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Der Vertrag von Perleberg wurde als Friedensvertrag im Jahr 1420 zwischen dem Herzogtum Sachsen Lauenburg einerseits und den beiden Hansestadten Hamburg und Lubeck geschlossen Er bedeutete den Schlussstrich unter seit 1401 begonnene kriegerische Auseinandersetzungen um territoriale Streitfragen Perleberger VertragDer Vertragsschluss erfolgte am 23 August 1420 in der Stadt Perleberg in der Westprignitz Die beiden Hansestadte hatten seit dem Hochmittelalter von den durch Realteilungen geschwachten Herzogen des ohnehin armen Herzogtums zur Sicherung der Strassen und Handelswege zwischen Hamburg und Lubeck aber auch der Verbindungen uber die Elbquerungen nach Suden wie beispielsweise der Alten Salzstrasse uber die Stadt Molln nach Luneburg Ortschaften und Gebietsteile durch Kauf erworben oder als Pfand genommen Durch den Bau des 1398 fertiggestellten Stecknitz Kanals war das Sicherungsbedurfnis noch verstarkt worden Die Realteilung in zwei Linien war durch Erbgang 1401 unter Herzog Erich IV von Sachsen Lauenburg aufgehoben worden Der von Lubeck in Bergedorf eingesetzte Vogt Otto von Ritzerau wurde 1401 von Herzog Erich IV gewaltsam aus dem Pfandbesitz vertrieben Lubeck war zu dieser Zeit durch innere Unruhen geschwacht und konnte erst 1420 mit der Hilfe Hamburgs das Pfand zuruckerobern Erichs Nachfolger Herzog Erich V versuchte die Verpfandungen seiner Vorfahren der Linie Molln Bergedorf ebenfalls mit allen politischen Mitteln zu revidieren unterlag den beiden Stadten aber militarisch Der Frieden von Perleberg wurde von dem als Aussenpolitiker der Hanse bedeutenden Lubecker Burgermeister Jordan Pleskow und dem Hamburger Burgermeister Hein Hoyer verhandelt Auf lauenburgischer Seite standen neben Herzog Erich seine Bruder Bernhard II und Otto Im Ergebnis fiel das Amt Bergedorf mit den Vierlanden Bergedorf und Geesthacht sowie der halbe Sachsenwald an die beiden Stadte Beim halben Sachsenwald handelte es sich jedoch nicht um die Halfte des Gebietes sondern um die Halfte der Nutzungen am Sachsenwalde mit Ausschluss der Jagd 1 bzw den halben Niessbrauch im Raume des ganzen Sachsenwaldes fur ewige Zeiten 2 Die letzten Anfechtungen hiergegen wurden allerdings erst am 21 Januar 1672 durch das kaiserliche Hofgericht zugunsten der beiden Hansestadte endgultig zuruckgewiesen Die Grenzziehung als Ergebnis des Vertragsschlusses blieb wenn man vom Sachsenwald einmal absieht im Wesentlichen bis zum Gross Hamburg Gesetz im Jahr 1937 unverandert Ein Exemplar des Vertrages befindet sich im Archiv der Hansestadt Lubeck 3 Literatur BearbeitenEmil Ferdinand Fehling Lubeckische Ratslinie Lubeck 1925 Veroffentlichungen zur Geschichte der Freien und Hansestadt Lubeck 7 1 Nr 425 Jordan Pleskow Ehrhard Schulze Das Herzogtum Sachsen Lauenburg und die lubische Territorialpolitik Wachholtz Neumunster 1957 Quellen und Forschungen zur Geschichte Schleswig Holsteins 33 Oliver Auge Der Frieden von Perleberg vom 23 August 1420 Anlass Inhalt Konsequenzen Mit einer Edition der Vertragsurkunden In Zeitschrift der Gesellschaft fur Schleswig Holsteinische Geschichte Bd 146 2021 S 100 141 Oliver Auge Ein mittelalterlicher Frieden mit Konsequenzen bis heute Der Vertrag von Perleberg In Dirk Schleinert Hrsg Frieden im Ostseeraum Konfliktbewaltigungen vom Mittelalter bis 1945 Bohlau Wien Koln 2022 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Pommern Reihe 5 Forschungen zur pommerschen Geschichte 59 ISBN 978 3 412 52430 2 S 41 58 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Bergedorf verloren und gewonnen Sage Quellen und VolltexteEinzelnachweise Bearbeiten C A L v Binzer Geschichtliches vom Sachsenwalde und von Friedrichsruh In Archiv des Vereins fur die Geschichte des Herzogthums Lauenburg Jahresband 1889 S 1889 1 8 kmrz de abgerufen am 29 September 2020 Nehl Der Sachsenwald In Archiv des Vereins fur die Geschichte des Herzogthums Lauenburg Jahresband 1895 S 1895 1 2 kmrz de abgerufen am 29 September 2020 Frieden von Perleberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vertrag von Perleberg amp oldid 236246186