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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Bierbach Begriffsklarung aufgefuhrt Bierbach ist ein Stadtteil von Blieskastel im Saarland und gehort zum Saarpfalz Kreis Durch das Ortsgebiet verlauft die Blies Bis Ende 1973 war Bierbach eine eigenstandige Gemeinde im Landkreis Sankt Ingbert BierbachStadt BlieskastelWappen der fruheren Gemeinde BierbachKoordinaten 49 16 N 7 17 O 49 263611 7 283333 220 Koordinaten 49 15 49 N 7 17 0 OHohe 220 m u NHNEinwohner 1696 31 Dez 2019 1 Eingemeindung 1 Januar 1974Postleitzahl 66440Vorwahl 06842Bierbach Saarland Lage von Bierbach im SaarlandBlick Richtung Blieskastel und katholische KircheBlick Richtung Blieskastel und katholische KircheBlick auf Bierbach vom Bliestal Richtung Nordwesten Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Etymologie des Ortsnamens 2 2 Erwerbstatigkeit 3 Politik 3 1 Ortsrat 3 2 Ortsvorsteher 3 3 Wappen 4 Verkehr 5 Personlichkeiten 5 1 Bekannte Sohne und Tochter von Bierbach 5 2 Personlichkeiten die in Bierbach gewirkt haben 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenIm Radius von 10 km des Ortes liegen sechs Stadte Blieskastel Homburg Zweibrucken St Ingbert Neunkirchen Saar und Bexbach In Luftlinie betragt die Entfernung nach der Landeshauptstadt Saarbrucken 23 km nach Kaiserslautern 40 km nach Luxemburg 93 km nach Trier 72 km nach Karlsruhe 90 km und nach Metz 82 km 2 Die Ortsmitte liegt auf etwa 220 m u NHN Neuere Siedlungen schmiegen sich an die Hange des Bliesgaus der sich weit vor dem Ort erstreckt Die hochsten Erhebungen sind der Steinberg mit 349 m und der Schucht mit rund 332 m In seinem Buch Die Pfalz und die Pfalzer von 1858 das er als Pfalzer Landeskunde verstanden wissen wollte 3 notierte August Becker die Lage Bierbachs im blumigen Wiesenplan vor einem Seitenthal des St Pirminswaldes konnte nicht reizender sein insofern gelte die Bierbacher Aue nicht umsonst fur den schonsten Wiesengrund der Pfalz 4 Geschichte BearbeitenWann Bierbach erstmals besiedelt wurde liegt im Nebel der Geschichte verborgen Man weiss seit 1994 allerdings dass im Bliestal schon vor 200 000 Jahren Menschen lebten Hans Cappel fand in Blieskastel einen Faustkeil aus der Altsteinzeit 5 Aus romischer Zeit stammt der galloromische Tempelbezirk auf dem Rodersberg in der Gemarkung von Bierbach im Bierbacher Klosterwald Er wurde nach der Ausgrabung im Jahr 1927 wieder zugeschuttet und ist heute vor Ort nahezu unsichtbar 6 Ein Nachbau eines der Umgangstempel steht im Romermuseum Schwarzenacker In Bierbach wurden Bodenfunde geborgen die um das Jahr 100 bis 150 nach Christus entstanden sind 1804 wurden am Hechlerberg Teile eines romischen Grabdenkmals gefunden In diese Zeit wird auch die Erbauung einer romischen Villa mit 21 Raumen datiert deren Fundamente 1924 freigelegt wurden hier durch den ersten Landeskonservator des Saargebietes Carl Klein Die Rekonstruktion ergab dass die zweistockige Villa uber eine reprasentative Saulenreihe und einen grossen Portikus verfugte Der rechteckige Bau hatte eine Lange von rund 68 Meter und eine Tiefe von etwa max 10 Meter Fundstucke aus der Grabung konnen im Historischen Museum der Pfalz in Speyer im Museum fur Vor und Fruhgeschichte Saarbrucken und im nahen Romermuseum Schwarzenacker besichtigt werden 2 Bierbach wurde erstmals 1230 schriftlich erwahnt Graf Heinrich von Blieskastel und Heinrich von Kirkel tauschten Guter des Klosters Worschweiler in Hassel gegen Guter zu Bierbach 7 Eine bedeutende Quelle uber Bierbach ist das Bierbacher Weistum vom 10 August 1529 8 Zu diesem Zeitpunkt waren alle Bewohner in Bierbach dem Kloster Worschweiler angehorig und alle Guter dem Kloster Worschweiler zinspflichtig Vnnd ist dis jhargeding vff dhinstag sanct Lawrency tag anno etc 1529 zu Birbach gehalten worden durch Arnolt apt zu Werssweiller vnnd des priors Adam Kellers des gerichts sampt der gemein vnnd des gantzen vmbstandts wie hernach vnderschiedtlich zu sehen Hier werden bei den Banngrenzen des Ortes u a erwahnt die Klain Birbach und die Alt Birbach von dem Rech fortter offen mit an sant Pirmanns waldt da steeth ein stein von dem stein fortter mit an die Klain Birbach darnach die Alt Birbach Im Zweibrucker Oberamts Bannbuch von 1547 findet man statt Alt Birbach auch Gross Birbach 9 Im Rahmen der saarlandischen Gebiets und Verwaltungsreform wurde die bis dahin eigenstandige Gemeinde Bierbach am 1 Januar 1974 der Stadt Blieskastel zugeordnet 10 Bierbach ist seitdem ein Stadtteil und ein Gemeindebezirk Etymologie des Ortsnamens Bearbeiten Der Ortsname bedeutet Siedlung am Bierbach geht also auf einen Bachnamen zuruck Der Bachname selbst ist heute dissimiliert zu Grohbach erscheint aber im 16 Jahrhundert noch als Bierbach Da der Ortsname vor dem 16 Jahrhundert fast nur kopial uberliefert ist ist die Ausgangsform des Namens unsicher Der Germanist Ernst Christmann kommt in seinem Buch Die Siedlungsnamen der Pfalz 1952 zu folgendem Ansatz Bach an dem wilde Birnbaume auffielen schliesst aber nicht aus dass Bier aus dem althochdeutschen Wort burea buri oder bur Gebaude hervorgegangen sein konne Die Landesaufnahme der Amter Zweibrucken und Kirkel des Mathematikers und Geographen Tilemann Stella aus dem Jahr 1564 nennt den Ort Beurbach 11 Dies sei die lautgeschichtliche Fortentwicklung von Buribach 12 Der Germanist Albrecht Greule bevorzugt in seinem Deutschen Gewassernamenbuch von 2014 erneut das Bestimmungswort mittelhochdeutsch bire bzw althochdeutsch bira d i Birne und deutet den vom Ort ubernommenen Gewassernamen wiederum als Bach an dem Birnbaume stehen die abweichenden Belege Beu e rbach von 1564 stammten dagegen nur aus einer einzigen Quelle Tilemann Stella und seien bloss statt mit i e mit hyperkorrektem lt eu gt geschrieben 13 Daneben findet sich die These der Orts bzw Bachname gehe auf den hl Pirminius den Grunder des Klosters Hornbach zuruck den man auch in den Herzschild des 1954 verliehenen Gemeindewappens setzte entspringt doch der Grohbach im sog Pirmannswald dessen Name sicher auf den Heiligen zuruckgeht Angeblich soll der Bachname auf alteres Birmansbach zuruckgehen 14 Zum gleichnamigen Weiler Bierbach Odenwald in der Gemeinde Brensbach in Hessen heisst es Burbach amtl Name Bierbach Uberlieferung 1314 Burbach 1748 Bierbach Glied 1 ahd burea Haus Glied 2 dt Bach kleiner Fluss 15 Erwerbstatigkeit Bearbeiten Aufgrund der geringen Ertragsfahigkeit mit felsigen und sandigen Boden zwischen Blies und Wald war in Bierbach eine Landwirtschaft nur von geringer Rendite Vor dem Bau der Eisenbahnstrecke in den 1860er und 70er Jahren die dann Fahrten zu weiter entfernten Arbeitsstatten ermoglichte konnte eine Verbesserung des Lebensunterhaltes vor allem durch Korbmacherhandwerk sichergestellt werden Generationen von Familien waren in diesem Erwerbszweig tatig und gilt heute als wesentlicher Teil der Bierbacher Sozialgeschichte Als zweites Standbein kam spater auch das Musikantentum hinzu Beide Tatigkeiten starben mit den letzten Protagonisten ihrer Zunft aus Als letzte Korbmacher gelten Nikolaus Lenhard 1959 nach einem Zeitungsbericht von 1972 auch dessen Sohn Rudolf Lenhard Ludwig Reis und Josef Guss Bei den Musikern sind die letzten Vertreter Erwin Bubel 1929 2015 der 2013 den Dirigentenstab abgab Erwin Luck 1948 und Ronald Luck 1950 16 Politik BearbeitenErgebnis der Bundestagswahl vom 24 September 2017 17 CDU 33 4 SPD 32 7 Die Linke 9 5 Grune 6 1 AfD 11 4 FDP 2 8 Andere 4 1 Die Wahlbeteiligung lag bei 77 0 Ortsrat Bearbeiten Ergebnis der Ortsratswahlen vom 25 Mai 2014 18 CDU 55 2 6 Sitze SPD 44 8 5 SitzeErgebnis der Ortsratswahlen vom 26 Mai 2019 19 SPD 54 4 6 Sitze CDU 45 6 5 SitzeOrtsvorsteher Bearbeiten Ortsvorsteher ist Frank Gable SPD Stellvertretender Ortsvorsteher ist der parteilose Tim Bieber Wappen Bearbeiten Das Wappen wird wie folgt beschrieben In Grun ein silberner Schraglinks Wellenbalken belegt mit einem silbernen Herzschild darin der heilige Pirminius in rotem Ornat mit dem Evangelienbuch in der Rechten und dem Krummstab in der Linken Es wurde der ehemaligen Gemeinde am 8 November 1954 verliehen 20 Verkehr Bearbeiten1866 erhielt Bierbach mit der Eroffnung der Wurzbachbahn Schwarzenacker Hassel einen Bahnhof ein Jahr spater wurde die Strecke bis nach St Ingbert durchgebunden Zwischen Bierbach und Wurzbach ist sie heute Teil der Bahnstrecke Landau Rohrbach Ab 1878 wurde die in Bierbach abzweigende Bliestalbahn Zweibrucken Saargemund eroffnet Dadurch wurde Bierbach zum Beruhrungsbahnhof Personlichkeiten BearbeitenBekannte Sohne und Tochter von Bierbach Bearbeiten Kerstin Rech deutsche Autorin Pauline Schafer deutsche KunstturnerinPersonlichkeiten die in Bierbach gewirkt haben Bearbeiten Udo Derbolowsky 1920 2005 Mediziner ehemaliger Direktor des CJD Jugenddorfes HomburgLiteratur BearbeitenStatistisches Amt des Saarlandes Hrsg Gemeinde und Ortslexikon 2 Lieferung Berus bis Bosen Einzelschriften zur Statistik des Saarlandes Nr 18 Saarbrucken 1956 zu Bierbach S 15 17 Digitalisat Alfons Kolling Die Villa von Bierbach Einod 1968 DNB 720234581 Stadt Blieskastel Hrsg 750 Jahre Bierbach 1230 1980 Heimatbuch zusammengestellt von Heinrich Ehrmantraut Blieskastel o J OCLC 220662976 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bierbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website Literatur zu Bierbach in der Saarlandischen Bibliographie Saarbrucker Zeitung Hexeheisje Jagdhutte Notquartier Saarbrucker Zeitung Von Bierbach nach ChattanoogaEinzelnachweise Bearbeiten Blieskasteler Nachrichten 17 Januar 2020 Einwohnerstatistik a b 750 Jahre Bierbach 1230 1980 Heimatbuch von Heinrich Ehrmantraut zusammengestellt August Becker Die Pfalz und die Pfalzer Leipzig 1858 S X Digitalisat August Becker Die Pfalz und die Pfalzer Leipzig 1858 S 687 Digitalisat Hans Cappel Ein Faustkeil aus der Altsteinzeit auf dem Osterberg in Blieskastel In Saarpfalz Blatter fur Geschichte und Volkskunde Homburg 2004 3 S 44 ff Tempelbezirk Bierbach Memento vom 17 Januar 2011 im Internet Archive auf Historische Orte de Heinrich Ehrmantraut Hrsg 750 Jahre Bierbach 1230 1980 Heimatbuch S 104 Andreas Neubauer Regesten des Klosters Werschweiler Speier 1921 Anhang Nr 9 S 435 438 private Aufzeichnungen von Heinrich Ehrmantraut bzw an verschiedenen Stellen in 750 Jahre Bierbach 1230 1980 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 809 Tilemann Stella Beschreibung der Amter Zweibrucken und Kirkel 1564 Historischer Verein Zweibrucken 1993 Bierbach Gemeinde und Ortslexikon Einzelschriften zur Statistik des Saarlandes Nr 18 Herausgegeben vom Statistischen Amt des Saarlandes Saarbrucken 1956 S 15 Albrecht Greule Deutsches Gewassernamenbuch Etymologie der Gewassernamen und der dazugehorigen Gebiets Siedlungs und Flurnamen De Gruyter Berlin Boston 2014 ISBN 978 3 11 019039 7 S 59 Nr 3 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Bierbach Gemeinde und Ortslexikon Einzelschriften zur Statistik des Saarlandes Nr 18 Herausgegeben vom Statistischen Amt des Saarlandes Saarbrucken 1956 S 16 Vgl Rudolf Wilms Bierbach Das Dorf in der lieblichen Bliesaue In Aus heimatlichen Gauen Wochenbeilage des Pfalzischen Merkurs 13 November 1958 Siedlungsnamen zwischen Rhein Main Neckar und Itter Memento des Originals vom 27 September 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www heinrich tischner de Artikel von Heinrich Tischner Hans Cappel Fruhes Musikantentum in der Saarpfalz 1 Teil Musikanten aus Bierbach an der Blies In Saarpfalz 2014 1 ISSN 0930 1011 S 61 f Wahlen Nicht mehr online verfugbar In Blieskastel de Archiviert vom Original am 20 Juni 2018 abgerufen am 19 Juni 2018 nbsp Info Der Archivlink wurde 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