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Obermiebach hommersch O evermi ebich ist eine Ortschaft der Gemeinde Much im Rhein Sieg Kreis im Regierungsbezirk Koln in Nordrhein Westfalen Deutschland ObermiebachGemeinde MuchKoordinaten 50 56 N 7 26 O 50 933333333333 7 4311111111111 Koordinaten 50 56 0 N 7 25 52 OHohe 290 305 m u NHNEinwohner 9 31 Dez 2013 Postleitzahl 53804Vorwahl 02245Obermiebach Much Lage von Obermiebach in Much Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage und Beschreibung 2 Geschichte 3 Einwohner 4 Religion 5 Bergbau 6 Heiligenhauschen 7 Wander und Radwege 8 Einzelnachweise 9 QuellenGeographische Lage und Beschreibung BearbeitenObermiebach liegt rund 4 5 km Luftlinie nordnordwestlich des Kernorts von Much nahe Drabenderhohe einer Ortschaft der nahen Stadt Wiehl Oberhalb des Dorfs entspringt der Locher Siefen der im unteren Verlauf Miebach heisst und nordwestlicher Quellbach des Wahnbachs ist Die Hochste Erhebung bei Obermiebach das sich auf etwa 290 bis 305 m u NHN befindet liegt mit 383 4 m u NHN auf dem nahe im Waldgebiet Heck gelegenen Heckberg Der Weiler besteht aus 3 Wohngebauden und mehreren Stallungen und ist landwirtschaftlich gepragt Geschichte BearbeitenDer kleine Weiler wurde vermutlich in der Ausbauphase in der Zeit von 1000 bis 1100 als Rodungshof gegrundet 1 Obermiebach wurde urkundlich das erste Mal im Jahre 1559 in der Liste der Perd und Schuppendienste im Amt Windeck als Offer Medebach erwahnt Als Steuerpflichtige werden Thys Johengen und Hynrich genannt Obermiebach hatte damals 2 Haushaltungen 1653 wird der Ort in den Mucher Kirchenbuchern als Over Meybach 1664 als in der Meybach bezeichnet Der Ortsname kommt von dem Siefen Miebach der am Ortsrand vorbeilauft In der Obermiebacher Flur wird dieser allerdings als Locher Siefen bezeichnet und erst ab dem mittleren Bachlauf in der ehemaligen Pfaffenscheider Flur wird dieser zum Miebach In dem Wort Miebach steckt das althochdeutsche meit was klein oder verkruppelt bedeutet Der Ortsname leitet sich daher von dem kleinen Bach ab Ursprunglich hat es wohl nur einen Ort Miebach gegeben Durch die Grundung eines zweiten Ortes kam die Unterscheidung in Ober und Niedermiebach auf Welcher der beiden Siedlungen der Ursprungsort ist lasst sich nicht genau ermitteln Im Jahre 1559 gab es schon beide Ansiedelungen Allerdings kann man davon ausgehen dass wohl Obermiebach dieser Ursprungsort ist da es in einer geschutzten Quellmulde liegt und der Bach auch direkt am Weiler vorbeilauft Das alte Niedermiebach liegt etwas abseits des Wasserlaufes Obermiebach fuhrte auch die Bezeichnung in der Meybach ohne den Zusatz Ober Niedermiebach ist in den Kirchenbuchern immer als in der Nieder Meybach erwahnt worden Die gesprochene Mundart ist das homburger Platt hommersch wie es auch in Drabenderhohe gesprochen wird Man sagt auch schon mal neben O evermi ebich in de Mi ebich Die ehemalige Muhle die dort direkt am Unterlauf des Miebach stand ist erst wesentlich spater in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts erbaut worden Der alte Handelsweg der Bruderstrasse von Koln nach Siegen lief oberhalb des Ortes auf der Hohe zwischen Heckberg und Loher Kopf entlang Einwohner BearbeitenDie ersten in den Mucher Kirchenbuchern fassbaren Einwohner Obermiebachs war die Familie des Christian und der Adelheid Frings Christian Frings wird bereits 1653 erwahnt und verstarb 1666 Die Familie war katholisch und gehorte der Mucher Kirchengemeinde an Christian Frings muss recht begutert gewesen sein da er sich mit einer Einmalzahlung im Jahre 1661 von der Zehntpflicht an den Adeligen und Lehnsmann des Mucher Zehnten Ermund von Wylich zu Combach befreien konnte Seither galt Obermiebach als Freihof Sein Sohn Rorich Frings heiratete 1671 Gertrud die Tochter von Moritz Scherer Schichtmeister des Eisenbergwerkes in Oberkaltenbach und der Maria Margaretha von Markelsbach einer Erbin des adeligen Hofes zu Gerlinghausen 1663 taucht das erste Mal die Familie Kauert in Obermiebach auf Ein Peter Kauert ist Taufpate von Albert Kauert aus Verr Vermutlich ist Peter Kauert ein Bruder des Landvermessers und Geschworenen Dietrich Kauert der mit seinem Vater und Bergvogt Christian Kauert Begrunder der weit verzweigten Kauert Familie ist und die Geschicke des oberbergischen Bergbaus mitbeeinflussten In der bergischen Huldigungsliste von 1731 sind die drei Haushaltsvorstande des Schoffen Moritz Willmund Gerhard Frings und Johannes Kauert genannt Evangelische Familien sind seit dem 17 Jahrhundert in Obermiebach nachweisbar Der bereits erwahnte Peter Kauert entstammte der evangelischen Kauertfamilie aus Buddelhagen Ein Heinrich Niederhof aus Obermiebach wurde 1729 in Drabenderhohe begraben Er scheint wohl aus Niederhof bei Drabenderhohe zugezogen zu sein Schliesslich lebt 1724 ein Johannes Kauert in Obermiebach Er ist ein Sohn des Bergwerksdirektor Peter Kauert der die Grube die funfzehn Lowenpfahle in Oberkaltenbach begrundete Die Nachfahren der Familie Kauert leben auch heute noch in Obermiebach Das Haus der Familien Willmund Frings und Kauert existiert heute noch und hat ein Eingangsportal mit einem Rundbogen in der die Jahreszahl 1763 eingraviert ist Religion BearbeitenIm Jahre 1687 kam es zu einem Konfessionskonflikt zwischen der Herrschaft Homburg und dem katholischen Kirchspiel Much Der dort amtierende Pastor Rose berichtete dass Katholiken die in der Ausubung in ihrer Religion behindert worden waren vielfach nach Much ubersiedelten Um den Zuruckgebliebenen in Homburg die Moglichkeit zu verschaffen den Anforderungen ihres Glaubens nachzukommen setzte der Pfarrer Rose beim Herzog Johann Wilhelm von Berg durch dass die Protestanten im Kirchspiel Much bei einem protestantischen Pfarrer in der Grafschaft Homburg keine Taufen Kopulationen und Beerdigungen nachsuchen durften solange es den homburgischen Katholiken verwehrt sei bei einem katholischen Geistlichen dasselbe einzufordern Von Windeck aus waren am 24 April 1687 entsprechende Weisungen an den Schultheiss Saur in Much gegangen Bei Zuwiderhandlung drohten den Evangelischen eine Strafe von 40 Florin Die Einwohner von Scheidt und Obermiebach protestierten und wandten sich daraufhin an die homburgische Synode die am 27 Juli 1687 antwortete dass die homburgischen Prediger von einem solchen Verbot in der Grafschaft Homburg nichts wussten Die Angelegenheit entwickelte sich dahin dass der Pfarrer zu Much und die homburgischen Prediger bei Taufen und Begrabnissen auf ihre Gebuhren bestanden Das gab dann jedes Mal Veranlassung zu gegenseitigen Anklagen Zumindest war gegen 1700 erreicht worden dass die Katholiken im Homburgischen mit Sterbesakramenten versehen werden konnten Die Weisung hat spater zur Folge gehabt dass gemischte Ehen zwischen Protestanten und Katholiken vermieden wurden Die evangelischen Bewohner von Scheidt und Obermiebach mussen sich zumindest der Weisung widersetzt und spater erfolgreich durchgesetzt haben da Taufen Hochzeiten und Beerdigungen aus dieser Zeit im Kirchenbuch zu Drabenderhohe vermerkt sind Vermutlich spielte aber auch eine Rolle dass der reformierte Pastor zu Drabenderhohe Johannes Haas seinen Wohnsitz in Pfaffenscheid hatte das politisch zum Kirchspiel Much gehorte und sich damit gegen Pastor Rose und seinem moglichen Versuch die Reformierten in der Gemeinde Much zu rekatholisieren durchsetzte Der Weiler blieb bedingt durch die topographischen Begebenheiten immer sehr klein mit wenigen Einwohnern und Hausern Bis Anfang des 19 Jahrhunderts war der Ort gemischtkonfessionell evangelisch reformiert und romisch katholisch Die Katholiken gehorten zur Mucher und die Evangelischen zur Drabenderhoher Kirchengemeinde Die Katholiken wanderten ab und es verblieb ein rein evangelischer Ort Das zeigen Bevolkerungszahlen 1809 lebten im Ort 30 Personen davon 6 reformierte 1817 25 Personen 1828 28 Personen 1843 34 Personen in 5 Hausern alle evangelisch 1861 40 Personen alle evangelisch 1868 35 Personen 1885 27 Personen in 6 Haushaltungen Im Jahre 1900 waren es 24 Personen in 7 Haushaltungen Haushaltsvorstande Eduard Kauert Christian Lutter Johann Peter Prinz Peter Prinz Wilhelmine Prinz Albrecht Witscher Wilhelm Witscher Im Jahre 2009 lebten in Obermiebach noch 12 Personen in 3 Haushaltungen Politisch gehorte Obermiebach in einer Randlage zum Herzogtum Berg Amt Windeck und Miebach wurde auch der Name der Honschaft in der der Weiler lag Als Honschaft bezeichnet man Zehntbezirke der Kirchen in der man Ortschaften zu steuerlichen Zwecken zusammenfasste Nach der Auflosung der alten territorialen Gebiete ordneten die Franzosen 1808 Obermiebach zur Mairie und spater preussischen Burgermeisterei und ausschliesslich katholischen Gemeinde Much Doch die evangelischen Einwohner fuhlten sich stets mit der evangelischen Nachbargemeinde Drabenderhohe verbunden Daher stellten die Bewohner von Obermiebach sowie der Nachbarorte Scheidt und Pfaffenscheid und der Miebacher Muhle am 5 Dezember 1924 einen Antrag auf Ausgemeindung aus Much und die Eingemeindung nach Drabenderhohe Den Antrag unterstutzten und unterzeichneten die Obermiebacher Haushaltsvorstande Christian Lutter Albrecht Witscher August Kauert Peter Kramer und Albrecht Lutter 1932 gelang es nach 8 Jahren mit vielen Streitigkeiten zwischen den Gemeinden Drabenderhohe auf der einen Seite und den Gemeinden Much und Engelskirchen auf der anderen Seite die Ortsteile Scheidt Pfaffenscheid mit Drabenderhohe politisch zu einem Ort zu vereinigen Obermiebach blieb von dieser Losung unberucksichtigt und fur die Einwohner bedeutete dies eine sehr unbefriedigende Situation Im Jahre 1933 bemuhte sich Dr Hermann Lutter Burgermeister der Gemeinde Drabenderhohe nochmals um die Angelegenheit und versuchte mit Argumenten auch Ausgemeindung Obermiebachs und der Muhle zu erreichen Dies blieb aber erfolglos da die neue nationalsozialistische Regierung kein Interesse an weiteren Grenzveranderungen hatte und sich auch die Gemeinde Much wie schon in den vergangenen Jahren vehement dagegen stellte weitere Gebiete und Einwohner an Drabenderhohe abzugeben Dieser Zustand ist bist heute so erhalten geblieben Bergbau BearbeitenKennzeichnend war fur die in Obermiebach lebenden Familien der Bergbau in der Umgebung Nicht weit entfernt liegen die fruheren Gruben Silberkaule im Heck und Aurora zwischen Oberdorf und Niedermiebach Archaologische Untersuchen haben ergeben dass die Silberkaule mit Blei Zink und Eisenerzabbau bereits im Mittelalter im Betrieb war Man wies dort eine Knappensiedlung nach Die Schachte zerstorten die jetzt uberflussige Landwehr die zum Schutz der Silberkaule errichtet worden war Der Abbau erfolgte hauptsachlich durch Schachte Der einzige Stollen der zur Bewetterung und Entwasserung der Gruben diente mundete im Bereich der ehemaligen Bergknappensiedlung Silberkaule Das Erz wurde in der Verrer Hutte am oberen Loopebach verhuttet Keramikfunde datieren diesen Flossofen in das 16 Jahrhundert Im 17 Jhd wurde der Grubenbetrieb ein erstes Mal aufgegeben Nach 1870 wurde die Silberkaule wieder in Betrieb genommen Ein etwa 200 Meter in den Erdboden reichendes Bergwerk entstand mit drei Schachten Forderstollen und Erzaufbereitung Ein halbes Jahrhundert war die Grube ein wichtiger Arbeitgeber Es entstand eine kleine Grubensiedlung in der ganze Familien lebten Doch da gegen Ende des 19 Jahrhunderts der Boden keine Schatze mehr zu bergen schien wurde der sie erneut stillgelegt Als der Grubenbetrieb eingestellt wurde versetzte man das in der Silberkaule stehende Obersteigerhaus im Jahre 1896 nach Obermiebach Die Grube Aurora wurde als Bley und Silberbergwerck die schmale Kaule 1745 von Conrad Putter einem Giessereibesitzer aus Unterkaltenbach in Betrieb genommen Der Essener Bergwerksdirektor W Niesen Reprasentant der Gewerkschaft Aurora betrieb um 1850 die Grube die er durch einen Stollen und Forderschacht aufgeschlossen hatte Obwohl er im Laufe der Betriebsjahre einen weiteren Stollen anlegte und einen zusatzlichen Forderschacht abteufte ging Niesen mit seinem Betrieb im Jahre 1877 in Konkurs Nach kurzer Betriebsruhe wurde der Bergbau auf Aurora im Jahre 1880 durch die englische Gesellschaft West Prussian Mining Company wieder aufgenommen Bis zur Schliessung im Jahre 1889 waren auf Grube Aurora ca 100 Bergleute beschaftigt Nach einer erneuten Betriebsruhe setzte der Bergbau bei Wellerscheid um 1898 99 wieder ein Unter Direktor W Thilmany erlebte man einen Bergbauboom Umfangreiche Arbeiten unter und uber Tage liessen die Grube zum grossten Arbeitgeber und Steuerzahler der Gemeinde werden Auf der Anlage arbeiteten in Spitzenzeiten mehr als 200 Bergleute Im Jahre 1913 musste die Grube ihren Betrieb einstellen Heiligenhauschen BearbeitenDas Heiligenhauschen steht an der Wegkreuzung nach Niedermiebach Laut mundlicher Uberlieferung wurde es im 16 Jahrhundert also zur Zeit der Reformation erbaut und dem heiligen Donatus geweiht Drabenderhohe soll noch katholisch gewesen sein als von hier die regelmassig stattfindenden Bittprozessionen die Glaubigen nach Niedermiebach fuhrte Bei einer dieser Prozessionen erklarte der Pfarrer dass er zum protestantischen Glauben ubertrete Dies geschah an der Stelle an der das Heiligenhauschen im Gedenken daran als Mahnung erbaut wurde Spater wurde dieses Wahrzeichen durch den Bergbau der benachbarten Grube Aurora bedroht Von dem nahe gelegenen Bleibergwerk wurden Stollen in alle Richtungen getrieben die dann durch Verschiebung der Oberflachen das Heiligenhauschen teilweise zerstorten 1908 wurde es dann wieder instand gesetzt Es wurde in Backstein aufgemauert erhielt eine tiefe Rundbogennische und ein Giebeldach 1980 erfolgte eine erneute Renovierung durch die Einwohnerschaft Wander und Radwege Bearbeiten nbsp Die Wanderwege A3 bzw A7 fuhren am nordlichen Ortsrand vorbei Einzelnachweise Bearbeiten Unser Much von A Z Obermiebach Memento vom 23 November 2016 im Internet Archive Quellen BearbeitenKirchenbuch der Gemeinde Drabenderhohe Archiv der Gemeinde Much Einwohnerzahl laut Angabe der Gemeinde Much Hauptstaatsarchiv Dusseldorf Julich Berg II Geheimer Rat und Geheime KanzleiOrtsteile der Gemeinde Much Alefeld Altenhof Amtsknechtswahn Bech Bennrath Berghausen Berzbach Birken Birrenbachshohe Bitzen Bovingen Brol Bruchhausen Buscherhof Daushof Derscheid Eckhausen Eichhof Eigen Engeld Erlen Esinghausen Feld Gerlinghausen Gibbinghausen Hardt Heckhaus Heinenbusch Henningen Herchenrath Herfterath Hetzenholz Hevinghausen Hillesheim Hofferhof Hoffnungsthal Hohnchen Hohn Hohr Hundekausen Huven Kerzenhohnchen Klauserhof Kobach Kranuchel Kreizhof Kreuzkapelle Kuttensiefen Leuscherath Leverath Lobach Losskittel Marienfeld Markelsbach Mullerhof Nesshoven Neuenhaus Neverdorf Niederbech Niederbonrath Niederbruchhausen Niederdreisbach Niederheiden Niederheimbach Niederhof Niedermiebach Niederwahn Noverhof Oberbitzen Oberbonrath Oberbruchhausen Oberbusch Oberdorf Oberdreisbach Oberdreisbach Hohe Oberhausen Oberheiden Oberheimbach Oberholz Obermiebach Oberwahn Ophausen Ortsiefen Pillenhof Reinshagen Rieserhof 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