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Als Kalibergbau wird der untertagige Abbau von Kalisalz bezeichnet Der untertagige Abbau von Kali und Steinsalz wird mit dem Begriff Salzbergbau zusammengefasst Luftbild der Halde rechts im Bild des Kalibergwerks Sigmundshall in Bokeloh bei Hannover Inhaltsverzeichnis 1 Kalilagerstatten 2 Kalibergbau in Deutschland 2 1 Kalireviere in Deutschland 2 2 Aktive Kalibergwerke in Deutschland 3 Weltweite Kaliproduktion 4 Umweltprobleme 5 Abbauverfahren 6 Literatur 7 EinzelnachweiseKalilagerstatten BearbeitenKalilagerstatten werden stets von Steinsalz begleitet und weisen einen Kaligehalt zwischen 20 und 35 auf Kalibergbau in Deutschland BearbeitenDas erste Kalibergwerk der Welt war das Koniglich Preussische Salzbergwerk in Stassfurt mit den Schachten von der Heydt und von Manteuffel 1 2 Eine geraume Zeit konzentrierte sich der Kalibergbau auf Leopoldshall und den Stassfurter Sattel Andere Kalilagerstatten waren nicht bekannt bis ab 1874 eine Erkundung und Gewinnung von Kalisalzen in Mecklenburg begonnen wurde Lubtheen Jessenitz Conow Ein kommerzieller Abbau begann dort allerdings erst zur Jahrhundertwende Nachdem bekannt war dass Kalisalze nicht nur bei Stassfurt gefunden werden konnten setzte deutschlandweit eine rege Bohrtatigkeit ein infolge derer viele Kaliwerke gegrundet wurden Das daraufhin errichtete Kaliwerk Vienenburg war das erste Kaliwerk ausserhalb das Stassfurter Sattels Dies war der Startpunkt einer rasanten Entwicklung in deren Verlauf bis zur Jahrhundertwende auf deutschem Territorium viele Bergwerksbetriebe zur Gewinnung von Kalisalzen und deren Verarbeitung gegrundet wurden Insgesamt waren zum 1 Juli 1907 bereits 58 vollendete betriebsfahige Kalischachte vorhanden und 31 Schachte im Abteufen begriffen Loewe 1907 3 Durch die mit dem Allgemeinen Berggesetz fur die preussischen Staaten von 1865 AGB eingefuhrte vollige Bergfreiheit konnte jedermann Mutung auf Bodenschatze einlegen und dadurch Grubenfelder reservieren ausserdem wurden tatsachlich insbesondere auf Kalisalze viele Bergbauunternehmen gegrundet was einen ruinosen Preiskampf zufolge hatte Um diesen Wildwuchs einzudammen wurde 1905 das Gesetz betreffend die Abanderung des Allgemeinen Berggesetzes vom 24 Juni 1865 1892 vom 5 Juli 1905 G S S 265 Sperre der Mutungen auf Steinkohle und Steinsalz erlassen die sogenannte Lex Gamp da es auf Initiative des preussischen Landtagsabgeordneten Karl Gamp zuruckging Die Lex Gamp verhangte einen Mutungsstopp fur die Dauer von maximal zwei Jahren bis zu einer weitergreifenden Neuregelung des AGB Dadurch wurde de facto ein Staatsvorbehalt eingefuhrt und die Bodenschatze unfrei bzw bei ehemals grundeigenen Bodenschatzen der Verfugungsgewalt der Grundeigentumer entzogen 4 5 Der Stichtag war der 31 Marz 1905 Mutungen welche vor diesem Datum eingelegt worden waren blieben von der Neuregelung ausgenommen 6 Die durch die Lex Gamp angeregte Anderung des AGB wurde dann 1907 mit dem Gesetz vom 18 Juni 1907 betr die Anderung des Allgemeinen Berggesetzes vom 24 Juni 1865 GS 1907 S 119 vollzogen Mit dieser Anderung wurden Altrechte als Ausnahmen vom Staatsvorbehalt codfiziert so in Artikel VIII Unberuhrt von den Vorschriften im Artikel I dieses Gesetzes bleiben die provinzialrechtlichen Bestimmungen wonach einzelne der im Artikel I bezeichneten Mineralien dem Verfugungsrechte des Grundeigentumers unterliegen 7 8 Bis nach dem Ersten Weltkrieg hatte das Deutsche Reich ein weltweites Monopol auf den Kaliabbau das erst durch den Verlust des Kalireviers im Elsass gebrochen wurde Wahrend der Weltwirtschaftskrise wurde durch das Deutsche Kalisyndikat die Kaliquote eingefuhrt um die Zahl der fordernden Kaliwerke zu beschranken Mit der sogenannten Stilllegungsverordnung von 1921 9 wurde eine Rechtsgrundlage geschaffen um die Zahl der Kalibergwerke zu reduzieren Dies fuhrte wie erwartet zu einer Konzentrationswelle in der Kaliindustrie und der Schliessung zahlreicher kleinerer Werke 1938 war dieser Konzentrationsprozess weitgehend abgeschlossen und sechs Konzerne entstanden die die Kaliindustrie in sich vereinigten 10 Dies waren die Wintershall AG Salzdetfurth AG Burbach Kali AG Preussag Kali Chemie AG und die Deutschen Solvay Werke Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Kalibergwerke in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands verstaatlicht in den Westzonen verblieben sie in Privateigentum Infolge der Wiedervereinigung Deutschlands wurde das VEB Kombinat Kali von der Treuhandanstalt in die Mitteldeutsche Kali AG umgewandelt und anschliessend mit der K S AG fusioniert Dazu wurde der Kalivertrag abgeschlossen 11 Der Kalivertrag war lange Zeit vertraulich und wurde erst 2014 offentlich 12 Kalireviere in Deutschland Bearbeiten Norddeutscher Kali Bezirk Nordhannoverscher Kalibezirk Nordharz Kalirevier Saale Unstrut Kalirevier Sudhannoverscher Kalibezirk Sudharz Kalirevier Werra Fulda KalirevierAktive Kalibergwerke in Deutschland Bearbeiten Hauptartikel Liste der aktiven Bergwerke in Deutschland Kaliwerk Zielitz 2016 grosstes Kalibergwerk Deutschlands mit einer Jahresforderung von etwa 12 Millionen Tonnen Kaliwerk Werra grosstes Verbundwerk Deutschlands Kaliwerk Neuhof EllersSiehe auch Liste der deutschen KalischachteWeltweite Kaliproduktion BearbeitenHeute sind die grossten Kaliproduzenten der Welt Kanada 12 Millionen Tonnen Russland 7 5 Millionen Tonnen Belarus 7 1 Millionen Tonnen China 5 5 Millionen Tonnen und Deutschland 2 9 Millionen Tonnen 13 Einziges verbliebenes deutsches Kalibergbauunternehmen ist die K S AG Umweltprobleme Bearbeitensiehe hierzu Bergschaden Laugenzuflusse in die Salzbergwerke Sudwest Mecklenburgs Renaturierung Sanierung nach KaliabbauAbbauverfahren BearbeitenAbbau von Steinsalzlagerstattenspezielle Verfahren KammerbauLiteratur BearbeitenOtto Braitsch Entstehung und Stoffbestand der Salzlagerstatten Mineralogie und Petrographie in Einzeldarstellungen Band 3 Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1962 Bergmannsverein Stassfurt Wiege des Kalibergbaus e V Hg 150 Jahre Salzbergbau Stassfurt Wiege des Kalibergbaus Chronik bestehend aus 2 Buchern mit Softcover Einband im Original Schuber 1 1852 bis 1952 100 Jahre Stassfurter Salzbergbau Anhang als Reprint 152 Seiten zahlreiche Beilagen 2 1952 bis 2002 Geschichte des Stassfurter Salzbergbaus und der Stassfurter Kali Industrie 206 Seiten Herausgegeben anlasslich des Jubilaums 150 Jahre Salzbergbau Stassfurt Juni 2002 Gesamtherstellung Salzland Druck Stassfurt insgesamt 358 Seiten Format 24 5 cm 17 cm Gewicht ca 1020 Gramm ohne ISBN D Eckart Gegenwartiger Stand und offene Probleme der Verwahrung stillgelegter unterirdischer Bergwerksanlagen In Neue Bergbautechnik Band 11 1974 S 842 848 Anonym Deutschlands Kali Industrie Verlag der Fachzeitung Industrie Berlin 1902 urn nbn de gbv 9 g 5196880 Ernst Fulda Uberblick uber die Salzlagerstatten Deutschlands In Kali Band 2 1925 Eugen Geinitz Geologie Mecklenburgs Hinstorff Rostock 1922 Werner Gimm Hrsg Kali und Steinsalzbergbau Band 1 VEB Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie 1968 Karl Heinz Hofer Grundprobleme der Gebirgsmechanik Akademieverlag Berlin 1965 Karl Heinz Hofer Georg Bilkenroth Das Festigkeits und Verformungsverhalten von Carnallitit als Grundlage fur die Standsicherheitsbewertung von Grubenbauen In Neue Bergbautechnik Band 5 1975 S 451 457 Hans Jendersie Hrsg Kali und Steinsalzbergbau Band 2 VEB Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie Leipzig 1969 Rudolf Junghans Technologie des Kali und Steinsalzbergbaus VEB Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie Leipzig 1964 Kast Gutachten uber die Sicherungsmassnahmen stillgelegter Kaliwerke Band 2 Deutscher Kali Verein Berlin 1926 Landeshauptarchiv Sachsen Anhalt Signatur F 38 Gen VIIIg Nr 64 Bd 2 Ernst Loock Stillgelegte Schachte ein Problem der Kaliindustrie In Freiberger Forschungshefte A 136 Akademie Berlin 1960 S 57 64 Thomas Reuter Die Schachte des Kalibergbaues in Deutschland In Stadtverwaltung Sondershausen Hrsg SONDERSHAUSER HEFTE zur Geschichte der Kali Industrie Nr 13 Stadtverwaltung Sondershausen Fachbereich Kultur Sondershausen 2009 ISBN 978 3 9811062 3 7 Horst Richter Geologischer Pass der Sudwest Mecklenburgischen Kalisalz Lagerstatten Rostock 1950 Unveroff Gutachten der Geologischen Landesanstalt der DDR Facharchiv des Landesamtes fur Umwelt Naturschutz und Geologie Mecklenburg Vorpommern LUNG M V Bestandssignatur KA0001 Einzelnachweise Bearbeiten Rainer Slotta 150 Jahre Kaliproduktion in Deutschland PDF 7 3MB Nicht mehr online verfugbar In Kali und Steinsalz 3 2011 S 20 39 archiviert vom Original am 25 September 2015 abgerufen am 27 Marz 2014 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www vks kalisalz de Bergmannsverein Stassfurt Wiege des Kalibergbaus e V Hrsg 150 Jahre Salzbergbau Stassfurt Wiege des Kalibergbaus Chronik bestehend aus 2 Buchern mit Softcover Einband im Original Schuber 1 1852 bis 1952 100 Jahre Stassfurter Salzbergbau Anhang als Reprint 152 Seiten zahlreiche Beilagen 2 1952 bis 2002 Geschichte des Stassfurter Salzbergbaus und der Stassfurter Kali Industrie 206 Seiten Herausgegeben anlasslich des Jubilaums 150 Jahre Salzbergbau Stassfurt Juni 2002 Gesamtherstellung Salzland Druck Stassfurt insgesamt 358 Seiten Format 24 5cm x 17 cm Gewicht ca 1020 Gramm ohne ISBN Quelle Vorlage Leo Loewe Die bergmannische Gewinnung der Kalisalze Festschrift zum X Allgemeinen Deutschen Bergmannstage zu Eisenach In Deutschlands Kalibergbau 1907 S 5 Gunter Pinzke Die Salzbergwerke Mecklenburgs Books on Demand 2014 ISBN 978 3 7357 3058 9 6 6 Die Stilllegung des Werkes Leseprobe abgerufen am 13 Februar 2018 Gerhard Dapprich Leitfaden des Bergrechts und anderer fur den Bergbau wichtiger Rechtsgebiete mit Gesetzestexten Vierte verbesserte und erweiterte Auflage Gluckauf Essen 1955 S 17 19 Gesetz betreffend die Abanderung des Allgemeinen Berggesetzes vom 24 Juni 1865 1892 vom 5 Juli 1905 G S S 265 Sperre der Mutungen auf Steinkohle und Steinsalz In Fritz Bennhold Hrsg Allgemeines Berggesetz fur die preussischen Staaten vom 24 Juni 1865 unter Berucksichtigung seiner durch die Gesetzgebung bis zum 1 Juli 1913 herbeigefuhrten Abanderungen und Erganzungen nebst Anhang enthaltend die zugehorigen Ausfuhrungsbestimmungen und die einschlagigen Reichs und Landesgesetze Textausg mit Anm und Sachreg Baedeker Essen 1914 II Anhang S 203 204 uni muenster de abgerufen am 13 Februar 2018 Gerhard Dapprich Leitfaden des Bergrechts und anderer fur den Bergbau wichtiger Rechtsgebiete mit Gesetzestexten Dritte verbesserte und erweiterte Auflage Gluckauf Essen 1953 S 198 Artikel I meint den 2 AGB in der Fassung von 1913 Gesetz vom 18 Juni 1907 betreffend die Abanderung des Allgemeinen Berggesetzes G S S 119 soweit seine Bestimmungen nicht schon in den Text des Allgemeinen Berggesetzes selbst hineinverarbeitet sind In Fritz Bennhold Hrsg Allgemeines Berggesetz fur die preussischen Staaten vom 24 Juni 1865 unter Berucksichtigung seiner durch die Gesetzgebung bis zum 1 Juli 1913 herbeigefuhrten Abanderungen und Erganzungen nebst Anhang enthaltend die zugehorigen Ausfuhrungsbestimmungen und die einschlagigen Reichs und Landesgesetze Textausg mit Anm und Sachreg Baedeker Essen 1914 II Anhang S 205 208 uni muenster de abgerufen am 13 Februar 2018 Verordnung betreffend Abanderung der Vorschriften zur Durchfuhrung des Gesetzes uber die Regelung der Kaliwirtschaft vom 18 Juli 1919 Reichs Gesetzbl S 663 vom 22 Oktober 1921 Horst Jurgen Herbert Arnold Schwandt et al Salzlosungszuflusse im Salzbergbau Mitteldeutschlands Hrsg Gesellschaft fur Anlagen und Reaktorsicherheit 2007 ISBN 978 3 939355 00 7 S 19 21 grs de PDF abgerufen am 14 Februar 2018 Kalivertrag Memento des Originals vom 13 September 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www thueringer allgemeine de Lieberknecht Kali Vertrag wird gegenuber Landtag offengelegt In Thuringer Allgemeine Zeitung vom 25 Marz 2014 Deutsche Wirtschaftsnachrichten vom 5 September 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kalibergbau amp oldid 225208705