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Dieser Artikel behandelt die Mundarten im deutschen Sprachraum allgemein zu deutschen Dialekten in bestimmten Landern und Regionen siehe deutsche Dialekte in Deutschland deutsche Dialekte in Osterreich und deutsche Dialekte in der Schweiz Die deutschen Dialekte oder deutschen Mundarten sind die eigenstandig aus dem Alt und Mittelhochdeutschen beziehungsweise dem Alt und Mittelniederdeutschen entwickelten von der deutschen Schrift oder Standardsprache genetisch unabhangigen landschaftlich gepragten Formen der deutschen Sprache Diese Mundarten bilden in ihrer Gesamtheit einen Teil des kontinentalgermanischen beziehungsweise westgermanischen Dialektkontinuums Deutsches Sprachgebiet nach Peter Wiesinger und Werner Konig 1 2 3 4 mit den folgenden dialektalen Grossgruppen Niederfrankisch 1 Niederrheinisch Friesisch 2 Saterlandisch3 Nordfriesisch Niederdeutsch 4 Westfalisch5 Nordniedersachsisch6 Ostfalisch7 Mecklenburgisch Vorpommersch8 Brandenburgisch9 Mittelpommersch Mitteldeutsch 10 Ripuarisch11 Luxemburgisch12 Moselfrankisch13 Rheinfrankisch14 Zentralhessisch15 Nordhessisch16 Osthessisch17 Thuringisch18 Nordobersachsisch19 Sudmarkisch20 Obersachsisch Oberdeutsch 21 Oberfrankisch22 Nordbairisch23 Zentralbairisch24 Sudbairisch25 Schwabisch26 Niederalemannisch27 Mittelalemannisch28 Hochalemannisch29 Hochstalemannisch Anmerkung In dieser Karte werden deutsche Dialekte definiert als alle vom Hochdeutschen uberdachten westgermanischen Sprachvarietaten Der Bereich in dem simultan zwei Dachsprachen benutzt werden Luxemburgisch und Deutsch ist schwarz weiss umrandetIm soziolinguistischen Kontext konnen die deutschen Dialekte weitgehend definiert werden als die westgermanischen Sprachvarietaten fur die Standarddeutsch die Kultursprache und oder die am engsten verwandte Sprache ist 5 Die Dialekte werden traditionell in hochdeutsche und niederdeutsche Mundarten unterteilt also in die Dialekte der hoheren und der niederen Lande Die Dialekte der hoheren Lande wurden in grosserem oder geringerem Ausmass von der sogenannten hochdeutschen Lautverschiebung betroffen von der die Mundarten in den niederen Landen unberuhrt blieben Die hochdeutschen Mundarten ihrerseits werden in mitteldeutsche und oberdeutsche Dialekte gegliedert Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Dachsprachen 3 Entstehung der Dialekte und Dialektraume 3 1 Stammessprachen und Territorialdialekte 3 2 Historische Dialekte 3 3 Dialektraume 4 Verwandtschaften und Abgrenzungen 5 Gliederung 5 1 Ubersicht 5 2 Niederdeutsche Dialekte 5 3 Hochdeutsche Dialekte 5 3 1 Mitteldeutsche Dialekte 5 3 2 Oberdeutsche Dialekte 5 4 Niederfrankische Dialekte 5 5 Friesische Dialekte 6 Verbreitungsgebiete 7 Dialekt aktuell 7 1 Deutschland 7 2 Osterreich 7 3 Schweiz 7 4 Belgien 7 5 Luxemburg 7 6 Frankreich 8 Erforschung und Dokumentation 8 1 Fruhe Wissenschaft 8 2 Dialektworterbucher 8 3 Dialektgrammatiken 8 4 Sprachatlanten 8 5 Historische Dialektologie Dialektgeographie und Arealtypologie 8 6 Sozio und pragmalinguistische Fragestellungen 8 7 Dialektwandel 8 8 Regionalsprachenforschung 8 9 Wahrnehmungsdialektologie 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenDie vielfaltigen Varietaten der deutschen Sprache des Standarddeutschen und der Mundarten lassen sich nicht an politischen Grenzen festmachen Eine Varietat ist entweder Sprache oder Dialekt jedoch nur in Bezug auf etwas anderes der begriffliche Status der Bezeichnungen fur Sprachvarietaten kann sich wandeln So spricht man von einem Schweizer Hochdeutsch oder einem bairischen Hochdeutsch sowie von Nonstandardvarietaten wie dem Obersachsisch Meissnerischen oder dem ripuarischen Kolsch 6 Im Westen ist der Ausdruck Platt vermutlich ein niederfrankischer Ausdruck der verstandlich deutlich bedeutet fur die ortlichen Dialekte verbreitet der nicht mit dem Begriff Plattdeutsch fur das Niederdeutsche zu verwechseln ist Im 19 Jahrhundert versuchte Jacob Grimm zwischen Dialekt grossraumiger und Mundart kleinraumiger zu unterscheiden eine Differenzierung die sich nicht durchgesetzt hat Die Bezeichnungen der Dialekte haben verschiedene Bildungsformen Ort oder Region plus Dialekt oder Mundart der Wiener Dialekt die Wiener Mundart Ort oder Region plus Platt Aachener Platt Lothringer Platt Zusammensetzung mit deutsch wobei das Bestimmungswort mit oder ohne Ableitungssilbe er auftritt Berndeutsch Schaffhauserdeutsch sowie Substantivierung auf isch Munchnerisch Schwabisch 7 Dachsprachen BearbeitenIm grossten Teil des Raums wo deutsche Dialekte gesprochen werden gilt das Deutsche als Dach oder Standardsprache In Grenznahe zu Deutschland gibt es in Frankreich und Belgien einige Gebiete wo deutsche Dialekte gesprochen werden die Franzosisch als Dachsprache haben und im Norden Italiens liegen etliche Sprachinseln wo deutsche Dialekte von der italienischen Standardsprache uberdacht sind Entsprechendes gilt fur einen Teil der Sprachinseln in Ostmittel und Osteuropa und in Ubersee zum Beispiel Hunsrik In Luxemburg wurde in den letzten Jahrzehnten das Luxemburgische linguistisch ein mitteldeutscher Dialekt zu einer eigenstandigen Standardsprache entwickelt aber auch hier spielt Deutsch auf der Ebene der Schriftlichkeit nach wie vor eine wichtige Rolle Die schweizerdeutschen Dialekte hingegen sind trotz vielfaltiger einheitlicher Merkmale und einer starken Verwendung im Schriftlichen nicht als einheitliche Sprache etabliert Das Standarddeutsche Osterreichs der Schweiz und Deutschlands sind hingegen Varietaten der deutschen Standardsprache Im Mittelalter konkurrierten das Mittelniederdeutsche und zum anderen das Mittelniederlandische So gehorte das Niederrheingebiet zum Geltungsbereich des Niederlandischen Das Bistum Munster galt als zweisprachig Wahrend die niederdeutschen Dialekte ab dem 16 Jahrhundert das Neuhochdeutsche als alleinige Schriftsprache annahmen verblieb der Niederrhein noch bis ins 19 Jahrhundert beim Niederlandischen Die preussische Regierung fuhrte aber im 19 Jahrhundert eine rigide aktive Sprachpolitik deren Ziel die vollstandige Verdrangung des Niederlandischen und die Etablierung des Deutschen als alleiniger Standard und Schriftsprache war 8 So wurde 1827 der Gebrauch der niederlandischen Sprache in Elementarschule und Kirche verboten 9 10 Dennoch wurde im Klevischen bis in die letzten Jahrzehnte des 19 Jahrhunderts hinein in den Kirchen niederlandisch gesprochen und gelehrt sodass es um 1900 im Deutschen Reich noch 80 361 niederlandischsprachige Einwohner gab 11 12 Mit einem Verbot in den spaten 1930er Jahren setzten die Nationalsozialisten dem Niederlandischen am Niederrhein ein offizielles Ende Entstehung der Dialekte und Dialektraume BearbeitenStammessprachen und Territorialdialekte Bearbeiten Im Fruhmittelalter bestanden auf dem Gebiet der spater deutschsprachigen Lander und der Benelux Staaten verschiedene germanische Stammesverbande Es waren die Stamme der Alamannen Bajuwaren Franken Friesen Sachsen und Thuringer Im Suden im spateren Italien siedelte der Stammesverband der Langobarden der zu dieser Zeit ebenfalls noch eine germanische Stammessprache besass Einige dieser Verbande waren jedoch selbst erst im Gefolge der Volkerwanderung gebildete Konglomerate aus verschiedenen Stammen etwa die Alemannen alle Leute die Franken die Freien und die Sachsen Schwertgenossen Im 9 Jahrhundert waren die Stamme im Reich Karls des Grossen vereinigt und ab dem 10 Jahrhundert in den Stammesherzogtumern Baiern Franken Lothringen seit 959 in Nieder und Oberlothringen geteilt und Schwaben sowie in der Landgrafschaft Thuringen organisiert Das Gebiet der Friesen war lose dem Herrschaftsgebiet Lothringen angegliedert Im Zuge einer Reichsreform des 12 Jahrhunderts wurden die Stammesherzogtumer abgeschafft Wie weit diese Stamme eigene Sprachen besassen ist weitgehend unbekannt und wurde in der Sprachgeschichtsschreibung unterschiedlich beantwortet Im 8 Jahrhundert vereinzelt schon davor traten jedenfalls einerseits nah verwandte althochdeutsche und anderseits nah verwandte teilweise allerdings niederfrankisch beeinflusste altniederdeutsche Schreibsprachen auf die hauptsachlich zu literarischen Zwecken verwendet wurden In mittelhochdeutscher und mittelniederdeutscher Zeit fungierten diese Schreibsprachen als eigentliche Literatur und Verwaltungssprachen Die effektiv gesprochene Sprache bildeten sie jedoch nur in den Grundzugen ab Historische Dialekte Bearbeiten Die hoch und spatmittelalterlichen Dialekte lassen sich nur sehr begrenzt aus den damaligen Schreibsprachen eruieren da diese relativ stark uberregional ausgerichtet waren und damit allzu lokale Zuge vermieden Vieles deutet aber darauf hin dass die wesentlichen Zuge der heutigen deutschen Mundarten schon im Hochmittelalter ausgebildet waren Im Historischen Sudwestdeutschen Sprachatlas werden sprachliche Eigenheiten der Urbare des 13 bis 15 Jahrhunderts kartographisch aufbereitet deren damalige areale Verteilung vielfach mit derjenigen des 20 Jahrhunderts ubereinstimmt 13 Ruckschlusse auf die damalige gesprochene Sprache erlauben auch Hyperkorrekturen also falsche Verallgemeinerungen die auf das Vorkommen einer nicht mit der Schriftsprache ubereinstimmenden Lautung hindeuten 14 Besonders in Gebrauchstexten schimmert die gesprochene Sprache durch so lassen sich schon in althochdeutschen Zeugnissen Reflexe gesprochener Sprache feststellen 15 Die Ergrundung der historischen Dialekte in lautlicher Hinsicht ist besonders die Aufgabe der infralinguistischen strukturell genetischen Methode und der Phonogenetik die ermoglichen aus den Lautsystemen rezenter Dialekte die historischen zu erschliessen 16 Die regionalen historischen Wortschatze wiederum lassen sich einerseits direkt aus der historischen Schriftlichkeit anderseits indirekt aus der rezenten Areallinguistik erschliessen 17 Fur morphologische Zwecke konnen historische Texte hingegen nur mit der notigen Vorsicht ausgewertet werden da hier wie bei der Lautung die Schriftlichkeit zu Uberregionalitat und Konservatismus neigt 18 Weitere Hinweise auf die im Hoch und Spatmittelalter gesprochene Sprache geben exklusive Merkmale gewisser besonders charakteristischer Siedler beziehungsweise Sprachinselmundarten etwa diejenigen der moselfrankischen Siebenburger Sachsen oder der hochstalemannischen Walser Sprachliche Eigenheiten die den Mundarten sowohl des Herkunfts wie des Siedlungsgebiets gemein sind und diese zugleich von weiteren Dialekten abgrenzen verweisen auf eine Entstehungszeit die noch vor der Auswanderung liegt 19 Die meisten anderen Siedlermundarten sind jedoch Ausgleichsdialekte die wenige Ruckschlusse auf fruhere Verhaltnisse zulassen Dialektraume Bearbeiten Im ausgehenden 19 Jahrhundert wurde angenommen in den alten Grenzen der germanischen Stamme die deutschen Dialektgrenzen gefunden zu haben Der Germanist Georg Wenker schickte in den 1870er Jahren Fragebogen in die Schulen der Rheinprovinz in denen die Schulkinder die Fragen in den einheimischen Dialekt ubersetzen sollten spater nach Norddeutschland und Mitteldeutschland dann nach Schwaben Franken und die Schweiz So wurde bis 1939 allmahlich der ganze deutsche Sprachraum erfasst und die Ergebnisse in Karten eingezeichnet Dabei wurde herausgefunden dass sich die deutschen Dialekte nicht an den historischen Stammesherzogtumern der Fruhzeit sondern eher an denen der mittelalterlichen Territorien orientierten und dass zwischen diesen breite Ubergangszonen bestanden Infolgedessen stimmt etwa das Moselfrankische fast mit den alten politischen Grenzen des Erzbistums Trier 20 das Innerschwabische mit denjenigen Altwurttembergs 21 uberein Das Dialektkontinuum kennt nur in Ausnahmefallen eigentliche Sprachgrenzen Die Sprachforschung arbeitet jedoch seit junggrammatischer Zeit mit Dialektraumen die sie anhand von Isoglossen und Isoglossenbundeln definiert Die Benrather Linie maken machen Linie beispielsweise ist die Dialektscheide zwischen Niederdeutsch und Niederfrankisch auf der einen und dem Mitteldeutschen auf der anderen Seite Als Grenze zwischen dem Mitteldeutschen und dem Oberdeutschen wird die Speyerer Linie Appel Apfel Linie oder auch die Germersheimer Linie Pund Pfund Linie angesehen Bis in die 1970er Jahre war es allerdings ublich als Dialektscheide zwischen Niederdeutsch und Mitteldeutsch die Uerdinger Linie ik ich Linie und die Karlsruher Linie enk euch und die mahen mahet Linie zwischen Mitteldeutsch und Oberdeutsch zu ziehen Diese Isoglossen gelten aber inzwischen als untauglich da sie unter anderem das eindeutig oberdeutsch gepragte Ostfrankisch und das benachbarte Sudrheinfrankisch dem Mitteldeutschen zuschlagen In der jungeren Dialektologie werden Dialektraume nicht mehr allein aufgrund von Einzelphanomenen bestimmt sondern auf der Basis von arealtypologischen Erkenntnissen Diese grunden einerseits in der strukturalistischen Interpretation des gesamten Vokalsystems 22 und anderseits in dialektometrischen Abstandsmessungen 23 Verwandtschaften und Abgrenzungen Bearbeiten Hauptartikel Kontinentalwestgermanisches Dialektkontinuum Soziolinguistisch konnen deutsche Dialekte definiert werden als die vom Hochdeutschen uberdachten westgermanischen Sprachvarietaten Stringent ist diese Definition aber nicht da es auch als deutsch geltende Sprachvarietaten gibt wie Elsassisch bei denen Hochdeutsch zwar die am nachsten verwandte Standardvarietat ist aber nicht die Dach oder Kultursprache Umgekehrt fungiert Standarddeutsch fur die friesischen und niederfrankischen Dialekte in Deutschland als Dachsprache obwohl diese Dialekte anderen Sprachen dem Friesischen und Niederlandischen naher stehen Noch komplexer ist die Lage in Bezug auf die luxemburgischen Dialekte die nach dem Kriterium der Uberdachung keine Variante des Deutschen aber aus der Sicht der Sprachtypologie weitgehend identisch mit den soziolinguistisch als deutsch geltenden moselfrankischen Mundarten sind Traditionell standen die deutschen Dialekte als Teil des kontinentalwestgermanischen Dialektkontinuums mit den niederlandischen den jiddischen und den friesischen Dialekten in Verbindung Die Ubergange zwischen den Dialekten dieses Kontinuums zeigten bis in die Fruhe Neuzeit nur allmahliche Anderungen Mit dem Aufkommen der Massenbildung der Entstehung der Nationalstaaten und den Bevolkerungsverlagerungen infolge der Industrialisierung im 19 Jahrhundert wurde dieses Kontinuum wesentlich geschwacht und teilweise aufgelost 24 25 26 Gliederung BearbeitenUbersicht Bearbeiten Die Gliederung von Dialekten eines Dialektkontinuums ist ein wissenschaftlich abstraktes linguistisches Konstrukt Die einzelnen Dialekte lassen sich auf verschiedene Weisen gruppieren und klassifizieren was nicht zuletzt durch die zwischen allen Mundartraumen bestehenden Ubergangsdialekte illustriert wird Trotzdem sind die im 19 Jahrhundert entwickelten Gliederungen linguistisch anhand der Zweiten Lautverschiebung namenstechnisch problematischerweise nach antik fruhmittelalterlichen Kulturkreisen deutsche Stamme bisher nicht ersetzt worden Die Gliederung der Dialekte nach dem Grad der Ausbreitung von Merkmalen der Zweiten Lautverschiebung fuhrte zur Unterteilung in Nieder und Hochdeutsch und zur Einteilung des Hochdeutschen in Mittel und Oberdeutsch Beispiel fur die in der Praxis bestehenden Ubergange die durch die theoretische Gliederung nicht abgebildet sind ist der als Berlinerisch bekannte aber eigentlich in Brandenburg starker verbreitete Dialekt der nieder und mitteldeutsche Sprachmerkmale aufweist Die Zuordnung der Mundarten zu germanischen Gruppen der Antike und des Fruhmittelalters vor allem Franken Alemannen Baiern Sachsen ist wie man mittlerweile weiss problematisch Die Dialektgeographen des 19 und beginnenden 20 Jahrhunderts hofften einen Beitrag zur Rekonstruktion fruherer Siedlungsgebiete germanischer Kulturkreise deutsche Stamme leisten zu konnen Dies ist jedoch fast uberwiegend Aufgabe der Archaologie Siehe auch Liste deutscher Mundarten Niederdeutsche Dialekte Bearbeiten Hauptartikel Niederdeutsche Sprache Die niederdeutschen Dialekte auch Platt oder Plattdeutsch werden in Analogie zum Ober und zum Mitteldeutschen oft in Niedersachsisch auch Westniederdeutsch und Ostniederdeutsch seltener aufgrund der sprachlichen Struktur in Nord und Sudniederdeutsch unterteilt 27 Das Niedersachsische gliedert sich in Westfalisch Ostfalisch und Nordniedersachsisch diese wiederum in Untermundarten in den nordostlichen Gegenden der Niederlande und beinahe im gesamten nordwestdeutschen Sprachraum in Westfalen Niedersachsen Schleswig Holstein Hamburg Bremen und dem westlichen Sachsen Anhalt Das Ostniederdeutsche in welchem sich Spuren von slawischen Dialekten sowie anderen deutschen und niederlandischen Siedlermundarten nachweisen lassen verbreitete sich seinerzeit durch Wanderungsbewegungen uber Pommern und Altpreussen bis auf das Baltikum Es wird in Brandenburgisch Markisch und Mecklenburgisch Vorpommersch gegliedert historisch zahlen auch ostpommersche und niederpreussische Mundarten dazu Das Berlinerische ist ein Regiolekt mit dem Sudmarkischen als Substrat Das Sudmarkische wird je nach linguistischer Perspektive teils dem Ost Niederdeutschen teils dem Ost Mitteldeutschen zugeordnet Gliedert man das Niederdeutsche hingegen in eine nordliche und eine sudliche Gruppe so bilden Nordniedersachsisch und Mecklenburgisch Vorpommersch historisch auch Hinterpommersch und Niederpreussisch das Nordniederdeutsche Westfalisch Ostfalisch und Brandenburgisch Markisch bilden das Sudniederdeutsche Das ostfriesische Platt im Nordwesten Norddeutschland gehort entgegen seinem Namen nicht zum Friesischen sondern zu den niederdeutschen Dialekten Es hat das vormals Friesische verdrangt und dessen Namen ubernommen Die niederdeutschen Dialekte wurden bis Mitte des 20 Jahrhunderts als vordringliche Umgangssprache benutzt insbesondere in landlich strukturierten Gegenden Im Mittelalter und in der Fruhneuzeit in Norddeutschland nicht zuletzt auch als Schriftsprache so als Kanzleisprache als Verkehrssprache der Hanse bis ins Baltikum Unter anderem durch den Einfluss der Reformation hochdeutsche Lutherbibel und durch Zuwanderungen wurde es nach und nach zuruckgedrangt und ist insbesondere in Grossstadten teilweise ganz verschwunden Die niederdeutschen Dialekte weisen mit dem von den besonders mitteldeutschen Dialekten gepragten Standarddeutsch Hochdeutsch oder Schriftdeutsch geringe strukturelle Ahnlichkeiten auf pragen allerdings in mancherlei Hinsicht die deutsche Standardaussprache Hochdeutsche Dialekte Bearbeiten Die Zweite Lautverschiebung hat im Niederdeutschen und im Niederlandischen nicht stattgefunden Im Mitteldeutschen erfolgte sie in beschranktem Umfang im Oberdeutschen in starkerem Masse 28 Diese Lautverschiebung setzte bereits im Fruhmittelalter 6 Jahrhundert n Chr im Sudosten des germanischen deutschen Sprachgebietes ein breitete sich kontinuierlich nach Nordwesten und in den Norden aus und beeinflusste die Dialekte unterschiedlich stark Die zweite Lautverschiebung umfasst die Veranderungen mehrerer Lautmerkmale die an der Entwicklung von maken niederdt zu machen hochdt sogenannte Benrather Linie und von ik niederdt zu ich hochdt Uerdinger Linie festgemacht werden ohne dass es sich hierbei um eine tatsachliche Mundartgrenze handelt da die Veranderungen der Mundarten fliessend kontinuierlich uber kleine Veranderungen von Ort zu Ort vonstattengehen Mitteldeutsche Dialekte Bearbeiten Hauptartikel Mitteldeutsche Dialekte Das Mitteldeutsche teilt sich in eine westliche und ostliche Halfte Beide Gebiete werden topographisch nur durch ein schmales Gebiet zwischen Kassel und Eisenach verbunden dort kommen sich Ober und Niederdeutsch am nachsten Die Sprachgrenzen die West von Ostmitteldeutsch trennen verlaufen ebenfalls in dieser Gegend zwischen den Flussen Werra und Fulda Mitunter wird die Isoglosse ausgewahlt die westliches Pund von ostlichem Fund fur standarddeutsch Pfund trennt Die westmitteldeutschen Dialekte gehoren alle zu den sogenannten frankischen Mundarten Sie werden in Rheinfrankisch Moselfrankisch und Ripuarisch gegliedert und vor allem in Luxemburg wo die regionale Variante Luxemburgisch zu einer Schriftsprache ausgebaut worden ist sowie im Saarland und in weiten Teilen von Rheinland Pfalz und Hessen gesprochen aber auch im nordwestlichen Baden Wurttemberg im franzosischen sowie belgischen Grenzgebiet im Sudostzipfel der Niederlande und nicht zuletzt im sudwestlichen Nordrhein Westfalen Das Ostmitteldeutsche ist im Vergleich zum Westmitteldeutschen ein einheitlicheres Gebiet Sein Verbreitungsgebiet deckt sich etwa mit dem der thuringisch obersachsischen Mundarten das ungefahr die Sudhalfte der ehemaligen DDR einnimmt Historisch gehoren auch das Schlesische und das Hochpreussische dazu In den mitteldeutschen Dialekten haben sich die Sprachmerkmale der Zweiten Lautverschiebung weniger stark als im Oberdeutschen durchgesetzt Fur die Abgrenzung zum Oberdeutschen werden meist diejenigen Isoglossen herangezogen die alteres p vom neueren pf trennen in den heutigen oberdeutschen Gebieten wurde p nach pf verschoben Allerdings fallen nicht alle p pf Grenzen in einem Isoglossenbundel zusammen die Verschiebung hangt ab vom Wort in dem p auftritt und von der Lage des p im Wort vgl Pfund Apfel Oft wird die Apfel Appel Grenze als Merkmal ausgewahlt Besonders uneinheitlich verbreitet haben sich die Merkmale der Zweiten Lautverschiebung im Westmitteldeutschen siehe Rheinischer Facher Oberdeutsche Dialekte Bearbeiten Hauptartikel Oberdeutsche Dialekte Verbreitungsgebiet des Westoberdeutschen im 19 und 20 JahrhundertDas Oberdeutsche wird in West Ost und Nordoberdeutsch differenziert Das Westoberdeutsche ist besser als Alemannisch oder Schwabisch Alemannisch das Ostoberdeutsche besser als Bairisch bekannt Nordoberdeutsch ist hingegen ein Begriff der in der Dialektologie wenig ublich ist da er mit dem Ostfrankischen und dem Sudfrankischen zwei Dialektgruppen vereint die strukturell stark verschieden sind Die oberdeutschen Dialekte und innerhalb desselben die hoch und hochstalemannischen sowie die Tiroler Dialekte sind durch die umfangreichste Verbreitung der Merkmale der Zweiten Lautverschiebung gekennzeichnet Wahrend das Sudfrankische nur einen kleinen Teil im Nordwesten Baden Wurttembergs einnimmt dehnt sich das Ostfrankische uber ein grosseres Gebiete aus Es wird vor allem im Nordwesten Bayerns in Sudthuringen und im Nordosten Baden Wurttembergs gesprochen Die Grenzen zum Mitteldeutschen einerseits und zum ebenfalls oberdeutschen Alemannischen und Bairischen anderseits sind meist fliessend hier zu nennen sind etwa ostfrankisch schwabische Mischgebiete in Baden Wurttemberg und in Bayern um Dinkelsbuhl und Hesselberg und ein sudfrankisch niederalemannisches Mischgebiet um Rastatt Eine harte Grenze stellt der Rennsteig im Norden dar wahrend westlich davon in der Rhon und im Werratal sowie ostlich im Vogtland wiederum breite Ubergangszonen zum Mitteldeutschen bestehen Das Verbreitungsgebiet der alemannischen westoberdeutschen Mundarten umfasst etwa den deutschsprachigen Teil der Schweiz in Osterreich Vorarlberg und kleine Gebiete im aussersten Westen Tirols in Bayern vor allem den Regierungsbezirk Schwaben in Baden Wurttemberg die sudlichen zwei Drittel des Landes und in Frankreich zumindest historisch gesehen weite Teile des Elsasses Das Alemannische wird meist in Schwabisch Oberrhein oder Nieder Bodensee oder Mittel Hoch und Hochstalemannisch gegliedert Die Bezeichnung Niederalemannisch ist mehrdeutig sie kann Oberrheinalemannisch meinen oder aber als Oberbegriff fur Oberrhein und Bodenseealemannisch gebraucht werden Das Alemannische wird vom Bairischen durch eines der ausgepragtesten Isoglossenbundel Zusammenfall mehrerer dialektunterscheidender Merkmale des deutschen Sprachraums getrennt Einen Ubergangsbereich bildet allerdings das bairisch schwabische Gebiet des Lechrains Das Verbreitungsgebiet der bairischen ostoberdeutschen Mundarten umfasst Osterreich mit Ausnahme Vorarlbergs im deutschen Bundesland Bayern die Regierungsbezirke Oberbayern Niederbayern und Oberpfalz und in Italien nahezu das gesamte Sudtirol Die relativ homogene bairischen Dialektlandschaft wird in nord mittel und sudbairisch untergliedert Als mittelbairische Sondermundart gilt Wienerisch die Stadtmundart Wiens Zum Ostfrankischen bestehen nicht unwesentliche Ubergangsmundarten unter denen vor allem das Nurnbergische bekannt ist Zur Abgrenzung zum Ostfrankischen wird gerne die Isoglosse herausgegriffen die bairisches enk von ostfrankischem euch trennt standarddeutsch euch Niederfrankische Dialekte Bearbeiten Hauptartikel Niederfrankisch Die niederfrankischen Dialekte nehmen innerhalb des deutschen Sprachraums aus soziolinguistischer und historiolinguistischer Sicht eine Sonderstellung ein Obwohl diese Dialekte Standarddeutsch als Schrift und Kultursprache benutzen und deswegen als deutsche Dialekte zu betrachten sind entstanden diese Sprachvarietaten nicht aus dem Althochdeutschen oder Altniederdeutschen sondern aus dem Altniederlandischen 29 Demzufolge stehen die niederfrankischen Dialekte dem Standardniederlandischen von dem manche dieser Mundarten auch bis ins 19 Jahrhundert uberdacht wurden sprachtypologisch naher als dem Standarddeutschen und formen den geografisch kleinsten wie auch sprachlich heterogensten Cluster der funf Hauptcluster innerhalb des deutschen Sprachgebiets 30 31 In Deutschland werden niederfrankische Dialekte in der Hauptsache am Niederrhein und im Osten des Bergischen Landes im Westen Nordrhein Westfalens gesprochen Die Vitalitat der verschiedenen Dialekte in diesem Gebiet ist wechselhaft aber insgesamt rucklaufig Vor allem Stadtmundarten wie das Duisburger und Dusseldorfer Platt mussen als ernsthaft gefahrdet moribund oder ausgestorben betrachtet werden 32 Der Rheinische Regiolekt ist eine Varietat des Standarddeutschen wie Ruhrdeutsch oder Kiezdeutsch und gehort nicht zur niederfrankischen Sprachgruppe Friesische Dialekte Bearbeiten Hauptartikel Friesische Sprachen Das Saterfriesische und die nordfriesischen Dialekte haben ihren Ursprung im Altfriesischen und haben sich somit ebenfalls nicht aus dem Althochdeutschen oder Altniederdeutschen entwickelt Sprachtypologisch handelt es sich bei diesen Sprachvarietaten nicht um deutsche Dialekte und auch soziolinguistisch sehen die meisten Sprecher der friesischen Varietaten innerhalb Deutschlands ihre Dialekte nicht als deutsche Mundarten Im Rahmen der Abstand und Ausbau Metaphorik aber benutzen die Sprecher des Nord und Saterfriesischen Standarddeutsch als Dachsprache Damit unterscheiden sich das Nord und Saterfriesische vom Westfriesischen das neben individuellen Dialekten auch eine als Dachsprache fungierende Standardvarietat hat 33 34 35 Verbreitungsgebiete Bearbeiten Deutsches Sprachgebiet um 1900 nach Peter Wiesinger und Werner Konig 36 37 38 39 mit den folgenden dialektalen Grossgruppen Niederfrankisch 1 Niederrheinisch Friesisch 2 Saterlandisch3 Nordfriesisch Niederdeutsch 4 Westfalisch5 Nordniedersachsisch6 Ostfalisch7 Mecklenburgisch Vorpommersch8 Brandenburgisch9 Mittelpommersch10 Ostpommersch11 Niederpreussisch Mitteldeutsch 12 Ripuarisch13 Luxemburgisch14 Moselfrankisch15 Rheinfrankisch16 Zentralhessisch17 Nordhessisch18 Osthessisch19 Thuringisch20 Nordobersachsisch21 Sudmarkisch22 Obersachsisch23 Schlesisch24 Hochpreussisch Oberdeutsch 25 Oberfrankisch26 Nordbairisch27 Zentralbairisch28 Sudbairisch29 Schwabisch30 Niederalemannisch31 Mittelalemannisch32 Hochalemannisch33 Hochstalemannisch Ehemalige deutsche Sprachgebiete in Ostmitteleuropa seit 1945 50 praktisch nicht mehr existentBis spatestens 1945 wurden deutsche Dialekte in beachtlichen Teilen Zentral und Osteuropas gesprochen Schon wahrend des Zweiten Weltkrieges wurden jedoch viele Streusiedlungen beispielsweise im Baltikum in Wolhynien Kroatien Bessarabien und Sudtirol aufgelost Die hiervon Betroffenen rund eine Million Sprecher wurden vor allem im besetzten Polen und hier besonders im Wartheland angesiedelt Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden sie genau wie die angestammte deutschsprachige Bevolkerung Polens und der deutschen Ostgebiete vertrieben Schon 1941 wurden alle Wolgadeutschen von Stalin nach Sibirien deportiert Das Schicksal der Vertreibung traf nach 1945 auch die meisten noch in Osteuropa verbliebenen Sprecher deutscher Mundarten Ausnahmen bildeten die Rumaniendeutschen und die Ungarndeutschen die in ihrer Mehrheit von Vertreibungen nicht betroffen waren Dennoch geht die Zahl deutscher Mundartsprecher bislang stark zuruck sei es durch Aussiedlung Rumanien sei es durch Assimilation Ungarn so dass die dortigen deutschen Dialekte in ihrer Existenz bedroht sind Die Nachfahren der Vertriebenen gingen sprachlich in die neuen Wohngebiete auf Das autochthone Verbreitungsgebiet deutscher Dialekte umfasst vor allem Deutschland Osterreich die Schweiz Liechtenstein Luxemburg und angrenzende Gebiete in Frankreich Belgien Italien und Danemark Dazu kommen in Europa Sprachinseln in Polen Tschechien der Slowakei Ungarn Slowenien Rumanien und der Ukraine Zu den allochthonen Verbreitungsgebieten gehoren ausserhalb Europas Sudamerika In Mexiko und Paraguay spricht ein Teil der dort lebenden Mennoniten eine ostniederdeutsche Mundart Plautdietsch genannt In Venezuela wird lokal ein niederalemannischer Dialekt gesprochen das Aleman Coloniero Eine in Brasilien gesprochene Variante des Hunsruckischen ist das Riograndenser Hunsruckisch In Brasilien existiert ausserdem eine grosse Kolonie mit ostpommerschen Muttersprachlern In Argentinien wird von den Nachkommlingen deutscher Einwanderer eine Mischung aus Deutsch und Spanisch gesprochen das Belgranodeutsch Nordamerika Die Vereinigten Staaten und Kanada beherbergen eine grosse Zahl Plautdietsch Sprecher Von den Hutterern wird in Kanada und den Vereinigten Staaten das bairisch osterreichisch basierte Hutterisch gesprochen In den US Bundesstaaten Pennsylvania und Ohio leben die Pennsylvania Dutch die das pfalzisch basierte Pennsylvaniadeutsch sprechen Eine Mischung aus Deutsch und Englisch die von den Nachkommlingen deutscher Einwanderer nach Texas gesprochen wird ist das Texasdeutsch Zu unterscheiden von den eigentlichen Dialekten sind nationale Varianten der deutschen Sprache in Ubersee In Namibia etwa wird eine Variante des Deutschen verwendet welche durch Einflusse aus dem Afrikaans und des Englischen gepragt ist aber nicht als Dialekt einzustufen ist Siehe hierzu Deutsche Sprache in Namibia Dialekt aktuell BearbeitenDie kleinraumigen Isolationen die lokalen Sprachunterschied forderten und damit eine Grundlage von Basisdialekten sind aufgehoben Ungleich mehr als in Jahrhunderten zuvor werden die uberkommenen lokalen Sprechweisen und Sprachsysteme durch grossraumig wirkende Sprachen Standardsprachen Umgangssprachen Fachsprachen Mediensprachen beeinflusst und nivelliert Dialekte erstrecken sich eher regional Dialekte und ihr Verbreitungsgebiet konnen eine ausschlaggebende kulturelle Identitat vermitteln weswegen Dialektgebiete laut einer Studie des Instituts fur Wirtschaftsforschung ifo und des Forschungszentrums Deutscher Sprachatlas beispielsweise die Umzugsentscheidungen vieler Menschen beeinflussen 40 Deutschland Bearbeiten In Deutschland stehen Gebiete in denen die Mundarten aus verschiedenen Grunden unter mehr oder weniger starkem Druck stehen und auf dem Ruckzug sind im Kontrast zu Gegenden in denen die Dialekte eine vergleichsweise gute bis starke Stellung haben Allgemein ist jedoch uberall durch den Einfluss hochdeutscher Medien und der Mobilitat zahlreicher Menschen und damit der Vermischung der einzelnen Varianten ein starker Ruckzug aller Dialekte festzustellen So wurden 13 deutsche Regionalsprachen darunter auch Kolsch und Bairisch von der Weltbildungsorganisation als vom Aussterben bedroht gemeldet 41 Die Fahigkeit Dialekt zu sprechen hangt von Alter Region und Grosse des Heimatorts ab Gemass einer 2001 veroffentlichten Studie fur das Institut fur Landerkunde konnen uber 60 Jahrige haufiger Dialekt sprechen als unter 35 Jahrige Bewohner von Gemeinden mit unter 50 000 Einwohnern haufiger als Bewohner grosserer Stadte Ausserdem ist ein gewisses Sud Nord Gefalle zu konstatieren So gaben in Bayern im sudlichen Baden Wurttemberg Rheinland Pfalz und Saarland 60 70 an Dialekt sprechen zu konnen im nordlichen Baden Wurttemberg Hessen und Schleswig Holstein 50 60 in Bremen im nordlichen Niedersachsen Nordrhein Westfalen und Thuringen 30 40 in Mecklenburg Vorpommern im nordlichen Brandenburg Sachsen Anhalt und Sachsen 20 30 in Hamburg im sudlichen Niedersachsen Berlin und sudlichen Brandenburg weniger als 20 Dabei ist zu berucksichtigen dass die Angaben auf Eigenaussagen beruhen in manchen Gegenden unter Dialekt aber nicht die Mundart im eigentlichen Sinne sondern die regionale Umgangssprache verstanden wird 42 Siehe auch Abschnitt Teutonismen im Wortschatz im Artikel Bundesdeutsches Hochdeutsch Osterreich Bearbeiten In Osterreich werden die angestammten Mundarten vor allem in den landlichen Gebieten noch sehr haufig gesprochen wenn auch eine Tendenz zur Verwendung von weniger eng regional begrenzten Ausgleichsmundarten besteht Ein starker Ruckgang der Mundart ist nur in Wien zu verzeichnen wo laut Schatzungen nur noch zehn Prozent das angestammte mittelbairische Wienerisch sprechen Der Grossteil spricht entweder einen anderen Dialekt oder ein Deutsch mit besonderem Wiener Akzent In den anderen osterreichischen Bundeslandern sind solche Ruckgange in schwacherer Form nur in den Landeshauptstadten oder in Gebieten mit viel Zuwanderung zu verzeichnen Siehe auch Osterreichisches Deutsch und Dialekte in Osterreich Schweiz Bearbeiten In der Schweiz haben die deutschen vor allem alemannischen Mundarten in der Offentlichkeit gegenuber dem Standarddeutsch an Terrain gewonnen Dieser Prozess hangt nicht nur mit den Weltkriegen des 20 Jahrhunderts zusammen sondern hat Vorlaufer in Entwicklungen die sich uber einen langen Zeitraum bis ins Spatmittelalter zuruckverfolgen lassen Betonung der Eigenstaatlichkeit hochalemannisches Dialektkontinuum Ab der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg waren die Anwendungsgebiete von Standarddeutsch und Schweizerdeutsch klarer als heute definiert In der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts gab es in der Schweiz eine eigentliche Mundartwelle die den Geltungsbereich des Standarddeutschen verschiedentlich in Frage gestellt hat Standarddeutsch wird nur in bestimmten Lebensbereichen angewandt etwa in einigen Parlamenten im Schulunterricht in den Universitatsvorlesungen in gewissen Radio und Fernsehsendungen bei Ansagen in offentlichen Verkehrsmitteln Eine nicht unwichtige Rolle spielten dabei Jugendkultur Mundartrock und Lokalradios Nicht zuletzt bedingt durch die Omniprasenz des Schweizerdeutschen in Fernsehen und Radio aber naturlich auch der Mobilitat werden ausgepragte Dialektunterschiede allerdings zunehmend abgebaut und der lexikalische und grammatische Abstand zur Schriftsprache wird laufend kleiner Belgien Bearbeiten In Ostbelgien ist infolge des Einflusses standarddeutscher Medien ein Ruckzug der Dialekte festzustellen Tendenziell sind die Dialekte im Eupener Land starker unter Druck als in der belgischen Eifel in der die Mundarten noch eine starke Stellung haben 43 Interessant ist die Stellung der Dialekte in den Plattdeutschen Gemeinden in denen Teile der Bevolkerung neben dem deutschen Dialekt nicht Standarddeutsch sondern Franzosisch als Hochsprache verwenden Luxemburg Bearbeiten In Luxemburg ist der dortige mittelfrankische Dialekt zur freilich nach wie vor vergleichsweise wenig geschriebenen Standardsprache ausgebaut und 1984 formal zur Nationalsprache aufgewertet worden Frankreich Bearbeiten In Frankreich stehen die deutschen wie alle anderen Mundarten auch gegenuber dem Standardfranzosischen in einer passiven Stellung und werden von diesem in vielen Gebieten verdrangt Erforschung und Dokumentation BearbeitenSiehe auch Dialektologie Fruhe Wissenschaft Bearbeiten Fruhe Worterbucher und Wortlisten waren die ab der Mitte des 18 Jahrhunderts verfassten Idiotika kleinere und grossere Zusammenstellungen des landschaftlich gebundenen Wortschatzes der anderswo nicht bekannt war Fruhe grammatische Darstellungen waren etwa Franz Joseph Stalders Die Landessprachen der Schweiz oder schweizerische Dialektologie von 1819 und Johann Andreas Schmellers Mundarten Bayerns grammatisch dargestellt von 1821 Dialektworterbucher Bearbeiten Mit Schmellers Bayerischem Worterbuch von 1827 1836 wurde die Grundlage der modernen Dialektlexikographie geschaffen Ab dem spateren 19 und dem fruhen 20 Jahrhundert wurden fur den ganzen deutschen Sprachraum wissenschaftlich erarbeitete mehrbandige Dialektworterbuchern in Angriff genommen die grosslandschaftlichen Worterbucher der deutschen Dialekte Diese schliessen teilweise auch den historischen Wortschatz mit ein konsequent in den Worterbuchern fur die Schweiz fur Osterreich Bayern Wurttemberg Mecklenburg und Hamburg konzentrieren sich aber haufiger auf den rezenten Wortschatz der jeweiligen Region 44 Die Mehrheit dieser Werke ist abgeschlossen etliche sind aber noch in Arbeit Regionale und lokale Mundartworterbucher stammen hingegen oft aus der Feder von Amateuren und weisen demnach eine recht unterschiedliche Qualitat auf Eine Zusammenstellung der grosslandschaftlichen Worterbucher bietet die Liste bedeutender Worterbucher Dialektgrammatiken Bearbeiten Grundlegend fur die moderne dialektologische Lautlehre war Jost Wintelers Die Kerenzer Mundart des Kantons Glarus in ihren Grundzugen dargestellt von 1875 76 Ihr schlossen sich in den folgenden rund siebzig Jahren eine grosse Zahl vorerst junggrammatisch orientierter Ortsgrammatiken an welche durchwegs die Phonologie und oft auch die Morphologie erst in jungerer Zeit auch die Syntax darstellen Diese Werke bilden noch immer eine unverzichtbare wenngleich manchmal vergessene Grundlage fur das dialektologische Arbeiten Eine klassische Reihe solcher junggrammatisch orientierter Publikationen stellen beispielsweise die Beitrage zur Schweizerdeutschen Grammatik dar Die Publikation von Ortsgrammatiken hat nach dem Zweiten Weltkrieg stark nachgelassen ist aber nicht versiegt Eine Zusammenstellung einschliesslich der Kartierung der Dialektgrammatiken bietet Peter Wiesinger Elisabeth Raffin Bibliographie zur Grammatik der deutschen Dialekte Laut Formen Wortbildungs und Satzlehre 1800 1980 Bern Frankfurt am Main 1982 dazu ein Nachtragsband von 1987 Sprachatlanten Bearbeiten Das erste grosse Projekt fur einen Sprachatlas war der Sprachatlas des Deutschen Reichs an dem ab 1876 unter der Leitung von Georg Wenker gearbeitet wurde und dem es noch ausschliesslich um die Erfassung der verschiedenen Lautverhaltnisse innerhalb des Deutschen ging 45 46 Dieser wurde ab 1939 unter der Leitung von Walther Mitzka durch den Deutschen Wortatlas erganzt Im ausgehenden 19 Jahrhundert publizierte fur den schwabischen Raum Hermann Fischer einen eigenen Sprachatlas Der erste moderne Sprachatlas der seinerseits massgeblich fur alle folgenden war ist der 1935 begrundete Sprachatlas der deutschen Schweiz Ganz im Sinne der neu aufgekommenen Forschungsrichtung Worter und Sachen die den Atomismus der Junggrammatiker ablosen wollte war ein zentrales Anliegen dieser jungeren Atlanten die Verbindung zwischen den Wortern und den von ihnen bezeichneten Gegenstanden und Sachverhalten Sind die bisherigen Sprachatlanten noch in erster Linie der Phonologie der Morphologie und der Lexik gewidmet so sind seit jungster Zeit inspiriert durch die niederlandische Dialektologie auch mehrere Atlanten uber die Dialektsyntax in Arbeit schon abgeschlossen oder noch in Planung etwa zur Deutschschweiz 47 zu Hessen 48 und zum bairisch osterreichischen Sprachraum Man kann bei Sprachatlanten zwischen Grossraum und Kleinraumatlanten unterscheiden 49 Uber die Internetseiten des Deutschen Sprachatlasses wird auf viele Atlasprojekte hingewiesen 50 Eine aktuelle Zusammenstellung uber Atlanten und Ubersichten bringen sodann Niebaum Macha 2006 Historische Dialektologie Dialektgeographie und Arealtypologie Bearbeiten Ausgehend insbesondere von den reichhaltigen Daten der Sprachatlanten oft aber erganzt durch eigene Erhebungen war das 20 Jahrhundert die grosse Zeit der Dialektgeographie Die Schule von Theodor Frings pragte die historische Dialektologie in der es um die Herausbildung der Dialektraume Deutschlands ging fur die deutsche Schweiz waren die Arbeiten Ernst Erhard Mullers massgeblich Der rezenten Dialektgeographie widmeten sich Ferdinand Wrede und seine Schule der Sprachraumbildung Schwabens Karl Bohnenberger ein Schuler Hermann Fischers und derjenigen der deutschen Schweiz Rudolf Hotzenkocherle mit seinen Schulern Der aus Amerika stammende Strukturalismus hat in der deutschen Dialektforschung vergleichsweise wenig Widerhall gefunden Zu nennen sind die Beitrage von William G Moulton und Walter Haas welche die Entwicklung des schweizerdeutschen Lautsystems und die damit verbundene Bildung von Dialektraumen mittels diachronischer Interpretation synchronischer Daten herauszuarbeiten vermochten Grundlegendes zur Einteilung der deutschen Dialekte uberhaupt leistete Peter Wiesinger der mit seiner strukturalistischen Zugangsweise die fruheren auf ganz unterschiedlichen Kriterien beruhenden Gliederungsvorschlage teilweise korrigieren und ersetzen konnte 51 In jungster Zeit werden an der Universitat Marburg verschiedene Ansatze verfolgt die deutschen Dialekte arealtypologisch zu beschreiben Die Voraussetzung hierzu bildet der Umstand dass die auf einer einheitlichen Grundlage beruhenden und im gesamten deutschen Sprachraum an tausenden von Orten erstellten Ubersetzungen der Wenkersatze dank dem Digitalen Wenkeratlas DiWA 52 seit wenigen Jahren fast in ihrer ganzen Breite zuganglich sind Beispiele fur diese modernisierte Form der herkommlichen Dialektgeographie sind Alfred Lamelis mittels quantitativer Methoden vorgenommenen Analysen der Dialektstrukturen Deutschlands 23 sowie Jurg Fleischers Projekt Morphosyntaktische Auswertung von Wenkersatzen 53 Sozio und pragmalinguistische Fragestellungen Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg geriet verstarkt die Erforschung der Dialekte in ihrem sozialen und pragmatischen Kontext in den Fokus Konkrete Themen sind etwa die Domanenverteilung zwischen Dialekt und Standardsprache in diglossischen Sprachsituationen oder die Sprachwahl in zweisprachigen Regionen Dialektwandel Bearbeiten Der im 20 und 21 Jahrhundert sich vollziehende Dialektwandel ist derzeit noch wenig untersucht Ausgenommen hiervon sind der Sudwesten Deutschlands und das angrenzende Elsass wo sich unter Peter Auer zwei grossere an der Universitat Freiburg im Breisgau und im zweiten Fall auch an der Universitat Strassburg angesiedelte Projekte diesem Thema widmen 54 Regionalsprachenforschung Bearbeiten Dialekte werden mehr und mehr von Regionalsprachen abgelost weshalb nun auch letztere in den Fokus der Wissenschaft geraten sind Ein von der Mainzer Akademie getragenes Langzeitprojekt genannt REDE de widmet sich unter anderem dieser Thematik 52 Ein weiteres Forschungsprojekt namlich der Atlas zur deutschen Alltagssprache ist an den Universitaten von Salzburg zuvor Augsburg und Luttich angesiedelt 55 Wahrnehmungsdialektologie Bearbeiten Hauptartikel Wahrnehmungsdialektologie Gegenstand dieses erst in jungster Zeit aufgekommenen Zweigs der Dialektforschung sind die linguistischen geographischen sozialen kognitiven und visualisierten Raumkonzeptionen von regionalen Varietaten des Deutschen aus der Sicht deutschsprachiger linguistischer Laien 56 Siehe auch BearbeitenDatenbank fur Gesprochenes Deutsch Datenbank mit Dialektdaten des Deutschen Liste bekannter Dialektologen Germanische Sprachen Deutsch Etymologie Niederlandisch Name Niederlandische Dialekte Dialekte und Sprachen in Nordrhein Westfalen Sprachen und Dialekte in Schleswig Holstein ElsassischLiteratur BearbeitenAllgemeines Ulrich Ammon Was ist ein deutscher Dialekt In Klaus Mattheier Hrsg Dialektologie des Deutschen Tubingen 1994 ISBN 3 484 31147 9 S 369 384 Werner Besch Ulrich Knoop Wolfgang Putschke Herbert Ernst Wiegand Hrsg Dialektologie Ein Handbuch zur deutschen und allgemeinen Dialektforschung Handbucher zur Sprach und Kommunikationswissenschaft Band 1 2 Bande De Gruyter Berlin 1982 1983 ISBN 3 11 005977 0 3 11 009571 8 Eckhard Eggers Hrsg Moderne Dialekte neue Dialektologie Akten des 1 Kongresses der Internationalen Gesellschaft fur Dialektologie des Deutschen IGDD am Forschungsinstitut fur Deutsche Sprache Deutscher Sprachatlas der Philipps Universitat Marburg vom 5 bis 8 Marz 2003 Steiner Stuttgart 2005 ISBN 3 515 08762 1 Karl Heinz Gottert Alles ausser Hochdeutsch Ein Streifzug durch unsere Dialekte Berlin 2011 ISBN 978 3 550 08877 3 Rudolf E Keller German Dialects Phonology and Morphology With selected texts Manchester University Press Manchester 1961 Nachdruck 1979 Werner Konig dtv Atlas Deutsche Sprache 17 durchgesehene und korrigierte Auflage Munchen 2011 ISBN 978 3 423 03025 0 Alfred Lameli Strukturen im Sprachraum Analysen zur arealtypologischen Komplexitat der Dialekte in Deutschland Linguistik Impulse amp Tendenzen Band 54 De Gruyter Berlin Boston 2013 ISBN 978 3 11 033123 3 Klaus J Mattheier Pragmatik und Soziologie der Dialekte Quelle amp Meyer Heidelberg 1980 ISBN 3 494 02116 3 Otto Mausser Mittelhochdeutsche Grammatik auf vergleichender Grundlage 3 Bande Munchen 1932 1933 Nachdruck 1972 Hermann Niebaum Jurgen Macha Einfuhrung in die Dialektologie des Deutschen Germanistische Arbeitshefte Band 37 Tubingen 2006 ISBN 3 484 26037 8 H Reis Die deutschen Mundarten Sammlung Goschen Nr 605 Berlin Leipzig 1912 Charles V J Russ Hrsg The Dialects of Modern German Routledge London 1990 Viktor M Schirmunski Deutsche Mundartkunde Vergleichende Laut und Formenlehre der deutschen Mundarten Aus dem Russischen ubersetzt von Wolfgang Fleischer Hrsg und kommentiert von Larissa Naiditsch unter Mitarbeit von Peter Wiesinger Lang Frankfurt am Main u a 2010 ISBN 978 3 631 59973 0 Peter Wiesinger Phonetisch phonologische Untersuchungen zur Vokalentwicklung in den deutschen Dialekten Studia Linguistica Germanica Band 2 Band 1 und 2 De Gruyter Berlin 1970 Peter Wiesinger Elisabeth Raffin Bibliographie zur Grammatik der deutschen Dialekte 1800 bis 1980 Lang Bern 1982 ISBN 3 261 03200 6 ISBN 3 261 03201 4 Peter Wiesinger Bibliographie zur Grammatik der deutschen Dialekte 1981 bis 1985 und Nachtrage Lang Bern 1987 ISBN 3 261 03738 5 Peter Wiesinger Strukturelle historische Dialektologie des Deutschen Strukturhistorische und strukturgeographische Studien zur Vokalentwicklung deutscher Dialekte Germanistische Linguistik Band 234 236 Hrsg von Franz Patocka Olms Hildesheim Zurich New York 2017 ISBN 978 3 487 15102 1 Historische Dialekte Gerhard Eis Historische Laut und Formenlehre des Mittelhochdeutschen Sprachwissenschaftliche Studienbucher Carl Winter Heidelberg 1950 Lizenzausgabe VEB Max Niemeyer Verlag Halle Saale 1958 S 149 159 Die wichtigsten Merkmale der Haupt Dialekte Hermann Paul Mittelhochdeutsche Grammatik Sammlung kurzer Grammatiken germanischer Dialekte A Hauptreihe Nr 2 25 Auflage neu bearbeitet von Thomas Klein Hans Joachim Solms und Klaus Peter Wegera Niemeyer Tubingen 2007 ISBN 978 3 484 64035 1 S 34 56 Unterschiede der mhd Landschaftssprachen SprachatlantenGrossraumatlanten Deutscher Sprachatlas 1927 1956 Digitale Version Kleiner deutscher Sprachatlas 1984 1999 Deutscher Wortatlas Wortatlas der deutschen Umgangssprachen Atlas zur Aussprache des Schriftdeutschen in der Bundesrepublik Deutschland Wortatlas der kontinentalgermanischen Winzerterminologie WKW Kleinraumatlanten Atlas linguistique et ethnographique de l Alsace ALA 1969 1985 Bayerischer Sprachatlas Sprachatlas von Bayerisch Schwaben SBS Sprachatlas von Oberbayern SOB Sprachregion Munchen SRM Sprachatlas von Niederbayern SNiB Nordostbayerischer Sprachatlas Oberfranken und Oberpfalz SNOB Sprachatlas von Mittelfranken SMF Sprachatlas von Unterfranken SUF Luxemburgischer Sprachatlas 1963 Digitale Version Sprachatlas von Oberosterreich 1998 ff Sprachatlas der deutschen Schweiz 1962 2003 Siebenburgisch Deutscher Sprachatlas Sudwestdeutscher Sprachatlas 1972 2012 Thuringischer Dialektatlas 1961 1965 Tirolischer Sprachatlas 1965 1971 Vorarlberger Sprachatlas 1964ff Zeitschriften Beitrage zur deutschen Philologie BDPH Giessen 1954 f ISSN 0522 5341 Deutsche Dialektographie bis Bd 100 Deutsche Dialektgeographie DDG Marburg 1908 f ISSN 0179 3241 Germanisch romanische Monatsschrift GRM Heidelberg 1909 f ISSN 0016 8904 Teuthonista Zeitschrift fur Dialektologie und Linguistik ZDL Zeitschrift fur deutsche Mundarten ZDM Zeitschrift fur deutsche Philologie ZDPH Zeitschrift fur deutsche Sprache ZDS Zeitschrift fur Germanistik und Linguistik ZGL Zeitschrift fur hochdeutsche Mundarten ZHM Zeitschrift fur Mundartforschung ZMF Weblinks Bearbeiten Wikisource Worterbucher deutscher Dialekte Quellen und Volltexte Internationale Gesellschaft fur Dialektologie des Deutschen IGDD Deutscher Sprachatlas regionalsprache de REDE Sprachatlanten historisch und aktuell Die Wenker Satze des Deutschen Sprachatlasses auf Niederlandisch Digitaler Luxemburgischer Sprachatlas Deutschschweizer Dialekte Institut fur Dialekt und Namenlexika in Wien Herkunft des Hochdeutschen Memento vom 11 Januar 2009 im Internet Archive Archiv fur Gesprochenes Deutsch AGD Videos als Beispiel elsassischer DialekteEinzelnachweise Bearbeiten W Heeringa Measuring Dialect Pronunciation Differences using Levenshtein Distance University of Groningen 2009 S 232 234 Peter Wiesinger Die Einteilung der deutschen Dialekte In Werner Besch Ulrich Knoop Wolfgang Putschke Herbert Ernst Wiegand Hrsg Dialektologie Ein Handbuch zur deutschen und allgemeinen Dialektforschung 2 Halbband De Gruyter Berlin New York 1983 ISBN 3 11 009571 8 S 807 900 Werner Konig dtv Atlas Deutsche Sprache 19 Auflage dtv Munchen 2019 ISBN 978 3 423 03025 0 S 230 C Giesbers Dialecten op de grens van twee talen Radboud Universiteit Nijmegen 2008 S 233 J Goossens Zum Verhaltnis von Dialektologie und Soziolinguistik Zeitschrift fur Dialektologie und Linguistik 48 Jahrg 1981 H 3 S 299 312 Ulrich Ammon Was ist ein deutscher Dialekt In Klaus Mattheier Hrsg Dialektologie des Deutschen Tubingen 1994 S 370 Karte zur Verwendung von Dialekt Platt Mundart Werner Besch u a Hrsg Sprachgeschichte ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache 3 Teilband De Gruyter Berlin 2003 S 2636 Wilhelm Bottger Land zwischen Rhein und Maas der Linke Niederrhein In Monographien deutscher Wirtschaftsgebiete Nr 7 1958 S 22 Georg Cornelissen Das Niederlandische im preussischen Gelderland und seine Ablosung durch das Deutsche Rohrscheid Bonn 1986 S 93 J Kempen Sprachgeschichtliches vom Niederrhein In Der Sprachdienst 18 1974 S 132 Michael Rademacher Fremdsprachige Minderheiten im Deutschen Reich Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 3 Januar 2020 Gesamtubersicht Muttersprache der Bevolkerung nach der Volkszahlung vom 1 12 1900 Wolfgang Kleiber Konrad Kunze Heinrich Loffler Historischer Sudwestdeutscher Sprachatlas Aufgrund von Urbaren des 13 bis 15 Jahrhunderts Band I Text Einleitung Kommentare und Dokumentation Band II Karten Einfuhrung Haupttonvokalismus Nebentonvokalismus Konsonantismus Francke Bern Munchen 1979 Bibliotheca Germanica 22 A B Vgl hierzu beispielsweise die Anmerkungen zu den Artikel Fust Band I Sp 1124 und Sǖfz g en Band VII Sp 371 im Schweizerischen Idiotikon Schreibungen wie Funst fur fuːst oder sunfzgen fur syːftsgen lassen darauf schliessen dass zum damaligen Zeitpunkt das Staubsche Gesetz schon Realitat war Stefan Sonderegger Reflexe gesprochener Sprache in der althochdeutschen Literatur In Karl Hauck Hrsg Fruhmittelalterliche Studien Jahrbuch des Instituts fur Fruhmittelalterforschung der Universitat Munster Bd 5 Berlin New York 1971 S 176 192 Ein pragnantes Beispiel Sonderegger 1971 S 180 ist etwa Gimer min ros in den sogenannten Althochdeutschen Gesprachen einem Konversationsbuchlein aus dem 10 Jahrhundert wofur in einem literarischen Text gib mir min ros stunde Vgl etwa Peter Wiesinger Strukturelle historische Dialektologie des Deutschen Strukturhistorische und strukturgeographische Studien zur Vokalentwicklung deutscher Dialekte Germanistische Linguistik 234 236 Hrsg von Franz Patocka Olms Hildesheim Zurich New York 2017 ISBN 978 3 487 15102 1 einfuhrend S 13 24 Vgl beispielsweise Ernst Erhard Muller Wortgeschichte und Sprachgegensatz im Alemannischen Bibliotheca Germanica 8 Francke Bern Munchen 1960 Der Wechsel vom unumgelauteten Plural Wolfe zum umgelauteten Plural Wolfe kann fur das Sudalemannischen mit einiger Sicherheit in die Jahrzehnte vor und nach 1500 datiert werden vgl Schweizerisches Idiotikon Band XV Spalte 1560 Anmerkung zum Artikel Wolf Umgekehrt lasst sich aus der historischen Schriftlichkeit die damalige areale Verteilung der beiden Varianten des Partizips Perfekt von helfen namlich geholfen lautgesetzlich und gehulfen analogisch im Sudalemannischen nicht rekonstruieren da die eidgenossische Landsprache beide Varianten in freier Variation verwendet siehe hierzu Christoph Landolt Dis gelt ist ouch den burgern genzlich vergulten Die Partizipia Prateriti der Reihe IIIb mit Ablaut u im Alemannischen In Zeitschrift fur deutsche Philologie 132 2013 S 401 416 Fur die Walser vgl etwa Paul Zinsli Walser Volkstum in der Schweiz in Vorarlberg Liechtenstein und Piemont Erbe Dasein Wesen Huber Frauenfeld Stuttgart 1968 und zahlreiche Neuauflagen zur Sprache S 137 195 Theodor Frings Sprache In Hermann Aubin Theodor Frings Josef Muller Kulturstromungen und Kulturprovinzen in den Rheinlanden Geschichte Sprache Volkskunde Bonn 1926 S 90 185 Friedrich Maurer Zur Sprachgeschichte des deutschen Sudwestens In Friedrich Maurer Hrsg Oberrheiner Schwaben Sudalemannen Raume und Krafte im geschichtlichen Aufbau des deutschen Sudwestens Strassburg 1942 S 167 336 Vgl etwa Alfred Lameli Raumstrukturen im Niederdeutschen Eine Re Analyse der Wenkerdate In Niederdeutsches Jahrbuch 139 2016 S 7 28 online Peter Wiesinger Die Einteilung der deutschen Dialekte und Phonologische Vokalsysteme deutscher Dialekte In Werner Besch u a Dialektologie Ein Handbuch zur deutschen und allgemeinen Dialektforschung Handbucher zur Sprach und Kommunikationswissenschaft 1 2 Berlin New York 1983 S 807 900 bzw 1042 1076 sowie Baldur Panzer Wolf Thummel Die Einteilung der niederdeutschen Mundarten auf Grund der strukturellen Entwicklung des Vokalismus Linguistische Reihe 7 Munchen 1971 a b Alfred Lameli Strukturen im Sprachraum Analysen zur arealtypologischen Komplexitat der Dialekte in Deutschland Linguistik Impulse amp Tendenzen 54 Walter de Gruyter Berlin Boston 2013 ISBN 978 3 11 033123 3 Jan Goossens Deutsche Dialektologie Sammlung Goschen Walter de Gruyter Berlin 1977 ISBN 3 11 007203 3 S 48 C Hoppenbrouwers G Hoppenbrouwers De indeling van de Nederlandse streektalen dialecten van 156 steden en dorpen geklasseerd volgens de FFM Uitgeverij Van Gorcum Assen 2001 S 56 60 Jan Goossens Niederlandische Mundarten vom Deutschen aus gesehen In Niederdeutsches Wort Kleine Beitrage zur niederdeutschen Mundart und Namenskunde Band 10 1970 S 78 Vgl Baldur Panzer Wolf Thummel Die Einteilung der niederdeutschen Mundarten auf Grund der strukturellen Entwicklung des Vokalismus Linguistische Reihe 7 Munchen 1971 zusammenfassend S 165 ff Peter Wiesinger Die Einteilung der deutschen Dialekte In Werner Besch u a Hrsg Dialektologie Ein Handbuch zur deutschen und allgemeinen Dialektforschung 2 Hbd Berlin New York 1983 HSK 1 besonders S 828 f Ingrid Schroder Niederdeutsch in der Gegenwart Sprachgebiet Grammatisches Binnendifferenzierung In Dieter Stellmacher Hrsg Niederdeutsche Sprache und Literatur der Gegenwart Hildesheim Zurich New York 2004 GL 175 176 besonders S 46 75 Alfred Lameli Strukturen im Sprachraum Analysen zur arealtypologischen Komplexitat der Dialekte in Deutschland Linguistik Impulse und Tendenzen 54 De Gruyter Berlin Boston 2013 S 147 148 182 198 und bes 214 225 Vgl auch Gerhard Eis Historische Laut und Formenlehre des Mittelhochdeutschen Sprachwissenschaftliche Studienbucher Carl Winter Heidelberg 1950 S 149 151 Unterschiede des Md und Obd Theodor Frings Gotthard Lechner Niederlandisch und Niederdeutsch Berlin 1966 S 21 ff Hermann Niebaum Jurgen Macha Einfuhrung in die Dialektologie des Deutschen 2011 2 Aufl 2006 3 Aufl 2014 S 98 Georg Cornelissen Das Niederlandische im preussischen Gelderland und seine Ablosung durch das Deutsche Ludwig Rohrscheid Bonn 1986 ISBN 3 7928 0488 3 S 93 Georg Cornelissen Peter Honnen Fritz Langensiepen Hrsg Das Rheinische Platt Eine Bestandsaufnahme Rheinische Mundarten Rheinland Verlag Koln 1989 ISBN 3 7927 0689 X Rubrik Niederrhein Zarko Muljacic Uber den Begriff Dachsprache In Ulrich Ammon Hrsg Status and Function of Languages and Language Varieties De Gruyter Berlin 1989 ISBN 978 3 11 011299 3 U Ammon Die Stellung der deutschen Sprache in der Welt De Gruyter Berlin 2015 ISBN 978 3 11 019298 8 S 123 125 D Stellmacher Das Saterfriesische eine Sprache in Niedersachsen In Zeitschrift fur Dialektologie und Linguistik 60 1993 S 280 291 W Heeringa Measuring Dialect Pronunciation Differences using Levenshtein Distance University of Groningen 2009 S 232 234 P Wiesinger Die Einteilung der deutschen Dialekte In Dialektologie Ein Handbuch zur deutschen und allgemeinen Dialektforschung Berlin New York S 807 900 W Konig dtv Atlas Deutsche Sprache 2019 Munchen S 230 C Giesbers Dialecten op de grens van twee talen Radboud Universiteit Nijmegen 2008 S 233 Der Dialekt bestimmt unsere Mobilitat In dradio de Abgerufen am 30 Marz 2010 Interview mit ifo Mitarbeiter Oliver Falck Kolsch und Bairisch vom Aussterben bedroht Spiegel Online 10 Februar 2009 abgerufen am 13 Juni 2010 Karl Heinz Bausch in Institut fur Landerkunde Hrsg Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland Bildung und Kultur Band 6 Spektrum Akademischer Verlag Berlin 2002 S 94 Dialektatlas vorgestellt Hat Platt in Ostbelgien noch Zukunft OstbelgienDirekt abgerufen am 10 April 2014 Vgl hierzu die Einleitung in Christoph Landolt Neuere Entwicklungen in der historischen Dialektlexikographie des Deutschen PDF 264 kB In Lexicographica 23 2007 Neuere Entwicklungen in der Lexikographie des Deutschen hrsg von Peter O Muller S 151 172 Vgl auch Ferdinand Wrede Deutsche Dialektgeographie Berichte und Studien uber G Wenkers Sprachatlas des Deutschen Reichs Marburg 1909 ff Vgl ebenfalls Otto Bremer Beitrage zur Geographie der deutschen Mundarten in Form einer Kritik an Wenkers Sprachatlas des Deutschen Reichs Leipzig 1895 Dialektsyntax des Schweizerdeutschen Universitat Zurich abgerufen am 6 August 2020 Syntax hessischer Dialekte SyHD Rudolf Hotzenkocherle Zur Methodik der Kleinraumatlanten 1962 erneut abgedruckt in Rudolf Hotzenkocherle Dialektstrukturen im Wandel Gesammelte Aufsatze zur Dialektologie der deutschen Schweiz und der Walsergebiete Oberitaliens Hrsg von Robert Schlapfer und Rudolf Trub Aarau u a 1986 RSL 2 Deutscher Sprachatlas Wahrend Universitaten wie Marburg heute mit diesen Einteilungen arbeiten halten sich in vielen Handbuchern die alten ungenugenden Einteilungskriterien zah Als Beispiele genannt seien Niederalemannisch im Sinne eines vom Elsass bis nach Vorarlberg reichenden Dialektraums statt eines oberrheinischen Niederalemannisch und eines um den Bodensee gesprochenen Mittelalemannisch oder die sprachwissenschaftlich fragwurdige Einteilung in ein Ost und ein Westmitteldeutsch anstelle der Einteilung Nord gegenuber Sudniederdeutsch vgl hierzu etwa Peter Wiesinger Die Einteilung der deutschen Dialekte und Phonologische Vokalsysteme deutscher Dialekte In Werner Besch u a Dialektologie Ein Handbuch zur deutschen und allgemeinen Dialektforschung Handbucher zur Sprach und Kommunikationswissenschaft 1 2 Berlin New York 1983 S 807 900 bzw 1042 1076 sowie Baldur Panzer Wolf Thummel Die Einteilung der niederdeutschen Mundarten auf Grund der strukturellen Entwicklung des Vokalismus Linguistische Reihe 7 Munchen 1971 Bestatigt werden diese Einteilungen durch Alfred Lamelis arealtypologischen Zugang wozu im folgenden Absatz a b Regionalsprache de REDE Morphosyntaktische Auswertung von Wenkersatzen Phonologischer Wandel am Beispiel der alemannischen Dialekte Sudwestdeutschlands im 20 Jahrhundert und Auswirkungen der Staatsgrenze auf die Sprachsituation im Oberrheingebiet Memento vom 13 Juni 2015 im Internet Archive Atlas zur deutschen Alltagssprache Der deutsche Sprachraum aus der Sicht linguistischer Laien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsche Dialekte amp oldid 234776956