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Dieser Artikel behandelt den Grafiker Zum gleichnamigen Offizier siehe Hans Leistikow General Hans Leistikow 4 Mai 1892 in Elbing Westpreussen 22 Marz 1962 in Frankfurt am Main war ein deutscher Grafiker der ab 1925 am Projekt Neues Frankfurt beteiligt war Das Grab von Hans Leistikow und seiner Ehefrau Erica geborene Habermann auf dem Sudfriedhof Frankfurt am Main Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHans Leistikow war das alteste von drei Kindern des Elbinger Apothekers Johannes Leistikow 1863 1897 aus Bromberg und dessen Ehefrau Kate geb Zachler 1869 1945 aus Breslau Er war der Neffe des Malers Walter Leistikow Grete Leistikow war seine jungere Schwester der Bruder Wolf starb 1914 mit 18 Jahren Er studierte an der Staatlichen Akademie fur Kunst und Kunstgewerbe Breslau bei Hans Poelzig Dieser empfahl Leistikow eine Signatur die nicht zu Verwechslungen mit seinem Onkel Walter Leistikow fuhrt Leistikow signierte seitdem meist mit HAL und fugte so zwischen die Buchstaben seines Namenskurzels HL ein A ein das seine Verehrung fur Edgar Allen Poe ausdruckte Wahrend seines Aufenthalts in Breslau arbeitete er oft mit Architekten an der Gestaltung von Innenraumen und Farbgebung von Gebauden 1922 hatte er erstmals Kontakt mit Ernst May der als Direktor der Wohnungsbau Gesellschaft Schlesische Heimstatte Leistikow mit der Farbgestaltung von Siedlungen beauftragte 1 Er entwarf die Farbverglasungen fur die von Max Berg entworfene Kapelle auf dem Oswitzer Friedhof in Breslau und gestaltete mit Adolf Rading die Innenausstattung der von Rading 1925 zum ersten Mal umgebauten Mohrenapotheke am Blucherplatz Salzring in Breslau Zwei Jahre spater arbeiteten sie am Entwurf des Kriebel Hauses erneut gemeinsam Die Werke von Leistikow zeigten plastische Vielfalt und Inspirationen der abstrakten Malerei Ernst May mittlerweile Stadtbaurat in Frankfurt am Main machte Leistikow 1925 zum Leiter des grafischen Buros der Stadtverwaltung und beauftragte ihn mit der Gestaltung samtlicher stadtischer Drucksachen im Stil der Neuen Sachlichkeit 1 Leistikow arbeitete dort bis 1930 nbsp Leistikows Frankfurter Stadtwappen von den Nationalsozialisten 1936 wieder abgeschafft Ein bekanntes Werk ist der Frankfurter Adler eine in der Zeit des Neuen Frankfurt viel beachtete aber zugleich von Traditionalisten kritisierte Gestaltung des Frankfurter Stadtwappens aus den 1920er Jahren die 1936 von den Nationalsozialisten abgeschafft wurde Zusammen mit seiner Schwester Grete arbeitete er ab 1926 an Layout und Titelgestaltung der Zeitschrift das neue frankfurt Ebenso fuhrten sie Auftrage gemeinsam mit dem Grafiker Albert Windisch aus 1927 1928 entwarf Leistikow im Auftrag Mays die Siedlungstapeten die von der Marburger Tapetenfabrik produziert wurden Diesem Beispiel folgte 1929 das Bauhaus und brachte seine Bauhaus Tapeten auf den Markt 2 Fur die Siedlung Praunheim entwickelte Hans Leistikow ein Farbkonzept Die zum Flusstal ausgerichteten Hauswande waren in Weiss gehalten wahrend die dem inneren Siedlungsbereich und den Wohnstrassen zugewandten Fassaden in Rot und Blau gestrichen waren 3 4 1930 folgte Leistikow mit seiner im selben Jahr geehelichtem Frau Erica Habermann und seiner Schwester Grete die den Architekten Werner Hebebrand geheiratet hatte und anderen Ernst May in die Sowjetunion 1937 wurden die Geschwister als unerwunschte Auslander ausgewiesen und kehrten nach Deutschland zuruck Leistikow arbeitete als Maler und Grafiker in Berlin 1 Von 1947 bis 1948 arbeitete Leistikow nochmals als Stadtgrafiker in Frankfurt am Main Nach dem Zweiten Weltkrieg entwarf Leistikow die Farbverglasungen im Vestibul des Verwaltungsgebaudes der Bundesmonopolverwaltung fur Branntwein in Offenbach am Main das nach Entwurf des Architekten Adolf Bayer 1953 1954 errichtet wurde 5 In Frankfurt am Main schuf er die Altarwand und die Chorfenster der Maria Hilf Kirche im Gallusviertel ausgefuhrt in den Jahren 1955 und 1956 Ebenfalls von ihm entworfen wurden 1953 die Fenster der Allerheiligenkirche im Frankfurter Ostend Von Leistikow stammen auch die neue Verglasung des Bartholomausdoms von 1953 und die Fenster der Westend Synagoge von 1950 In beiden Fallen verzichtete er bei der Fenstergestaltung auf figurliche Darstellungen und ging von geometrischen Mustern aus die Grundform war das Dreieck In den Domfenstern wird dies durch diagonal geteilte Vierecke und in der Synagoge durch die alleinige Verwendung von Dreiecken variiert Fur das Nationaltheater Mannheim schuf er 1955 einen Mosaik Figurenfries Leistikow war Mitbegrunder der Kasseler Schule und von 1948 bis 1959 Leiter der Grafik Klasse der Kunstakademie Kassel der heutigen Kunsthochschule Kassel Wahrend dieser Zeit sass er im Bundesvorstand des Deutschen Werkbunds Leistikow wohnte von 1953 bis zu seinem Tode in einem von den Architekten Alois Giefer und Hermann Mackler entworfenen Bungalow in Frankfurt Sachsenhausen am Rande des Stadtwalds Die Bungalows der beiden Architekten waren unmittelbar benachbart und mit einem gemeinsamen Garten verbunden Die Wohnhauser Giefer und Mackler stehen seit 1986 unter Denkmalschutz das Wohnhaus Leistikow wurde 2020 abgerissen 6 Leistikows Grab befindet sich auf dem Frankfurter Sudfriedhof Auszeichnungen Bearbeiten1957 erhielt Leistikow die Goethe Plakette des Landes Hessen In Kassel und Frankfurt am Main wurde jeweils eine Strasse nach Leistikow benannt Literatur BearbeitenSusan R Henderson Building Culture Ernst May and the New Frankfurt Initiative 1926 1931 Peter Lang Frankfurt am Main New York 2013 ISBN 978 1 4539 0533 3 Max Kolpe Hans Leistikow In Gebrauchsgraphik 6 Jahrgang 1929 Heft 10 S 23 31 Digitalisat Tobias Picard Durch den Kopf des Auftraggebers denken Der Gestalter Hans Leistikow In Kunst und Kunstler in Frankfurt am Main im 19 und 20 Jahrhundert Archiv fur Frankfurts Geschichte und Kunst Band 69 Frankfurt am Main 2003 Tobias Picard Leistikow Hans im Frankfurter Personenlexikon Erweiterte Onlinefassung Stand des Artikels 8 November 2020 auch in Wolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Erster Band A L Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 1 Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 7829 0444 3 S 450 f Bettina Schmitt Rosemarie Wesp Hrsg Zuruck in die Moderne Hans Leistikow 1892 1962 Anlasslich der gleichnamigen Ausstellung im Dommuseum Frankfurt 3 Oktober 2022 29 Januar 2023 Schnell und Steiner Regensburg 2022 ISBN 978 3 7954 3641 4 Jorg Sturzebecher u a Exemplarisch Hans Leistikow Ein Projekt der Universitat Gesamthochschule Kassel Universitat Gesamthochschule Kassel Fachbereich Visuelle Kommunikation Kassel 1995 OCLC 75629223 Rosemarie Wesp Dieter Wesp Hans und Grete Die Geschwister Leistikow als Gestalter des Neuen Frankfurt Ausstellungsbroschure Frankfurt am Main 2016 online als PDF Dokument Weblinks BearbeitenHans Leistikow im Kulturportal der Stadt Frankfurt am MainEinzelnachweise Bearbeiten a b c Exemplarisch Hans Leistikow Kassel 1995 Freund oder Feind die Bauhaus Tapete Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 11 August 2014 abgerufen am 28 Juli 2014 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot bauhaus online de das neue frankfurt Heft 7 8 1928 may fuhrung praunheim der ernst may gesellschaft Text der Fuhrung PDF Keine Architektur von der Stange In Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 8 September 2010 S 47 Frankfurter Neue Presse 15 November 2018Normdaten Person GND 11872729X lobid OGND AKS LCCN n85065989 VIAF 22936637 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Leistikow HansKURZBESCHREIBUNG deutscher GrafikerGEBURTSDATUM 4 Mai 1892GEBURTSORT ElbingSTERBEDATUM 22 Marz 1962STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Leistikow amp oldid 237910127