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Ortsgrammatiken sind grammatische Beschreibungen von Ortsdialekten d h sehr kleinraumiger Dialektbereiche wie einzelne Dorfer Stadte oder sehr kleine Regionen Die Ortsgrammatiken verdanken ihre Bedeutung und Berechtigung der Tatsache dass Dialekte selbst benachbarter Orte sich in aller Regel unterscheiden Inhaltsverzeichnis 1 Zur Einordnung von Ortsgrammatiken 2 Ein Beispiel 3 Zur Bedeutung der Ortsgrammatiken 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseZur Einordnung von Ortsgrammatiken BearbeitenDie meisten Sprachen weisen regionale Varietaten auf Die grossten regionalen Varietaten sind im Fall des Hochdeutsch zum Beispiel die ober und mittelniederdeutschen Dialekte und entsprechend die west und ostniederdeutschen Dialekte innerhalb des Plattdeutschen Da auch diese Grossraumdialekte sich uber weite Regionen erstrecken lassen sie sich wiederum in kleinere Dialektraume einteilen Auch diese sind nicht einheitlich sie unterscheiden sich vielmehr von Ort zu Ort Ortsgrammatiken sind nun Grammatiken fur diese kleinraumigste regionale Spracheinheit die als unterste Verstandigungsgemeinschaft also oberhalb der familiaren oder individuellen Sprechweise 1 aufgefasst wird Ein Beispiel BearbeitenEiner der drei Dialektgrossraume des Deutschen ist das Mitteldeutsche Dieses teilt sich in ein West und ein Ostmitteldeutsch Zum Westmitteldeutschen gehoren als immer noch relativ grosse Dialektraume Ripuarisch Moselfrankisch Rheinfrankisch und Hessisch 2 Jeder dieser kleineren Dialektraume enthalt wiederum kleinraumigere Bereiche Das Moselfrankische von Trier ist anders als z B das von Koblenz Damit ist die Ebene der Ortsdialekte erreicht Es ist die Aufgabe der Ortsgrammatiken die Besonderheiten der Sprechweisen der einzelnen Orte zu erfassen Schaut man aber beispielsweise in eine Ortsgrammatik von Koblenz 3 so erfahrt man dass diese Ortsmundart deutliche Lautunterschiede zwischen Altstadt und Vororten aufweist Zur Bedeutung der Ortsgrammatiken BearbeitenDie Tradition der Ortsgrammatiken beginnt mit Jost Winteler 1876 4 Inzwischen gibt es eine Fulle solcher Ortsgrammatiken deren Schwerpunkt meist das spezifische Lautsystem ist oft erganzt um eine Darstellung der Flexion Auch andere Bereiche der Grammatik und das Lexikon konnen berucksichtigt sein Diese Ortsgrammatiken bilden die Grundlage fur die Betrachtung der grosseren Dialektraume zu denen die von ihnen beschriebenen Ortsdialekte gehoren Siehe auch BearbeitenDeutsche Dialekte Erforschung und Dokumentation Deutscher SprachatlasLiteratur BearbeitenHelmut Gluck Hrsg unter Mitarbeit von Friederike Schmoe Metzler Lexikon Sprache 3 neu bearbeitete Auflage Metzler Stuttgart Weimar 2005 ISBN 3 476 02056 8 Peter Wiesinger Elisabeth Raffin Bibliographie zur Grammatik der deutschen Dialekte Laut Formen Wortbildungs und Satzlehre 1800 1980 Bern Frankfurt am Main 1982 dazu ein Nachtragsband von 1987 Jost Winteler Die Kerenzer Mundart des Kantons Glarus in ihren Grundzugen dargestellt Winter Leipzig Heidelberg 1876 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Ortsgrammatik Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Gluck 2005 463 Einteilung nach Werner Konig dtv Atlas Deutsche Sprache 15 durchgesehene und aktualisierte Auflage Deutscher Taschenbuchverlag Munchen 2005 S 230f Abriss in Hannelore Graeber Neues Worterbuch der Koblenzer Mundart 2 Auflage Fuck Koblenz 1992 ISBN 3 9803142 2 7 Hadumod Bussmann Hrsg Lexikon der Sprachwissenschaft 3 aktualisierte und erweiterte Auflage Kroner Stuttgart 2002 ISBN 3 520 45203 0 S 488 489 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ortsgrammatik amp oldid 239233482