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Stift Wilten ist ein 1138 von Bischof Reginbert von Brixen begrundetes Kloster der Pramonstratenser in Wilten einem am Fusse des Bergisels gelegenen Stadtteil von Innsbruck der Landeshauptstadt des osterreichischen Bundeslandes Tirol Stift Wilten 2009 Das Stift Wilten kann mit den Innsbrucker Strassenbahnlinien 1 und 6 Innsbrucker Mittelgebirgsbahn und der Stubaitalbahn erreicht werden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Stiftskirche 3 1 Baugeschichte 3 2 Beschreibung 3 3 Orgeln 3 3 1 Herz Orgel 1675 3 3 2 Chororgel 3 3 3 Haupt Orgel 3 4 Glocken 3 4 1 Stiftsgelaut 3 4 2 Chorgelaut 4 Weitere Einrichtungen 5 Abte 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Klosteranlage von oben 2009 Die Stiftsgebaude stehen auf den Ruinen der romischen Siedlung Veldidena Im 16 Jahrhundert wurden dort zahlreiche romische Ziegel Munzen und Mauerreste entdeckt und von Matthias Burglechner in seiner Landesbeschreibung Tirolischer Adler von 1619 erwahnt Der Sage nach wurde das Kloster vom Riesen Haymon ca 880 gegrundet Der gefurchtete Riese Haymon bezwang seinen Kontrahenten den Riesen Thyrsus aufgrund der besseren Bewaffnung im Zweikampf Ein Monch bekehrte Haymon zum Christentum Im Gefuhl der Reue uber seine Tat stellte er den Bau seines Schlosses ein und begann den Bau des Klosters Der Teufel war daruber erzurnt und befahl einem Lindwurm den Weiterbau des Klosters zu verhindern Haymon totete das Tier und schnitt die Zunge heraus Nach Fertigstellung des Klosters wurde Haymon Bruder des Stifts Er wurde auch darin beigesetzt Zwei Statuen am Eingang und eine weitere Haymonstatue im Eingangsbereich die die abgeschnittene Zunge des Drachen in der Hand halt erinnern im Stift an diese Sage Tatsachlich wurde das Kloster wohl vor 1138 durch Bischof Reginbert von Brixen als bischofliches Eigenkloster gegrundet auf dessen Wunsch Pramonstratenser aus dem oberschwabischen Kloster Rot an der Rot ein alteres Kollegiatstift von Weltpriestern ablosten Papst Innozenz II bestatigte am 30 April 1138 dem Wiltener Kanonikerorden unter seinem ersten Propst namens Marquard die Augustinusregel in ihrer pramonstratensischen Auspragung den Besitzstand das freie Propstwahl und Begrabnisrecht und die Vorrechte des Brixner Diozesanbischofs 1 Seine Blutezeit erlebte das Stift im 17 und 18 Jahrhundert Das Stift geriet im Laufe der Geschichte verschiedentlich in Bedrangnis 1807 1816 war das Kloster durch eine Verfugung des Konigreiches Bayern aufgelost In der NS Zeit wurde das Stift gezwungen das Kloster dem Reichsgau Tirol Vorarlberg zu verkaufen so dass 1946 nach Bombardierung und NS Herrschaft ein Neubeginn notig war Erst 1988 wurde diese Aufbauphase zum 850 Grundungsjubilaum abgeschlossen nbsp Riese Haymon und Wilten noch mit der gotischen Kirche publ 1700 nbsp Pfarrkirche und Kloster Wiltau 19 Jh nbsp Jakob Alt 1844 gegen die Martinswand nbsp Lage inmitten der Stadt 21 Jh Wappen Bearbeiten nbsp Darstellung des Stiftswappens auf einem Grenzstein von 1745Das seit dem 17 Jahrhundert nachweisbare Stiftswappen zeigt in Rot eine grune mit einem silbernen Balken belegte leicht eingeschwungene Spitze rechts einen silbernen Rost links drei silberne Steine Der silberne Balken gilt als das Wappen des Riesen Haymon der Rost als Attribut des hl Laurentius und die Steine als Attribut des hl Stephanus stehen fur die beiden Patrone des Stiftes Wie die meisten Tiroler Kloster begann Wilten erst spat mit der Fuhrung eines Wappens Die altesten Darstellungen aus dem spaten 15 Jahrhundert zeigen die Martersymbole der beiden Stiftspatrone in je einem Wappenschild Der Tiroler Historiograph Matthias Burglechner konstruierte im 17 Jahrhundert auf alteren Grundlagen ein Wappen fur den legendaren Grunder das in einem grunen Schild einen silbernen Mittelbalken zeigte Dieser Balken wird haufig als Symbol fur die Sill interpretiert was allerdings unwahrscheinlich ist da man dafur wohl einen schragen Wellenbalken gewahlt hatte Abt Andreas Mayr 1621 1650 kombinierte schliesslich die zwei Schilde der Stiftspatrone und den des Riesen Haymon in einem Wappenschild wie er seitdem in Verwendung ist 2 Stiftskirche Bearbeiten nbsp Stiftskirche Wilten 2005 nbsp Innenraum der Stiftskirche 2009 Baugeschichte Bearbeiten Abt Heinrich Schuler 1922 1949 war ein unermudlicher Forscher besonders was Alter und Geschichte der Stiftskirche anbelangt Er stellte fest dass es sich bei der ersten Kirche in Wilten wohl nur um einen kleinen Holzbau gehandelt hat umgeben von schlichten Hutten den ersten Klostergebauden Urkundlich erwahnt werden Kirche und Kloster im Jahre 1138 bei der Einsetzung durch den Brixener Bischof Reginbert Die Stiftskirchenpatrone St Laurentius und St Stephanus die im Stiftswappen dargestellt sind deuten auf romische Erstbesiedelung Veldidena Ein gotisches Tafelgemalde des ehemaligen Ursulaaltars zeigt eine spatmittelalterliche Ansicht von Kirche und Kloster Die dreischiffige Pfeilerbasilika mit erhohtem Mittelschiff durfte bereits in romanischer Zeit dieselben Ausmasse gehabt haben Im Osten schloss ein erhohter Chor in drei Apsiden darunter befand sich eine Krypta Begrabnisort der Abte und adeliger Stifter Unter dem als Seligen verehrten Abt Wernher wurde die Kirche bereits um 1300 im fruhgotischen Stil wiedererrichtet Unter Abt Dominikus Lohr 1651 1687 kam es zur Grundsteinlegung des barocken Kirchenbaues nachdem unter dem Vorganger Abt Andreas Mayr der einsturzende Turm den gotischen Bau vollends zerstort hatte Die eigentliche Weihe der Kirche und des Hochaltars vollzog am 18 Oktober 1665 der Brixener Furstbischof Sigmund Alfons Graf Thun Kaiser Leopold I war hochstpersonlich zugegen Der Nordturm wurde 1667 vollendet der Sudturm jedoch nur bis zur halben Kirchdachhohe ausgefuhrt da der Hofbaumeister Christoph Gumpp 1672 gestorben war Spater vorgenommene Anderungen und Erganzungen Kanzel Speisgitter Tabernakel am Kreuzaltar usw sowie der Wiederaufbau nach den Bombardements von 1943 und 1944 konnen den Eindruck einer geschlossenen fruhbarocken Anlage nicht verwischen Beschreibung Bearbeiten Durch das Portal gelangt man zunachst in die Vorhalle der Kirche Hier fallt sofort die uber funf Meter hohe Kolossalstatue des Riesen Haymon aus der Zeit um 1470 auf die sich einst liegend in der alten Turmkapelle an der Nordseite des Chores befand Das prachtige schmiedeeiserne Vorhallengitter des Wiltener Schlossermeisters Adam Neyer 1707 ist neben dem Rosengitter in der Stamser Stiftskirche eine der bedeutendsten Arbeiten barocker Schmiedeeisenkunst in Tirol Das Vorhallengitter geleitet den Besucher in den ob seiner einheitlich strengen Komposition beeindruckenden Innenraum der Kirche Bei der Wiltener Stiftskirche handelt es sich um einen einschiffigen langgestreckten rechteckigen Raum ganz dem Typus der suddeutschen Wandpfeilerkirchen des 17 Jahrhunderts entsprechend Gurtbogen und Stichkappen gliedern das Gewolbe Die Fresken Kaspar Waldmann und Stuckaturen entstanden zwischen 1702 und 1707 Akanthuslaub Fruchtgirlanden Adler und Engelsgestalten bilden eine unubersehbare und doch noch sehr streng gegliederte Fulle an Ornamenten Der oberitalienische Meister Bernardo Pasquale zeichnet mit 31 Gehilfen fur diese hervorragenden Arbeiten des spaten Fruhbarock verantwortlich Neben dem Hochaltar den Langhaus und Seitenkapellenfresken und der Kanzel ist der Kreuzaltar von besonderer Bedeutung Er stand nach alter Pramonstratensertradition in der Mitte des Langhauses unterhalb des Chorbogens Das spatgotische Kruzifix mit echtem Haar um 1510 war beim Einsturz der Kirche im Jahre 1644 unversehrt geblieben weshalb es im Volk grosse Verehrung genoss Das Altarblatt hinter dem Kreuz zeigt den Berg Golgota und die Stadt Jerusalem Das Stifterwappen am Gebalk ist ein Allianzwappen der Grafen Ferrari Occhieppo und der Fenner von Fennberg Eine weitere Besonderheit ist das Altarblatt des dem Hl Johannes geweihten Seitenaltars das der Sudtiroler Nazarener Michael Andersag ab 1826 nach dem Vorbild von Raffaels Madonna von Foligno schuf Ein Messkelch mit Patene und Fistula Niedersachsen um 1160 70 befindet sich heute in der Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums in Wien 3 nbsp Vorplatz des Stifts nbsp Eingangsbereich nbsp Statue des Riesen Haymon nbsp Am Choraltar der Stiftskirche Engel von Joseph Stapf aus Pfronten 1767 Orgeln Bearbeiten Beruhmt ist die Stiftskirche auch durch ihre drei Orgeln Herz Orgel 1675 Bearbeiten Die alteste Orgel gebaut von Daniel Herz 1675 steht auf einer Empore auf der linken Seite des Presbyteriums Sie wurde 2002 2003 vom Orgelbauer Jurgen Ahrend aus Ostfriesland fachgerecht restauriert Das Instrument hat zehn Register auf einem Manualwerk und Pedal Manualwerk C D E F c31 Prinzipal 8 2 Octav 4 3 Quint 3 4 Superoctav 2 5 Quintoctav 1 1 2 Fortsetzung 6 Quartoctav 1 7 Qintadez 3 4 8 Cimbl maior 1 2 9 Cimbl minor 1 4 Kanaltremulant Pedalwerk CD E F fis010 Subbass 16 Chororgel Bearbeiten Im Zuge der Generalsanierung erhielt die Stiftskirche 2008 zwei neue Orgeln Die Chororgel wurde von der Orgelmakerij Reil Heerde NL erbaut Das Instrument steht gegenuber dem Abtchorstuhl mittig am sudlichen Wandpfeiler des Presbyteriums Das Hauptgehause ist flach gehalten die Trakturen sind teilweise im Boden versenkt die Balganlage in einem Schrank in dem Flur hinter dem Chorgestuhl Das Instrument hat 14 Register auf zwei Manualen und Pedal I Ruckpositiv C f31 Coppel 8 2 Traversflote 8 3 Flote 4 4 Waldflote 2 Tremulant II Hauptwerk C f30 5 Gedackt 8 0 6 Viola di Gamba 8 0 7 Principal 4 0 8 Quinte 3 0 9 Octave 2 10 Mixtur II III 1 11 Cornett IV 4 12 Regal 8 Pedalwerk C d113 Subbass 16 14 Gedackt 0 8 Koppeln Manualschiebekoppel Pedalkoppeln als ZugeHaupt Orgel Bearbeiten Die grosse Festorgel mit 53 Registern wurde von Orgelbouw Verschueren Heythuysen NL errichtet Die Konzertorgel hat 53 Register und ein Nebenregister auf drei Manualen und Pedal 4 I Ruckpositiv C g30 1 Prestant 0 8 0 2 Holpijp 0 8 0 3 Octaaf 0 4 0 4 Roerfluit 0 4 0 5 Nasard 0 3 0 6 Fluit 0 2 0 7 Superoctaaf 0 2 0 8 Terts 0 1 3 5 0 9 Sesquialter II 010 Mixtuur IV11 Dulciaan 16 12 Trompet 0 8 13 Cromhoorn 0 8 Tremulant II Hauptwerk C g314 Prestant 16 15 Prestant 0 8 16 Roerfluit 0 8 17 Viola di Gamba 0 8 18 Octaaf 0 4 19 Cornet V 0 8 20 Fluit 0 4 21 Quint 0 3 22 Superoctaaf 0 2 23 Mixtuur V24 Cymbel III25 Fagot 16 26 Trompet 0 8 27 Trompet 0 4 Nachtigall III Oberwerk C g328 Bourdon 16 29 Prestant 0 8 30 Holpijp 0 8 31 Quintadeen 0 8 32 Unda maris 0 8 33 Fluit travers 0 4 34 Octaaf 0 4 35 Nasard 0 3 36 Fluit 0 2 37 Terts 0 1 3 5 38 Flageolet 0 1 39 Mixtuur III40 Hautbois 0 8 41 Vox humana 0 8 Tremulant Pedalwerk C f142 Prestant 16 43 Subbas 16 44 Quint 12 45 Octaaf 0 8 46 Bourdon 0 8 47 Quint 0 6 48 Octaaf 0 4 49 Mixtuur V 050 Bazuin 16 51 Fagot 16 52 Trompet 0 8 53 Trompet 0 4 Koppeln I II III II I P II P III P nbsp GlockenturmGlocken Bearbeiten Stiftsgelaut Bearbeiten Das Gelaut wurde immer wieder durch Brande vernichtet Dies geschah in den Jahren 1288 und 1432 Auch der Turmeinsturz von 1644 hat das Gelaut zerstort Des Weiteren erzahlen die Urkunden des Stiftsarchives von verschiedenen Lautebrauchen zum Beispiel vom Wetterlauten im Jahr 1702 das aber schon am 26 November 1783 im Zuge der Aufklarung durch eine Verordnung wieder verboten wurde oder vom Angeluslauten am Mittag das im Jahre 1423 im Bistum Brixen eingefuhrt wurde Im Jahre 1763 sprang die grosse Glocke und wurde schliesslich am 13 Oktober desselben Jahres von Stefan Zach im Hottinger Giesshaus neu gegossen Nach den langen Jahren des Wiederaufbaus des Stiftes konnte im Sommer 1975 wieder an Glocken gedacht werden Ein Glockenkomitee wurde gegrundet Die Firma Grassmayr wurde mit der Untersuchung des Turmes und mit der Erstellung entsprechender Losungsvorschlage betraut Das Gelaut wurde auf sechs Glocken konzipiert und diesmal war eine ganz grosse Glocke geplant Durch die Grosse des Gelauts konnte der bestehende Holzglockenstuhl nicht mehr verwendet werden und wurde deshalb durch einen Stahlglockenstuhl ersetzt Bereits am 23 September 1976 waren die Mitbruder und das Glockenkomitee zum feierlichen Akt des Glockengusses von funf Glocken in die Glockengiesserei Grassmayr geladen Am 17 Oktober 1976 fand die Weihe statt Die grosste Glocke wurde schliesslich 1980 erganzt und am Christkonigsonntag geweiht 1994 wurde immer offensichtlicher dass sowohl die Marienglocke als auch die Auferstehungsglocke Beschadigungen davongetragen hatten Daher mussten die beiden Glocken 1995 neu gegossen werden Um Schwierigkeiten mit der Turmstatik zu vermeiden und um die grosse Glocke wegen Platzmangels uberhaupt lauten zu konnen wurden fur die beiden grossen Glocken Stahljoche in tiefgekropfter Bauweise angefertigt Auch eine neue Technologie von speziellen Innenkloppelfangern mit einem aufwendigen elektronischem Mechanismus kam fur diese beiden Glocken zur Anwendung Nach 24 jahriger Betriebszeit hat sich 1999 gezeigt dass dieses System den Belastungen nicht standhielt und die Glocken nicht schonend gelautet werden konnten So ging man daran eine umfangreiche Sanierung der ganzen Mechanik in die Wege zu leiten In den beiden grossen Glocken wurden geschmiedete Rundballenkloppel eingebaut die Motoren uberholt alle Kloppelfanger Schwungrader sowie Ketten erneuert Da die Turmuhr durch einen Blitzschlag beschadigt worden war entschloss man sich auch dieses System zu erneuern und einen Glockencomputer mit Uhr anzuschaffen Nunmehr war es moglich das Uhrschlagwerk mit einer Melodie zu versehen Nach Absprache mit dem Pfarrer der Wiltener Basilika kam es nun auch zur Einfuhrung des sogenannten Sonntagseinlauten an jedem Samstag um 12 00 Uhr Da von Ostern bis Allerheiligen die Vesper der Chorherren um 18 00 Uhr offentlich zuganglich ist wird auch zu diesem Gottesdienst gelautet 2001 wurden die Sanierungsmassnahmen fortgesetzt Dabei konnten die Boden erneuert sowie die Treppen und Aufgange instand gesetzt werden Gerade im Bereich der Glockenstube und des Turmhelms gab es gravierende Sicherheitsmangel Aus klangmusikalischen Grunden entschloss man sich in die Turmfenster Schallladen einzusetzen 2002 konnte das Gelaut erganzt werden Die Nikolausglocke und die Michaelsglocke wurden am 20 Oktober geweiht Einen Monat spater wurden die Glocken aufgezogen und die Dreifaltigkeitsglocke geweiht Bei dieser Glockenerganzung kam es auch zur Nachrustung des Gelauts mit Holzjochen 2002 hatte der Abtrat beschlossen dass bei der Generalsanierung der Stiftskirche abermals ein Holzglockenstuhl zum Einbau gelangen sollte Mit dem Beginn der Generalsanierung der Stiftskirche im Juli 2005 war es dann soweit Im Rahmen der Planungsarbeiten fur den 13 Meter hohen Glockenstuhl wurde unter anderem ein massstabgetreues Modell angefertigt und dem Stift ubergeben Schliesslich galt es den Stahlstuhl von 1976 abzubauen und die kleineren Glocken im Stiftsgarten zu lagern So konnte nun im Herbst 2005 der neue Holzglockenstuhl solide und gewissenhaft verankert und aufgebaut werden Die schon 2002 gebauten Holzjoche waren so konstruiert dass eine Anpassung an den neuen Holzstuhl jederzeit moglich war Des Weiteren wurden alle Turmtreppen neu errichtet und die Aufgange instand gesetzt Der Holzstuhl selbst ist in der in Tirol schon seit Jahrhunderten ublichen Larchenholzbauweise ausgefuhrt in welcher bereits der aus dem Jahr 1668 stammende alte Glockenstuhl errichtet worden war Die noch vorhandenen Grundbalken im unteren Teil des Turmes bezeugen diese alte Bauweise auf eindruckliche Weise Die vier grossen Glocken besitzen einen Kloppelfanger Nr Name Gussjahr Giesser Gewicht kg Durchmesser cm Nominal1 Auferstehungsglocke 1995 Grassmayr 4168 189 as02 Marienglocke 2150 149 c13 Norbertiglocke 1976 1241 125 es14 Augustinusglocke 887 112 f15 Dreifaltigkeitsglocke 2002 626 102 g16 Laurentius Stefanusglocke 1976 524 94 as17 Nikolausglocke 2012 376 86 b18 Barbaraglocke 1976 263 74 c29 Michaelsglocke 2002 156 64 es210 Heilig Kreuz Glocke 101 55 f2Glocke im Dachreiter des Turms 11 Chorglocklein 1444 unbekannt ca 100 56 ca as2Chorgelaut Bearbeiten Anlasslich des 900 jahrigen Jubilaums des Pramonstratenserordens erhielt die Abtei ein zweites Gelaut ein sog Chorgelaut bestehend aus 8 Glocken Das Chorgelaut wurde im linken Treppenturm des Kreuzganges aufgehangt Gegossen wurden sieben neue Glocken von der italienischen Giesserei Ecat Mondovi in leichter Rippe Die 8 Glocke stammt von Grassmayr und war eigentlich fur das Abteigelaut vorgesehen 5 Nr Name Giesser Gussjahr Nominal1 Hl Kreuz Ecat Fonderie Mondovi 2020 cis22 Hl Maria e23 Hl Nikolaus fis24 Christusglocke Grassmayr Innsbruck 2005 gis25 Hl Aloisius Ecat Fonderie Mondovi 2020 gis26 Hl Franziskus 2019 a27 Hl Petrus 2019 h28 Hl Andreas 2020 cis3Weitere Einrichtungen BearbeitenDirekt neben dem Stift Wilten und von den Wiltener Pramonstratensern betreut liegt die als Pfarrkirche der Pfarre Wilten dienende Wiltener Basilika Das Stift Wilten ist auch die Heimat der Wiltener Sangerknaben Sie gehoren zu den altesten und traditionsreichsten Knabenchoren Europas Schon im 13 Jahrhundert gab es Singknaben an der Schule des Pramonstratenser Chorherrenstiftes Wilten Die Wiltener Sangerknaben sind somit um mehr als 250 Jahre alter als die Wiener Sangerknaben 1946 wurden sie in der jetzigen Form wiederbegrundet und zahlen heute zu den renommiertesten und besten Knabenchoren der Welt Ihr Motto ist es zur Ehre Gottes und zur Freude der Menschen zu singen Auf dem nahen Bergisel befinden sich das Kaiserjagermuseum und die Bergiselschanze von welcher man einen guten Blick auf das Stift die gegenuber liegende Wiltener Basilika und den davor liegenden grossen Friedhof Wilten hat Der grosse Gemeindefriedhof untersteht der Verwaltung des Stiftes Wilten und enthalt viele sehenswerte Denkmaler bekannter Innsbrucker Familien Zu den bedeutenden Personlichkeiten welche hier ihre letzte Ruhe gefunden haben zahlen die Bildhauer Dominikus Trenkwalder und Hans Vonmetz der Jurist Friedrich Maassen sowie der Bibliothekar Josef Hofinger Der Friedhof Wilten sollte nicht verwechselt werden mit dem um ein Vielfaches kleineren und direkt rund um die Basilika gelegenen Pfarrfriedhof welcher der Verwaltung der Pfarre Wilten untersteht und vom Friedhof Wilten durch die Pastorstrasse getrennt ist In den Gebauden des Stifts Wilten sind die Ubungsvolksschule der Padagogischen Akademie in Tirol und das Tourismuskolleg Innsbruck untergebracht Abte Bearbeiten nbsp Marquard 1128 38 1142 nbsp Franz Sales Blaas 1877 1888 nbsp Raimund Schreier 1992 2023 Die Abte des Stiftes waren Marquard von Pruntrut heute Kanton Jura 6 Mai 1142 Schuler des hl Norbert des Grunders des Pramonstratenserordens Heinrich I Theodorich 1178 Heinrich II 19 September 1190 er ubergab die Klostergrunde am rechten Innufer wo in der Folge Innsbruck heranwuchs und erhielt dafur von Graf Berthold von Andechs und dessen Sohn Herzog Berthold von Meran Guter zu Ambras verschiedene Befreiungen und Anteil am Innsbrucker Zoll Theodorich Dietrich 24 Januar 1200 Sigfried 18 Januar 1207 Ulrich I 1230 Heinrich III Ulrich II Ludwig Gottschalk Witmar Konrad I Wernher Konrad II Johannes I Konrad III Speiser von Friedberg Friedrich Jakob I Heinrich IV 1401 1413 Jobst 1413 1428 Heinrich V Bruder des spateren Bischofs Ulrich II von Brixen 6 1428 1452 Johannes II 1452 1458 Erhard 1458 1464 Ingenuin Mosl 1464 1469 Johannes III Losch 1469 1470 Oswald Peisser 1470 1492 Alexius Stoll 1492 1498 Jakob II Schmolzer 7 1498 1530 Leonhard Klinger 1531 1536 Georg Trener 1536 1576 Johannes Brunner 1576 1585 Ulrich III Krendl 1585 1594 Johannes V Saurwein 1594 1601 Christoph Lercher 1601 1605 Markus Kniepasser 1605 1621 Simon Kammerlander 1621 1650 Andreas Mayr 1651 1687 Dominikus Lohr 1687 1693 Johannes VII Mayr von Freising 1693 1719 Gregor von Stremer 1719 1747 Martin von Stickler 1747 1765 Norbert I Bussjager Sohn von Matthias Pussjager 1765 1778 Josef von Lizzi 1778 1782 Norbert II von Spergs 1784 1820 Markus II Egle 1820 1851 Alois I Roggl 1851 1876 Johannes VIII Freninger 1877 1888 Franz Sales Blaas 1888 1906 Lorenz Muller 1907 1922 Adrian Andreas Zacher 8 1922 1949 Heinrich VI Schuler 1949 1955 Hieronymus Triendl 9 1957 1992 Alois II Stoger 1992 2023 Raimund Schreier 2023 0000 Leopold Baumberger 10 Literatur BearbeitenStift Wilten Hrsg 850 Jahre Praemonstratenser Chorherrenstift Wilten Buchverlag Tiroler Tageszeitung 2 Aufl Innsbruck 1989 ISBN 3 85301 001 6 Max Stebich Alpensagen 1958 Gustav Heider Hrsg Jahrbuch der Kaiserlich Koniglichen Central Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale Band 4 Wien 1860 S 27 28 Astrid von Schlachta Das Pramonstratenserstift Wilten In Hannes Obermair et al Dom und Kollegiatstifte in der Region Tirol Sudtirol Trentino in Mittelalter und Neuzeit Collegialita ecclesiastica nella regione trentino tirolese dal medioevo all eta moderna Schlern Schriften 329 Innsbruck Wagner 2006 ISBN 3 7030 0403 7 S 239 251 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stift Wilten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage des Stifts Glocken der Stiftskirche Video Plenum Teil 1 Teil 2 Teilgelaute Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 alle Videos youtube com Einzelnachweise Bearbeiten Martin Bitschnau Hannes Obermair Tiroler Urkundenbuch II Abteilung Die Urkunden zur Geschichte des Inn Eisack und Pustertals Bd 1 Bis zum Jahr 1140 Universitatsverlag Wagner Innsbruck 2009 ISBN 978 3 7030 0469 8 S 298 301 Nr 357 Franz Heinz Hye Das Wappen des Stiftes Wilten und seine Geschichte In 850 Jahre Pramonstratenser Chorherrenstift Wilten S 375 380 Kommunionkelch mit Patene und Saugrohrchen sogenannter Wiltener Kelch In Online Sammlung Kunsthistorisches Museum Wien abgerufen am 23 November 2023 Nahere Informationen zur Konzertorgel Memento vom 14 April 2013 im Internet Archive Klangbeispiel Josef Gelmi Die Brixner Bischofe in der Geschichte Tirols Bozen 1984 S 96 Victor Schaller Ulrich II Putsch Bischof von Brixen und sein Tagebuch 1427 1437 In Zeitschrift des Ferdinandeums III Folge Heft 86 S 231f Abt Jakob II Schmolzer In Tiroler Portraits 6 Marz 2010 abgerufen am 23 Mai 2023 Peter Schwemberger Zacher Adrian Andreas Abt des Pramonstratenser Chorherrenstiftes Wilten 1848 Wilten Innsbruck Nordtirol In sterbebilder schwemberger at Abgerufen am 14 Mai 2023 Peter Schwemberger Triendl Hieronymus Adolf resignierter Abt des Pramonstratenser Chorherrenstiftes Wilten In sterbebilder schwemberger at Abgerufen am 14 Mai 2023 Steffen Zimmermann Neu Abt von Stift Wilten Eigentlich war ich gar nicht regular wahlbar In katholisch de 23 Mai 2023 abgerufen am 23 Mai 2023 47 2537 11 4005 Koordinaten 47 15 13 3 N 11 24 1 8 O Normdaten Korperschaft GND 672482 6 lobid OGND AKS LCCN n89656930 VIAF 126794943 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stift Wilten amp oldid 239416636