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Kurt Vogel 11 Oktober 1889 1967 war ein deutscher Offizier im Ersten Weltkrieg Angehoriger der Garde Kavallerie Schutzen Division und war an der Ermordung Rosa Luxemburgs beteiligt Er war aber nach heutigem Kenntnisstand nicht der Morder Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Laufbahn 2 Ermordung Rosa Luxemburgs 2 1 Prozess 2 2 Flucht 3 Nachwirkung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseFruhe Laufbahn BearbeitenVogel diente im Ersten Weltkrieg als Fliegeroffizier 1 Er wurde nach Kriegsende als Oberleutnant a D entlassen und trat daraufhin in ein Freikorps ein das der Garde Kavallerie Schutzen Division unter Generalleutnant Heinrich von Hofmann unterstellt in Berlin agierte Ermordung Rosa Luxemburgs BearbeitenAm 15 Januar 1919 waren Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht in Berlin Wilmersdorf entdeckt und von Angehorigen der Garde Kavallerie Schutzen Division in ihrem Stabsquartier im Eden Hotel unter dem Befehl des Ersten Generalstabsoffiziers Hauptmanns Waldemar Pabst verhort und schwer misshandelt worden Bei ihrem Abtransport aus dem Hotel Eden durch Angehorige der Division wurde Rosa Luxemburg im Wagen erschossen ihre Leiche fand man spater im Landwehrkanal Jahrelang wurde der Transportfuhrer Kurt Vogel als Todesschutze genannt Erst 1959 wurde durch ein Gestandnis Pabsts dessen Version bekannt dass beim Abtransport der Leutnant zur See Hermann Souchon auf den Wagen aufsprang und die bereits von dem Jager Otto Wilhelm Runge durch einen Schlag mit einem Gewehrkolben schwer verletzte Rosa Luxemburg durch einen Pistolenschuss in den Kopf totete Prozess Bearbeiten Ab dem 17 Januar 1919 befasste sich am Feldkriegsgericht in der Garde Kavallerie Schutzen Division Kriegsgerichtsrat Paul Jorns mit dem Mord an Luxemburg und Liebknecht nachdem General Hofmann als der militarische Gerichtsherr der Division einen anderen Kriegsgerichtsrat entfernt hatte dem Hugo Haase das Bestreben nach Objektivitat bescheinigte Ein Strafverfahren gegen mutmassliche Tater kam zunachst nicht in Gang Jorns liess erst einmal Kurt Vogel und Horst von Pflugk Harttung wieder frei Wilhelm Canaris Mitglied des Stabes der Garde Kavallerie Schutzen Division wurde auf Initiative von Waldemar Pabst beisitzender Richter 2 KPD Angehorige forderten seit dem 16 Februar 1919 wegen Verdunkelungsgefahr vergeblich eine unabhangige Untersuchung durch ein nichtmilitarisches Sondergericht Hoffmann und Jorns sahen sich somit gezwungen je zwei Mitglieder des Zentralrats der Deutschen Sozialistischen Republik und des Berliner Vollzugsrats hinzuzuziehen Jorns selbst lehnte Antrage der zivilen Mitglieder der Untersuchungskommission ab Nachdem die Titelseite der Roten Fahne am 12 Februar die Schlagzeile Der Mord an Liebknecht und Luxemburg Die Tat und die Tater von Leo Jogiches gebracht hatte traten Oskar Rusch Paul Wegmann und Hugo Struve tags darauf von der Teilnahme an der Untersuchung zuruck Nicht zuruckgetreten war Hermann Wager der am 21 Januar fur Hermann Muller eingesprungen war Die zivilen Mitglieder der Untersuchungskommission stellten fest dass Kriegsgerichtsrat Jorns nichts tat um eine Verschleierung des Tatbestandes zu verhindern Erst im Mai 1919 wurden einige der Beschuldigten darunter Otto Wilhelm Runge und Oberleutnant Kurt Vogel vor ein Feldkriegsgericht ihrer eigenen Division gestellt Die Hauptverhandlung fand vom 8 bis 14 Mai 1919 statt Wilhelm Pieck wurde zu einem der wichtigsten Zeugen der Vorfalle im Hotel die den Morden vorausgingen Er und Hotelangestellte hatten die Misshandlung der dann Ermordeten und Telefonate zwischen Offizieren und ihren Vorgesetzten bemerkt 3 Jorns beantragte gegen die vier Offiziere die geschossen hatten die Todesstrafe wegen vollendeten Mordes Vogel wurde am 14 Mai 1919 wegen Beseiteschaffung einer Leiche vorsatzlicher unrichtiger Abstattung einer dienstlichen Meldung und anderer Delikte zu zwei Jahren und vier Monaten Gefangnis verurteilt 4 Runge erhielt eine zweijahrige Gefangnisstrafe Souchon eine Geldstrafe Die beteiligten Offiziere Horst und Heinz von Pflugk Harttung wurden freigesprochen 5 Ihr Anfuhrer Pabst war nicht angeklagt mogliche Auftraggeber waren nicht gesucht worden Als Oberbefehlshaber der Truppen bestatigte Gustav Noske das Urteil personlich mit seiner Unterschrift Flucht Bearbeiten Am 17 Mai 1919 wies sich Canaris als Leutnant Lindemann im Moabiter Gefangnis aus legte einen von Jorns unterzeichneten Verschubbefehl fur den Haftling Vogel vor bestieg mit diesem einen Pkw und gab ihm einen von der Passstelle des Kriegsministeriums ausgestellten Ausweis auf den Namen Kurt Velsen 6 Vogel setzte sich in die Niederlande ab Hans Gunther von Dincklage war als Staatsanwalt Spatz mit der Untersuchung des Entweichens Vogels betraut worden Ihm wurde mitgeteilt dass sich Wilhelm Canaris am 17 Mai 1919 in Pforzheim mit Erika Waag verlobt habe was er als Alibi anerkannte 7 Nachwirkung BearbeitenErst zwei Jahre nach dem Prozess gegen Vogel Runge und andere sagte der Fahrer des Luxemburg Wagens Soldat Janschkow in einem neuen Ermittlungsverfahren aus der dritte Mann sei Hermann Souchon gewesen Souchon erschien trotz Vorladung nicht zu diesem Verfahren Nachdem Adolf Hitler den an den Morden von Luxemburg und Liebknecht Beteiligten 1934 Amnestie und sogar Haftentschadigung gewahrt hatte gewahrte das NS Regime Otto Runge eine Haftentschadigung und Vogel eine Kur aus Steuergeldern Literatur BearbeitenElisabeth Hannover Druck Heinrich Hannover Der Mord an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht Suhrkamp Frankfurt 1967 Klaus Gietinger Eine Leiche im Landwehrkanal Die Ermordung Rosa Luxemburgs Uberarbeitete Neuausgabe Edition Nautilus Verlag Lutz Schulenburg Hamburg 2009 ISBN 978 3 89401 593 0 Weblinks BearbeitenDie Morder Rosa Luxemburgs In Geo Epoche Nr 27 August 2007 Wolfram Wette Der Feind im Inneren Kurt Vogel in der Online Version der Edition Akten der Reichskanzlei Weimarer Republik Liebknecht Luxemburg Der dritte Mann In Der Spiegel Nr 8 1967 S 40 online Buchsenlicht war nicht mehr In Der Spiegel Nr 51 1967 S 36 online Klaus Gietinger Eine Leiche im Landwehrkanal Die Ermordung Rosa LuxemburgsEinzelnachweise Bearbeiten Kurt Vogel in der Online Version der Edition Akten der Reichskanzlei Weimarer Republik http www bundesarchiv de aktenreichskanzlei 1919 1933 0010 adr adrhl kap1 3 para2 48 html Frederik Hetmann Rosa L Fischer S 271f Elisabeth Hannover Druck Heinrich Hannover Der Mord an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht Dokumentation eines politischen Verbrechens Frankfurt am Main 1967 nach 1 Elisabeth Hannover Druck Heinrich Hannover Hrsg Der Mord an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht Urteile der 1 Instanz Frankfurt Main 1967 S 116 Memento vom 14 Mai 2013 im Internet Archive Klaus Gietinger Eine Leiche im Landwehrkanal Neuauflage 2018 Michael Mueller Geoffrey Brooks Canaris the life and death of Hitler s spymasterNormdaten Person GND 133792668 lobid OGND AKS VIAF 70129238 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vogel KurtKURZBESCHREIBUNG deutscher Offizier Beteiligter am Mord an Rosa LuxemburgGEBURTSDATUM 11 Oktober 1889STERBEDATUM 1967 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Vogel Offizier amp oldid 238481103