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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Hommersch ist ein ripuarischer Dialekt der im Homburger Landchen im Oberbergischen Kreis gesprochen wird Zusammen mit den verwandten Mundarten der Gemeinden Reichshof und Waldbrol der Holper sowie der Rosbacher Dattenfelder und Leuscheider Mundart nimmt das Homburgische eine Sonderstellung in der ripuarischen Sprachlandschaft ein Es wird als sogenanntes Reliktmundartgebiet bezeichnet Hommersch wird wie alle Lokalsprachen des nordwestlichen deutschen Sprachraums auch allgemein Platt genannt Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Einordnung 2 Reliktmundart 3 Verbreitung der Mundart 4 Literatur 5 WeblinksGeografische Einordnung BearbeitenDas Homburgische ist der Dialekt des fruheren Territorialgebietes der Reichsherrschaft Homburg die aus den Altgemeinden Wiehl Drabenderhohe Numbrecht und Marienberghausen bestand Daruber hinaus sprach man teilweise auch in den angrenzenden Gebieten entweder aus wirtschaftlichen oder konfessionellen Grunden heraus dieselbe Mundart dies ist beispielsweise fur den nordlich angrenzenden Aggerraum um Dieringhausen der Fall Durch Territorialgrenzen wurden auch Kirchengemeinden getrennt Die zur Kirchengemeinde Drabenderhohe gelegenen Orte Buddelhagen Verr Obermiebach und Scheidt lagen im Herzogtum Berg aber durch die Kirchenzugehorigkeit zu Drabenderhohe sprach man Homburgisch Dieselbe Situation durfte sich auch fur die schon auf Reichshofer Gebiet gelegenen Gehofte Ohlhagen und Freckhausen ergeben die zur Kirchengemeinde Marienhagen gehoren Die Sprachgrenze im Norden fallt mit der Machen Maken Linie bzw Ich Ik Linie und damit dem niederfrankischen Sprachraum zusammen Uber Lobscheid trifft sie bei Vollmerhausen an die Agger und folgt flussaufwarts bis nach Ahe Dort grenzt sie an den Eckenhagener Sprachraum und folgt bis auf kleinere Abweichungen der alten Territorialgrenze im Osten Die westliche Grenze markiert das katholische Kirchspiel Much Im Suden folgt die Sprachgrenze in etwa dem Waldbrolbach Im eigentlichen Sinne gehoren die Waldbroler Mundart sowie die des Kirchspiels Holpe auch zum Homburgischen Eng verwandt sind auch die Mundarten des Reichhofs und der ehemaligen Gemeinden Dattenfeld Rosbach und Leuscheid die bis auf Reichshof und Dattenfeld aber schon sudlich der Dorf Dorp Linie der eigentlichen Abgrenzungslinie des Ripuarischen zum Moselfrankischen liegen Reliktmundart BearbeitenDer Dialekt des Homburger Landchens wird den ripuarischen Mundarten zugeordnet und bildet zusammen mit den alten Kirchspielen Wiehl umfasste auch Osberghausen Bielstein und alle Orte sudlich der Agger Drabenderhohe Marienhagen und dem Dieringhausener Raum mit Vollmerhausen Liefenroth und Lobscheid sowie den Kirchspielen Numbrecht Marienberghausen Waldbrol und mit Einschrankungen der Holper Mundart eine sprachliche Einheit Der ripuarische Sprachraum umfasst neben den Grenzgebieten in Belgien Eupen und den Niederlanden Vaals Bocholtz Kerkrade den rheinischen Raum zwischen Aachen im Westen und Reichshof im Osten Benrath im Norden sowie Ahrweiler und der Eifelbarriere im Suden Als sprachliches Kulturzentrum wirkt vor allem die Metropole Koln nach aussen hin in die landkolnische Varietat in der Umgebung Die Homburgische Sprachlandschaft umfasst alle Merkmale eines Grenz und Ubergangsgebietes und ist gleichzeitig lingual gesehen ein altes Ruckzugsgebiet Reliktgebiet Alte Lauterscheinungen und Sprachformen sind resthaft erhalten geblieben die in anderen rheinischen Mundarten verloren gegangen sind Dieses urtumliche Geprage einer Reliktlandschaft kommt auch in manchen altertumlichen Gebrauchen wie zum Beispiel das Pfingst trooten oder blaasen auf selbstgefertigten Pa isshoe ernern Pfingsthornern die aus geschalter Erlenrinde gedreht werden und mit einem durchgesteckten Astchen gehalten werden Glaubensvorstellungen in der Volksdichtung und Volksmedizin zum Ausdruck Die Reliktlandschaft im Homburger Landchen entstand auch durch die homogene konfessionelle Zusammensetzung der Bevolkerung mit uber die Jahrhunderte kaum veranderter Bevolkerungszusammensetzung Zuwanderung gab es so gut wie gar nicht bis auf wenige judische Zusiedler die sich bereits ab 1741 in den Gemeinden Numbrecht und Marienberghausen niederliessen und zunachst aus den Wittgensteinischen Stammlanden um Berleburg auswanderten In der Umgebung dominierte in der Herrschaft Gimborn Neustadt sowie im bergischen Amt Windeck vorwiegend die lutherische Konfession bis auf die Gemeinden Much und Dattenfeld sowie Morsbach ausser Holpe im bergischen Amt Steinbach und in der Herrschaft Wildenburg hatte der Katholizismus pragend gewirkt 1828 gehorten im Homburger Landchen 98 98 der reformierten Lehre an 1831 waren dies 98 89 1843 98 52 1861 98 80 1885 noch 96 32 Erst im 20 Jahrhundert sank der Anteil der Evangelischen durch die Industrialisierung des Wiehl und Aggertals im ausgehenden 19 Jahrhundert 1925 lag der prozentuale Anteil der Evangelischen noch bei 84 11 Somit fand gerade im 19 Jahrhundert kein Austausch mit den Nachbarregionen statt im Gegenteil durch die wirtschaftliche Ruckstandigkeit des Homburger Landchens kam es zu einer Bevolkerungsabnahme Viele Homburger auch teilweise Drabenderhoher zog es in das aufstrebende konfessionell gleich gesinnte Wuppertal Barmen und Elberfeld was schnell als Mu erland bezeichnet wurde Zunachst strebten viele als Maurer und Zimmerleute in die Saisonarbeit wahrend der Sommermonate dorthin und ein grosser Teil hat sich dort auch spater dauerhaft sesshaft gemacht Allerdings kann man die homburgische Sprache nur bedingt als ripuarisch bezeichnen da der stimmhafte Reibelaut j fur schriftdeutsches g im An als auch Inlaut fehlt In grossen Teilen des Oberbergischen Landes als auch im Windecker Landchen hat sich dafur der alte stimmlose Gaumenlaut ch erhalten der auch Ach Laut genannt wird So spricht man hier von Mr chaan che ern spazieren oder Choff mr watt in Numbrecht chatt In den Nachbargemeinden Much und Runderoth heisst es schon Mr jo en je ern spazeeren bzw Joff mr jatt Der Ach Laut war fruher im gesamten Kolner Raum verbreitet wurde aber im Verlauf des Mittelalters durch den stimmhaften Reibelaut j weitgehend zuruckgedrangt Der harte Relikt Reibelaut hebt sich so stark hervor dass Anderssprachige aus den Nachbargemeinden diese Sprechweise lacherlich machen Wa mr chaan dann chaan mr naa Chummerschbaach fruher auch Chummerscht suss chaan mr charnett Dann chrawe mr met dr Chrafschoppe Grabschaufel Chostav oder Chott chross dich Chostav Wann datt chot cheet Fur diese sprachliche Besonderheit gibt es auch eine historische Erklarung Die Kirchspiele Much und Engelskirchen gehorten bis 1806 zum Herzogtum Berg die homburgischen Kirchspiele Drabenderhohe Wiehl Marienhagen Numbrecht und Marienberghausen sowie die spater gegrundete Kirchengemeinde Oberbantenberg zur Reichsherrschaft Homburg Der Waldbroler und Holper Raum war bis zum Siegburger Vergleich 1604 ebenfalls homburgisch Das Gebiet nordlich der Agger umfasste die Reichsherrschaft Gimborn Neustadt So bildeten sich durch die Landesterritorien eigene Sprachraume heraus und wirkten auch als Hemmstelle die das Vordringen kolnischer Sprachformen verhinderte Der Raum nordlich der alten Grenze entlang der Agger bildete ebenfalls die homburgische Mundart durch eine verkehrsgeografische Sudorientierung heraus Hier trennt dann eine Lautverschiebungsgrenze die sogenannte Benrather Linie maken machen Linie die niederfrankischen Mundarten von den mitteldeutschen Dialekten Diese fur den deutschen Sprachraum bedeutende Sprachgrenze verlauft nordlich der Linie Remshagen folgt der Grenze der ehemaligen Gemeinde Runderoth zieht nordlich an Lobscheid und Liefenroth vorbei und stosst bei Vollmerhausen auf die Agger und folgt ihr aufwarts bis Derschlag und Baldenberg entlang der ehemaligen Grenze der Stadt Bergneustadt wo diese dann auf das Sauerland trifft und dann mit der ostlichen Grenze der Gemeinde Reichshof zusammenfallt Die Benrather Linie fallt hier mit der sogenannten Uerdinger Linie der eck ich Linie zusammen Das niederfrankische maken und eck wurden auf diesen Sprachlinien zu machen und ich verschoben In allen homburgischen Gemeinden finden sich die verschobenen mitteldeutschen Formen Doch in einigen Beispielen sind alte Verschlusslaute erhalten geblieben wie in den unverschobenen Wortern Do erp Dorf we erpen werfen deep tief att batt es hilft nutzt soken suchen Schottel Schussel ku ert kurz Fur die Bildung von Sprachraumen spielen auch konfessionelle Grunde eine Rolle Diese fallen in der Regel mit den alten Kirchspielgrenzen zusammen Typisch fur die ripuarischen Mundarten sind die Verwandlung der Zahnlaute t und d in die Gaumenlaute g und k Die Sprachwissenschaftler nennen dies Gutturalisierung und steht fur die Naselung des n Aus Hund wurde so Hungd aus Winter Wingter aus Leute Luck oder Lockt aus Schneider Schnedger aus Rhein Rhing aus Wein Wing aus braun brung aus strunzen strungsen Belege fur die Gutturalisierung im Inlaut sind unter anderem angersch fur anders bingen fur binden schangen fur eigentlich schanden hier fur schimpfen oder unger fur unter Doch gilt diese Sprachregel nur teilweise fur das homburgische denn aus heute wird in Drabenderhohe nicht huck sondern hutt aus Zeit wird nicht Zick sondern Zitt aus Braut wird nicht Bruck sondern Brutt Beispiele Ruppichteroth Mr jonn hock flock mot dr Bruck naa dn Kongdern Marienberghausen Mr chaan hut met dr Brutt na dn Kengern Much Mr jo en hock mott dr Bruck naa den Kongdern Mr sajen dem Bro eder ha sohl de jrusse Jeesse hollen Drabenderhohe Mr chaan hut met dr Brutt na dn Kingern Mr saan dm Bru er ha sool de chro esse Hippe hollen Hippe Ziege Die Gutturalisierung ist nordlich der Homburger Brol also nicht in allen Fallen erfolgt Sudlich der Brol spricht man von Lockt Leute Bogdel Beutel Schnedger Schneider Wegden Weiden logden leuten Vol Vogel nordlich der Homburger Brol in Wiehl und Drabenderhohe existieren die niederfrankischen Lautungen Lu Bu el Schni er Wi en lu en Vo el Diese Sprachgrenze lasst sich auf die alten Kirchspielgrenzen einerseits Numbrecht und Waldbrol und andererseits Wiehl Drabenderhohe Marienberghausen und Marienhagen zuruckfuhren Zusatzlich verlauft in ost westlicher Richtung noch eine weitere Mundartgrenze wo als Regel der ch Ausfall vor t gilt In Wiehl Marienberghausen Drabenderhohe sowie vereinzelt nordlich der Homburger Brol Bierenbachtal Oberbreidenbach Prombach sagt man Naat Nacht braat brachte Knaat Knecht im ubrigen Homburgischen Naacht braacht und Knaacht Auf dieser Sprachgrenze liegen Worter mit Vokalkurze Mall Mehl Bassem Besen Laffel Loffel chutt gut Jebonn Fussboden essen und Schaff Wandschrank im Norden und die gedehnten Formen Me el Baassem Laafel chot Jebu en assen und Schaf im Suden In Rose Numbrecht Kirchspiel Marienberghausen sagt man Da Ro eser Bewohner von Rose essen m em Laffel on kochen em Kessel on kehren m em Bassem dagegen sagen die Niederbreidenbacher Kirchspiel Numbrecht Da Breemijer Bewohner von Niederbreidenbach aassen m em Laafel on kaachen em Kaassel on kehren m em Baassem Ausser der niederfrankischen Lautung Lu fur Leute und Wi en fur Weiden gilt in Drabenderhohe Marienhagen und Wiehl auch noch die niederfrankische Bezeichnung watt fur etwas das im ripuarischen Much jatt und im Numbrechter und Waldbroler Raum chatt und im moselfrankischen Morsbach gatt heisst Mr kann aver horen datt Si uss dm Hommerschen sing Si sahn lutter immer chatt Weitere Unterschiede ergeben sich in der vokalischen Natur In Drabenderhohe und Wiehl hat sich der alte Vokalbruch Diphthong i e erhalten so zum Beispiel in Wi ertschaft Wirtschaft Di er Tier I erlen Erlen In der Gemeinde Numbrecht heisst es dagegen We ertschaft De er und E erlen Zwischen dem Homburgischen und Bergischen Land liegt auch die Linie zwischen homburgischem Bro et Brot do et tot und chro ess gross und landkolschem Brut dut jruss Im Siegkreis findet sich die Vokaltrubung des a zu offenem o so in hanger hinter ass ist jewass gewiss Kongder Kinder wahrend im Homburgischen henger es jewess Kenger gelten Der Lautabfall am Wortschluss ist eine allgemeine Erscheinung Wi es Wiese Stu ef Stube oder Koh Kuhe Der Homburgische Sprachraum ist also keine Dialekteinheit sondern weist im Norden und Suden unterschiedliche Lautformen als auch einen unterschiedlichen Wortschatz auf In Drabenderhohe und Wiehl finden sich daher noch eine Anzahl niederfrankischer Worter die im sudlichen Homburger Landchen unbekannt sind Hierbei spricht man von einem Reliktgebiet mit resthaft erhaltenen Dialektwortern Boorich ungezogene Jungen gehort zum Wort Borch mannliches Schwein Luustern Ohren luttbor laut ruchbar bekannt werden palen werfen fonnesen heimlich mitnehmen stehlen weestern unruhig hin und herbewegen herumfuchteln flammen wegjagen Schnor Schwiegermutter Dall ebenerdige Kuchendiele klo ewern zerspalten zerpflucken Lonten Lumpen Lappen oder verachtlich Kleidungsstucke Schnockelcher Schwanke Schwankerzahlungen Mu er weibliches Kaninchen zum Wort Mutter gehorend Wi el Wirbel Schnursche Schwiegermutter zu Schnur Wahnzo er Wampes geistig gestorter Mensch matten norgeln Klotsch Kuhkot Dreckklotsch ErdklumpenDiese und andere Worter kommen auch im niederfrankischen Sprachraum nordlich der Agger vor Im Homburgischen hat sich besonders fur das Wort verhauen prugeln eine eigene Form entwickelt Ha kriet se jeklasterbellt Homburgische Synonyme dafur sind auch Ha kriet se jedraschen jekemasoolt jeschwat jewammest jetrocken jeschlufft jeflammt jedrut jeprinzt jewalkt jebat jeschwongen jebangelt jezongt jeschmeert jeprangelt jeplaastert jebleut jetrommt jezoppt jetrimmt dn Huppes jehauen dn Dresser jezerrt dn Henger o ewen poliert watt om dn Ballich Knoppelszoppe Draschake Aska met Schohnal met dm Stock om de Reppen ha kriet Schruppe dn Hengerschten besehn und in Drabenderhohe auch Du kries e paar om de Luustern masch e paar om de Lonten Zum Kulturgut gehort auch die Freude am Zeckeln und Chreezen Necken und Spotten Die Bewohner einzelner Dorfer und Gemeinden werden in zahlreichen Spottversen frohlich geneckt und lustig gelastert In den meisten Fallen ist dies aber nicht ernst gemeint manchmal handelt es sich dabei auch um derbe Reimspruche Opp dr Hohe Drabenderhohe do hann se dn Aasch voll Flohe Em Wi el Wiehl da sing dr Checken vi el em Nummert Numbrecht do sing se dromm bekommert Die Eckenhagener behaupten von den Wiehlern Homburjer Knudeln met denn scheven Schnuten met denn spetzen Kennen dr Duovel Teufel stecht dadrennen Die Dahler und Immer werden mit dem Spottvers Em Daal fressen se de Arpel met dr Schaal em Ummen konnen se chutt klommen Die Vorliebe der Homburger fur Rievkoochen on Poffert fallt den Nachbarn auf und bringt den Spottnamen Poffertsfrasser ein Poffert ist ein in der Pfanne Kastenform oder Kasserolle gebackener Kuchen aus geriebenen Kartoffeln Die Mucher riefen ihnen fruher Hommersche Poffertsfrasser zu im Gegenzug wurden die Mucher von den Homburgern gerne als Mocher Heufrasser bezeichnet Ortlich begrenzt und als sprachliche Besonderheit fallt die schnarrende Aussprache des r in einigen Ortschaften auf Die Wiehler verspotteten ihre Nachbarn mit Da hatt uss dm Biermijer Rommelsdoerper Schnorrbornchen jedronken und Dat seng de Bieremijer Schnorrkatzen die schnorren schlemm hengen em Hals Der hat aus dem Bierenbacher Rommelsdorfer Schnorrbrunnen getrunken Das sind die Bierenbacher Schnurrkatzen die schnurren schlimm hinten im Hals Von den Niederbreidenbachern behauptet man Meng Vatter schnorrt an meng Motter schnorrt an uus Lockt schnorren bloess echt nett Ech sahn frre i erruss Drre iondrressig Drropen Riesbrre i Petterr schnorr mrr net drrbie Mein Vatter schnurrt und meine Mutter schnurrt und unsere Leute schnurren nur ich nicht Ich sage frei heraus 33 Tropfen Reisbrei Peter schnurr mir nicht dabei Die Numbrechter erkennt man an ihrem eigenartigen Tonfall Die Hohe des Tones wechselt im ganzen Satz Die Unterschiede zur Waldbroler Mundart liegen in einem anderen Vokalismus und zum Teil verschiedenen Wortschatz und fallen mit den alten Kirchspielgrenzen zwischen Numbrecht und Waldbrol zusammen Wie in der Numbrechter Mundart zeigen die Worter keinen ch Schwund vor dem t wie in Naacht und braacht Allerdings sind die langen Vokale o in ua oder ua bzw e in ia gebrochen also diphthongiert Beispiele sind Brot Bruat tot duat Onkel Uam Stroh Strua Vogel Vual bose buas Klee Klia gelernt jalart ersten iaschtan Die Form hier ist als he i diphthongiert Waldbrol Dr Uam het he i Bruat an Strua jaliant Numbrecht Dr Oam het hie Broat an Stroa jaleant Der Onkel hat hier Brot und Stroh geliehen Worter mit altem i gingen in Formen mit Rundung also mit offenem o uber wie Winter Wongter Kinder Konger hinter honger Dieses Trubungsgebiet ist heute nur noch auf einem sudlichen Bereich um Bladersbach und Geilenkausen beschrankt Noch im 19 Jh sprach man so auch in den Numbrechter Schulbezirken Harscheid und Berkenroth Als seltenes Reliktwort findet sich in Bladersbach und Geilenkausen noch die unverschobene Form von mussen motten Die evangelische Kirchengemeinde Holpe schon auf Morsbacher Kommunalgebiet liegt zwar bereits sudlich der Dorp Dorf Linie welche als Grenzlinie zum Moselfrankischen Dialekt gilt doch im Lautstand gehort die Holper Mundart zu den Homburgischen Dialekten Nordliche Vokallangen trennen sich hier von sudlichen Diphthongen dru drou trocken Schur Schouer Scheune Fur Fouer Feuer rief re if reif Bur Boner Bauer Bruer Brouder Bruder Mus Mous Maus uus ous aus Nur die moselfrankische Form Lou fur Leute ist in den Holper Raum vorgedrungen Ebenfalls blieb der alte a ch Laut fur g in Holpe erhalten chot gut chatt etwas chaan gehen Die mundartlichen Unterschiede im Raum Holpe zur restlichen Gemeinde Morsbach erklaren sich aus konfessionellen Grunden Wahrend Holpe in der Reformationszeit zum lutherischen Glauben ubergetreten ist verblieb Morsbach beim Katholizismus Verbreitung der Mundart BearbeitenEs lasst sich feststellen dass die Mundart immer seltener gesprochen wird und sich nicht auf kulturelle Hintergrunde wie im Kolschen der Karneval berufen kann Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde das Homburger Platt in fast allen gesellschaftlichen Schichten als Umgangssprache verwendet Durch den Zuzug von Fluchtlingen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten stieg die Bevolkerung sprunghaft um mehr als ein Drittel an Ab den sechziger Jahren stieg das Wachstum noch weiter an durch Siebenburger Sachsen in Drabenderhohe bzw in den neunzigern durch viele Russlanddeutsche in Numbrecht Als Kontaktsprache wurde und wird naturlich die deutsche Standardsprache verwendet was teilweise auch den Ruckzug des Dialektes in eine Haus und Bauernsprache bedeutete Am besten Halt findet das Platt noch in bauerlichen Familien Ein weiterer Grund des Aussterbens liegt wohl auch im Prestige der Mundart die eben als bauerlich und unfein galt Die landwirtschaftlichen Betriebe werden zusehends weniger Auch in der Schule galt Platt nicht gerade als Sprache mit Niveau Ab den sechziger Jahren und spater konnte es schon vorkommen dass Lehrer den Eltern ihrer Schuler rieten nicht mehr mit ihnen Dialekt sprechen zu sollen damit Sprachmischungen und Fehler vermieden werden konnten Junge Menschen sprechen fast uberhaupt keinen Homburger Dialekt mehr einige verstehen es noch Es finden sich also uberwiegend Menschen ab 50 die sich noch auf Hommersch unterhalten konnen Die Tendenz ist aber rapide abnehmend Grob kann man schatzen dass prozentual in den Gemeinden Wiehl und Numbrecht heute 2012 noch ca 10 bis 20 Dialektsprecher sind Der Heimatverein Drabenderhohe organisiert seit vielen Jahren einen Mundartstammtisch wo sich Mundartbegeisterte in kleiner Runde regelmassig mehrmals im Jahr zum plattsprechen treffen In Wiehl hat sich die Gruppe De Plattstrunksser im Jahre 2022 gegrundet Das Ziel ist ein Wiehler Worterbuch zu erstellen um die alte Sprache zu konservieren Literatur BearbeitenKarl Demmer Komische Kuze Gummersbach 1953 Herausgeber Bergischer Geschichtsverein Oberbergische Abteilung Verlag Friedrich Luyken Otto Kaufmann Schwanke Streiche Volkserzahlungen aus dem Homburger und Waldbroler Land mit vielen Bildern aus alter Zeit Band 1 Gummersbach 1975 Gronenberg Gummersbach Mundartverlag Otto Kaufmann Schwanke Streiche Volkserzahlungen aus dem Homburger und Waldbroler Land mit vielen Bildern aus alter Zeit Band 2 Gummersbach 1977 Verlag Gronenberg Gummersbach Dr Heinrich Schild Otto Kaufmann Chronik der Gemeinden Numbrecht und Marienberghausen darin die Ortsnamen der Gemeinde Numbrucht mit mundartlicher Form Numbrecht 1977 Herausgeber und Verlag Gemeinde Numbrecht Otto Kaufmann Homburgische Brauche Oberbergische Reihe Band 1 Gummersbach 1981 Verlag Gronenberg verschiedene Autoren Heimat im Wandel der Zeiten Zehn Jahre Siebenburger Sachsen Siedlung Drabenderhohe mit Beitrag Die Mundart von Drabenderhohe von Otto Kaufmann Troisdorf 1976 in Kommission bei Bohlau Verlag Koln Wien Ernst Birkholz Laach mol wi er Anekdoten in Mundart aus dem Homburger und Bergischen Land Wiehl 1997 Martina Galunder Verlag Otto Kaufmann ubersetzt von Petra Mortsiefer Mr willen us chatt verzeehlen mit einer CD zu Tonbandaufnahmen in homburgischer Mundart Wiehl 2002 Verlag Gronenberg verschiedene Autoren 675 Jahre Merjenhaan un mier sing all mit dobie mit Mundart Lexikon Watt Platt Marienhagen 2005 Herausgeber Forderverein 675 Jahre Marktrecht Marienhagen e V Weblinks BearbeitenWatt Platt Sprachkunde De Plattstrunksser Wenkersatze Die 43 rheinischen Satze Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hommersch amp oldid 237450194