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Die Ekkehardiner waren ein deutsches Adelsgeschlecht aus dem Thuringer Raum Sie stellten von 985 bis zum Erloschen des Geschlechts im Jahr 1046 die Markgrafen von Meissen Inhaltsverzeichnis 1 Ursprung 2 Markgrafen von Meissen 2 1 Gunther von Merseburg 965 982 2 2 Ekkehard I 985 1002 2 3 Gunzelin von Kuckenburg 1002 1009 2 4 Hermann I 1009 1038 2 5 Ekkehard II 1038 1046 3 Stammliste 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenUrsprung BearbeitenDer Stammsitz der Ekkehardiner oder zumindest eine wichtige Burg der Familie im Saale Unstrut Raum befand sich auf dem westlichen Ufer der Unstrut auf dem Kapellenberg in Kleinjena 1258 Teutonica Ihene Deutschen Ihen Deutsch Jena genannt im Gegensatz zum gegenuber auf der anderen Unstrutseite gelegenen Grossjena fruher Wendisch Jena genannt Die Lage ihres Erbgutes und anderen Besitzes wie an der Kuckenburg oder an der Ekkhardsburg verband sie einerseits fest mit Thuringen andererseits herrschten sie ab 965 als Markgrafen uber die Mark Meissen und zeitweise auch uber das Land Bautzen was ihre uberragende Stellung begrundete Die Bestattung von Ekkehard I in der urbs Gene dient bis heute als Argument fur deren Stammburg bei Grossjena oder Kleinjena 1002 urbe quae Geniun dicitur 1033 urbs geni So steht in der Reichschronik Annalista Saxo dass sich Ekkehard 1002 in sua urbe nomine Gene in parrochia Mogontiensi in loco ubi Sala et Unstrod confluunt sepeliri fecit in seiner Burg namens Gene in der Parochie Mainz an der Stelle wo Saale und Unstrut zusammenfliessen begraben liess Anhand des Leitnamens Ekkehard gelangte Eduard Hlawitschka zu dem Ergebnis die Ekkehardiner seien eine Nebenlinie der Liudolfinger gewesen Ekkehard wohl 30 August 954 konnte ein Sohn des 936 gefallenen Ekkehard sein der wiederum ein Enkel des Sachsenherzogs Otto des Erlauchten war 1 In den Schriftquellen wird jedoch keine verwandtschaftliche Beziehung erwahnt Markgrafen von Meissen BearbeitenGunther von Merseburg 965 982 Bearbeiten Gunther von Merseburg der Sohn eines 949 erwahnten Grafen Ekkehard war unter Otto I im Jahre 965 zum Markgrafen von Meissen ernannt worden Als Teilnehmer eines Italienzuges Ottos II gegen die Sarazenen unter Emir Abu al Qasim kam er am 13 Juli 982 in der Schlacht am Kap Colonna in Kalabrien ums Leben Ekkehard I 985 1002 Bearbeiten 985 erhielt Ekkehard I der Sohn Gunthers die Markgrafschaft Meissen Er bemuhte sich nach dem Tod Ottos III 1002 sogar um die Konigswurde siehe Konigswahl von 1002 wurde aber von der Gegenpartei im gleichen Jahr in der Pfalz Pohlde ermordet Gunzelin von Kuckenburg 1002 1009 Bearbeiten Konig Heinrich II setzte zunachst Ekkehards Bruder Gunzelin als Markgrafen von Meissen ein der jedoch einen Vorstoss von Boleslaw I von Polen auf Meissen und bis an die Elster nicht verhindern konnte Durch Anklagen seiner beiden Neffen vor dem Konig setzte dieser den Markgrafen 1009 jedoch ab und setzte ihn gefangen Eine unbestatigte Sage erzahlt er habe in der Gefangenschaft den Bewohnern des Schachdorfes Strobeck das konigliche Spiel beigebracht Nach harten Kampfen wurden die eroberten Gebiete zuruckgewonnen und Ekkehards Sohne erhielten die Erbguter einschliesslich der Eckartsburg und der Markgrafschaft Meissen zuerst 1009 Hermann und nach seinem Tode 1038 sein Bruder Ekkehard II Hermann I 1009 1038 Bearbeiten Um 1010 hatten die Bruder unter Hermann I ihren Sitz bei Kleinjena verlassen und am Ostufer der Saale eine Neue Burg heute Naumburg Saale errichtet Als folgenschwer erwies sich ihre Initiative bei Almerich eine neue Saalefurt zu finden und die alte von Erfurt kommende und uber Goseck weiterfuhrende Fernstrasse nach Leipzig eine Konigsstrasse Via Regia auf das von ihnen kontrollierte Territorium rechts der Saale zu lenken und die Stadt Naumburg zu grunden Beides sollte langfristig zum Erfolg fuhren Diese wichtige Handelsstrasse stellte die Verbindung zwischen Westeuropa uber Frankfurt a M und Erfurt mit Schlesien und Osteuropa her Ekkehard II 1038 1046 Bearbeiten nbsp Stifterfiguren von Ekkehard II und Uta im Naumburger DomIm Jahre 1046 starb mit Ekkehard II das Geschlecht der Ekkehardiner aus Diese Familie hatte einen grossen Einfluss auf die Reichspolitik gehabt Ihre Macht grundete sich auf kirchliche und Reichslehen die sie zunehmend zu Erbgut umzuwandeln verstand Auch zahlreiche Burgen wie die Eckartsburg auf der Finne bildeten ein unentbehrliches Gerust ihrer Herrschaft Im Naumburger Dom erinnern die kunstlerisch hervorragenden Stifterfiguren Ekkehard II mit seiner Gemahlin Uta von Ballenstedt und Hermann mit seiner polnischen Ehefrau Reglindis an die adlige Stifterfamilie Stammliste BearbeitenEkkehard wohl 30 August 954 949 950 Graf vermutliche Vorfahren Ekkehard 936 siehe Liudolfinger Gunther von Merseburg 13 Juli 982 in der Schlacht am Kap Colonna bei Cotrone 968 976 und 979 982 Markgraf im Bistum Merseburg ging 979 nach Kalabrien Dubrawka von Bohmen auch Dubrava Dobrava zwischen 925 und 931 977 in Polen Tochter des bohmischen Premysliden Herzog Boleslav I und der Biagota Ekkehard I 976 bezeugt ermordet 30 April 1002 in Pohlde Graf 985 1002 Markgraf von Meissen Kandidat bei der Konigswahl von 1002 grundet das Kloster Klein Jena Schwanhild 26 November 1014 Witwe von Markgraf Thietmar Tochter von Hermann Billung Herzog in Sachsen begraben im Kloster Jena nach 1028 ins Georgskloster in Naumburg Saale uberfuhrt Liutgard 13 November 1012 Januar 1003 Werner Graf von Walbeck Markgraf der Nordmark 11 November 1014 Hermann I 1038 1007 Graf in Bautzen 1009 Markgraf von Meissen 1028 Graf im Hassegau und im Gau Chutizi verlegt nach 1028 gemeinsam mit seinen Geschwistern das Kloster Klein Jena nach Sankt Georg in Naumburg Saale Sommer 1002 Regelinda 989 nach 21 Marz 1016 Tochter des Boleslaw I Chrobry 992 Furst und 1025 Konig von Polen Piasten Ekkehard II 1009 bezeugt 24 Januar 1046 Graf im Gau Chutizi und in Burgward Teuchern 1032 Markgraf der Lausitz begraben in Naumburg Saale Uta 23 Oktober wohl Markgrafin Uta von Naumburg Schwester des Esiko Graf im Schwabengau etc Askanier Gunther 1 November 1025 vor 1001 koniglicher Hofkaplan 1009 koniglicher Kanzler 1024 1025 Erzbischof von Salzburg Eilward 24 November 1023 koniglicher Hofkaplan 1016 1023 Bischof von Meissen Mathilde Dietrich I ermordet 19 November 1034 1017 Graf in Eilenburg 1021 Graf im Hassegau Markgraf der Lausitz Oda 1025 3 Februar 1018 auf Burg Cziczani Boleslaw I Chrobry 992 Furst und 1025 Konig von Polen 17 Juni 1025 Piasten Gunzelin nach 1017 Markgraf von Meissen 1002 1009 abgesetzt Brun Graf 1009Gunther Bischof von Bamberg 1025 als letzter der Ekkehardiner 1054 Reichskanzler Berater der Kaiserin Agnes 1057 Bischof von Bamberg 23 Juli 1065 Literatur BearbeitenEduard Machatschek Geschichte der Bischofe des Hochstiftes Meissen in chronologischer Reihenfolge Zugleich ein Beitrag zur Culturgeschichte der Mark Meissen und des Herzog und Kurfurstenthums Sachsens Nach dem Codex Diplomaticus Saxoniae Regiae anderen glaubwurdigen Quellen und bewahrten Geschichtswerken bearbeitet Meinhold Dresden 1884 Robert Holtzmann Beitrage zur Geschichte des Markgrafen Gunzelin von Meissen In Sachsen und Anhalt Bd 8 1932 ISSN 0945 2842 S 108 129 Siegfried Lupke Die Markgrafen der Sachsischen Ostmarken in der Zeit von Gero bis zum Beginn des Investiturstreites 940 1075 Frommhold amp Wendler Leipzig 1937 Halle Universitat Dissertation 1937 maschinschriftlich Ruth Scholkopf Die sachsischen Grafen 919 1024 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens Heft 22 ISSN 0933 2960 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1957 Hans Patze Die Entstehung der Landesherrschaft in Thuringen Mitteldeutsche Forschungen 22 1 ISSN 0544 5957 Teil 1 Bohlau Koln u a 1962 Rudolf Stowesand Zur Genealogie und Geschichte der Stifter des Naumburger Domes Graf Dietmar der Gefallene und Timo der Vogelfreie In Der Herold NF 4 Heft 8 9 1962 ISSN 0018 0793 S 163 187 Herbert Ludat An Elbe und Oder um das Jahr 1000 Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Machte in Mitteleuropa Bohlau Koln u a 1971 ISBN 3 412 07271 0 Christian Lubke Regesten zur Geschichte der Slaven an Elbe und Oder Osteuropastudien der Hochschulen des Landes Hessen Reihe 1 Giessener Abhandlungen zur Agrar und Wirtschaftsforschung des europaischen Ostens 134 Band 3 Regesten 983 1013 Duncker amp Humblot Berlin 1986 ISBN 3 428 05844 5 Eduard Hlawitschka Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Halfte des 11 Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Suddeutschlands Zugleich klarende Forschungen um Kuno von Ohningen Vortrage und Forschungen Sonderbd 35 Thorbecke Sigmaringen 1987 ISBN 3 7995 6695 3 Winfrid Glocker Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik Studien zur Familienpolitik und zur Genealogie des sachsischen Kaiserhauses Dissertationen zur mittelalterlichen Geschichte 5 Bohlau Koln u a 1989 ISBN 3 412 12788 4 Zugleich Munchen Universitat Dissertation 1986 1987 Gabriele Rupp Die Ekkehardiner Markgrafen von Meissen und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten Europaische Hochschulschriften Reihe 3 Geschichte und ihre Hilfswissenschaften Bd 691 Lang Frankfurt am Main u a 1996 ISBN 3 631 49868 3 Zugleich Munchen Universitat Dissertation 1995 Heinz Wiessner Das Bistum Naumburg Band 1 Die Diozese Germania Sacra NF Bd 35 1 de Gruyter Berlin u a 1997 ISBN 3 11 015193 6 Bernd W Bahn Die Burgen der Ekkehardinger an der Unstrutmundung 1 Teil In Saale Unstrut Jahrbuch Jahrbuch fur Kulturgeschichte und Naturkunde der Saale Unstrut Region Bd 5 2000 ISSN 1431 0791 S 28 39 Detlev Schwennicke Europaische Stammtafeln Neue Folge Band 1 1 Die frankischen Konige und die Konige und Kaiser Stammesherzoge Kurfursten Markgrafen und Herzoge des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation 2 verbesserte Auflage Klostermann Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 465 03420 1 Weblinks BearbeitenEkkehardinerAnmerkungen Bearbeiten Eduard Hlawitschka Merkst Du nicht dass Dir das vierte Rad am Wagen fehlt Zur Thronkandidatur Ekkehards von Meissen 1002 nach Thietmar Chronicon IV c 52 in Karl Hauck Hubert Mordeck Hrsg Geschichtsschreibung und geistiges Leben im Mittelalter Festschrift fur Heinz Lowe zum 65 Geburtstag Koln u a 1978 S 281 311 hier S 293 Normdaten Person GND 118688537 lobid OGND AKS VIAF 25396592 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ekkehardiner amp oldid 228272461