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Die Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands GK war von 1890 bis 1919 das uberverbandliche Gremium der freigewerkschaftlichen Einzelverbande und als solches als zentrale Leitungsinstanz tatig Generalkommission der Gewerkschaften DeutschlandsGrundung November 1890 in BerlinSitz BerlinNachfolger Allgemeiner Deutscher GewerkschaftsbundAuflosung 5 Juli 1919Zweck GewerkschaftsbundDie GK wurde am 16 und 17 November 1890 auf einer Konferenz in Berlin gegrundet zu der die Vertrauensleute des Deutschen Metallarbeiterverbandes geladen hatten Ausschlaggebend fur ihre Entstehung war die Konstituierung eines ersten branchenubergreifenden Arbeitgeberverbandes in Hamburg der u a durch Aussperrungen zwei Gewerkschaften vollig auf rieb und zwei weitere an den Rand ihrer Existenz brachte 1 Begunstigt wurde die Grundung des Dachverbandes als uberverbandliches Koordinierungs und Agitationsgremium durch die Aufhebung des Sozialistengesetzes Zum ersten Vorsitzenden der GK wurde Carl Legien gewahlt 2 Er fuhrte den Dachverband bis zu seinem Tode im Jahr 1920 In den ersten Jahren ihres Bestehens erarbeitete sich die GK immer mehr Kompetenzbereiche innerhalb der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung Dieser Prozess verlief parallel zur Entwicklung der Freien Gewerkschaften zur Massenorganisation 1899 erhielt die Generalkommission in einem Organisationsstatut erstmals verbindlich abgegrenzte Aufgabengebiete 1906 wurde sie durch das Mannheimer Abkommen erstmals von der SPD als neben der Parteifuhrung gleichberechtigtes Leitungsgremium der Arbeiterbewegung anerkannt und als politische Zentralinstanz der Gewerkschaftsbewegung behandelt So verfestigte sich die gesamtgewerkschaftliche Fuhrungsrolle der GK bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges was von den gewerkschaftlichen Einzelverbanden stillschweigend akzeptiert wurde Zu ihren publizistischen Aufgaben zahlte ab 1891 die Herausgabe des Correspondenzblattes als Zentralorgan der Gewerkschaften Weitere Aufgabengebiete umfassten Agitation sowie statistisches Erfassen und Dokumentieren der Lage der Arbeiterschaft Sie unterhielt ein Zentralarbeitersekretariat sorgte fur die Durchfuhrung der Beschlusse der Gewerkschaftskongresse und reprasentierte die Gewerkschaftsbewegung schliesslich auch auf der politischen Ebene 1908 wurde die Mitgliederzahl von sieben auf 13 erhoht Zu Beginn des Ersten Weltkrieges entschloss man sich noch vor der Reichstagsfraktion der SPD die Burgfriedenspolitik zu unterstutzen Die Gewerkschaften erklarten fur die Dauer des Krieges auf Streiks zu verzichten und gaben damit ihr Druckmittel gegenuber den Arbeitgebern auf Diese Politik behielt die Generalkommission wahrend des gesamten Krieges bei und entwickelte sich wahrenddessen zur massgeblichen Entscheidungsinstanz die die Politik und das Handeln der Freien Gewerkschaften in der Kriegszeit bestimmte Oppositionelle Gruppen gegen die Burgfriedenspolitik innerhalb der Gewerkschaftsbewegung formierten sich etwa in Form der Revolutionaren Obleute Bei Kriegsende und wahrend der Novemberrevolution 1918 entschied man sich fur ein Bundnis mit den Unternehmern in der Zentralarbeitsgemeinschaft und gegen revolutionare Experimente So wirkte die Generalkommission entscheidend fur den Weiterbestand der bestehenden Wirtschaftsordnung Auf dem ersten Nachkriegskongress der Freien Gewerkschaften 1919 in Nurnberg wurde mit dem Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund ADGB die organisatorische Nachfolgeorganisation der Generalkommission gegrundet Der Bundesvorstand des ADGB als direktes Nachfolgegremium der Generalkommission zeigte eine erstaunliche personelle Kontinuitat zur Vorkriegszeit auf So wurde die Arbeit der Generalkommission besonders durch das Wirken ihres langjahrigen Vorsitzenden Carl Legien gepragt Literatur BearbeitenKlaus Schonhoven Expansion und Konzentration Studien zur Entwicklung der Freien Gewerkschaften im Wilhelminischen Deutschland 1890 bis 1914 Industrielle Welt Band 30 Klett Cotta Stuttgart 1980 ISBN 3 12 915170 2 Hans Dieter Gimbel Sozialistengesetz und Grosse Depression Die deutsche Gewerkschaftsbewegung von der Wirtschaftskrise 1873 bis zum Kolner Parteitag der deutschen Sozialdemokratie 1893 In Frank Deppe Georg Fulberth Jurgen Harrer Hrsg Geschichte der deutschen Gewerkschaftsbewegung Kleine Bibliothek Politik Wissenschaft Zukunft Band 90 Zweite erweiterte Auflage Koln 1978 S 44 61 Anmerkungen Bearbeiten Hans Dieter Gimbel Sozialistengesetz und Grosse Depression Die deutsche Gewerkschaftsbewegung von der Wirtschaftskrise 1873 bis zum Kolner Parteitag der deutschen Sozialdemokratie 1893 in Frank Deppe Georg Fulberth Jurgen Harrer Hrsg Geschichte der deutschen Gewerkschaftsbewegung Kleine Bibliothek Politik Wissenschaft Zukunft Band 90 Zweite erweiterte Auflage Koln 1978 S 44 61 hier S 56 Geschichte der Gewerkschaften Auf dem Weg zur MassenorganisationNormdaten Korperschaft GND 64322 1 lobid OGND AKS VIAF 155366184 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands amp oldid 233614960