischen Entwicklungen anderer Staaten uber die unmittelbaren Nachbarn hinaus Die unmittelbaren Nachbarn Nubier im Suden Libyer im Westen und Beduinen im Osten befanden sich zumindest wahrend des Alten und Mittleren Reiches auf gleichem oder niedrigerem waffentechnischen Entwicklungsstand Wahrend dieser Zeit stagnierte daher die Entwicklung der Waffentechnologie in Agypten Inhaltsverzeichnis 1 Altes Reich 1 1 Organisation der Streitkrafte 1 2 Wehrpflicht und Auftrag 1 3 Militarische Nutzung der Schifffahrt 1 4 Bewaffnung 1 5 Festungen Belagerungstechniken 1 6 Administration Logistik und sanitatsdienstliche Versorgung 2 Mittleres Reich 2 1 Organisation der Streitkrafte 2 2 Militarische Nutzung der Schifffahrt 2 3 Festungen 2 4 Sanitatsdienstliche Versorgung 3 Neues Reich 3 1 Organisation der Streitkrafte 3 2 Militarhierarchie 3 3 Wehrpflicht Ausbildung und Auftrag 3 4 Truppengattungen Waffengattungen und Gliederung 3 4 1 Brigaden Pa Djetu 3 4 2 Regiment Sa 3 4 3 Kompanie 3 4 4 Das Streitwagenkorps Pa Djetu 3 5 Flotte 3 6 Bewaffnung 3 6 1 Streitwagen Wereret 3 6 2 Waffen 3 7 Einsatztaktiken und Verfahren 3 7 1 Im Gefecht 3 8 Festungen 3 9 Soldner 3 9 1 Nubier 3 9 2 Andere Nationalitaten 3 10 Administration Logistik und medizinische Versorgung 3 10 1 Administration 3 10 2 Logistik 3 10 3 Medizin 4 Der Niedergang 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseAltes Reich BearbeitenDas sudliche Syrien und Palastina wurden im Alten Reich als agyptisches Einflussgebiet betrachtet Nennenswerte Merkmale diplomatischer und militarischer Aktivitaten zur Unterstutzung dieses Anspruches sind nicht feststellbar Eine militarische Bedrohung ging von den nomadischen Einwohnern Palastinas und Libyens nicht aus Nubien wurde jedoch als Bedrohung empfunden Es war jedoch militarisch weniger entwickelt als Agypten Die von den Pharaonen gesehene Notwendigkeit fur den Unterhalt von Streitkraften resultierte daher eher aus der Vorsorge fur die Landesverteidigung und zur Unterdruckung gelegentlicher Revolten der Gaufursten und der Bevolkerung da die politische Landschaft im vereinigten Reich durch die machtbewussten Gaufursten und deren eigene Streitkrafte mitbestimmt wurde Organisation der Streitkrafte Bearbeiten Wahrend des Alten Reiches entstand zum ersten Mal eine nachweisbare militarische Organisation Der uberwiegende Anteil der Streitkrafte stand unter dem Kommando der Gaufursten und war in Miliz Einheiten organisiert Verstarkt wurden sie durch vom Pharao besoldete nubische Soldner Der Pharao hatte zu seinem eigenen Schutz eine relativ kleine aber stehende mehrere tausend Mann starke Gardetruppe Die Gaufursten waren verpflichtet dem Pharao im Bedarfsfall Truppen zur Verfugung zu stellen Die Ausbildung wurde regional auf der Ebene der Gaue durchgefuhrt und bestand lediglich aus einer Grundausbildung Die ersten Stabsstrukturen entstanden Aufgabenzuordnungen wie Quartiermeister Befehlshaberbezeichnungen wie Kommandierende fur militarische Depots Spezialkrafte fur den Wustenkrieg Schreiber sowie Grenz und Garnisonsaufgaben lassen Funktionszuordnungen erkennen Eine klare militarische Hierarchie ist jedoch kaum feststellbar Wehrpflicht und Auftrag Bearbeiten Die Wehrpflicht wurde im Alten Reich eingefuhrt Soldaten wurden periodisch und nach Bedarf eingezogen Die Rekrutierung erfolgte auf der Basis von etwa 1 aus 100 mannlichen Einwohnern Die Masse der Wehrpflichtigen wurde als Garnisonspersonal in den Grenzforts sowie fur den Bau offentlicher Projekte eingesetzt Ausserdem wurden die Soldaten fur die Arbeit im Steinbruch zum Schutz von Expeditionen fur Kriegszuge sowie zur Unterdruckung ziviler Unruhen benotigt Militarische Nutzung der Schifffahrt Bearbeiten Der Flussoasen Charakter Agyptens hat von Anfang an in Agypten und Nubien eine amphibische Kriegsfuhrung entstehen lassen Bereits seit 3000 v Chr wurden koordinierte Angriffe von Land und uber den Nil angelandeter Truppen gegen nubische Dorfer durchgefuhrt Die Agypter benutzten um 2450 v Chr erstmals Schiffe fur den Truppentransport nach Palastina Bei den verwendeten Booten handelte es sich um Handelsschiffe Im Alten Reich wurden auf dem Nil neben kleineren Booten 21 32 Meter lange Boote der Schiffstypen satch und sekhet fur Transportzwecke eingesetzt Agyptische Boote konnten jedoch aufgrund ihrer Bauweise nicht auf der hohen See navigieren Hier kamen so genannte Byblos Boote zum Einsatz die offensichtlich nach ihrer syrisch palastinensischen Herkunft benannt wurden Bewaffnung Bearbeiten Die militarische Macht Agyptens grundete sich im Alten Reich auf ein weitgehend gleich bleibendes und unverandertes Waffenarsenal Es entsprach dem der potentiellen Gegner in unmittelbarer Nachbarschaft Eroberungen in diesen Gegenden beruhten daher eher auf besserer Fuhrung und Organisation der Streitkrafte sowie grosserer Mannschaftsstarke als auf uberlegener Bewaffnung Die Hauptbewaffnung im Alten Reich waren Streitkolben Streitaxt Chepesch Pfeil und Bogen Wurfspeer Steinschleuder sowie Stangenwaffen Der Streitkolben war die weit verbreitetste Waffe im Alten Reich Streitkolben und Streitaxte mit Kupferschneiden waren die effektivsten Waffen im Nahkampf Das Wurfholz das im Gegensatz zum Bumerang nicht zum Werfer zuruckkehrt eine ebenfalls traditionelle Waffe wurde jedoch im Alten Reich nur noch als Jagdwaffe eingesetzt Harnische zum Korperschutz gab es im Alten Reich nicht Der einzige Schutz des Soldaten war sein Schild Festungen Belagerungstechniken Bearbeiten Buhen war wahrscheinlich der erste befestigte Aussenposten Agyptens in Nubien Es war eine kleine durch eine grosse grob gebaute Mauer geschutzte Ansiedlung Entstanden ist sie wahrscheinlich in der vierten oder funften Dynastie moglicherweise schon in der zweiten Dynastie Eines der altesten Forts in Agypten wurde wahrend des Alten Reiches an der Sudspitze der Insel Elephantine gebaut Es lag strategisch gunstig in der Mitte des Nils eben oberhalb des ersten Katarakts Der Nil gab der Anlage naturlichen Schutz Gegnerische Festungen oder befestigte Stadte wurden durch Leitern bis zu einer Hohe von 10 m oder durch Unterminieren der Mauern ersturmt Waren diese Eroberungstechniken nicht erfolgreich blieb nur die Belagerung durch Aushungern Administration Logistik und sanitatsdienstliche Versorgung Bearbeiten Die militarische Administration und Organisation sowie die Logistik waren seit Beginn des Alten Reiches durch eine zentralisierte und durch Schreiber gestutzte Verwaltung gut entwickelt Das Standardtransportmittel der agyptischen Armee an Land war der Esel wenn nicht ohnehin Boote fur Transporte genutzt wurden Eine institutionalisierte militarmedizinische Versorgung gab es nicht Jedoch behandelten die Arzte der Gaufursten deren Milizsoldaten Die Arzte dienten nicht als Teil des Militars haben jedoch Erfahrungen gesammelt da sie hochgestellte Offiziere im Felde begleiteten Weiter sind Arzte am Hof des Pharaos und der Gaufursten zuweilen zu militarischen Aussenposten zur Behandlung von Soldaten geschickt worden Mittleres Reich BearbeitenDas sudliche Syrien und Palastina wurden auch im Mittleren Reich als agyptisches Einflussgebiet betrachtet Ab der Regierungszeit von Sesostris III begann Agypten sich zunachst politisch militarisch sowie wirtschaftlich offensiv als internationale Macht in den Nachbarlandern zu etablieren Um 1790 v Chr verlor die zentrale Regierung ihre Macht an die Gaufursten was die seit langerem ins Delta eingesickerten Hyksos zur Machtubernahme im nordlichen Agypten nutzten Organisation der Streitkrafte Bearbeiten Auch im Mittleren Reich kontrollierten die Gaufursten ihre auf der Wehrpflicht beruhenden Milizen jedoch war die Macht der Gaufursten seit Sesostris III deutlich eingeschrankt Nubische Soldner versahen weiterhin ihren Dienst in den Streitkraften Die Armee des Mittleren Reiches hatte eine klarere Kommandostruktur Der Pharao fuhrte den Oberbefehl bei grosseren Feldzugen Er ernannte die fur die Grenzverteidigung und die Logistik verantwortlichen Offiziere Es gab festgelegte Kommunikationswege und Verfahren der Berichterstattung Eine Militarpolizei wurde neben Distriktoffizieren Militarrichtern sowie einem militarischen Nachrichtendienstes und einer Aktenfuhrung eingefuhrt Militarische Nutzung der Schifffahrt Bearbeiten Die Kriegfuhrung im Mittleren Reich behielt ihren amphibischen Charakter Haupttransportmittel in Agypten blieb das Boot Die Flotte war die dominierende Teilstreitkraft der agyptischen Streitkrafte mit elitarem Anspruch In ihr dienten die Angehorigen der koniglichen Familie Schiffskommandanten unterstanden unmittelbar dem Pharao und seinen hochsten Beamten Die Grosse der Boote blieb mit etwa 30 m Lange unverandert obwohl sich die Konstruktionsmerkmale und die Takelage veranderten Diese Boote kamen auch im Neuen Reich zum Einsatz Die Transportfahigkeit von Schiffen auf dem Mittelmeer lag bei 200 Mann Festungen Bearbeiten nbsp Buhen Rekonstruktion NordansichtDie Grenzen Agyptens waren durch Festungen gegen mogliche Eindringlinge gesichert Das ostliche Delta seit der Regierungszeit Amenemhet I das westliche Delta durch eine Festung im Wadi Natrun in der Sketischen Wuste Diese Anlagen wurden wahrend des 2 Jahrtausends v Chr in einem guten Zustand erhalten Neben der Verteidigungsvorsorge dienten die Festungen auch dem Schutz der Handelsrouten und der Aufrechterhaltung des Handelsmonopols des Pharao Im Suden an der Grenze zu Nubien wurde Agypten neben den vorhandenen Festungen auch durch das befestigte Elephantine gesichert In der Regierungszeit von Sesostris I bis Sesostris III wurden mindestens 17 Festungen gebaut Die Festung Buhen hatte ein umbaute Flache von 3000 m umgeben von einer 4 5 m dicken und 9 m hohen Mauer mit Bastionen alle 5 5 m Ausserhalb dieser Mauer war eine zweite Mauer die als schrag verkleidete Unterstutzungsmauer mit Schiessscharten alle 9 m ausgebildet war Das Tor war gut 18 m hoch und erstreckte sich uber den Festungsgraben Die Handelswege uber Land entlang des ersten und zweiten Katarakts waren durch wahrend der XII Dynastie gebaute Mauern geschutzt Im Alten Reich errichtete Handelsniederlassungen wurden befestigt Festungen hatten Lagerraume fur erhebliche Mengen Getreide ausreichend um eine Garnison bis zu einem Jahr zu ernahren Die gebauten Festungen entsprachen in ihrer Konstruktionsweise vergleichbaren Anlagen des Mittelalters Die nah am Nil gebauten Festungen verfugten uber einen geschutzten Zugang zum Wasser der sowohl eine Versorgung uber den Nil als auch Zugang zu Wasser ermoglichte Andere Festungen verfugten uber Brunnen oder Zisternen Erganzt wurden die Festungen durch strategisch im Gelande verteilte Wachturme Die Belagerungstechniken blieben im Wesentlichen unverandert In dieser Zeit kamen uberdachte Rammbocke zur Zerstorung der Tore zum Einsatz Sanitatsdienstliche Versorgung Bearbeiten Wie die Waffentechnologie war die agyptische Medizin fur mehr als 2000 Jahre bis zum Einfall der Hyksos von ausseren Einflussen ausgeschlossen Agyptische Medizin war den Tempeln Priestern und dem Adel verbunden und verhinderte so die Entwicklung eines militarischen Sanitatsdienstes Die agyptische Medizin war zur Zeit des Mittleren Reiches auf dem Hohepunkt ihres Wissens und ihrer Leistungsfahigkeit obwohl sie nie ihre Verbindungen mit Zauberkunst und religioser Mystik loste Die Arzte waren vertraut mit im Kampf erlittenen Verwundungen Schadeloffnungen gehorten zu den fast zu 100 erfolgreichen Operationen Im Zeitalter von Soldaten ohne Helm und Rustung und dem Einsatz von Streitkolben waren dies haufige Verletzungen Erfolgreich behandelt wurden mehr oder weniger die gleichen Verletzungen wie im Zivilleben Gerade und versenkte Knochenbruche Schnitte Prellungen Quetschungen Bruche Amputationen und offene Fleischwunden Den Agyptern waren Arm und Beinschienen das Setzen von Wundnahten Auswaschen von Wunden Blutstillung die Nutzung von Verbanden und Bandagen sowie der Einsatz von schmerzstillendem Opium bekannt Neues Reich BearbeitenDie Hyksos besassen eine aus Mesopotamien stammende fortschrittliche Waffentechnologie insbesondere Streitwagen Kompositbogen sowie metallverstarkte Schutzwesten und Helme Diese Technologie war spatestens mit der Machtubernahme der Hyksos auch in Agypten vorhanden und fuhrte zu schneller Akzeptanz sowie zu einer beschleunigten Einfuhrung Einsatz und Verbesserung insbesondere der Streitwagen Nach der Vertreibung der Hyksos waren die militarischen Mittel vorhanden um eine imperiale und expansionistische Machtpolitik zu forcieren Die erfolgreichen Befreiungskriege hatten die Stellung des Pharaos und damit die Zentralgewalt erheblich gestarkt Zwangslaufig minderte dies den Einfluss der Gaufursten auf die nationale Politik Die Fremdherrschaft in Teilen Agyptens war eine unmissverstandliche Warnung die politische und militarische Initiative nicht an die asiatischen Volker zu verlieren Eine politische Einflussnahme und militarische Expansion nach Syrien Palastina war zwingend um eine Pufferzone gegen diese Bedrohung aufzubauen Folgerichtig musste die Bewaffnung der agyptischen Armee radikal modernisiert und auf den Standard potentieller Gegner gebracht werden Eine permanente Eroberung Palastinas war nur durch die Schaffung von modern ausgerusteten Landstreitkraften moglich Dazu wurden die Streitkrafte in schneller Folge umgebaut Es entstand zum ersten Mal in der agyptischen Geschichte eine professionelle Militarkaste Der Schwerpunkt der Expansion lag zunachst auf Nubien bis zum 3 Katarakt und daruber hinaus Die Eroberungen in Palastina und Syrien wurden insbesondere in Palastina begunstigt durch die geringe territoriale Grosse und den geringen Bevolkerungsumfang dieser Konigreiche und das Fehlen starker Verbundeter Zur Zeit des Neuen Reiches betrug die Bevolkerung Palastinas etwa 140 000 Einwohner bei einer eigenen Bevolkerung von ca 2 9 Millionen Ein System von Bundnissen und Vertragen und die Errichtung eines Netzwerkes von Garnisonen sicherten den agyptischen militarisch politischen Einfluss ab Organisation der Streitkrafte Bearbeiten Das Agyptische Militarwesen erreichte nach einer 3000 jahrigen Entwicklung im Laufe des Neuen Reichs einen fast modernen Standard organisatorischer Reife Die militarischen Krafte wurden als nationale stehende Armee auf der Grundlage des Wehrdienstes organisiert obwohl regionale Milizen weiterhin existierten Die Gaufursten waren nicht mehr in der Lage die Aushebung von Truppen zu verhindern Der Wesir diente als Kriegsminister Der Kriegsrat diente als Generalstab Mit dem Ende der zweiten Zwischenzeit und der Vertreibung der Hyksos erfolgte eine Verstarkung der Streitkrafte auf drei Divisionen und ab der 19 Dynastie auf vier Divisionen Die zusatzlichen zwei Divisionen waren in den Standorten Heliopolis und Pi Ramesse stationiert Die Feldarmee bestand nunmehr aus zwei Armeekorps zu je zwei Divisionen Die Divisionen konnten einzeln oder im Verband mit anderen Divisionen eingesetzt werden Jede Division bestand aus 5000 Mann Diese Verbande wurden im Bedarfsfall durch Verbundete und Soldner verstarkt Soldner und Verbundete bildeten dabei eigene Einheiten die nicht in die agyptischen Einheiten integriert wurden Die vier Divisionen hatten eigene Namen mit entsprechenden Symbolen Die Ptah Division den Kopf des Apis Stieres die Re Division den Kopf eines Falken die Seth Division den Kopf eines Hundes und die Amun Division den Kopf eines Widders Zu den Streitkraften kamen noch die statischen Grenzgebietsverbande die in den jeweiligen Garnisonen stationiert waren und von den dortigen Garnisonskommandeuren den Idnu befehligt wurden Die Stationierung der Streitkrafte orientierte sich an den beiden moglichen Bedrohungsszenarien des Landes in ein Nord und Sudkorps Weiterhin waren Einheiten in Nubien und Syrien stationiert Militarhierarchie Bearbeiten Seit Haremhab ist die militarische Hierarchie bekannt Kriegsherr auch auf dem Gefechtsfeld war der Pharao Dem Pharao unterstellt war der Oberbefehlshaber normalerweise ein Sohn des Pharao Es folgen in der Hierarchie die Armeebefehlshaber des Nord und Sudkorps gefolgt von den Divisionskommandeuren Titel Imur Meschta im Generalsrang sehr oft konigliche Prinzen Diesen sind die Schreiber der Infanterie sowie die Standartentrager unterstellt Darunter gliedern sich die Brigadekommandeure und Kompaniechefs Es folgen Garnisontruppfuhrer Gruppenfuhrer und gemeine Soldaten Wehrpflicht Ausbildung und Auftrag Bearbeiten Die Armee setzte sich aus professionellen Soldaten und Wehrpflichtigen zusammen die nur zu Kriegszeiten einberufen wurden Die Rekrutierungsrate betrug jedoch 1 zu 10 anstatt des traditionellen 1 zu 100 Die Ausbildung war ortlich zentralisiert und wurde durch Offiziere und Unteroffiziere an Militarakademien durchgefuhrt Es gab eine Ausbildungseinrichtung fur Streitwagen in Memphis und Theben Die Infanterie war sowohl fur den Nahkampf als auch als Pionier und fur Belagerungsoperationen ausgebildet Unterschieden wurde auch nach Ausbildungsstand und Aufgabe etwa Rekruten Soldaten mit Vollausbildung und Eliteangriffsformationen Neben dem militarischen Auftrag im Krieg wurden die Soldaten im Frieden zum Transport von Baumaterial und Einsatz bei Bauvorhaben zum Schutz von Handelswegen und Expeditionen zur Gewinnung von Erzen und Edelmetallen zur Bewachung inneragyptischer Grenzen zum Aufspuren entflohener Gefangener und fur Kundschafterdienste eingesetzt Truppengattungen Waffengattungen und Gliederung Bearbeiten Der Umbau der Streitkrafte wurde wahrend der Regierungszeiten von Thutmosis I bis Thutmosis III abgeschlossen Die Streitkrafte unterteilten sich in die Truppengattungen Infanterie Streitwagenabteilungen Garnisons und Aussenpostentruppen Elitetruppen Flotte sowie Soldner Die Infanterie und die Streitwagenabteilungen waren die Hauptkampftruppen der agyptischen Armee Eine Division hatte bis zu 10 Brigaden Brigaden Pa Djetu Bearbeiten Die Brigaden einer Division wurden von einem Heru Pa Djet Leiter der Djet kommandiert Die Starke einer Pa Djet lag zwischen 500 und 1000 Soldaten Regiment Sa Bearbeiten Die Pa Djet war wiederum unterteilt in zwei Regimenter Sa u welche zu gleichen Teilen aus Nahkampftruppen und Bogenschutzen bestanden Ein Regiment wurde von einem Tjah Serut angefuhrt und bestand aus 200 bis 250 Soldaten Innerhalb der Regimenter bildeten Nahkampf Soldaten weitere Untereinheiten die man Nachtu Aa die grossen Starken nannte Kompanie Bearbeiten Die Regimenter bestanden aus vier bis funf Kompanien zu je 50 Soldaten weiterhin unterteilt in 5 Gruppen zu 10 Mann Anfuhrer dieser Verbande waren Hauptmanner die jedoch keinen offiziellen militarischen Fuhrungstitel darstellten Jede Kompanie hatte eigene Feldzeichen so z B Schiffspersonal das Schiff und Bogenschutzenkompanien den Bogen Die Kompanien unterschieden sich durch die Art der Bewaffnung zum Beispiel Axttrager Bogenschutzen Keulentrager und Speertrager Das Streitwagenkorps Pa Djetu Bearbeiten nbsp Agyptischer Streitwagen Das Streitwagenkorps stellte die Elite der Streitkrafte dar Das Korps war in Schwadronen zu 25 Wagen gegliedert kommandiert durch einen Streitwagenfahrer des Palastes Grossere Einheiten von 50 und 150 Wagen konnten leicht zusammengestellt und in Zusammenspiel mit grosseren Verbanden eingesetzt werden Bekannt ist auch die Einteilung der Streitwagen in Zehnertrupps gefuhrt durch einen Ersten Wagenlenker funf Trupps bildeten eine Schwadron unter einem Standartentrager der Wagenlenker Mehrere Schwadronen bildeten ein Regiment gefuhrt durch einen Kommandierenden eines Streitwagenregiments Zum Streitwagenkorps gehorten leichtbewaffnete Laufer Pa Hereru die die Streitwagenfahrer begleitend unterstutzten Fur Aufklarungszwecke gab es bewaffnete berittene Soldaten die als Kundschafter und Melder eingesetzt wurden Zusatzlich fungierten die Pa Hereru auch als Erkundungstrupps die den Gegner aufklarten und eine Gefechtsfelderkundung durchfuhrten Im Neuen Reich unterstanden die nubischen Forts dem Oberbefehl des Festungskommandanten von Buhen Flotte Bearbeiten Im Neuen Reich hatte Agypten wahrend der 18 Dynastie eine eigene Marine Zum Einsatz kamen gewohnliche Handelsschiffe Frachtschiffe sowie Schiffe fur die Kustenschifffahrt Die Bemannung war zunachst agyptisch Bereits unter Ramses II begann die Bemannung der Boote durch Schardana Soldner Sie waren an ihren Aton Sonnenscheiben auf den Helmen erkennbar Unter Ramses III war dann bereits ein grosser Teil der agyptischen Marine durch Soldner bemannt Der Kampf fand als Nahkampf durch Werfen von Wurfgeschossen und Einsatz von Pfeil und Bogen und anschliessendem Entern statt Im Kriege spielte die Flotte jedoch nur noch eine unterstutzende Rolle Die Entwicklung von Geschwadern fur die Seekriegsfuhrung ist nicht bekannt Unter Ramses II und III war der Schiffstyp menesh verbreitet dessen Ursprung in Phonizien lag Agyptischer Schiffbau produzierte keine hochseefahigen Schiffe Die Existenz von Marineinfanterie ist nicht belegbar Bewaffnung Bearbeiten Die politischen Vorgaben der nunmehr expansionistisch ausgerichteten Politik des Neuen Reiches in Richtung Palastina und daruber hinaus verlangten eine radikal veranderte Bewaffnung Streitwagen Wereret Bearbeiten Die bisherige amphibische Kriegsfuhrung und das in weiten Teilen Agyptens ungeeignete Terrain fur den Einsatz von Streitwagen machten bisher eine zeitliche und finanzielle Investition in die Streitwagentechnologie nicht erforderlich Streitwagen konnten nur im ebenen Gelande eingesetzt werden Pferde erschienen zum ersten Mal in Agypten Die Konstruktion der Streitwagen wurde verbessert Die Streitwagen waren von leichter Bauart und wogen lediglich etwa 35 kg zum Bau eines Streitwagens wurden mehr als ein halbes Dutzend verschiedene Holzer benotigt 1 Die Agypter waren die ersten die Bogenschutzen mit Kompositbogen auf dem Streitwagen einsetzten Agypten hatte eine erhebliche Anzahl von Streitwagen Ausserdem trugen die Wagen Schild Axte sowie Wurfspiesse und Lanzen die in Kochern seitlich an den Streitwagen angebracht waren Auf dem Wagen wurden ein Fahrer Kedjen und ein Kampfer Seneni eingesetzt Entgegen der ublichen Handhabung in anderen Staaten in denen nur Adlige uber Streitwagen verfugten gehorte er in Agypten zur ublichen Heeresausrustung Diese Streitwagenkampfer bildeten jedoch innerhalb des Militars eine Elitetruppe die sich eher mit Streitwagenkampfern aus asiatischen Landern als mit den ubrigen agyptischen Soldaten identifizierten Zumeist wurde der Streitwagen mit Bogenschutzen besetzt Der Kedjen schutzte den Seneni mit einem grossen Schild aus Rohhaut gegen Pfeile und andere Wurfgeschosse Die Seneni wurden zu ihrem Schutz mit schweren Textilien ausgerustet Durch diese Nachrustungen und Weiterentwicklungen entstand eine bis dahin nicht gekannte Geschwindigkeit und mobile Kampfkraft auf dem Gefechtsfeld Waffen Bearbeiten Die Waffentechnologie der Hyksos wie Streitwagen Kompositbogen eine weiterentwickelte Streitaxt Helme und Korperrustung wurden ubernommen Bronzene Schuppenpanzer wurden jedoch aller Wahrscheinlichkeit nach nur von Eliteeinheiten wie den Streitwagenabteilungen getragen nbsp Bronzene Dolchklingen und Pfeilspitzen des Neuen ReichesDie bevorzugten Nahkampfwaffen waren Dolch und Beil Die typische Bewaffnung bestand aus Vorformen des Streitkolbens und dem Schwert Hohen Bekanntheitsgrad hatte das Chepesch Schwert Als Fernwaffen kamen Speer Schleuder sowie Pfeil und Bogen zum Einsatz Auch Streitkolben wurden haufig geworfen Ab der 26 Dynastie wurden lange Speere und Lanzen eingefuhrt die sich dann zur neuen Hauptwaffe herausbildeten Viele Soldaten fuhrten zwei Speere mit sich wobei der erste geworfen und der zweite fur den Nahkampf aufgespart wurde Einsatztaktiken und Verfahren Bearbeiten Noch in den Befreiungskriegen spielte die amphibische Kriegsfuhrung eine entscheidende Rolle Im Verlauf des Krieges wurden auf dem Nil uberholende Landungen unter Umgehung befestigter Stadte durchgefuhrt Die Flotte wurde auch bei der Belagerung von Auaris eingesetzt Auch in Nubien wurde die Flotte zum Transport der Truppen genutzt Die Art der Kriegsfuhrung und ihre Potentiale anderten sich im Neuen Reich Die vorherrschende bisher amphibisch orientierte Kriegsfuhrung verlagerte sich auf die Landkriegsfuhrung Mit der Neuorientierung der Politik ergaben sich gravierende Anderungen Neben der verbesserten Waffentechnologie gab es ein ausgereiftes Nachrichtenwesen und geschulte Aufklarungseinheiten die im Einsatz das Terrain und gegnerische Einheiten aufklaren konnten Gegenspionage und Spionageabwehr sowie Tauschung des Gegners uber eigene Absichten wurden eingesetzt um ein maximales Uberraschungsmoment zu gewahrleisten Aufklarungsergebnisse und Schlachtplan wurden in einer Generalstabsbesprechung diskutiert und abgestimmt Der Einsatz der Streitkrafte erfolgte durch ein professionell ausgebildetes Offizierkorps das problemlos grossere Einheiten verschiedener Waffen und Truppengattungen fuhren konnte Die Fuhrung im Gefecht und die notwendige Befehlsweitergabe geschahen durch Standarten Trommler und Trompeten sowie durch Laufer Streitwagen und Meldern auf Pferden Die Standarten der Truppenteile ermoglichten dem Befehlshaber auf dem Gefechtsfeld die notwendige Ubersicht uber die Dislozierung seiner Einheiten Im Gefecht Bearbeiten Im Kriege beim Vormarsch wurden im gegnerischen Territorium befestigte Marschlager mit Graben Einfassungszaun und Wachposten gebaut Auf dem Schlachtfeld ruckte die Infanterie mit den Streitwagenabteilungen an den Flanken vor Weitere Streitwagenabteilungen wurden als Reserve hinter der vorruckenden Front bereitgehalten Vor dem frontalen Angriff der Infanterie dezimierten die auf Streitwagen aufgesessenen Bogenschutzen mit ihren weit reichenden Bogen die gegnerischen Formationen Denkbar war auch der Einsatz von Bogenschutzen zu Fuss die mit simultanen Salven gegen gegnerische Infanterie zur Unterstutzung der Streitwagen eingesetzt wurden Nubische Soldner wurden als Plankler vor dem Gros eigener Krafte genutzt Nach dem Wurf ihrer Speere setzten sie Axte im direkten Kampf mit dem durch Wurfgeschosse aufgelockerten Gegner ein Die hochbeweglichen Streitwageneinheiten wurden situationsabhangig genutzt um den Gegner in der Flanke zu fassen oder aber einen erzielten Einbruch in die gegnerische Front auszuweiten Laufereinheiten die mit den Streitwagen eingesetzt wurden hatten die Aufgabe Pferde gegnerischer Streitwagen zu verletzen Auch ein abgesessener Kampf der Streitwagenbesatzung mit Axten und Wurfspiessen war denkbar Massierte Angriffe von mehreren hundert dicht gestaffelten Streitwagen waren moglich Sie wirkten auch psychologisch durch den erzeugten Larm und Staub auf den Gegner In diesen Fallen war auch ein direkter Einbruch in die gegnerischen Formationen denkbar Reservestreitwagenschwadronen oder auch nachfolgende Infanterieeinheiten wurden zur Verfolgung eingesetzt wenn der Gegner vom Schlachtfeld floh Die Erfahrungen amphibischer Kriegsfuhrung gingen jedoch nicht verloren Thutmosis III fuhrte zerlegte Boote bei einem Vorstoss nach Osten uber den Euphrat mit sich um seine Truppen uber den Fluss setzen zu konnen Festungen Bearbeiten Wahrend des Neuen Reiches wurden die vorhandenen Festungen des Mittleren Reiches umgebaut und an neue Waffentechnologien wie Streitwagen und Stalle fur Pferde angepasst Die in dieser Zeit gebauten und vorhandenen Verteidigungswalle und Festungen entlang der westlichen Wusten dem Sinai und der Mittelmeerkuste sollten eine erneute Invasion wie die der Hyksos unterbinden Die Stadte waren nicht befestigt jedoch konnten die durch hohe Mauern umgebenden Tempelanlagen als Fluchtburgen genutzt werden Mit Hilfe befestigter Wachturme an strategischen Punkten wurden die Bewegungen Fremder uberwacht Es fanden rege Aufklarungs und Meldetatigkeiten statt Soldner Bearbeiten Die agyptische Armee war insbesondere im Neuen Reich eine vielsprachige Armee mit vielen Ethnien Die Soldner wurden in Agypten angesiedelt und waren nicht nur aus Geldgrunden loyal gegenuber dem agyptischen Reich Eine Revolte haben sie nie ausgefuhrt Nubier Bearbeiten Seit der fruhen dynastischen Zeit haben fast ununterbrochen Nubische Soldner in der agyptischen Armee gedient Sie wurden gemeinhin als Kundschafter und leichte Infanterie seit der zweiten Zwischenzeit verwendet Haupteinzugsgebiet in Nubien war Iretjet Jam Setiu und Kau wobei die Medjia die seit der 6 Dynastie eingesetzt wurden als die besten Spaher der gesamten agyptischen Armee galten Ihre Kleidung bestand aus Fellen von Leoparden und Lowen Ihr Gebiet lag am Oberen Nil neben Nubien Wahrend des Mittleren Reiches bildeten die Kuschiter die grosste Gefahr an der Grenze zu Nubien Nach der Vertreibung der Hyksos fielen ihre Gebiete an das Neue Reich Seither wurden die Kuschiter als leichte Speerwerfer im agyptischen Heer eingesetzt Andere Nationalitaten Bearbeiten Seit Amenophis III wuchs das Kontingent der Soldaten verschiedener Nationalitaten wie Syrer Libyer Schardana Scheklesch Apiru und sogar Hethiter in den agyptischen Streitkraften Neben der Anwerbung als Soldner war es durchaus ublich Soldaten eroberter Gebiete als Kriegsgefangene in die Armee zu integrieren Im spaten Neuen Reich wurden hauptsachlich Libyer als Bogenschutzen eingesetzt Die Libyer trugen Straussenfedern im Haar sowie auffallige Barte Sie farbten ihre Haare und Haut Rot Mit der Zeit bildete sich ein erheblicher Stand heraus die Machimei und siedelte in eigenen Dorfern Weitere unterstutzende Stamme bildeten die Keukesch Hes Schai und Beken Aus Syrien wurden zur Verstarkung agyptischer Grenzfestungen Manner aus Retenu Aremu Charu Apiru Schasu oder Fenchu eingezogen und stellten meist die Kontingente mit Wurfspiessen Teilweise wurden sie auch auf Schiffen eingesetzt so z B unter Ramses III gegen die Seevolker Weiter Schardana die mit Schwert und Speeren kampften Die Schardana bildeten eigene Kontingente in der agyptischen Armee Im Neuen Reich kamen die Maryannu hinzu die ebenfalls als Kriegsgefangene nach Agypten gebracht wurden Sie wuchsen langsam in der Hierarchie nach oben Zur Zeit Ramses III gehorten sie zur Offizierskategorie Ab der Mitte der 18 Dynastie erscheinen zum ersten Mal die Teheru Ab der 20 Dynastie gehorten sie etwa der Mitte der militarischen Hierarchie an Administration Logistik und medizinische Versorgung Bearbeiten Die administrativen und logistischen Organisationsstrukturen waren auf dem hochsten Stand der Entwicklung Der Staat kontrollierte die gesamte Logistik der Armee Ramses II unterteilte das Reich in 34 Militardistrikte die fur die Aushebung der Soldaten ihre Ausbildung und die Versorgung der Armee zustandig war Administration Bearbeiten Fur Administration und Logistik gab es Schreiber fur Verwaltung und Organisation auf der Divisionsebene Das Aufkommen an Schriftverkehr war auch wahrend des Krieges erheblich Korrespondenz erreichte den im Felde stehenden Pharao aus dem gesamten Reich dem Hofstaat und der heimischen Administration Schreiber koordinierten die Versorgung und Ausgabe der Rationen an die Infanterie und die Streitwagenabteilungen ausserdem waren sie fur die Rekrutierung Erfassung der Kriegsgefangenen Militargefangnisse und Kriegstagebuchfuhrung sowie fur das Meldewesen verantwortlich Logistik Bearbeiten Die Agypter unterhielten Reparaturdepots und mobile Instandsetzungseinheiten um durch Wartung und Instandsetzung die Funktionsfahigkeit aller Waffengattungen zu gewahrleisten Die Streitwagenkorps hatten eigenes Personal fur Selektion und Ausbildung der Pferde Die Entwicklung der Hafen Byblos Sumur und Arvad im Libanon und Syrien unter Thutmosis III diente hauptsachlich der Sicherstellung der Logistik und der Aufnahme von uber See transportierter Soldaten Die Agypter benutzten kleine Kustentransporter um die Versorgung der Truppe zu gewahrleisten bzw zum Truppentransport Auch innerhalb Agyptens blieb der Haupttransportweg der Nil Ramses II fuhrte den Ochsenkarren als die Grundform des Transports ein Dieser wurde das Standardtransportmittel fur die agyptische Armee fur die nachsten 1000 Jahre Auch Streitwagen wurden zum Transport von Waffen wie Schwerter Kocher und Pfeile Wurfspiesse und Speere genutzt Daruber hinaus mussten die Soldaten einen erheblichen Anteil an Verpflegung neben ihrer Ausrustung und Bewaffnung tragen Die Versorgung der Armee auf dem Marsch erfolgte aus dem Lande Medizin Bearbeiten Mit dem Beginn des Neuen Reiches begann der Niedergang der agyptischen Medizin Der fehlende militarmedizinische Dienst ist unverstandlich in einer ansonsten hochgradig entwickelten Militarmaschinerie gerade in Zeiten militarischer Expansion Der Niedergang BearbeitenDie Grunde fur den Verfall von Staaten sind nicht immer eindeutig und meistens eine Kombination verschiedener Faktoren Das Militarwesen eines Staates ist eng mit der politischen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung eines Landes verknupft Die verfugbare Literatur gibt fur das alte Agypten nur sparliche Informationen zum Thema wieder Die erfolgreiche Abwehr der Seevolker durch Ramses III kennzeichnete bereits den beginnenden militarischen Niedergang Agyptens Erst auf seinem eigenen Territorium im westlichen und ostlichen Delta war Agypten in der Lage die Invasoren aufzuhalten und zu vernichten Die Dritte Zwischenzeit war durch politische wie militarische Defensive gepragt weit entfernt von dem offensiv betriebenen Aufbau eines Imperiums zu den Zeiten eines Sesostris III Thutmosis III oder Ramses II Mit dem Ende des Neuen Reiches um 1070 sickerten die Libyer verstarkt in das Deltagebiet ein Dies fuhrte dann 945 zur Machtubernahme durch die libysche 22 Dynastie Von diesem Zeitpunkt an stand Agypten kontinuierlich unter Fremdherrschern 818 zerfiel Agypten in Teilstaaten bevor die 26 Dynastie unter Psammetich I und seiner zwei Nachfolger Necho II Psammetich II das Land fur kurze Zeit wiedervereinigte Es folgten die Invasionen und Machtubernahmen der Kuschiten Assyrer Perser Makedonier und schliesslich Romer Agypten war nach dem Ende des Neuen Reiches wirtschaftlich nicht mehr autark insbesondere bei strategisch relevanten Rohstoffen Eisen musste aus dem vorderasiatischen Raum importiert werden und zwar zu einem Zeitpunkt zu dem der Einfluss der Pharaonen in Palastina und Phonizien rapide abgenommen hatte Die wirtschaftlichen Im und Exporte erfolgten mehr als ohnehin schon ublich durch phonizische und griechische Handelsschiffe Der Schiffbau in Agypten hatte sich traditionell nicht mit dem Bau hochseefahiger Schiffe befasst Obwohl die Theorie amphibischer Kriegsfuhrung angewandt und auch fur den Transport von Truppen auf dem Nil uber See und auf dem Euphrat genutzt wurde wurde das Konzept von Seemacht namlich als Beitrag zur Expansion und Schutz eigenen Handels nicht verstanden Vielmehr stagnierte der eigene Schiffbau liess keine baulichen Innovationen erkennen und verliess sich auf Schiffsentwicklungen anderer Nationen Dies schuf eine gefahrliche Abhangigkeit von anderen Staaten Der Verlust Nubiens bedeutete auch den Verlust der Goldzufuhr die sowohl fur die Staatsfinanzen als auch fur die Tempel Gold das Fleisch der Gotter kaum verzichtbar war Gesellschaftlich entwickelte sich Agypten mehr und mehr in Richtung seiner traditionellen mythischen Grundlagen bei gleichzeitigem Anwachsen der ohnehin immer latent vorhandenen Uberbetonung der Burokratie Diese staatliche Schwerfalligkeit verbunden mit ausgepragtem religiosen Verhalten starkte die Priesterschaft und trug zu einer zunehmenden Dominanz der Streitkrafte durch auslandische Soldner und Immigranten bei Siehe auch BearbeitenSchlacht bei Megiddo Schlacht von Kadesch Schlacht bei Sais Agyptische MilitargeschichteLiteratur BearbeitenRolf Gundlach Carola Vogel Militargeschichte des pharaonischen Agypten Schoningh Paderborn u a 2006 ISBN 3 5067 1366 3 Andrea M Gnirs Militar und Gesellschaft Ein Beitrag zur Sozialgeschichte des Neuen Reiches Heidelberger Orientverlag Heidelberg 1996 ISBN 3 9275 5230 5 Robert B Partridge Fighting pharaohs Weapons and Warfare in Ancient Egypt Peartree Manchester 2002 ISBN 0 9543 4972 5 Robert G Morkot Historical Dictionary of ancient Egyptian Warfare Scarecrow Lanham 2003 ISBN 0 8108 4862 7 Simon Anglim Phyllis G Jestice Rob S Rice Scott M Rush John Serrati Fighting Techniques of the Ancient World Amber Books London 2002 Richard A Gabriel Karen S Metz From Sumer to Rome the Military Capabilities of Ancient Armies Greenwood Press Westport 1991 ISBN 0 313 27645 5 Bridget McDermott Warfare in Ancient Egypt Sutton Publishing Gloucestershire 2004 ISBN 0 7509 3291 0 Simon Manley The Penguin Historical Atlas of Ancient Egypt Penguin Books London New York 1996 ISBN 0 14 051331 0 Anne Millard Going to War in Ancient Egypt Franklin Watts London 2004 ISBN 0 7496 5176 8 Franck Monnier Les forteresses egyptiennes Du Predynastique au Nouvel Empire Connaissance de l Egypte ancienne Safran editions Brussel 2010 ISBN 978 2 87457 033 9 Alan Schulman Army In Kathryn A Bard Hrsg Encyclopedia of the Archaeology of Ancient Egypt Routledge London 1999 ISBN 0 415 18589 0 S 145 147 Ian Shaw Egyptian Warfare and Weapons Shire Publications Princes Risborough 1991 ISBN 0 7478 0142 8 Anthony J Spalinger War in 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