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Die Begriffe Altmorane und Jungmorane kennzeichnen unterschiedlich alte Landschaftsformen in ehemals vergletscherten Gebieten Mitteleuropas Wahrend die meisten heute noch sichtbaren Altmoranen in der Saaleeiszeit bzw Riss Kaltzeit vor rund 130 000 bis 140 000 Jahren gebildet wurden oder noch viel alter sind und bis in die Gunz Kaltzeit 600 000 bis 800 000 Jahre alt zuruckgehen sind die Jungmoranenlandschaften in Mitteleuropa deutlich junger und meist rund 15 000 bis 20 000 Jahre alt jedenfalls nicht alter als etwa 100 000 Jahre Letztere entstanden in der Weichseleiszeit bzw im alpinen Vergletscherungsgebiet in der Wurmeiszeit Der Begriff Alt und Jungmorane wird auf alle Elemente der glazialen Serie ubertragen auch wenn die Schmelzwasserablagerungen und formen streng genommen keine Moranen darstellen Typische sehr wellige Jungmoranenlandschaft Stauchmorane der Brohmer Berge Inhaltsverzeichnis 1 Altmoranen 2 Jungmoranen 3 Verbreitungsgebiete in Deutschland 4 Literatur 5 WeblinksAltmoranen Bearbeiten nbsp Typische flachwellige Altmoranenlandschaft im Flaming zwischen Preussnitz und Bad Belzig Die Altmoranenlandschaften waren in der letzten Eiszeit Tundren oder Kaltewusten Durch periglaziale Prozesse kam es dort zu bedeutender Abtragung vor allem Denudation weniger Erosion und andererseits zur Akkumulation von Sedimenten in den Niederungen Auf Grund dessen sind die alten glazialen Formen bereits deutlich verwischt und abgeflacht Weiterhin sind fast alle geschlossenen Hohlformen z B Toteiskessel und Seen vollstandig verfullt Das Altmoranenland ist daher reliefarmer als das Jungmoranenland und besitzt kaum noch naturliche Seen Das Flusssystem des Altmoranenlandes ist normal und hierarchisch ausgebildet Auf Grund der fortschreitenden Verwitterung der oberflachennahen Sedimente sind die Boden starker ausgelaugt verbraunt entkalkt und oder podsoliert Der Geschiebemergel ist meist 3 4 Meter entkalkt bei geringeren Machtigkeiten sogar vollstandig Haufig sind Abtragungs und Akkumulationsformen des Windes da wahrend der Kaltzeiten der Wind Sand und Schluff auf Grund des Fehlens einer Vegetationsdecke problemlos verblasen konnte Typisch fur viele Altmoranengebiete ist daher das Vorkommen von Windkantern Dunen und Loss Jungmoranen BearbeitenDas Jungmoranenland hingegen hat frische noch gut als solche zu erkennende Glazialformen Es existieren zahlreiche geschlossene Hohlformen von denen zahlreiche mit Wasser gefullt sind Das Flusssystem ist oft noch unreif und chaotisch ausgebildet Es gibt zahlreiche Binnenentwasserungsgebiete Windkanter und Dunen kommen zwar vor jedoch sind diese Formen viel junger und weniger intensiv ausgebildet als im Altmoranenland Die Boden sind deutlich weniger verwittert als im Altmoranenland Auf den Grundmoranenflachen betragt die Entkalkung des Geschiebemergels daher oft weniger als ein Meter Verbreitungsgebiete in Deutschland Bearbeiten nbsp Schematische Darstellung der jeweils maximalen Gletschervorstosse der drei letzten Kaltzeiten im Norddeutschen Tiefland Eisrandlage in der Weichsel Kaltzeit in der Saale Kaltzeit undin der Elster KaltzeitJungmoranenlandschaften finden sich in den Regionen die in der letzten Eiszeit Weichsel Kaltzeit vergletschert waren Das sind die Regionen nordostlich der roten Linie also Gebiete in Brandenburg Mecklenburg Vorpommern im ostlichen Schleswig Holstein und im nordostlichen Zipfel Hamburgs Altmoranenlandschaften finden sich dagegen ausschliesslich in denjenigen Gebieten die in fruheren Eiszeiten von Gletschern bedeckt waren aber in der Weichsel Kaltzeit nicht Das waren potenziell diejenigen Gebiete nordlich der gelben oder der blauen Linie also im nordlichen Nordrhein Westfalen im westlichen Schleswig Holstein in Niedersachsen Sachsen Anhalt Thuringen und Sachsen Dabei sind insbesondere in heutzutage stark reliefierten Gebieten z B in Thuringen die Altmoranen kaum noch als solche in der Landschaft zu erkennen Die Linie des weitesten Vorruckens von Vergletscherungen in Norddeutschland wird auch als Feuersteinlinie bezeichnet Also konnen sich Altmoranen nur zwischen der roten Linie und der Feuersteinlinie finden Literatur BearbeitenFrank Ahnert Einfuhrung in die Geomorphologie Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 1996 ISBN 3 8252 8103 5 S 350 ff Weblinks BearbeitenKleines Glossar zur Glazialmorphologie Moranen Jungmorane Altmorane In Satellitengeographie im Unterricht Merzhausen Zentrale fur Unterrichtsmedien im Internet e V abgerufen am 10 Dezember 2009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alt und Jungmorane amp oldid 226205342