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Kurt Held eigentlich Kurt Klaber 4 November 1897 in Jena 9 Dezember 1959 in Sorengo Schweiz war ein deutsch schweizerischer Schriftsteller der 1933 in die Schweiz emigrierte Sein bekanntestes Werk ist das Jugendbuch Die rote Zora und ihre Bande Kurt Klaber um 1930 Gemalde von Maria Braun 1896 1950 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Kunstlerisches Schaffen 3 Ehrungen 4 Werke auszugsweise 5 Literatur 6 Ausstellungen 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Tafel zur Ausstellung Rote Zora und Schwarze Bruder im Landesmuseum Zurich Das Bild kombiniert Zoras rote Haare mit dem Gerat der Kaminfegerbuben Kurt Helds Vater war von Beruf Werkmeister Kurt Held verliess mit 14 Jahren das Gymnasium machte eine Lehre als Schlosser bei Zeiss wandte sich als junger Mann zunachst der Wandervogelbewegung zu nahm am Ersten Weltkrieg teil und wurde nach dem Krieg Mitglied des Spartakusbundes und der KPD Kurt Helds spatere Ehefrau schilderte ihre erste Begegnung mit dem 22 Jahrigen in ihren Erinnerungen so Es war im Jahr 1919 Ich wanderte marchenerzahlend durch den Thuringer Wald In einer kleinen Stadt Lauscha dem Mittelpunkt der Glasblaser traf ich eine laute Kirchweih mit vielen Buden und Wagen der Schausteller Besonders eine Bude fesselte sofort meinen erstaunten Blick Davor stand ein junger Bursche mit dichtem braunem ziemlich struppigen oder sagen wir offen liederlichem Haar Es fiel ihm bei jeder Bewegung uber Augen und Nase und wurde dann mit kuhner Kopfbewegung nach ruckwarts geworfen Er trug nach damaliger Wandervogelart einen rostbraunen Leinenkittel mit dem freideutschen Jugendabzeichen kniefreie schwarze Manchesterhosen nackte Beine und Sandalen so genannte Jesuslatschen 1 1924 heiratete er die Schriftstellerin und Marchenerzahlerin Lisa Tetzner Mit ihr zog er an verschiedene Orte in Deutschland Er arbeitete als Bergmann im Ruhrgebiet als Autor Lektor und Redakteur bei diversen Zeitschriften und Verlagen Als Mitglied des Bundes proletarisch revolutionarer Schriftsteller war er Mitherausgeber der der KPD nahestehenden literarischen und politischen Zeitschrift Die Linkskurve Klaber veroffentlichte ausserdem eigene Gedichte und Romane In Bochum war er Leiter der Arbeiterhochschule 2 Noch in der Nacht des Reichstagsbrandes wurde Klaber am 28 Februar 1933 als prominenter Kommunist verhaftet kam aber durch die Hilfe seiner Frau bald wieder frei Nach seiner Freilassung floh das Ehepaar mit Hilfe einer Verwandten aus einer Industriellenfamilie aus Deutschland erst in die Tschechoslowakei und nach Paris 3 spater nach Carona im Tessin in der Schweiz Dort durfte Klaber nur unter der Auflage bleiben nichts zu veroffentlichen Das Paar lebte von den Ertragen ihrer kleinen Landwirtschaft und den Einnahmen die Lisa Tetzner aus einem Lehrauftrag in Basel hatte Wegen des Stalinismus brach Klaber 1938 mit der KPD Durch die harten Bedingungen des Exils gesundheitliche Probleme und den Verlust seiner langjahrigen weltanschaulichen Basis geriet er in eine psychische Krise Um sich zu beschaftigen half er seiner Frau die weiter Kinderbucher schrieb bei ihrer Arbeit Bald begann er Gefallen an dieser Tatigkeit zu finden und schrieb mehrere Bucher von denen insbesondere Die rote Zora und ihre Bande ein grosser Erfolg wurde Da Klaber Schreibverbot in Deutschland hatte veroffentlichte er das Buch unter dem Pseudonym Kurt Held in der Schweiz Die schriftstellerischen Erfolge brachten Tetzner und Klaber bescheidenen Wohlstand Beide erhielten 1948 das Schweizer Burgerrecht und lebten weiter in der Schweiz Nach langerer Krankheit verstarb Held im Spital von Sorengo Kunstlerisches Schaffen BearbeitenDie ersten Gedichte Klabers gelten als expressionistisch und pazifistisch Spater war seine schriftstellerische Tatigkeit ganz durch seine kommunistische Einstellung gepragt und kann als Arbeiterliteratur bezeichnet werden Die im Exil unter dem Namen Kurt Held entstandenen Jugendbucher zeichnen sich aus durch eine sozialkritische Haltung das Bemuhen um ein solidarisches Zusammenleben sowie durch die Thematisierung des Schicksals sozialer Aussenseiter in einer jugendgemassen Sprache Kurt Helds Nachlass befindet sich im Fritz Huser Institut fur Literatur und Kultur der Arbeitswelt in Dortmund Ehrungen Bearbeiten1967 wurde die Grundschule Gorlitzer Str 51 in Berlin Kreuzberg nach Kurt Held benannt 4 Diese Schule wurde 2005 geschlossen 5 Werke auszugsweise BearbeitenNeue Saat Gedichte Verlag der Jenaer Volksbuchhandlung Jena 1919 Revolutionare Erzahlungen aus den Kampfen des Proletariats 1918 1925 Illustrationen von Maria Braun Roter Turmer Verlag Leipzig 1925 Barrikaden an der Ruhr Erzahlungen aus den Kampfen des Ruhrproletariats Verlag der Jugendinternationale Berlin Schoneberg 1925 Neuauflage Verlag Roter Stern Frankfurt 1973 nemesis marxists org Auszug Emporer Empor Gedichte Skizzen Reiseberichte Verlag Der Syndikalist Berlin 1925 Passagiere der III Klasse Roman Internationaler Arbeiter Verlag Berlin 1927 nemesis marxists org Auszug Die Toten von Pabjanice Erzahlungen Umschlag von Hans Leistikow Verlagsgenossenschaft Auslandischer Arbeiter in der UdSSR Moskau 1936 Die schwarzen Bruder Zusammen mit Lisa Tetzner in 2 Banden Verlag Sauerlander Aarau 1940 41 Die rote Zora und ihre Bande Eine Erzahlung aus Dalmatien fur die Jugend Verlag Sauerlander Aarau 1941 Der Trommler von Faido 2 Bande Verlag Sauerlander Aarau 1947 und 1949 Matthias und seine Freunde Textzeichnungen von Heinrich Strub Verlag Sauerlander Aarau 1950 Alles fur zwanzig Rappen Textzeichnungen von Felix Hoffmann Verlag Sauerlander Aarau 1951 Spuk in Neuhausen Erzahlung Illustrationen von Max Schwimmer Verlag Weiss Berlin 1951 Giuseppe und Maria 4 Bande Verlag Sauerlander Aarau 1955 1 Die Reise nach Neapel 2 Von Schmugglern Zollnern und Soldaten 3 Die Kinderstadt 4 Der Prozess Gekurzte Fassung von Hansjorg Schmitthenner in einem Band Sauerlander Aarau gleichzeitig bei der Buchergilde Frankfurt 1967 Mein Bruder Georg Illustrationen von Kurt Wendlandt Dein Leseheft H 125 Rufer Verlag seit 1938 zu Bertelsmann gehorend Gutersloh 1955 Literatur BearbeitenLisa Tetzner Klaber Das war Kurt Held Vierzig Jahre Leben mit ihm Sauerlander Aarau 1961 Wolfgang Emmerich Klaeber Kurt In Neue Deutsche Biographie NDB Band 11 Duncker amp Humblot Berlin 1977 ISBN 3 428 00192 3 S 698 f Digitalisat Stephanie Jentgens Eine Robin Hood der Kinderwelt Kurt Helds Die rote Zora und ihre Bande In Bettina Hurrelmann Hrsg Klassiker der Kinder und Jugendliteratur Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 1995 ISBN 3 596 12668 1 S 502 519 Susanne Koppe Verena Rutschmann Red Kurt Klaber Kurt Held Biographie der Widerspruche Zum 100 Geburtstag des Autors der Roten Zora Sauerlander Aarau 1997 ISBN 3 7941 4330 2 Klaber Kurt In Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Karl Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 bundesstiftung aufarbeitung de Franziska Meister Held Kurt In Historisches Lexikon der Schweiz Klaeber Kurt in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 1 Munchen Saur 1983 ISBN 3 598 10089 2 S 624Ausstellungen BearbeitenAus unserem Leben in die Freiheit Lisa Tetzner und Kurt Klaber Leben und Werk Kuratiert von Wiltrud Apfeld und Cristina Rita Parau Kulturraum die flora der Stadt Gelsenkirchen 18 September bis 30 Oktober 2011 WanderausstellungWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Kurt Held im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Homepage Fritz Huser Institut Publikationen von und uber Kurt Held im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Cristina Rita Parau Vortrag Freiheit Bedeutung Funktion und Wandel des Leitmotivs in den Werken von Lisa Tetzner und Kurt Klaber am 12 Oktober 2011 in der flora Gelsenkirchen reviercast blogspot com Informationen zu Kurt Held Internetportal zu Kinder und Jugendliteratur der Universitat BremenEinzelnachweise Bearbeiten Die Lebensgeschichte des Kurt Held 1897 1959 In MDR de Stand Dezember 2016 Abgerufen im Januar 2021 Richard Drews Hrsg Verboten und verbrannt Kindler Munchen 1983 ISBN 3 463 00860 2 S 143 Michael Scammell Koestler Random House Publishing Group 2009 ISBN 978 1 58836 901 7 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Kathrin Chod Kurt Held Grundschule In Hans Jurgen Mende Kurt Wernicke Hrsg Berliner Bezirkslexikon Friedrichshain Kreuzberg Luisenstadtischer Bildungsverein Band 1 A bis O Haude und Spener Edition Luisenstadt Berlin 2002 ISBN 3 89542 122 7 luise berlin de Stand 7 Oktober 2009 Das geleerte Klassenzimmer In Der Tagesspiegel 22 Juli 2005 Normdaten Person GND 118710087 lobid OGND AKS LCCN nr99018805 VIAF 39520636 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Held KurtALTERNATIVNAMEN Klaber Kurt wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG deutsch schweizerischer SchriftstellerGEBURTSDATUM 4 November 1897GEBURTSORT Jena DeutschlandSTERBEDATUM 9 Dezember 1959STERBEORT Sorengo Schweiz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Held amp oldid 235015592