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Das Kloster Hornbach ist ein um das Jahr 741 im historischen Ort Gamundias heute Hornbach vom heiligen Pirminius gegrundetes ehemaliges Kloster das bald als Benediktinerabtei bestand Die bedeutendsten unmittelbaren Nachbarabteien waren Busendorf St Avold Glandern Weiler Bettnach Fraulautern Mettlach Tholey sowie das Stift St Arnual Die benachbarten geistigen Zentren waren Trier und Metz In der Gegenwart existieren von der Hornbacher Klosteranlage nur noch bauliche Reste der Konventsgebaude die durch ein Klostermuseum erganzt wurden sowie eine neuzeitliche Kapelle mit dem historischen Grab des Klostergrunders Luftbildaufnahme des Klosters Hornbach von 2006 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Heutige Bedeutung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Modell des Klosters Zustand etwa 11 16 Jahrhundert im Hintergrund links oben Stiftskirche St Stephan nbsp Rest des Konventsgebaudes rechts bzw des Kreuzgangs beide sind in ein Hotel integriert im Vordergrund die Fundamente des Vierungsturms nbsp Malerei aus dem Hornbacher Sakramentar Der Hornbacher Abt Adalbert links ubergibt das Sakramentar dem Hl Pirminius nbsp Kloster Hornbach die neuzeitliche Kapelle uber dem Pirminiusgrab nbsp Leeres Pirminiusgrab in HornbachDer Ort Gamundias besass eine keltische und spater romische Besiedlung mit jeweils einem Bergheiligtum auf dem Gelande das spater mit dem Kloster uberbaut wurde vorwiegend romische Munzfunde belegen eine Nutzung ab 496 v Chr 1 Die Abtei Hornbach gehorte zum Bistum Metz Nach der auf Stiftung des Grafen Eberhard Etichonen erfolgten Grundung des Klosters Murbach 727 kam Pirmin um 740 741 nach Gamundias Dort stiftete Graf Warnharius aus dem Geschlecht der Widonen Vorfahren der Salier den Bau eines Benediktinerklosters Sigibald 741 Bischof von Metz unterschrieb auf der Stiftungsurkunde und bestatigte das Kloster 2 Als Eigenkloster der Salier besass Kloster Hornbach weitreichende Privilegien Nach seinem Tod im Jahr 753 wurde St Pirmin im Kloster begraben Mit dem Aufkommen seines Verehrungskultes stieg die Bedeutung des Ortes was sich auch an mehreren Um und Erweiterungsbauten sowie an zahlreichen Dokumenten die eine Abgabenzahlung an das Kloster nennen belegen lasst Das Heiligengrab wurde in die Ostapsis verlegt ab 827 wurde Pirmin neben Petrus als Schutzheiliger des Klosters Hornbach genannt Um 850 unterstand ihm das Stift Zell bei Worms in dessen Umkreis es auch mehrere Eigenkirchen und Liegenschaften besass 1087 schenkte Kaiser Heinrich IV das Kloster Hornbach dem Speyerer Bischof Rudiger Huzmann Im 11 Jahrhundert entstand eine monumentale 72 Meter in der Lange messende Pfeilerbasilika die neben den zwei Apsiden funf Turme und einen Westbau aufwies Kaiser Heinrich V verlieh dem Kloster das Munzrecht das bis etwa 1230 ausgeubt wurde Im 12 Jahrhundert wurde der Bau erneuert Das Kloster gab wichtige Impulse fur die Entwicklung in Oberlothringen was in zahlreichen Dorf und Hofgrundungen durch die Monche dokumentiert ist Als es unter den Einfluss der Grafen von Zweibrucken geriet begann der Niedergang 1548 lebten hier nur noch drei Monche und 1557 wurde das Kloster Hornbach im Zuge der Reformation endgultig aufgehoben Das Klostervermogen die laufenden Einkunfte und die Klostergebaude wurden zur Errichtung einer furstlichen Landesschule benutzt die fur die Ausbildung des in Pfalz Zweibrucken benotigten Nachwuchses an Pfarrern und hoheren Beamten zustandig war bzw auf das Studium an einer Universitat vorbereiten sollte 1631 wurde die Schule nach Zweibrucken verlegt Danach verfiel das ungenutzte Gebaude zusehends Auch Kriege fuhrten zu weiterer Zerstorung so schleiften im Hollandischen Krieg franzosische Truppen den Vierungsturm der Basilika 1 In der Zentralbibliothek Solothurn befindet sich das sogenannte Hornbacher Sakramentar ein Codex des 10 Jahrhunderts gefertigt von dem Hornbacher Schreibermonch Eburnant im Auftrag seines Abtes Adalbert von Hornbach ca 970 bis 990 3 Eine weitere kostbare Handschrift die im Mittelalter in Hornbach aufbewahrt wurde ist der Codex Laudianus ein zweisprachiger Codex aus der Zeit um 600 der die Apostelgeschichte in griechischer und lateinischer Sprache enthalt Sie kam vermutlich mit den britischen Missionaren im 8 Jahrhundert auf den Kontinent und gelangte zur Zeit des Dreissigjahrigen Kriegs in den Besitz von William Laud Laudian Acts heute Oxford Bodleian Library Msc Laud Gr 35 4 5 Heutige Bedeutung BearbeitenBis zum Jahr 2000 wurde der Grossteil der erhaltenen Klosterreste in eine Hotelanlage integriert und im Keller des Gebaudes ein Klostermuseum Historama Kloster Hornbach 6 eingerichtet das die Geschichte des Klosters vermittelt Die Reliquien des Hl Pirminius rettete der letzte Abt von Hornbach Graf Anton von Salm 1558 nach Speyer Von dort brachte sie 1575 der ehemalige Prasident des Reichskammergerichtes und nunmehrige Statthalter von Tirol Graf Schweikhard von Helfenstein nach Innsbruck Hier befinden sie sich heute in einem modernen Schrein der Innsbrucker Jesuitenkirche 7 8 Nach der Wiederentdeckung des Hornbacher Originalgrabes auf dem ehemaligen Abteigelande im Jahr 1953 kehrte ein Teil der Gebeine von dort zuruck Sie werden heute in Hornbach Speyer und Pirmasens aufbewahrt Die Protestantische Landeskirche der Pfalz in deren Besitz sich der ehemalige Klosterbezirk befindet liess uber dem historischen Grab 1957 eine Kapelle errichten und es ist heute wieder eine Pilgerstatte 9 10 Zu dem leeren Grab fuhren einige Stufen hinunter die vor einem profilierten Sandsteinrahmen am Fussende der Grabnische enden Es handelt sich um eine Fensteroffnung durch welche die Pilger den Schrein des Heiligen beruhren konnten Die Grabstatte gilt als altestes bekanntes Zeugnis kirchlicher Baukunst in der Pfalz 11 12 Literatur BearbeitenRichard Antoni Leben und Taten des Bischofs Pirmin Die karolingische Vita Reichenauer Texte und Bilder 9 hrsg von Walter Berschin Stuttgart 2002 Stefan Flesch Die monastische Schriftkultur der Saargegend im Mittelalter Veroffentlichungen der Kommission fur Saarlandische Landesgeschichte und Volksforschung 20 Saarbrucken 1991 online Pia Heberer Das Kloster Hornbach in der Pfalz Baugeschichte und Sakraltopographie Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Mainz 2010 ISBN 978 3 936113 02 0 Bernd Golzer Urkunden der Benediktinerabtei Hornbach 754 1400 Urkunden der Kollegiatstifte St Fabian und St Philipp Einfuhrung und Edition In Quellen zur saarlandischen Familienkunde Band 8 Saarbrucken 2023 Inhaltsverzeichnis Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Hornbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite der Protestantischen Pfarrgemeinde Hornbach zur Geschichte des Klosters mit Fotos vom Grab des Hl Pirminius Webseite der Gemeinde Hornbach zur Klostergeschichte Kloster HornbachEinzelnachweise Bearbeiten a b Heinz Walter Roth Klosterstadt Hornbach PDF S 6 Pia Heberer Das Kloster Hornbach in der Pfalz Baugeschichte und Sakraltopographie Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Mainz 2010 ISBN 978 3 936113 02 0 S 11 bzw 19 Webseite zum Hornbacher Sakramentar The travels of the Laudian Acts Abgerufen am 17 November 2020 Michael Lapidge Anglo Latin Literature Vol 1 600 899 Bloomsbury Publishing 1996 S 411 google de Klostermuseum Historama bei Klosterstadt Hornbach de Franz Maier Der Heilige Pirmin und seine Memoria in der Pfalz in Klaus Herbers Peter Ruckert Pilgerheilige und ihre Memoria 2012 Seite 158 ISBN 382336684X Digitalscan Webseite mit Informationen zu den Pirminiusreliquien Webseite des Bistums Speyer zum Pirminiusgrab Hornbach Memento vom 27 Januar 2016 im Internet Archive Pirminius Vor 1 250 Jahren Der pfalzische Glaubensbote Pirmin stirbt in Hornbach Webseite des Instituts fur Pfalzische Geschichte und Volkskunde 1 2 Vorlage Toter Link www belocal de Webseite zur Grabkapelle Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven Fotowebseite mit Bild des Grabes mit dem Fensterrest und den Stufen Memento vom 21 Januar 2016 im Internet Archive Fotos nicht im Archiv enthalten 49 186927 7 369601 Koordinaten 49 11 12 9 N 7 22 10 6 O Normdaten Korperschaft GND 5081987 2 lobid OGND AKS VIAF 157833663 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Hornbach amp oldid 236260016