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Ripuarisch von lateinisch ripa das Ufer auch Ripwarisch Ribuarisch 2 oder Nordmittelfrankisch ist eine kontinentalwestgermanische Dialektgruppe Es ist eine der drei grossen Rheinisch genannten Sprachgruppen unter denen es raumlich und im Dialektkontinuum des Rheinlandes eine Mittelstellung einnimmt zwischen dem Niederrheinischen am Niederrhein das wie die niederlandische Sprache zum Niederfrankischen zahlt und dem sudlich angrenzenden moselfrankischen Dialektraum welcher wie die ripuarischen Dialekte in manchen Fallen der westmitteldeutschen Sprachengruppe zugerechnet wird Der ripuarische Sprachraum umfasst die Umgebung der Stadte Koln Bonn und Aachen Sprachgeschichtlich wie phonetisch am nachsten verwandt ist das Limburgische eine in Nordbelgien und der sudostniederlandischen Provinz Limburg sowie einem schmalen Streifen von Heinsberg bis zum Niederrhein in Deutschland verbreitete niederfrankische Varietat Diese geniesst in den Niederlanden den offiziellen Status als Minderheitensprache nach der EU Charta RipuarischGesprochen in Nordrhein Westfalen Rheinland Pfalz Niederlande BelgienLinguistischeKlassifikation Indogermanisch GermanischWestgermanischHochdeutschMitteldeutschWestmitteldeutsch 1 Mittelfrankisch dd dd dd Ripuarisch dd dd Ausbreitung der Sal und Rheinfranken bis zum 5 6 JahrhundertDunkelblau Verbreitungsgebiet der ripuarischen Dialekte Der Rheinische Facher 1 Niederfrankisch darunter Kleverlandisch 2 Sudniederfrankisch Limburgisch 3 Ripuarisch4 nordliches Moselfrankisch5 sudliches Moselfrankisch6 Rheinfrankisch Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Verbreitung 3 Varianten 3 1 Dialektgebiete 4 Nah verwandte Varietaten 5 Sprechen 6 Schreiben 7 Phonetische und phonologische Eigenschaften 7 1 Chroneme 7 2 Phone 8 Bedeutung im Alltag 8 1 Kunst und Kultur 8 2 Werbung 8 3 Schilder und Inschriften 8 4 Einfluss auf das Hochdeutsche 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenAb Mitte des 3 Jahrhunderts schlossen sich germanische Stamme am unteren Rheinlauf zu dem neuen Grossstamm der Franken zusammen Der Teilstamm der Salier drang uber Toxandrien nach Nordgallien ein Andere Teilstamme zogen vom Niederrhein zum Mittelrhein Als Bezeichnung fur die Stamme der Rheinfranken die sich seit dem 4 Jahrhundert an den Flussufern des mittleren Rheins der oberen Maas der niederen Sieg sowie an Ahr Erft und Rur ansiedelten kam ab dem 6 Jahrhundert der Begriff Ripuarier das heisst Uferbewohner auf Das entsprechende Territorium wurde Ripuarien genannt Hingegen sind die bereits im Jahre 15 vor Chr von den Romern in Koln angesiedelten und spater romanisierten Ubier historisch gesehen nicht zu den Ripuariern zu rechnen 3 Neben den Salfranken wurden die Rheinfranken zum tragenden Teilstamm innerhalb des sich herausbildenden Reichs der Franken abgeleitet von die Frechen Mutigen spater auch in der Bedeutung Freie 4 5 Die Rheinfranken eroberten im 5 Jahrhundert Koln das eine Zeit lang ihre Hauptstadt wurde Zugleich beendeten sie die Vorherrschaft des Lateinischen in diesem Teil Germaniens Die unterworfene Kolner Bevolkerung Nachfahren der romanisierten Ubier sowie der Galloromanen wurde von den Rheinfranken assimiliert Wahrscheinlich sprachen die Franken zwischen Frankfurt am Main Reims und Koln in jener Zeit noch ein relativ einheitliches Altfrankisch Die Tatsache dass eine bauerliche Bevolkerung in diesen Landschaften zunehmend ansassig wurde brachte es mit sich dass sich das Altfrankische in der Folgezeit hier regional deutlich ausdifferenzierte Historisch gesehen gab es eine Gleichsetzung der Begriffe Rheinfranken und Ripuarier So galt die im 7 und 8 Jahrhundert erschienene Lex Ripuaria das Ripuarische Recht im gesamten rheinfrankischen Raum Auf die Mundartsprecher ist diese Gleichsetzung aber nicht ubertragbar Als Ripuarisch werden nur die rheinubergreifenden Dialekte im Sud West Bergischen uber Koln bis Aachen bezeichnet Davon abzugrenzen sind die Dialekte am Niederrhein niederrheinisches oder niederfrankisches Platt sowie die Mundarten an der Mosel und im Rhein Main Gebiet die als Moselfrankisch und Rheinfrankisch bezeichnet werden entsprechend dem vom Landschaftsverband Rheinland LVR herausgegebenen Rheinischen Facher 6 Verbreitung BearbeitenDie Grenzen des Dialektgebietes reichen von der Benrather Linie im Norden und Westen bis Wildberg Oberberg im Osten mit lingualen Einflussen bis ins nordliche Siegerland und Eupen im Westen Im Suden stimmt die Dialektgrenze relativ genau mit der Landesgrenze Nordrhein Westfalens sudlich von Bad Honnef und Hennef uberein Zwei schmale Streifen im Norden von Rheinland Pfalz werden allerdings noch hinzu gerechnet zum einen die Region Bad Neuenahr Ahrweiler und zum anderen die Region Linz am Rhein Bedingt durch die jahrhundertelange Zugehorigkeit dieser Territorien zum Kurfurstentum Koln verlauft die Sprachgrenze hier rechtsrheinisch zwischen Leubsdorf und Bad Honningen Im Westen also linksrheinisch setzt sie sich sudlich von Bad Breisig und nordlich von Brohl Lutzing als Vinxtbachlinie fort Ripuarisch wird auch im nordostlichen und mittleren Teil des deutschen Sprachgebietes in Belgien gesprochen das 1920 zu Belgien kam sowie in einigen sudostlimburgischen Grenzgemeinden der Niederlande wie Kerkrade Kerkrader Platt Bocholtz und Vaals und Umgebung 7 Die Sprachen zwischen der Benrather Linie und der weiter nordlich verlaufenden Uerdinger Linie die niederfrankische ich Dialekte wie das Dusseldorfer Platt weisen viele Gemeinsamkeiten mit den ripuarischen Dialekten auf Auch wenn sie viele niederdeutsche und niederlandische Eigenarten besitzen werden sie gelegentlich je nach Standpunkt noch dem Ripuarischen zugeordnet In manchen Gebieten wie in und um Monchengladbach oder in der Stadt Velbert 8 vermischen sich die verschiedenen typischen Unterschiede zwischen Ripuarisch und den Nachbardialekten in einem so breiten stark bevolkerten Gebiet dass eine prazise Grenzziehung ohnehin schwierig und relativ willkurlich ist Vor allem niederlandische Autoren betrachten den limburgischen niederfrankischen und ripuarischen Sprachraum gemeinsam als eine relativ starke sprachliche Einheit Varianten BearbeitenAm bekanntesten sind die kolschen Dialekte des Ripuarischen einschliesslich der Landkolschen Die ubrigen Dialektvarianten weisen meist die Bezeichnung Platt im Namen auf so das Ocher Platt Hommersch Platt Durener Platt und Eischwiele Platt und so fort Die ripuarischen Dialekte sind mit dem Moselfrankischen verwandt weisen aber auch Gemeinsamkeiten mit niederrheinischen Dialekten auf was sie zu Ubergangsdialekten macht Der Wortschatz der Unterdialekte wurde im Rheinischen Worterbuch beschrieben 9 Die lokalen Varietaten unterscheiden sich zum Teil gravierend in der Semantik und Lexik in der Aussprache und einigen grammatikalischen Eigenheiten Generell ist dabei zu beobachten dass benachbarte Varianten meist recht ahnlich klingen und eine gute gegenseitige Verstandlichkeit besteht wahrend dies typisch fur ein Dialektkontinuum bei raumlich weiter auseinanderliegenden durchaus nicht der Fall sein muss was bis zur ganzlichen Unverstandlichkeit reichen kann Relativierend sollte dazu gesagt werden dass im Bedarfsfall die entfernten Dialekte zumindest passiv verstehend meist schnell gelernt werden konnen Die ripuarischen Dialekte werden gelegentlich grob eingeteilt in westripuarische im Grossraum Aachen und der sudwestlichen Eifel zentralripuarische im Bereich Koln Bonn Neuss sowie die vor allem im sudlichen Teil des Bergischen Landes gesprochenen bergischen Dialekte 10 Mit dieser Einteilung korrespondiert in vielen Fallen die jeweils ubliche Partikel die entsprechend dem hochdeutschen nicht wahr dem schweizerdeutschen oder dem hessischen und teilweise oberdeutschen gell oder dem Englischen is it isn t it an Satze angehangt wird Im Westripuarischen ist das uberwiegend ein wa bis waach mit sehr schwachem ch im Zentralripuarischen geht dieses von einem ne mit kurzem fast tonlosen e bis zum neejet wahrend im sudlichen Bergischen woll bis wohl vorherrscht wenn eine solche Partikel uberhaupt verwendet wird Das woll Gebiet setzt sich ostlich und nach Norden ins Sauerlandische und das ubrige Sudwestfalische hinein fort Es sind gut tausend ripuarische Varietaten aus unterschiedlichen Orten oder Ortsteilen bekannt 11 Dialektgebiete Bearbeiten Nordliche Eifel Mittleres Erft und Rurgebiet Aachener Land Bergisches LandNah verwandte Varietaten Bearbeiten Karte auf der Basis des Clusterings der Ausspracheabstande von deutschen Dialekten in Deutschland mit Ripuarisch samt Ubergangsdialekten in Gold 12 Ripuarisch niederfrankisches Ubergangsgebiet ohne nordbergischen Raum Nordbergischer RaumSprechen BearbeitenAllen ripuarischen und den angrenzenden limburgischen Dialekten gemein ist dass sie in moderatem Umfang tonale Anteile enthalten was sie zu Tonakzentsprachen macht und dass sie weitgehend mit einer Art Satzrhythmus gesprochen werden gekennzeichnet durch stark wechselnde Vokallangen gelegentlichen winzigen Pausen innerhalb mancher Worte und Silben dafur starke Liaisonen mit Sandhi Assimilation uber Wortgrenzen optionalen Vokaleinfugungen meist ein unbetontes e und oder Diphthongierungen echten und unechten Tilgungen Die ripuarischen Satzmelodien sind deutlich ausgepragter als die deutschen oder niederlandischen und anders als die franzosischen Haufig wird die Satzstellung dem passenden Rhythmus und der Satzmelodie untergeordnet insbesondere wenn ein Wort mit hohem Tonakzent auf eine unbetonte oder per Satztyp tief zu sprechende Stelle der Satzmelodie treffen wurde In viel starkerem Umfang als in den benachbarten Hochsprachen werden Satzmelodie Rhythmus Tonlage und Betonungen benutzt um semantische Anteile in der gesprochenen Sprache zu transportieren Nicht selten existieren von einer Wortfolge bis zu einem Dutzend lediglich unterschiedlich ausgesprochener intonierter Varianten die vollig unterschiedliche Aussagen beinhalten einschliesslich der Gegenteile diese sind im Hochdeutschen manchmal nur durch zusatzliche Modalpartikeln nachzubilden oder erfordern eine vollkommen andere Wortwahl Schreiben BearbeitenObwohl ein erheblicher Schatz an mundartlicher Literatur und Liedguts auf Ripuarisch besteht gilt es als schwierig die gesprochene Sprache adaquat niederzuschreiben Naheliegenderweise gibt es bei weit uber hundert stark unterschiedlichen Dialekten keine einheitliche Schreibweise und es herrscht weitgehend der Zustand wie vor der Vereinheitlichung der deutschen bzw niederlandischen Rechtschreibung bei dem jedermann schreibt wie er glaubt dass es dem Gesprochenen entsprache in der Hoffnung die Anderen werden es schon richtig verstehen konnen Lediglich fur Kolsch hat es in jungster Zeit unter anderem durch die Akademie for uns Kolsche Sproch verschiedene Versuche einer Festlegung gegeben die allgemein jedoch bisher wenig Beachtung fanden Mit der Rheinischen Dokumenta wurde in den 1980er Jahren eine einfache Lautschrift entwickelt mit der sich die ripuarischen Dialekte und andere recht getreu notieren lassen Sie erfasst in der ublicherweise benutzten Weise keine Tonakzente Sie kann 25 Vokale und 26 Konsonanten darstellen es fehlen aus einer strikten phonologischen Sicht lediglich ein Vokal das o Schwa ɐ ein charakteristischer Zischlaut das ɕ stimmloser alveolopalataler Frikativ und der kaum relevante Glottalverschluss Trotz einer Reihe von Publikationen wurde sie in der breiteren Offentlichkeit nicht wahrgenommen Phonetische und phonologische Eigenschaften BearbeitenChroneme Bearbeiten Im Ripuarischen wie im angrenzenden Moselfrankischen kennt man im normalen Sprachverlauf drei Vokalchroneme die meist als kurz lang und uberlang bezeichnet werden 13 gelegentlich auch als kurz mittel lang bzw gedehnt Bei den Konsonanten gibt es zwei Langen die hochst selten Bedeutungen unterscheiden oft aber Worter von Nichtwortern Zum Vergleich Das Deutsche kennt zwei Vokallangen und eine der Mitlaute die im Ripuarischen haufige Konsonantengemination findet nicht statt Phone Bearbeiten Der Phonvorrat der ripuarischen Dialekte umfasst etwa den des Hochdeutschen des Niederdeutschen und des Niederlandischen zusammen genommen dazu weitere die ungefahr mit den limburgischen ubereinstimmen und einige eigene Es gibt allerdings im Ripuarischen uberwiegend eine kleinere Variationsbreite der Allophone und deutlich weniger Positionsabhangigkeiten als im Standard und Niederdeutschen oder im Niederlandischen Dass so nahezu jede theoretisch denkbare Lautpaarung auch in Worten vorkommen oder zumindest in Logatomen realisiert werden kann lasst die ripuarischen Dialekte fur die Ohren deutscher Muttersprachler aus entfernteren Dialektgebieten leicht fremdartig klingen Eine weitere Besonderheit der ripuarischen Dialekte ist dass es den Anlaut und den Auslaut G prinzipiell nicht gibt Weder im Worterbuch Neuer kolnischer Sprachschatz von Adam Wrede noch im Aachener Sprachschatz von Will Hermanns oder im Buch Durener Platt von Josef Heinrichs existiert ein Kapitel G Meist wird ein im Hochdeutschen anlautendes G als J realisiert im Auslaut folgt nach hellem Vokal typischerweise ein Zischlaut wie ɕ sowie nach dunklem Vokal der Ach Laut ch Bedeutung im Alltag BearbeitenDie Bedeutung der ripuarischen Mundarten im Alltag ist regional sehr unterschiedlich jedoch nahezu uberall rucklaufig Auf dem Land wo vor dem Zweiten Weltkrieg noch weitgehend der jeweilige Ortsdialekt die Umgangssprache zumindest der Einheimischen untereinander war wurde dieser inzwischen durch den rheinischen Regiolekt oder das Standarddeutsche ersetzt Dennoch ist in nicht wenigen Orten der Dialekt durchaus noch vorhanden Er wird besonders in der Karnevalszeit beim Schutzenfest zur Kirmes aber durchaus auch zu anderen Gelegenheiten sozusagen wieder hervorgeholt Dabei lassen sich oft merkwurdige offentliche Diglossien beobachten zum Beispiel wenn von einer Mundartband eine erklarende Ansage in reinem Hochdeutsch oder bestenfalls im Regiolekt gemacht wird und danach der ganze Saal mit der Gruppe zusammen das angekundigte Lied in einem ripuarischen Dialekt singt um sofort danach wieder ins Hochdeutsche zu verfallen Kunst und Kultur Bearbeiten In der Mundartliteratur und poesie in professionellen wie Laientheatern und Spielkreisen gelegentlich in Mundartvereinen im karnevalistischen Liedgut wie in der Buttenrede und seit den 68ern verstarkt durch Musikgruppen wird ein Teil der Dialekte weiter lebendig gehalten Das gelingt sehr unterschiedlich Auch in der hochdeutschen Literatur tauchen ripuarische Begriffe oder Sprechweisen auf naturgemass meist bei Autoren aus der Region wo sie gesprochen werden Als wichtiges Stilmittel beispielsweise in Bolls Novelle Ende einer Dienstfahrt Mit dem Segen der Erzdiozese feiert man in einigen Kirchen und im Kolner Dom gelegentlich die heilige Messe mit Ausnahme vorgeschriebener unantastbarer Riten teilweise im lokalen Dialekt Predigten eingeschlossen Werbung Bearbeiten Regionale oder lokale Werbung mit Dialekt Slogans ist durchaus ublich Mer mulle nit mer fahre met bei den Verkehrsbetrieben der Stadt Aachen Mir mache ons lang fur uch bei den Stadtwerken Duren Die Sparkasse KolnBonn wirbt mit For uch do Mit einer der wohl erfolgreichsten plakatierten Werbekampagnen der Nachkriegszeit Kuppers Kolsch em Kohlschrank is esu jot wie ene eijene Kobes em Hus und ahnlichem eroberte die Wuppertaler Brauerei Wickuler den Kolner Markt Ebenfalls aus Koln Dat Wasser vun Kolle es jot welches den ortlichen Wasserwerken neben viel Hohn und Spott auch Jahrzehnte wahrende Aufmerksamkeit bescherte nicht zuletzt durch Parodien wie beispielsweise im Lied Dat Wasser vun Kolle 14 der Black Fooss getextet von Hans Knipp Wirtshausschild Op d r Eck Auf der Ecke Inschrift an einem Monument vor der Westseite des Kolner Doms auf Hochdeutsch Nachgemachte Kreuzblume genauso gross wie oben auf diesen Domturmen 9 50 m hoch 4 60 m breit Ein Zeichen dafur dass der Dom 1880 fertiggestellt wurde Karneval Et Zelt steht KoppFastelovends Samsdaach op d r Maat Das Zelt steht kopf am Karnevalssamstag auf dem Markt Schilder und Inschriften Bearbeiten Zahlreiche Schilder und Hinweistafeln werden im Dialekt gehalten etwa Trick und Dau auf den Turen des Kolner Gurzenichs auch Gaststattennamen wie beim Jupp und em Bujeliese und Inschriften oder Erklarungen die an historischen Orten Platzen bedeutenden Gebauden sowie Denkmalern zu finden sind Einfluss auf das Hochdeutsche Bearbeiten In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg haben einige Worter aus dem Ripuarischen uber ihre Regiolektvariante Eingang und Verbreitung in der Standarddeutschen Umgangs und teilweise auch Schriftsprache gefunden Beispiele dafur sind poppen das Knollchen der Flachmann der Kabanes und der Karnevalsjeck sowie das Adjektiv pingelig Im Regiolekt des Rheinlands und teilweise daruber hinaus tauchen uber dreitausend Worter auf wie titschen piddeln usselich iggelich Pittermannchen und Flappmann deren ripuarischer Ursprung den Einheimischen in aller Regel uberhaupt nicht bewusst ist die deshalb fur hochdeutsche Worter gehalten und entsprechend benutzt werden 15 Zwischen diesen beiden Gruppen liegen solche Worter deren Herkunft in der Regel bekannt ist deren Verbreitung inzwischen die ihres ursprunglichen ripuarischen Dialekts weit ubersteigt wie etwa Lallbacke Kobes Fiese Mopp und kolscher Klungel kolscher Kaviar und so weiter 16 Siehe auch BearbeitenRheinfranken Lex Ripuaria Rheinischer Regiolekt Rheinische Verlaufsform EifelplattLiteratur BearbeitenClaudia Froitzheim Artikulationsnormen der Umgangssprache in Koln In Continuum Narr Tubingen 1984 ISBN 3 87808 332 7 Zugleich Dissertation an der Universitat zu Koln 1983 Schriftenreihe zur Linguistik Band 2 Georg Heike Zur Phonologie der Stadtkolner Mundart Eine experimentelle Untersuchung der akustischen Unterscheidungsmerkmale In Deutsche Dialektgeographie Band 57 Elwert Marburg 1964 Ferdinand Munch Grammatik der ripuarisch frankischen Mundart Cohen Bonn 1904 online Nachdruck Saendig Reprint Verlag Wiesbaden 1970 ISBN 3 500 21670 6 Jurgen E Schmidt Die mittelfrankischen Tonakzente Rheinische Akzentuierung In Mainzer Studien zur Sprach und Volksforschung Band 8 Steiner Stuttgart 1986 ISBN 3 515 04803 0 Zugleich Dissertation an der Johannes Gutenberg Universitat Mainz 1986 Jurgen E Schmidt Die sprachhistorische Genese der mittelfrankischen Tonakzente In Peter Auer Peter Gilles Helmut Spiekermann Hrsg Silbenschnitt und Tonakzente Niemeyer Tubingen 2002 ISBN 3 484 30463 4 S 201 233 Jurgen Erich Schmidt Robert Moller Historisches Westdeutsch Rheinisch Moselfrankisch Ripuarisch Sudniederfrankisch In Joachim Herrgen Jurgen Erich Schmidt Sprache und Raum Ein internationales Handbuch der Sprachvariation Band 4 Deutsch Handbucher zur Sprach und Kommunikationswissenschaft Band 30 4 De Gruyter Mouton Berlin Boston 2019 ISBN 978 3 11 018003 9 S 515 550 Peter Wiesinger Phonetisch phonologische Untersuchungen zur Vokalentwicklung in den deutschen Dialekten Band 1 und 2 Walter de Gruyter Berlin 1970 Studia Linguistica Germanica 2 Einzelne Dialekte Hier nicht aufgefuhrt was in eigenen Artikeln uber einzelne ripuarische Ortsmundarten genannt ist Martin Fuss Bachemer Platt Eine Dokumentation der Mundart von Niederbachem und Oberbachem Mit 24 Sprachaufnahmen auf einer CD eine Publikation des Landschaftsverbandes Rheinland Amt fur Rheinische Landeskunde Schmidt Bonn Siegburg 2001 ISBN 3 87710 320 0 Johannes Bucher Bonn Beueler Sprachschatz In Landschaftsverband Rheinland Amt fur Rheinische Landeskunde Hrsg Rheinische Mundarten 2 Auflage Rheinland Verlag Koln 1987 ISBN 3 7927 0966 X Beitrage zur Volkssprache aus den rheinischen Landschaften Band 3 Werner Heinrichs Bergisch Platt Versuch einer Bestandsaufnahme 2 Auflage Edition Kierdorf im Verlag Kierdorf Remscheid 1985 ISBN 3 922055 12 5 Erstausgabe im Selbstverlag Burscheid 1978 www eischwieleplatt de Worterbuch der Eschweiler Mundart Helmut Fischer Worterbuch der unteren Sieg In Rheinische Mundarten Beitrage zur Volkssprache aus den rheinischen Landschaften Band 4 Rheinland Verlag Koln 1985 ISBN 3 7927 0783 7 Wilma Herzog Spass am Platt om Jirrelsteener Land Verlag H Kaltenmeier Sohne Krefeld Huls 1994 ISBN 3 9803991 0 9 Stimmen der Landschaft Band 37 Jean Assenmacher Komkomere on Ketteplock Alte mundartliche Ausdrucke hochdeutsch erklart Alphabetisches Worterbuch Herausgegeben vom Heimatverein Oberdollendorf und Romlinghoven e V Konigswinter 1987 Kirchroaddsjer Dieksiejoneer een uitgave van de Stichting Kirchroaddsjer Dieksiejoneer Kerkrade 1987 Maria Louise Denst Olper Platt Bergisches Mundart Worterbuch fur Kurten Olpe und Umgebung Bergisch Gladbach 1999 ISBN 3 932326 29 6 Schriftenreihe des Bergischen Geschichtsvereins Abt Rhein Berg e V Band 29 Hans Bruchhausen Heinz Feldhoff Us Platt kalle un verstonn Mundartworterbuch herausgegeben vom Mundartstammtisch Et wuerd platt jekallt des Verkehrs und Verschonerungsvereins Lutzenkirchen Quettingen Bergisch Gladbach 2005 ISBN 3 87314 410 7 Leo Lammert Paul Schmidt Neunkirchen Seelscheider Sprachschatz herausgegeben vom Heimat und Geschichtsverein Neunkirchen Seelscheid 2006 Anton Frambach Norbert Esser Erftlander Sprachschatz Worter Ausdrucke Begriffe Redensarten der ripuarischen Mundart geordnet in alphabetischer Reihenfolge Herausgegeben vom Verein der Heimatfreunde von Niederaussem und Auenheim Bergheim e V 2 Bande Bergheim 1991 Emil Hundhausen D r letzte Chlockner Ein Bergischer Wortschatz Verl F Stromberg Herchen Sieg 1968 Peter Rosseler Worterbuch der Stolberger Mundart Alsdorf 1998 ISBN 3 928877 01 1 Heinz Engelbert Loschender Platt leuscheider Geschichten in Mundart und Hochdeutsch mit einem Worterbuch der leuscheider Mundart 1999 ISBN 3 00 002277 5 Weblinks Bearbeiten Wikipedia auf Ripuarischen Dialekten Wiktionary ripuarisch Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Rheinisches Worterbuch Rheinisches Worterbuch Nachtragsband Eischwiele Platt Worterbuch der Eschweiler Mundart Akademie for uns kolsche Sproch Landkarte Aktueller Verlauf der Sprachgrenze in der Umgebung Aachens mit Anmerkungen auf Niederlandisch Hat Kolsch noch eine Zukunft REDE Sprachatlanten historische und aktuelle Einordnung deutscher MundartenEinzelnachweise Bearbeiten z B Peter von Polenz Geschichte der deutschen Sprache 11 Aufl 2020 S 44ff Thordis Hennings Einfuhrung in das Mittelhochdeutsche 3 Aufl 2012 S 19 4 Aufl 2020 S 7 Oskar Reichmann Klaus Peter Wegera Hrsg Robert Peter Ebert Oskar Reichmann Hans Joachim Solms Klaus Peter Wegera Fruhneuhochdeutsche Grammatik 1993 S 5 Markus Steinbach Ruth Albert Heiko Girnth Annette Hohenberger Bettina Kummerling Meibauer Jorg Meibauer Monika Rothweiler Monika Schwarz Friesel Schnittstellen der germanistischen Linguistik 2007 S 197 Emil A Gutjahr Die Anfange der neuhochdeutschen Schriftsprache vor Luther Streifzuge durch die deutsche Siedelungs Rechts und Sprachgeschichte auf Grund der Urkunden deutscher Sprache Halle a S 1910 S 110 Wir uberblicken I im Mutterlande folgende Mundarten B In Mitteldeutschland 4 das Mittelfrankische a Nordmittelfrankische oder Ribuarische Koln b das Sudmittelfrankische oder Moselfrankische Trier 5 mit der Anm 2 Von ribe freigebig frei d i Franke s Wilser S 929 Ulrich Nonn Die Franken Verlag Kohlhammer Stuttgart 2010 S 11 63 ISBN 978 3 17 017814 4 Gunther Drosdowski Das Herkunftsworterbuch Etymologie der deutschen Sprache 2 Auflage Verlag Bibliographisches Institut Mannheim 1989 S 183 ISBN 3 411 00907 1 Vergleiche noch im Deutschen frank und frei oder im Englischen frankly Rheinischer Facher 1 2 Vorlage Toter Link www rheinische landeskunde lvr de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven Den Verlauf von Staats und Sprachgrenze im Suden des Hurtgenwaldes zeigt die Karte auf http www opdegrens eu hansh 2009 benrath2 html abgerufen am 30 Januar 2011 Dazu siehe auch Velberder Platt Rheinisches Worterbuch Im Auftrag der Preussischen Akademie der Wissenschaften der Gesellschaft fur Rheinische Geschichtskunde und des Provinzialverbandes der Rheinprovinz auf Grund der von Johannes Franck begonnenen von allen Kreisen des Rheinischen Volkes unterstutzten Sammlung bearbeitet und herausgegeben von Josef Muller Heinrich Dittmaier Rudolf Schutzeichel und Mattias Zender 9 Bande Bonn Berlin 1928 1971 Volltext online Man konnte letztere systematischerweise auch ostripuarisch nennen diese Bezeichnung wird jedoch nicht gebraucht Bonner Generalanzeiger vom 13 Marz 2015 zuletzt abgerufen am 14 Marz 2015 Hermann Niebaum Jurgen Macha Einfuhrung in die Dialektologie des Deutschen 2 Aufl 2006 1 Aufl 1999 3 Aufl 2014 S 96 98 Elmar Ternes Einfuhrung in die Phonologie Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1987 ISBN 3 534 09576 6 S 116 Die besten Karnevaltexte Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 25 Februar 2009 abgerufen am 2 Marz 2013 Ein Teil davon dokumentiert in dem Buch von Peter Honnen Kappes Knies und Klungel Regionalworterbuch des Rheinlandes Greven Verlag Koln 2003 ISBN 3 7743 0337 1 Siehe ebenda und in Peter Honnen Alles Kokolores Worter und Wortgeschichten aus dem Rheinland Greven Verlag Koln 2008 ISBN 978 3 7743 0418 5 Normdaten Sachbegriff GND 4120322 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ripuarische Dialekte amp oldid 235153256