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Preussnitz ist ein Dorf im Gemeindeteil Kuhlowitz der Kreisstadt Bad Belzig im Brandenburger Landkreis Potsdam Mittelmark Gemeinsam mit Kuhlowitz zahlt Preussnitz auf einer Flache von 13 Quadratkilometern rund 270 Einwohner September 2005 Ab dem 1 Juli 1950 gehorte Preussnitz zur Gemeinde Kuhlowitz diese wurde am 31 Dezember 2002 nach Bad Belzig eingemeindet Dorfkirche Preussnitz Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage und Verkehrsanbindung 2 Geschichte 2 1 Ort der Schleifsteine 2 2 Hufen und Landwirtschaft 2 3 Quellgebiet des Baitzer Bachs 2 4 Rummel und Nisthilfe 3 Feldsteinkirche 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Stillgelegte Brandenburgische Stadtebahn im Hintergrund Auslaufer der Rummel Steile Kieten Lage und Verkehrsanbindung Bearbeiten Preussnitz liegt im Belziger Vorflaming rund funfhundert Meter sudlich von Kuhlowitz und drei Kilometer sudostlich von Bad Belzig Am Dorf fuhrt die Bundesstrasse 102 vorbei die zwischen Bad Belzig und Brandenburg an der Havel Bestandteil der Deutschen Alleenstrasse ist Unmittelbar am Nordende des Dorfes beginnt ein neuer Abschnitt der Bundesstrasse der Bad Belzig ostlich umgeht und kurz vor Schwanebeck wieder an den alten Streckenverlauf Richtung Lutte anschliesst Parallel zur Bundesstrasse verlauft bei Preussnitz die seit 2003 stillgelegte eingleisige Trasse der Brandenburgischen Stadtebahn die allerdings nicht in Preussnitz hielt Neben Belzig unterhielt die Stadtebahn einen Bahnhof im sudostlichen Nachbardorf Dahnsdorf das rund vier Kilometer entfernt liegt und wie die Nachbardorfer Morz im Osten und Kranepuhl im Suden zur Gemeinde Planetal gehort Am Ortszugang zur Bundesstrasse bestimmt der Kirchplatz mit dem Friedhof und einer alten Linde das Bild des Dorfs Geschichte BearbeitenOrt der Schleifsteine Bearbeiten Zwar ging Preussnitz wie der gesamte Belziger Raum nach jahrhundertelanger Zugehorigkeit zum sachsischen Kurkreis nach dem Wiener Kongress 1815 an Preussen uber dennoch hat der Name Preussnitz keinen Bezug zum Begriff Preussen Den erstmals 1285 als Bruzniz urkundlich erwahnten Namen leitet Reinhard E Fischer vom polabischen Brus nic Ort wo es glatte abgeschliffene Steine gibt Brus Wetzstein ab Diese Ortserwahnung im Jahr 1285 erfolgte indirekt indem eine Belziger Urkunde einen Reyneco de Bruzniz auffuhrt Die erste uberlieferte direkte Ortsnennung mit villa Brutzenitz stammt aus dem Jahr 1361 Aus dem Jahr 1455 findet sich die Bezeichnung Brusnicz aus 1540 Breutznitz und bereits 1550 ist der Ort als Preusnitz verzeichnet Laut Fischer geht das anlautende p in der amtlichen Namensform auf sachsische Kanzleien zuruck und wird mundartlich auch heute noch mit anlautendem b gesprochen 1 Hufen und Landwirtschaft Bearbeiten nbsp BauernhausDie Bestandsaufnahmen der kirchlichen Visitationen im Zuge der Reformation verzeichnen fur das Jahr 1565 18 und 1591 21 Dorfhufen jeweils zuzuglich 15 Hufen aus der wust gewordenen Mehlsdorfer Feldmark und 4 Hufen aus dem wusten Seedoche In den Jahren 1550 1591 und 1821 besass der Pfarrer eine Hufe wahrend die Kirche im 16 Jahrhundert uber zwei und 1822 uber vier Morgen Wiese verfugte Bis 1550 1552 lag die Gerichtsbarkeit bei der Vogtei Belzig und bis 1872 beim Amt Belzig Rabenstein 2 Bis in die heutige Zeit bestimmen Ackerbau und Viehhaltung die Dorfwirtschaft nennenswerten Umfang hat auch die Forstwirtschaft Wahrend in den Belziger Dorfern am Rand der Belziger Landschaftswiesen und im Hohen Flaming der Tourismus die traditionelle landwirtschaftliche Ausrichtung zunehmend erganzt spielt der Fremdenverkehr in Preussnitz noch eine sehr geringe Rolle Quellgebiet des Baitzer Bachs Bearbeiten nbsp Einer der Quellbache des Baitzer Bachs nbsp Ehemaliges Trafohaus genutzt als Nisthilfe fur Mauerbruter Fledermause nbsp Kirchplatz mit Linde nbsp Bauernhaus in PreussnitzDer Ort gehort zum Naturpark Hoher Flaming und befindet sich in einer flachwelligen Hugellandschaft mit Feldern und kleineren Waldabschnitten Die Wiesen und Viehweiden Richtung Kuhlowitz sind zum Teil morastig sumpfig denn auf der Preussnitzer Gemarkung liegt das Quellgebiet des Baitzer Baches der noch im Mittelalter eine versumpfte Niederung darstellte Ein kleiner vermoorter und unzuganglicher See am Westrand des Lappenberges zeugt noch heute von dieser Zeit Die Quellarme des Baches entspringen nordlich und sudostlich des 86 Meter hohen Lappenberges und vereinigen sich bei Kuhlowitz zum abschnittsweise naturbelassenen Baitzer Bach der uber Lusse und Baitz bei den Belziger Landschaftswiesen in das Baruther Urstromtal fliesst und nach rund 16 Kilometern in den Belziger Fredersdorfer Bach mundet der sein Wasser wiederum uber die Plane und Havel der Elbe zufuhrt Rummel und Nisthilfe Bearbeiten Westlich der Bahnlinie Richtung Bad Belzig liegt eine sogenannte Rummel eines der flamingtypischen periglazialen Trockentaler Die Rummel Steile Kieten lauft kurz vor Preussnitz aus und ist auf einem gut ausgeschilderten Fussweg schnell zu erreichen Der Weg fuhrt durch einen Teil des eingekerbten Tals und dann weiter durch eine kornreiche Hugellandschaft zum Belziger Bahnhof und zur Burg Eisenhardt Der brandenburgische Begriff Kiete auch Kute Kute bedeutet Erdvertiefung Grube 3 An der Strasse nach Kuhlowitz fallt in Preussnitz ein markantes Trafohaus mit einem roten mittleren Dachkranz und Satteldach in den Blick Da die alten Transformatorenhauschen aus der Zeit um 1900 nach und nach durch moderne Anlagen ersetzt werden erhalt der Naturparkverein Flaming e V in Zusammenarbeit mit der Naturparkverwaltung und den Energieunternehmen die historischen Backsteinturme als Nisthilfen fur seltene und gefahrdete Gebaudebruter Nischen und Hohlenbruter wie Schleiereule Tyto alba 1997 noch rund 300 bis 600 Exemplare in Brandenburg Steinkauz Athene noctua oder Turmfalke Falco tinnunculus sowie verschiedene Fledermausarten nutzen die Turme neben Scheunen Dachstuhlen und Kirchturmen gerne zur Aufzucht ihrer Jungen Fur die Fledermause brachten die Naturschutzer unter dem Dach erganzende und speziell angepasste holzerne Nist und Ruhekasten an die beispielsweise das Grosse Mausohr Myotis myotis gerne als Wochenstube annimmt Feldsteinkirche Bearbeiten Hauptartikel Dorfkirche Preussnitz Das landwirtschaftlich gepragte Dorf verfugt uber eine turmlose mittelalterliche Feldsteinkirche mit eingezogenem Chor und Apsis aus der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts die insbesondere im Chorbereich eine bemerkenswert makellose Quaderung der Feldsteine aufweist Wegen mangelnder finanzieller Mittel konnte die Gemeinde den baufalligen Kirchturm nicht erneuern und ersetzte ihn nach seiner Abtragung 1962 durch einen freistehenden uberdachten Glockenstander neben der Kirche Literatur BearbeitenReinhard E Fischer Brandenburgisches Namenbuch Teil 2 Die Ortsnamen des Kreises Belzig Bohlau Weimar 1970 DNB 456174303 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Preussnitz Album mit Bildern Videos und Audiodateien Routen der Romanik in Berlin und Brandenburg Dorfkirche PreussnitzEinzelnachweise Bearbeiten Reinhard E Fischer Jurgen Neuendorf S 31f Zitat S 32 Theo Engeser und Konstanze Stehr Ev Dorfkirche Preussnitz online Reinhard E Fischer Jurgen Neuendorf Joachim Reso Rund um Belzig Orts und Flurnamen Findlinge und Baume Bache und Teiche Herausgeber Forderkreis Museum Burg Eisenhardt Belzig e V Buch 4 zur Stadtgeschichte Keine Angabe zu Verlag Jahrgang und ISBN Das Vorwort ist von 1997 Zum Begriff Kiete S 58 Ortsteile der Stadt Bad Belzig Bad Belzig mit Sandberg Bergholz Borne Dippmannsdorf Fredersdorf Gross Briesen mit dem Gemeindeteil Klein Briesen Hagelberg mit dem Gemeindeteil Klein Glien Kuhlowitz mit dem Gemeindeteil Preussnitz Lubnitz Lusse Lutte Neschholz Ragosen Schwanebeck Werbig mit den Gemeindeteilen Egelinde Hohenspringe Verlorenwasser 52 131786111111 12 631263888889 Koordinaten 52 8 N 12 38 O Normdaten Geografikum GND 113126553X lobid OGND AKS VIAF 765149416743289730003 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Preussnitz amp oldid 234076503