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Dieser Artikel behandelt den Vogel Der Friedensaktivist John Runnings wurde ebenfalls Mauerlaufer genannt Der Mauerlaufer Tichodroma muraria ist ein kleibergrosser auffallig gefarbter Singvogel der zerstreut in alpinen Lagen Eurasiens vorkommt Charakteristische Feldkennzeichen sind die rote und weisse Zeichnung der breiten Flugel die wahrend der Brutzeit schwarze Kehle des Mannchens der lange leicht abwarts gebogene Stocherschnabel und der unstete Flatterflug Mauerlaufer bewohnen nahezu alle europaischen und asiatischen Gebirge ostwarts etwa bis zum Grossen Hinggan Gebirge nordwestlich von Peking wo sie sich wahrend der Brutzeit vor allem jedoch nicht ausschliesslich in hochalpinen felsigen Bereichen aufhalten Die Art brutet in Felsspalten oder Felshohlen und ernahrt sich von Insekten die aus Spalten und Ritzen oder von der Felsoberflache gesammelt oder im Flug erbeutet werden In Europa erreichen die Brutvorkommen Hohen bis annahernd 3500 Meter in Tibet uberschreiten sie 5000 Meter Wahrend sie nach der Brutsaison meist in noch hohere Lagen aufsteigen verbringen Mauerlaufer die Wintermonate zwar nahe der Brutgebiete jedoch in geringerer Hohe beziehungsweise in klimatisch begunstigteren Regionen In dieser Jahreszeit ist die Art auch an felsigen Strandabschnitten oder an Gebauden zu beobachten MauerlauferMauerlaufer Tichodroma muraria SystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie TichodromidaeGattung TichodromaArt MauerlauferWissenschaftlicher Name der FamilieTichodromidaeSwainson 1827Wissenschaftlicher Name der GattungTichodromaIlliger 1811Wissenschaftlicher Name der ArtTichodroma muraria Linnaeus 1766 Die systematische Einordnung dieser Art die sowohl Merkmale der Kleiber Sittidae als auch der Baumlaufer Certhiidae aufweist ist schwierig und wird in der Wissenschaft unterschiedlich bewertet Vor allem die Validitat der Familie Tichodromidae wird zunehmend in Zweifel gezogen 1 Mit Stand 2020 werden trotz des sehr grossen Verbreitungsgebietes und der oft weit voneinander isolierten Vorkommen nur zwei sehr schwach differenzierte Unterarten unterschieden von denen keine in einer Gefahrdungsstufe der IUCN aufscheint 2 Inhaltsverzeichnis 1 Aussehen 2 Stimme 2 1 Stimmbeispiel 3 Verbreitung 3 1 Tichodroma muraria muraria 3 2 Tichodroma muraria nepalensis 4 Lebensraum 5 Verhalten 5 1 Allgemein 5 2 Aktivitat 5 3 Komfortverhalten 5 4 Fortbewegung 5 5 Feindverhalten 5 6 Wanderungen 6 Nahrung und Nahrungserwerb 7 Brutbiologie 7 1 Neststandort 7 2 Brut 8 Systematik 9 Bestand und Bestandsentwicklung 10 Namensherleitung 11 Literatur 12 Weblinks 13 AnmerkungenAussehen Bearbeiten nbsp Mannlicher Mauerlaufer im Prachtkleid nbsp Sonnenbadender weiblicher Mauerlaufer nbsp Mauerlaufer im JugendkleidDer Mauerlaufer ist wegen seines Vorkommens in steilen Felswanden und Felsgebieten sowie Schluchten und Klammen seines bunten Aussehens und seiner besonderen Bewegungsweise unverwechselbar Feldornithologisch auffalligste Kennzeichen sind der lange nach unten gebogene schwarze Stocherschnabel die auffallend breiten Flugel mit den dunkelziegelroten weiss punktierten Deckfedern der Arm und Handschwingen sowie die im Prachtkleid tiefschwarze Kehle des Mannchens Im Flug erinnert der Mauerlaufer an einen sehr kleinen etwas seltsam gefarbten Wiedehopf oder an einen sehr grossen Schmetterling Seine Gesamtlange betragt knapp 17 cm Im Sitzen wirkt der Vogel mausahnlich sogar mausgleich sind seine huschenden Bewegungen nur die rote Umrandung der Flugel sticht aus der insgesamt schiefergrauen Erscheinung deutlich hervor In dieser Position fallen auch die sehr kurzen Beine mit den uberlangen Zehen auf Wahrend der Nahrungssuche ist der Mauerlaufer am auffalligsten Im steilen Felsgelande hupft oder fliegt er kletternd unter dauerndem Flugelzucken und Flugelausbreiten meist seitwarts nach oben wobei die roten und weissen Flugelabzeichen sichtbar werden Beide Geschlechter ahneln einander sehr Im Prachtkleid ist die Kehle des Weibchens eher grau gefarbt nicht tiefschwarz wie beim Mannchen Die Vorderbrust die beim Mannchen dunkelgrau bis schwarz ist geht beim Weibchen in helle fast reinweisse Tone uber Im Schlichtkleid sind die Geschlechter nur schwer zu unterscheiden die Farbung entspricht dann in etwa dem Gefieder des Weibchens im Prachtkleid Die Unterart T m nepalensis ist etwas grosser und etwas dunkler gefarbt als die Nominatform Die weissen Farbabzeichen insbesondere auf den Schwanzfedern sind grosser Die Unterschiede zur Nominatform sind insgesamt allerdings sehr gering und zudem variabel sodass Tichodroma muraria vielfach auch als monotypische Art behandelt wird Stimme BearbeitenDer Gesang des Mannchens besteht aus dunnen reinen Pfeiftonen die in der Hohe ansteigen oft werden sie mit einem helleren und lauteren Kurzelement abgeschlossen Vier bis funf solcher Flotentone reiht das Mannchen zu einer Strophe Der letzte Pfiff ist meist etwas dunkler Der Gesang ist in der rauen Gebirgsumgebung seines Lebensraumes nur schwer zu vernehmen oft kann man bloss die hellsten Tone horen Das Weibchen singt ahnlich jedoch sind bei ihm die Strophen noch kurzer und etwas leiser Neben diesem Gesang ist noch ein wie zuii klingender Kontaktruf des insgesamt wenig ruffreudigen Vogels bekannt Bei Rivalenkampfen ist relativ lautes Schnabelknappen zu horen Stimmbeispiel Bearbeiten Ein Stimmbeispiel wurde von der Schweizerischen Vogelwarte Sempach in einem Kurzportrat und Stimmbeispiel der Art 3 dokumentiert Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des Mauerlaufers Ganzjahriges VorkommenUberwinterungsgebiete Zusammengestellt von BirdLife International and Handbook of the Birds of the World 2019 2019 Der Mauerlaufer ist in seinem gesamten Verbreitungsgebiet nirgendwo haufig Allerdings ist die Art auf Grund ihres hochalpinen Lebensraums auch schwer erfassbar Tichodroma muraria muraria Bearbeiten Die Vorkommen der Nominatform Tichodroma muraria muraria erstrecken sich in einem weiten Bogen von Westeuropa uber den Mittleren Osten bis in den Westiran Die meisten Hochgebirge in dieser geografischen Region sind besiedelt Die wichtigsten Gebirgszuge von West nach Ost sind Kantabrisches Gebirge Pyrenaen franzosisches Zentralmassiv Schweizer Jura der gesamte Alpenbogen inklusive der Sudalpen Apennin stellenweise bis zu den Abruzzen der Balkan mit dem Dinarischen Gebirge dem Pindos und dem Olymp die Karpaten Beskiden sowie das Bergland in Westsiebenburgen die Rhodopen und schliesslich das Taurusgebirge und der Kaukasus Ungeklart sind Meldungen aus Sudspanien Sierra Nevada dem Krimgebirge sowie dem Pontischen Gebirge Auf Zypern im Libanon und in Syrien bestehen moglicherweise Brutvorkommen Tichodroma muraria nepalensis Bearbeiten Die Verbreitung der Art in Asien ist noch weniger erforscht als jene in Europa Sicher kommt Tichodroma muraria nepalensis in allen sudwest und zentralasiatischen Hochgebirgen wie Elburs Hindukusch Altai und Pamir und deren Nebengebirgen vor Auch im Tianshan und dem Kunlun Shan ist der Mauerlaufer ein verbreiteter Brutvogel Ostwarts ziehen sich sehr vereinzelte Brutvorkommen bis in die Gebirgslagen nord und sudwestlich von Peking Lebensraum BearbeitenDie Bruthabitate der Art sind im Allgemeinen unzugangliche zerkluftete und spaltenreiche montane bis hochalpine Felsgebiete Bevorzugt werden Kalkgesteine sowie Gneise und kristalline Schiefer Wichtig sind eine unterschiedliche Besonnung wahrend des Tagesablaufes eingelagerte Graspolster oder sonstiger Bewuchs sowie die Nahe zu Wasseraustritten oder Wasserfallen Die Hohe der Felsen spielt keine grosse Rolle so wurden Brutplatze in uber 1000 Meter hohen Wanden ebenso entdeckt wie solche in Steinbruchen mit weniger als 40 Metern Zusatzlich besiedelt die Art relativ feuchte Felsschluchten und im Mittelmeerraum Felsgebiete mit vereinzeltem Bewuchs mit Zypressenwacholder Juniperus phoenicea und Rosmarin Rosmarinus officinalis Stark windexponierte Lagen werden nur selten besiedelt Die vertikale Verteilung der Brutplatze liegt in Europa etwa zwischen 400 Metern und uber 2500 Metern Vor allem ostlich des ornithologisch sehr gut erfassten Vorarlberger Rheintales fallt eine Haufung von Tieflagenbruten auf namentlich im Raum Dornbirn und Hohenems Aber auch diese Lebensraume stehen in Verbindung zu Gebirgsstocken und Hochgebirgslagen in die die Vogel nach Abschluss des Brutgeschaftes wahrend der verbleibenden temperaturmassig gunstigen Monate meist verstreichen Ausserhalb Europas sind Brutplatze aus uber 4000 Metern bekannt bei der Nahrungssuche wurden Mauerlaufer in Felswanden in Hohen von uber 6000 Metern beobachtet Sofern die Vogel wahrend der Wintermonate im Brutgebiet verharren suchen sie in der Regel bedeutend tiefer gelegene Bereiche auf Sie konnen dann vereinzelt auch in urbanen Gebieten beobachtet werden wie zum Beispiel ziemlich regelmassig am Berner Munster Verhalten BearbeitenAllgemein Bearbeiten Mauerlaufer sind das gesamte Jahr uber territorial Sie verteidigen ihre Brut und ihre Winterreviere Das territoriale Aggressionsverhalten beider Geschlechter nimmt im Winterhalbjahr zu Artfremde Vogel wie etwa der Hausrotschwanz werden meist geduldet artgleiche Rivalen versucht der Revierinhaber energisch zu vertreiben Die fliegend ausgetragenen Kampfe der Kontrahenten konnen heftig sein und zu schweren Verletzungen fuhren Ausserhalb der Brutsaison lebt die Art ausgenommen von kleinen temporaren Mausergruppen solitar Die Balz und die Paarbildung beginnen oft im Winterquartier Aktivitat Bearbeiten Die tagaktiven Vogel verlassen ihre Schlafhohle mit Tagesbeginn bei Sonnenuntergang suchen sie sie wieder auf Im Winter beginnt die Aktivitatsphase deutlich spater und endet fruher Die Aktivitatsphase wird haufig durch Ruhe und Putzphasen unterbrochen die in der Regel aber nur sehr kurz dauern Komfortverhalten Bearbeiten Sonnenbaden gehort zu den haufig praktizierten Komfortverhaltensweisen Dabei liegt der Vogel entweder mit breit ausgefacherten Flugel und Schwanzfedern auf einem flachen sonnenexponierten Felsband oder er nimmt eine quasi sitzende Stellung ein wobei er Bauch Brust und Kehle der Sonne darbietet Der Kopf ist in dieser Stellung nach hinten uberstreckt der Schwanz dient als Stutze Auch ausgiebiges Sandbaden und Baden meist in kleinen von oben herabrieselnden Rinnsalen sind fur die Korperhygiene des Mauerlaufers sehr wesentlich Fortbewegung Bearbeiten Auffalligste Fortbewegungsart ist ein beidbeiniges Hupfen in senkrechter Felswand Der Schwanz wird nicht als Stutzschwanz eingesetzt sondern der dicht an den Felsen gedruckte Korper allein durch die Fusse und deren lange Zehen in Balance gehalten Bei grosseren Abstanden von Felsvorsprung zu Felsvorsprung werden die Flugel zu Hilfe genommen Wahrend des Kletterns entfaltet der Vogel dauernd die Federn der Handschwingen und zeigt deren rote und weisse Abzeichen dieses Verhalten hat offenbar territoriale Signalwirkung Grossere vorsprungslose Stellen im Fels werden mit einigem Abstand zum Fels in einem spiraligen Flatterflug uberwunden Die sehr grossen und breiten Flugel verhelfen dem Mauerlaufer zu ausserst gewandten Flugmanovern sowie zu sehr schnellen Hohengewinnen auf Thermikliften entlang der Felswande Die Abwartsbewegung erfolgt in einem rasend schnellen Sturzflug mit eng angelegten Flugeln Erst kurz vor dem Landen geht dieser in einen Bremsflug mit breit ausgefacherten Flugeln und breit gefachertem Schwanz uber Haufig besonders wenn der Vogel mit Beute zum Nest zuruckkehrt wird ein fallschirmartiges Abwartsgleiten mit ausgebreiteten Flugeln beobachtet Feindverhalten Bearbeiten Bei Bedrohung durch Raubsauger zuckt der Mauerlaufer sehr schnell mit den Handschwingen beim Erscheinen von Greifvogeln verharrt er regungslos Wanderungen Bearbeiten Wenn es die Witterungsbedingungen erlauben verbleiben die meisten Mauerlaufer in ihrem Brutgebiet Allerdings fuhren sie sowohl vertikale Wanderungen als auch Ausgleichsfluge durch Praferenzen einer bestimmten Zugrichtung wurden insgesamt nicht beobachtet doch konnen einzelne Populationen offenbar durchaus Zugtraditionen uber einige 100 Kilometer entwickeln So ziehen einige der in der nordlichen Ostschweiz in Vorarlberg sowie im bayrischen Allgau brutenden Vogel regelmassig in das nordliche Bodenseegebiet in das obere Neckartal sowie in geeignete Habitate des sudlichen Schwarzwaldes Zum Teil konnten in diesen Gebieten dieselben Uberwinterer uber mehrere Winterhalbjahre festgestellt werden Die Verweildauer kann bis zu sechs Monate betragen Einzelne Mauerlaufer uberwintern auch weiter nordlich Nahrung und Nahrungserwerb BearbeitenDer Mauerlaufer ernahrt seine Brut ausschliesslich mit Wirbellosen Die Nahrungszusammensetzung ist auf Grund der schweren Beobachtbarkeit des Vogels nicht in allen Einzelheiten erforscht Sie besteht vor allem aus kleinsten bis mittelgrossen Insekten Spinnen und Weberknechte scheinen ebenfalls eine wichtige Rolle zu spielen Die Beutetiere werden durch Stochern aus Ritzen geholt oder vom Boden aufgelesen Das standige Flugelzucken wird offenbar zum Aufschrecken der Insektennahrung eingesetzt Kurze Verfolgungsfluge in der Art von Fliegenschnappern nach Fluginsekten wurden beobachtet scheinen aber oft erfolglos zu enden Bei der Nahrungssuche werden Steinchen umgedreht Hindernisse werden durch Hammern beseitigt Kleine Insekten werden mit der spitzen Zunge durchbohrt und in den Rachen gezogen grossere durch Zerschlagen getotet und dann verschluckt Mauerlaufer trinken bevorzugt indem sie Wassertropfen von oben direkt in den geoffneten Schnabel rinnen lassen Brutbiologie BearbeitenDie Brutbiologie der Art ist auf Grund ihrer schweren Beobachtbarkeit nicht ausreichend erforscht Mauerlaufer schreiten wohl schon gegen Ende ihres ersten Lebensjahres zu ihrer ersten Brut Wahrscheinlich fuhren sie eine monogame Saisonehe Einiges deutet darauf hin dass sich einige Partner auf Grund ihrer grossen Brutorttreue uber Jahre hinaus wiederverpaaren In isolierten Populationen wurden auch Verpaarungen und erfolgreiche Bruten enger Verwandter beobachtet Die Paarbildung erfolgt schon im Winterquartier Neststandort Bearbeiten nbsp Tichodroma muraria Sammlung Museum von ToulouseNach Ankunft in der Brutregion die selten vor Mitte Marz erfolgt suchen die Partner einen Niststandort in Spalten und Hohlen Oft herrscht uber die endgultige Wahl Uneinigkeit die erst durch intensives Hohlenzeigen das beide Geschlechter durchfuhren beseitigt werden kann Hauptaugenmerk wird auf Sicherheit vor Nestraubern Hermelin Steinmarder gelegt Das voluminose Nest wird weich mit Moosen Flechten oder wenn verfugbar mit Schafwolle ausgepolstert Es wird ausschliesslich vom Weibchen errichtet das Mannchen leistet nur Assistenzdienste Der Nestbau wird sorgfaltig und gewissenhaft durchgefuhrt und dauert entsprechend lang 10 20 Tage Die meisten Bruthohlen haben eine Tiefe von uber einem halben Meter und das Nest befindet sich im letzten Drittel der Hohle Halbflugge Junge sind haufig am Hohleneingang zu sehen oder sie kommen beim Futtern den anfliegenden Eltern entgegen Brut Bearbeiten nbsp Bettelnder Jungvogel wird gefuttertDie Brutperiode beginnt selten vor Mitte Mai Das Gelege besteht aus drei bis funf spitzovalen weissen Eiern die meist am breiteren Ende tiefrote bis schwarze Punkte und Spritzer aufweisen Die Bebrutung des Geleges beginnt nach der Ablage des vorletzten Eis entsprechend schlupfen die Jungen innerhalb von vierundzwanzig Stunden Die Brutdauer und die Futterungszeit sind witterungsabhangig Mittelwerte sind 20 beziehungsweise 30 Tage Es erfolgt offenbar nur eine Jahresbrut auch bei Gelegeverlust schreiten die Eltern wohl vor allem aus Zeitgrunden zu keiner Zweitbrut Die fluggen Jungen verbleiben einige Wochen nach dem Ausfliegen in einem losen Familienverband bevor sie oft in relativ weit entfernte Gebiete abstreichen Die Altvogel steigen nach Beendigung des Brutgeschaftes meist in grossere Hohen auf bevor sie ihre Winterquartiere in tieferen Lagen aufsuchen Systematik BearbeitenMit Stand Ende 2019 wird der Mauerlaufer als monotypische Art Tichodroma muraria in die monotypische Gattung Tichodroma und weiters in die monotypische Familie Tichodromidae gestellt Besonders bezuglich der Berechtigung der eigenstandigen Familie bestehen erhebliche Bedenken sodass sich eine Ruckstellung in die Familie Sittidae abzeichnet 4 Insgesamt konnten auch neue molekulargenetische Untersuchungsreihen wie der 2015 veroffentlichte grossangelegte Vergleich zwischen Tichodroma einerseits und Sitta Certhia und Salpornis andererseits den incertae sedis Status von Gattung und Familie nicht beseitigen 5 Als weitgehend gesichert kann gelten dass Sitta die Schwestergattung zu Tichodroma darstellt wie andererseits Certhia und Salpornis Schwestergattungen sind Zurzeit scheint T muraria durch ihre Stellung innerhalb der Superfamilie Certhioidea in der neben Tichodromae noch Sittidae Certhiidae Polioptilidae und Troglodytidae vereint sind taxonomisch am besten abgebildet zu werden Mit Stand Ende 2019 gelten zwei eher schwach differenzierte Unterarten als valide Zwei weitere Unterarten namlich T longirostra aus dem Zagrosgebirge und T ognewi aus der Umgebung von Taschkent werden fur klinale Variationen gehalten Auch die mehrheitlich als valide geltende Unterart T nepalensis wird in der Fachwelt zum Teil als klinale Variation betrachtet sodass T muraria in der Fachliteratur auch als monotypisch angesehen wird Tichodroma muraria muraria Linnaeus 1766 Das nominotypische Taxon kommt im Westteil des Gesamtverbreitungsgebietes ostwarts bis in den Iran vor Tichodroma muraria nepalensis Bonaparte 1766 Brutet in Hochgebirgslagen von Innerasien dem Himalayagebiet ostwarts bis in die Bergketten nordwestlich von Peking Diese Unterart ist geringfugig dunkler gefarbt die Flugel sind etwas langer der Schnabel dagegen kurzer Die weissen Abzeichen an den Flugeln und an den Steuerfedern sind ausgedehnter haufig ist ein leicht ockergelber oder rehbrauner Schimmer am Oberkopf bemerkbar Die leichte Rosafarbung des Schwanzansatzes die auch bei einigen Individuen der Nominatform aufscheint kommt bei dieser Unterart haufiger vor 6 Bestand und Bestandsentwicklung BearbeitenDer Mauerlaufer gehort zu den ausserst schwer erfassbaren Vogelarten sodass uber Bestandszahlen und Bestandsentwicklungen insbesondere in den aussereuropaischen Verbreitungsgebieten nur unzureichende Informationen vorliegen Die IUCN schatzt den Gesamtbestand auf eine halbe Million bis eineinhalb Millionen adulte Individuen Die Gefahrdungssituation wird mit LC Least Concern beurteilt 7 In Europa liegen die Kernpopulationen in Spanien Frankreich und in Italien Auch die Turkei beherbergt viele Brutpaare Insgesamt wird der Gesamtbestand der europaischen Brutpopulation auf maximal 100 000 Brutpaare beziffert 8 Gefahrdungspotential besteht vor allem durch den zunehmenden Wandertourismus und Kletteraktivitaten in bisher unberuhrten Bergregionen Namensherleitung BearbeitenDer wissenschaftliche Gattungsname ist wie bei einigen anderen Gattungsnamen pleonastisch Tichodroma setzt sich aus dem altgr Nomen to teichos die Mauer und wahrscheinlich dromas laufend zusammen muraria ist ein von dem lateinischen Wort murus i m Mauer abgeleitetes Adjektiv Unter Mauer ist aber durchaus die Felswand zu verstehen so wie auch heute im alpinistischen Sprachgebrauch steile Felswande als Mauern bezeichnet werden In alterer Literatur wird der Mauerlaufer auch Alpenmauerlaufer Mauerspecht Mauerklette Karminspecht oder Alpenspecht genannt 9 Literatur BearbeitenH Lohrl M Wilson Wallcreeper Tichodroma muraria In del Hoyo J Elliott A Sargatal J Christie D A amp de Juana E eds Handbook of the Birds of the World Alive Lynx Edicions Barcelona 2019 abgerufen auf https www hbw com node 59941 am 7 November 2019 H Lohrl M Wilson A Bonan Wallcreeper Tichodromidae In del Hoyo J Elliott A Sargatal J Christie D A amp de Juana E eds Handbook of the Birds of the World Alive Lynx Edicions Barcelona 2019 abgerufen auf https www hbw com node 52342 am 7 November 2019 Hans Lohrl Der Mauerlaufer Tichodroma muraria Die Neue Brehm Bucherei Band 498 2004 ISBN 3 89432 837 1 Unveranderter Reprint der Auflage vom 1 Januar 1976 Urs N Glutz von Blotzheim Hrsg Handbuch der Vogel Mitteleuropas Band 13 Passeriformes Teil 4 Teilband 2 Sittidae Laniidae Aula Wiesbaden 1993 S 880 918 Hans Gunther Bauer Peter Berthold Die Brutvogel Mitteleuropas Bestand und Gefahrdung Aula Wiesbaden 1997 ISBN 3 89104 613 8 S 423 Ulrich Brendel Vogel der Alpen Ulmer Stuttgart 1998 ISBN 3 8001 3502 7 S 120 121 Viktor Wember Die Namen der Vogel Europas Aula Wiesbaden 2005 ISBN 3 89104 678 2 Jochen Holzinger et al Die Vogel Baden Wurttembergs Band 3 Singvogel 2 Ulmer Stuttgart 1997 ISBN 3 8001 3483 7 S 189 196 Miroslav Saniga Foraging habits of the Wallcreeper Tichodroma muraria In Vogelwelt Band 123 2002 S 161 164 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mauerlaufer Tichodroma muraria Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Datenblatt von BirdLife International 2004 PDF 259 kB Tichodroma muraria in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 31 Januar 2009 Mauerlaufer Tichodroma muraria auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Tichodroma muraria Javier Blasco Zumeta Gerd Michael Heinze Geschlechts und Altersbestimmung PDF Datei englisch Federn des Mauerlaufers nbsp Wiktionary Mauerlaufer Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenAnmerkungen Bearbeiten J del Hoyo A Elliott J Sargatal D A Christie amp E de Juana Taxonomic structure and notes Nicht mehr online verfugbar In Handbook of the Birds of the World Alive Ehemals im Original abgerufen am 10 August 2018 1 2 Vorlage Toter Link www hbw com Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis BirdLife International 2018 Tichodroma muraria doi 10 2305 IUCN UK 2018 2 RLTS T22711234A132095740 en Schweizerische Vogelwarte Sempach Kurzportrat und Stimmbeispiel der Art del Hoyo et al Tichodromidae Min Zhao Per Ahlstrom et al Phylogenetic position of the Wallcreeper Tichodroma muraria In Journal fur Ornithologie Band 157 2016 S 913 918 doi 10 1007 s10336 016 1340 8 del Hoyo et al Tichodroma muraria BirdLife International 2018 Tichodroma muraria doi 10 2305 IUCN UK 2018 2 RLTS T22711234A132095740 en del Hoyo et al Tichodroma muraria Der Name Karminspecht wird in alterer Literatur allerdings auch fur den Karminspint Merops nubicoides aus der Familie der Bienenfresser verwendet nbsp Dieser Artikel wurde am 7 November 2005 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mauerlaufer amp oldid 237132897