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Die Brandenberger Ache ist ein 22 km langer linker Nebenfluss des Inn im Tiroler Unterland Sie durchbricht die Nordlichen Kalkalpen in mehreren Schluchten die einen wertvollen Lebensraum fur zahlreiche Tier und Pflanzenarten darstellen und wurde zum Naturdenkmal erklart Brandenberger AcheDie ruhige Brandenberger Ache bevor sie durch die Kaiserklamm fliesst Die ruhige Brandenberger Ache bevor sie durch die Kaiserklamm fliesst DatenGewasserkennzahl DE 1814 AT 2 8 224Lage Tirol Osterreich 1 km in Oberbayern DeutschlandFlusssystem DonauAbfluss uber Inn Donau Schwarzes MeerUrsprung Zusammenfluss von Roter und Weisser Valepp bei Valepp Gem Schliersee Bayern 47 37 6 N 11 53 31 O 47 618332 11 891906 870Quellhohe ca 870 mMundung bei Kramsach in den Inn47 446767 11 897979 510 Koordinaten 47 26 48 N 11 53 53 O 47 26 48 N 11 53 53 O 47 446767 11 897979 510Mundungshohe 510 m u A 1 Hohenunterschied ca 360 mSohlgefalle ca 13 Lange 27 7 km 1 Einzugsgebiet 282 1 km 2 Abfluss am Pegel Mariathal 3 AEo 272 6 km Lage 2 94 kmoberhalb der Mundung NNQ 19 01 1980 MNQ 1976 2010MQ 1976 2010Mq 1976 2010MHQ 1976 2010HHQ 06 08 1985 890 l s2 53 m s10 4 m s38 2 l s km 158 m s317 m sGemeinden Thiersee Brandenberg KramsachNaturdenkmalKaiserklammKaiserklammTiefenbachklammTiefenbachklamm Inhaltsverzeichnis 1 Lauf und Landschaft 2 Einzugsgebiet und Wasserfuhrung 3 Okologie 3 1 Flora 3 2 Fauna 3 3 Wasserqualitat 4 Nutzung 4 1 Holztrift 4 2 Wildwassersport 4 3 Kraftwerksplane 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLauf und Landschaft BearbeitenDie Brandenberger Ache erhalt Wasser von verschiedenen Bachen der Brandenberger Alpen und des Mangfallgebirges in Bayern Der aus der roten und weissen Valepp entstehende Fluss heisst ab der deutsch osterreichischen Grenze Grundache und wird nach dem Zusammenfluss mit dem Marchbach bei der Erzherzog Johann Klause zur Brandenberger Ache die sich noch mit der Bairache der Weissache dem Ellbach beim Kaiserhaus und der Steinberger Ache vereinigt Sie fliesst dann unterhalb der Ortschaft Brandenberg vorbei und mundet bei Kramsach in den Inn Der Lauf der Brandenberger Ache stellt eine Besonderheit dar Wahrend andere Flusse wie die Isar der Rissbach die Durrach oder die Ache in den Alpen entspringen und nach Norden zum Alpenrand fliessen nimmt sie den umgekehrten Weg von Norden nach Suden und durchschneidet die Nordlichen Kalkalpen zum Inn hin Sie durchbricht dabei die in Ost West Richtung verlaufenden Kamme in mehreren tief eingeschnittenen Felsschluchten die sich mit beckenartigen Erweiterungen abwechseln In der Kaiserklamm nordlich von Brandenberg durchbricht sie den Wettersteinkalk und in der Tiefenbachklamm vor Kramsach den Hauptdolomit 4 Die Lange der Brandenberger Ache betragt inklusive der als Oberlauf angesehenen Roten Valepp 33 1 km ab dem Zusammenfluss von Roter und Weisser Valepp 27 7 km davon 26 5 km auf Tiroler Gebiet und ab dem Zusammenfluss von Grundache und Marchbach 23 6 km Einzugsgebiet und Wasserfuhrung BearbeitenDie Brandenberger Ache entwassert ein Einzugsgebiet von 282 1 km wovon 62 0 km in Bayern liegen 5 Der hochste Punkt im Einzugsgebiet ist die Hochiss mit 2299 m u A Der mittlere Abfluss am Pegel Mariathal knapp 3 km vor der Mundung betragt 10 4 m s was einer Abflussspende von 38 2 l s km entspricht Die Brandenberger Ache weist ein nivales Abflussregime mit einer massigen Amplitude auf Der mittlere Abfluss ist im wasserreichsten Monat Mai mit 16 2 m s rund drei Mal hoher als im wasserarmsten Monat Janner mit 5 26 m s 3 Okologie BearbeitenDie Schluchten der Brandenberger Ache sind ein wertvoller Lebensraum fur zahlreiche Tier und Pflanzenarten 1988 wurde der Fluss zum Naturdenkmal erklart 4 Flora Bearbeiten In den Uferbereichen wachst stellenweise ein schmaler Auwaldstreifen aus Baumen und Strauchern die an regelmassige Uberschwemmungen angepasst sind wie Grauerlen oder Weiden Daruber schliesst sich ein vorwiegend aus Fichten Buchen und Tannen gebildeter Schluchtwald an an exponierten Stellen wie felsigen Uberhangen finden sich auch Eiben In den schattigen Lagen kommen Farne darunter die seltene Hirschzunge Orchideen wie das Grosse Zweiblatt und Liliengewachse wie Turkenbund Maiglockchen oder Echtes Salomonssiegel vor An den Felswanden oberhalb der Schluchtwalder finden sich zum Teil bereits alpine Pflanzenarten wie Silberwurz Stangelloser Enzian Kugelblume Gamskresse oder Alpenfettkraut 4 Fauna Bearbeiten Entlang der Brandenberger Ache finden sich zahlreiche Vogelarten die besonders an das Leben in den feuchten Schluchten angepasst sind darunter Wasseramsel Bergstelze und Mauerlaufer 4 Zu den hauptsachlich vorkommenden Fischarten gehoren Bachforelle Koppe und Asche Vereinzelt finden sich auch Aale die ursprunglich in den Spitzingsee eingesetzt wurden und mit einem Hochwasser flussabwarts wanderten Die Fischerei wird gemass einem alten Jagdrecht aus dem Jahr 1434 von der Brandenberger Bevolkerung betrieben 4 In einer 2016 veroffentlichten Studie der Osterreichischen Bundesforste konnten im Brandenbergtal 800 Arten Schmetterlinge nachgewiesen werden darunter einzelne die erstmals in Osterreich oder erstmals in Tirol gefunden worden sind Etwa ein Viertel steht als bedroht auf Roten Listen Die Artenvielfalt gilt als ein Indikator hoher Luftgute 6 Wasserqualitat Bearbeiten Das Vorkommen verschiedenen Algenarten und zahlreicher wirbelloser Tiere wie Strudelwurmer Nacktschnecken Bachflohkrebse Insektenlarven und Wasserkafer ist ein Indikator fur ein sauberes Gewasser 4 Die Brandenberger Ache weist auf Tiroler Gebiet durchgehend Gewasserguteklasse I II auf 7 Nutzung Bearbeiten nbsp Holztrift bei der Erzherzog Johann KlauseHolztrift Bearbeiten Aufgrund des Waldreichtums des Brandenberger Tales und seiner Seitentaler wurde die Brandenberger Ache jahrhundertelang zur Holztrift genutzt die altesten Berichte stammen aus dem Jahr 1412 Das Holz diente als Brennholz im Huttenwerk in Brixlegg wo Silber und Kupfer abgebaut und verarbeitet wurden Kunstliche Wehre fruher die Kaiserklause in der Valepp ab 1833 die Erzherzog Johann Klause stauten das Wasser das auf einen Schlag freigesetzt wurde und die Baumstamme mit sich riss In Kramsach wurde das Holz durch einen Rechen aufgefangen und bei der Holzlande an Land gezogen Pro Jahr wurden so bis zu 35 000 Festmeter Holz ins Inntal transportiert Die Holztrift wurde 1966 eingestellt der teilweise in den Felsen gehauene Triftsteig ist noch erhalten 4 Wildwassersport Bearbeiten Die rund 1 km lange Kaiserklamm ist bei Kajak Fahrern als anspruchsvolles Wildwasser beliebt WW IV bis V Die Ache ist bei genugendem Pegel von der Staatsgrenze bis Kramsach befahrbar Kraftwerksplane Bearbeiten In den 1970er Jahren verfolgte die Stadt Kufstein Plane die Brandenberger Ache zur Energiegewinnung zu nutzen Der Fluss hatte dabei bei Brandenberg gestaut und das Wasser in einem Druckstollen durch den Voldoppberg zum Kraftwerk im Inntal geleitet werden Starke Proteste der Bevolkerung in Kramsach und Brandenberg fuhrten dazu dass die Plane ab 1987 nicht mehr weiter verfolgt wurden 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Brandenberger Ache Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wasserstand und Durchfluss der Brandenberger Ache am Pegel Mariathal Hydrographischer Dienst Tirol Einzelnachweise Bearbeiten a b TIRIS Tiroler Raumordnungs und Informationssystem Land Tirol Hydrographische Kenndaten a b Bundesministerium fur Land und Forstwirtschaft Umwelt und Wasserwirtschaft Hrsg Hydrographisches Jahrbuch von Osterreich 2010 118 Band Wien 2012 S OG 111 info bmlrt gv at PDF 12 6 MB a b c d e f g Naturdenkmal Brandenberger Ache In Tiris Abgerufen am 18 Februar 2016 Verzeichnis der Bach und Flussgebiete in Bayern Flussgebiet Inn des Bayerischen Landesamtes fur Umwelt Stand 2016 PDF 2 8 MB Schmetterlings Paradies in Brandenberg orf at 17 August 2016 abgerufen 17 August 2016 Bundesministerium fur Land und Forstwirtschaft Umwelt und Wasserwirtschaft Hrsg Saprobiologische Gewassergute der Fliessgewasser Osterreichs Stand 2005 PDF 1 MB Memento vom 22 Dezember 2015 im Internet Archive Fritz Ebenbichler Kramsach in alten Ansichten In burgerinfo die Kramsacher Gemeindezeitung 5 2007 S 2 PDF 831 kB Normdaten Geografikum GND 4289283 1 lobid OGND AKS VIAF 234273443 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brandenberger Ache amp oldid 234911861