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Die Abtei Glandern war ein Benediktinerkloster in Longeville les Saint Avold Lothringen das u a Fernbesitz im heutigen Rheinland Pfalz und im Saarland hatte Es existieren bedeutende Reste der Abtei selbst sowie ihrer Eigenkirchen im Leininger Land Die Abtei Glandern 2013 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Galerie 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Das Klosterwappen nbsp Historische Ansicht links die abgetragene Klosterkirche nbsp Innenansicht des Abteigebaudes nbsp Innenansicht des AbteigebaudesDer Konvent taucht in historischen Quellen unter verschiedenen Namen auf etwa als Abtei Glandern St Martinus ad Glandres Saint Martin des Glandieres Sankt Martin im Eichengrund St Martin Longeville oder von dem Ort Longeville abgeleitet Lungenfeld bzw Lubeln Alle diese Bezeichnungen meinen das gleiche Kloster im heutigen Ort Longeville les Saint Avold Der Name Glandern wird aus dem lateinischen Wort glandes fur Eicheln gedeutet die auch im Klosterwappen erscheinen Die Gemeinde Longeville hat die Eicheln in ihr Wappen ubernommen Patron war der Hl Martin von Tours Die Benediktinerabtei hatte ein hohes Alter Herzog Bodogisel von Aquitanien Gatte der Hl Oda von Amay auch Chrodoara d Amay 1 soll im Jahre 587 ihr Stifter und Abt des Klosters gewesen sein Augustin Calmet fuhrt 1745 zudem mehrere unsichere Uberlieferungen an nach denen bereits der Hl Arnual 2 die Abtei gegrundet habe dann dass die Hl Dignus Bodagislus und Undonis um 580 90 die Grunder gewesen sein sollen und dort gestorben bzw begraben seien 3 wie auch dass der Hl Fridolin 538 das Kloster gegrundet hatte 3 Im Jahre 875 erfolgte die erste urkundliche Erwahnung der Abtei im Zusammenhang mit Gutern im pfalzischen Grunstadt 4 Eine diesbezugliche Urkunde von 836 ist gefalscht 5 Am 21 November 875 gab Konig Ludwig der Deutsche in Metz auf Anraten des Erzbischofs Bertulf von Trier dem Kloster des Hl Martin und des seligen Bekenners Undo die villa Grinstadt im Wormsgau zuruck 6 Die Grunstadter Liegenschaft wurde zur Propstei Wie das Mutterkloster Glandern besass sie eine dem Hl Martin geweihte Kirche und bildete eine von drei Keimzellen des heutigen Grunstadt Diese mehrfach umgestaltete Martinskirche existiert dort bis heute an gleicher Stelle Das Gut hiess spater in Grunstadt Lungenfelder Hof und ging 1549 pfandweise bzw 1735 kauflich an die Grafen von Leiningen uber die es zu einem Landschloss umbauten dem Schloss Unterhof westlich neben der genannten Martinskirche Die erste urkundliche Nennung des Klosters Glandern und des Ortes Grunstadt erfolgten 875 in derselben Urkunde 7 Ahnlich alt ist vermutlich das Eigentum an der noch erhaltenen Kirche St Martin im nahen Battenberg Pfalz deren Patronatsrecht 1231 an das Wormser Domkapitel uberging 8 1212 bestatigte Bischof Luitpold von Worms urkundlich dass der Abt von St Martin zu Glandern die Gefalle der Kirchen in Grunstadt und Mertesheim zum Nutzen seines Klosters verwenden durfe Auch Mertesheim mit seiner alten Martinskirche heute St Valentin gehorte demnach zum fruhen Fernbesitz der Lothringer Abtei 9 Die Abtei Glandern hatte weiterhin Besitzrechte im saarlandischen Ittersdorf sowie in Ensheim letztere verausserte sie 1538 an das Kloster Wadgassen 10 Fur das Jahr 1204 ist in Glandern die Konsekration einer neuen Klosterkirche belegt 1220 wurde ein Hospital eroffnet 1427 erfolgte eine Erneuerung der Abteikirche 1552 verwusteten Truppen des Markgrafen Albrecht von Preussen die Abtei 1635 die Schweden 1672 im Hollandisch Franzosischen Krieg erfolgten weitere Zerstorungen 1685 liess Konig Ludwig XIV das Kloster wiederherstellen Infolge der Franzosischen Revolution loste man den Konvent 1791 auf die Klosterkirche wurde 1793 abgerissen Erhalten blieb das machtige Abteigebaude dessen alteste Teile aus dem fruhen 15 Jahrhundert stammen Zuerst wurde es eine Brennerei fur Kartoffelschnaps woher die Lubelner ihren Uznamen die Grumbiren Pitscher bekamen dann ging es in Privatbesitz uber 1905 erwarb es das Bistum Metz und richtete darin einen Franziskanerkonvent ein Spater entstand am Platz der alten Klosterkirche teilweise aus ihrem historischen Baumaterial eine neue Kapelle mit Krypta Heute dient die Anlage als Kur und Erholungsheim Literatur BearbeitenAugustin Calmet Histoire de Lorraine Band 1 Nancy 1745 Sp 365 366 Digitalscan Ludwig Blankenheim Aus Grunstadts vergangenen Tagen Rheinpfalz Verlag Ludwigshafen 1955 Alois Gerlich Der Metzer Besitz im Wormsgau In Blatter fur pfalzische Kirchengeschichte und religiose Volkskunde Jahrgang 18 1951 S 97 115Galerie Bearbeiten nbsp Longeville les Saint Avold Gedenktafel mit Daten zur Klostergeschichte nbsp Nachtliche Ansicht des Abteigebaudes nbsp Hauptturm des Abteigebaudes nbsp Nordturm der Klosteranlage nbsp Schloss Unterhof Grunstadt um 1800 Zuvor als Lungenfelder Hof Propstei des Klosters Glandern nbsp Schloss Unterhof Grunstadt ehemalige Glanderer Propstei 2014 nbsp Heutige Martinskirche Grunstadt am Platz der alten Martinskirche des Klosters Glandern nbsp Grunstadt Martinskirche Erbauungsinschrift aus der Glanderer Zeit 1494 nbsp Sakramentsnische der alten Martinskirche in Grunstadt heute als Spolie in Bossweiler nbsp Kath Kirche St Valentin fruher St Martin Mertesheim um 1500 nbsp Gotische Madonna mit Bauinschrift 1504 uber dem Hauptportal der Mertesheimer Kirche nbsp Martinskirche Battenberg Pfalz um 1200Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Abtei Glandern Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bebilderte Webseite zur Abtei Glandern franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Oda von Amay im Portal Okumenisches Heiligenlexikon Calmet 1745 Sp 365 a b Calmet 1745 Sp 366 Regest zur echten Urkunde von 875 Regest zur gefalschten Urkunde von 836 Paul Kehr Hrsg Diplomata 8 Die Urkunden Ludwigs des Deutschen Karlmanns und Ludwigs des Jungeren Ludowici Germanici Karlomanni Ludowici Iunioris Diplomata Berlin 1934 S 231 232 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Walter Lampert 1100 Jahre Grunstadt Stadtverwaltung Grunstadt 1975 S 34 39 und 317 319 Webseite uber die Battenberger Kirche Memento vom 3 Januar 2014 im Internet Archive Webseite zur Geschichte von Mertesheim Memento vom 3 Januar 2014 im Internet Archive Webseite uber Ensheim mit Erwahnung der Abtei Glandern49 116388888889 6 6327777777778 Koordinaten 49 6 59 N 6 37 58 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abtei Glandern amp oldid 231924825