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Verr hommersch Verr ist eine Ortschaft der Stadt Wiehl im Oberbergischen Kreis im Regierungsbezirk Koln in Nordrhein Westfalen Deutschland VerrStadt WiehlKoordinaten 50 57 N 7 27 O 50 953055555556 7 4419444444444 295 Koordinaten 50 57 11 N 7 26 31 OHohe 295 m u NNEinwohner 19 31 Dez 2021 1 Postleitzahl 51674Vorwahl 02262Verr Wiehl Lage von Verr in WiehlLoopebach Verrer HutteSchlacken aus der EisenverhuttungEisenhaltige Quelle Grube Silberkaule Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Beschreibung 2 Geschichte 3 Besonderheiten 4 Freizeit 5 EinzelnachweiseLage und Beschreibung BearbeitenDer Ort liegt in Luftlinie rund 7 km westlich vom Stadtzentrum von Wiehl entfernt in der Nahe von Drabenderhohe an der Grenze zur Gemeinde Engelskirchen Verr liegt sudlich der Bundesautobahn 4 Geschichte Bearbeiten1413 wurde der Ort das erste Mal urkundlich erwahnt und zwar Kammereirechnung fur den Fronhof Lindlar Schreibweise der Erstnennung Veyrr Der Weiler Verr entstand wahrend der Rodeperiode die vermutlich mit dem beginnenden Hochmittelalter einsetze Im Wort Verr steckt das althochdeutsche fereha was mit Eichen bzw Fohren ubersetzt werden kann Deuten lasst sich Verr als einem Ort der bei den Eichen liegt Die Geschichte des Weilers ist mit der des Nachbarortes Buddelhagen eng verbunden Im Jahr 1413 wurde der Ort das erste Mal urkundlich in der Kammereirechnung von Sankt Severin zu Koln fur den Fronhof Lindlar als Veyrr erwahnt Verr gehorte damals noch zum Kirchspiel Lindlar In der Karte von Arnold Mercator aus dem Jahr 1575 ist der Ort als Vehr eingezeichnet In den Kirchenbuchern von Engelskirchen Much und Drabenderhohe heisst es 1648 ebenfalls Vehr 1655 Fahr bzw 1675 Vehr Auf der Ploenniskarte des Herzogtum Bergs von 1715 und auf der Wiebekingkarte von 1789 ist der Ort als Ferr vermerkt In der Rummelkarte uber die Grafschaft Gimborn ist der Weiler als Verre uberliefert Im Jahr 1554 wurde Engelskirchen von der Mutterpfarre Lindlar eigenstandig Offiziell wurde Verr damit diesem Kirchspiel zugeordnet Doch die Einwohner wechselten in dieser Zeit zur lutherischen Religion uber und schlossen sich aufgrund der raumlichen Nahe der Kapelle zu Drabenderhohe an Die Kapelle zu Drabenderhohe wurde gleichermassen von den Herzogen zu Berg und den Grafen zu Sayn Wittgenstein beansprucht wahrenddessen der eigentliche Ort Drabenderhohe zur Herrschaft Homburg gehorte Verr dagegen lag im Herzogtum Berg und damit wie auch das Kirchspiel Engelskirchen im Amt Steinbach Mit der Einigung im Siegburger Vergleich 1604 die die Grenze zwischen Homburg und Berg regelte verblieb Verr weiterhin im Herzogtum Berg trotz seiner protestantischen Einwohner Diese hielten sich aber nach wie vor zur nun selbststandig gewordenen reformierten Kirchengemeinde Drabenderhohe 1675 erfolgte erstmal eine Personenaufnahme durch den Drabenderhoher Pastor Johannes Haas Dabei wurden 7 Haushalte mit 39 Personen erfasst In dieser Liste wird auch die Familie Kauert erwahnt die aus Verr stammte Genannter Albert Kauert war der Neffe des in Buddelhagen wohnenden spateren Bergwerkdirektors Peter Kauert Peter Kauert beginnt in Oberkaltenbach mit einem Grosseinsatz von Geld mit dem Eisenerzbergbau Erst nach 1719 hatte er Erfolge und grenzte sein Grube nach Belehnung des Berggericht mit 15 Pfahlen ein Die Grube hiess des Peter Kauert 15 Lowenpfahl Neben dem Grubenfeld erbaute er noch eine Eisenschmelzhutte Peter Kauert belieferte Hammer an Agger Leppe Wiehl als auch Hammerwerke in der Grafschaft Mark Er wurde zum ersten Industriepionier der Region Spater prozessierte er gegen den Grafen von Nesselrode zu Ehreshoven ebenfalls Besitzer von Eisenerzgruben und Reichsmarschall des Herzogtum Bergs Trotz der Prozesskosten hinterliess er nach seinem Tode 1750 seinen Erben eine Summe von 80 000 Reichsthalern Erst im Jahr 1871 verkaufte die Familie Kauert die Grube in Oberkaltenbach an die Firma Friedrich Krupp in Essen die diese dann 1911 stilllegte Der Name Kauert lasst sich unter den hiesigen Familien am weitesten zuruckverfolgen Urahn und Urgrossvater des Peter Kauert ist der Bergvogt Christian Kauert der bereits 1616 in einer Steuerliste von Verr vermerkt war Er durfte wohl um 1590 geboren worden sein Auch sein Sohn Dietrich Kauert nahm eine wichtige Position ein Als Beerbter findet man ihn in Akten des Jahres 1649 und er fuhrte 1664 die Erbteilung des Hauses Braunswerth als Landmesser durch Noch weiter zuruck geht der Flurnameneintrag Die Kauwarts Bruchen bei Brachen auf der Mercatorkarte von 1575 Dieser Flurname existiert noch heute als Auf den Kauerts Brochen im Waldgebiet des Hipperich Im Jahr 1806 ubernahmen die Franzosen das Herzogtum Berg und bauten im Jahr 1808 eine Zivilverwaltung auf Die historischen Grenzen wurden dabei nicht verandert und Verr verblieb bei der Gemeinde Engelskirchen Kreis Wipperfurth 1815 ubernahm das Konigreich Preussen die Verwaltung Seit der Kartenaufnahme von Jean Joseph Tranchot 1817 ist die Schreibweise des Ortes endgultig Verr Der Ort blieb immer ein sehr kleiner Weiler Die Einwohnerzahlen im 19 Jahrhundert belegen dies 1817 44 Einwohner 1828 48 Einwohner 1843 67 Einwohner 1861 49 Einwohner 1868 74 Einwohner 1885 68 Einwohner 1900 36 EinwohnerDabei hatte der Ort 1843 7 Hauser und 1885 13 Hauser Die Menschen lebten hauptsachlich von der Landwirtschaft nicht selten waren die Manner auch in den umliegenden Bergwerken wie der Grube Silberkaule und der Grube Bliesenbach im Loopetal beschaftigt Auch handwerkliche Berufe wie Zimmermann oder Maurer wurden ausgeubt Der starke Bevolkerungsruckgang zwischen 1885 und 1900 lasst sich dadurch erklaren dass die Grube Silberkaule geschlossen wurde und einige Familien abwanderten In der Flur Steimelsknippen westlich von Verr gibt es am Zusammenfluss des Sungsiefens und des Loopebaches bis heute noch eine Flurbezeichnung Auf der Verrer Hutten Hier wurde im Mittelalter das in der Silberkaule gewonnene Eisenerz verhuttet Schlackenhalden dieser Verhuttung finden sich auch jetzt noch im Bereich der Brucke uber den Loopebach vor dem Sungsiefen Zufluss Entlang der Loope hat es wohl mehrere Verhuttungsstandorte gegeben So befinden sich im Wald in der Flur Im Kuel noch die Uberreste einer solchen Anlage Als belastend empfand die Bevolkerung die politische Grenzlage des Ortes Daher unterstutzten die Einwohner aus Buddelhagen zusammen mit denen von Verr Brachen und Anfang alle Gemeinde Engelskirchen 1924 einen Antrag der Orte Scheidt Pfaffenscheid und Obermiebach Gemeinde Much Siegkreis auf Eingemeindung in die Burgermeisterei Drabenderhohe Kreis Gummersbach Der Burgermeister der katholischen Gemeinde Engelskirchen allerdings befurwortete dieses Vorhaben uberhaupt nicht und ubte einen sehr starken Druck auf die evangelischen Einwohner dieser Orte aus so dass diese den Antrag im Jahr 1926 wieder zuruckzogen Im Jahr 1932 wurde dann einzig der Ort Anfang zusammen mit Scheidt und Pfaffenscheid mit Drabenderhohe vereinigt Fur alle anderen Orte blieb die historische kommunale Zuordnung erhalten Hermann Lutter der Burgermeister der Gemeinde Drabenderhohe versuchte noch 1933 die bei Engelskirchen und Much verbliebenen Orte auszugemeinden Doch das nationalsozialistische Regime hatte kein Interesse an weiteren Veranderungen der Gemeindegrenzen In den 1920er Jahren wurde Verr mit Grundung des christlichen Erholunghauses Wald Eck einer Pension ohne Gastwirtschaft auch touristisch interessant und man warb in einem Prospekt von 1929 der vom Heimatverein Drabenderhohe herausgegeben wurde als Luftkurort Verr mit ruhiger Lage sehr viel Wald ohne Industrie und ohne Autoverkehr Nicht weit vom Ort entstanden 1929 ein Aussichtsturm auf dem Loher Kopf und 1932 ein Freibad in der Flur In den Weiern Mit der kommunalen Gebietsreform im Jahr 1975 wurde Verr zusammen mit den Ortschaften Buddelhagen und Brachen sowie dem nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen Loher Hof bei Drabenderhohe in die Stadtgemeinde Wiehl Oberbergischer Kreis eingegliedert Bis zu diesem Zeitpunkt gehorten die Orte zum Rheinisch Bergischen Kreis Besonderheiten BearbeitenWaldreiche Umgebung Kaltenbacher Forst im Eigentum des Oberbergischen Kreises Freizeit BearbeitenDie Ortsrundwanderwege A1 bis A5 fuhren am Ortsrand vorbei bzw durch den Ort Der Fernwanderweg X28 Graf Engelbert Weg passiert den Ort an der Nordseite Einzelnachweise Bearbeiten Einwohnerstatistik nach Stadtteilen zum 31 12 2021 PDF 1 37 MB S 5 abgerufen am 3 Oktober 2022 Ortsteile von Wiehl Alferzhagen Alpe Alperbruck Angfurten Bielstein Bieberstein Bornhausen Bomig Brachen Breidenbruch Buddelhagen Buttinghausen Dahl Drabenderhohe Dreisbach Drosselhardt Fahlenbruch Faulmert Forst Gassenhagen Grossfischbach Hahn Hau Hengstenberg Hillerscheid Hubender Huckhausen Immen Jennecken Kleinfischbach Kurtensiefen Linden Marienhagen Merkausen Monsau Morkeputz Muhlen Muhlhausen Neuklef Niederbellinghausen Niederhof Oberbantenberg Oberholzen Oberwiehl Pfaffenberg Remperg Scheidt Steinacker Verr Wald Weiershagen Wiehlsiefen Abgerufen von https de 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