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Adolf Peter Rading 2 Marz 1888 in Berlin 4 April 1957 in London war ein deutscher Architekt des Neuen Bauens der auch auf dem Gebiet des Volkerbundsmandats fur Palastina und Grossbritannien tatig war Mohrenapotheke in Breslau Bild rechts jetzt Redaktionssitz der Gazeta WyborczaLogenhaus der Odd Fellows jetzt Kino Lwow in BreslauInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAdolf Rading besuchte das Gymnasium in Berlin Lichterfelde Nach der Mittleren Reife machte er eine Lehre als Maurer Nach der Ausbildung zum Kaufmann besuchte er von 1905 bis 1908 die Stadtische Baugewerkschule in Berlin Nach dem 1911 abgeschlossenen Architekturstudium war er Mitarbeiter im Buro von August Endell und Albert Gessner in Berlin Von 1914 bis 1918 leistete er Militardienst 1919 war er kurz bei Peter Behrens tatig Im selben Jahr folgte er August Endell der seit 1918 Direktor der Staatlichen Akademie fur Kunst und Kunstgewerbe Breslau war in die schlesische Provinzhauptstadt Dort fuhrte er zunachst als dessen Assistent gemeinsam mit Endell den Unterricht der Bau und Kunstgewerbeklasse 1 die er ab 1923 als Professor ubernahm und bis zur Schliessung der Akademie in der Grossen Depression per Notverordnung vom 1 April 1932 leitete 1922 verwirklichte Adolf Rading in der Breslauer Oranienstrasse den Umbau von Rohbauten einer Hauserreihe die zunachst fur einzelne Familien geplant waren zu mehrstockigen Mietshausern 2 Ab 1926 fuhrte Rading ein gemeinsames Buro mit Hans Scharoun in Berlin Adolf Rading war Mitglied des Deutschen Werkbunds und nahm an dessen Ausstellungen in Stuttgart Weissenhof und in Breslau WuWa Siedlung teil ebenso war er Mitglied der Architektenvereinigung Der Ring Rading war Mitglied der Reichsforschungsgesellschaft fur Wirtschaftlichkeit im Bau und Wohnungswesen 3 Die 1931 bis 1932 im Berliner Stadtteil Rummelsburg Irenen Meta und Friedastrasse mit Oskar Schlemmer geschaffene Wohnanlage ist wohl sein letzter Bau in Deutschland 2 nbsp Apartmenthaus Flinsberger Platz 3 Berlin Schmargendorf 1931 mit Hans Scharoun nbsp Wohnanlage Friedastrasse 9 15 Berlin Rummelsburg 1931 32 mit Oskar Schlemmer Ohnehin ohne feste Anstellung verliessen Rading und seine judische zweite Frau Else Leschnitzer Deutschland nachdem die Nazis 1933 an die Macht gekommen waren Sie emigrierten nach Frankreich Entschlossen sich von der Architektur abzuwenden betrieb Rading zunachst einen Bauernhof doch dann anderte er seine Meinung wie Julius Posener berichtete nachdem Rading ihn in Jerusalem besucht hatte 4 Posener urteilte Nicht oft habe ich einen Architekten getroffen der so ganz schopferischer Kunstler gewesen ist 5 nbsp Haifa Derech ha Jam 91 Haus Max Mordechai Nimtza Bi 19391935 dann wanderten die Eheleute Rading nach Palastina ein Zunachst arbeitete er mit dem ebenfalls emigrierten Kollegen Kurt Reinsch 1892 1952 zusammen Wettbewerbsbeitrage aus 2 1936 erhielten beide den ersten Preis fur ihren Stadtplanungsentwurf fur Haifas Zentrum nahe dem Hafen 2 Der Plan wurde wegen des arabischen Aufstands 1936 1939 und dann im Zweiten Weltkrieg nicht realisiert 2 1939 errichteten Rading und Reinsch fur Walter Roth den Schwager seiner Frau ein Mehrfamilienhaus in Haifa 3 nbsp Haifa Kikkar Masaryk Juni 2014Rading war ab 1943 Stadtarchitekt in Haifa und beschrieb Ende Januar 1946 in einem Brief seine Tatigkeit wie folgt Also seit beinahe vier Jahren bin ich erst architect consultant jetzt architectural adviser der Municipality in Haifa das heisst praktisch der Stadtbaudirektor ziemlich genau der Arbeits und Wirkungsbereich eines solchen in Deutschland Ich plane den gesamten Hochbau der Stadtverwaltung und fuhre ihn aus bearbeite ausserdem alle stadtebaulichen Probleme die stadtischen Grunanlagen und die Baugesuche 6 Durch seine Tatigkeit in der Stadtverwaltung wurden doch noch Teile des preisgekronten Projektes verwirklicht So entstanden die Platze Kikkar Fichte Kikkar Masaryk Kikkar Moriah und Kikkar haRaqafot 3 Als Radings Meisterwerk ist das Chemielabor Frutarom anzusehen dass er 1944 im Industriequartier nahe der Kischonmundung erbaute 3 Auch nach der Grundung Israels im Mai 1948 blieb er bei der Stadtverwaltung Haifas wo er sehr geschatzt wurde 7 Im allgemeinen Umgang redeten sich die Mitarbeiter beim Vornamen an doch um den seinen nicht zu gebrauchen nannten Radings Kollegen ihn ha Professor hebraisch הפרופסור 7 Jehoschua Pruschansky als dem Stadtbauamt beigeordneter Ingenieur sein Kollege charakterisierte in seinem Nachruf Rading als Personlichkeit die die Eigenschaften eines Kunstlers eines Gelehrten vom Lehrhause Hillels des Alteren und eines freien Denkers in sich vereinigte weshalb er Radings Fortgang den er nicht allein bei Rading begrundet sah sehr bedauerte 7 1950 liess sich Rading in Grossbritannien nieder Dort fand er bei britischen Kollegen durch seine Arbeit in Haifa bekannt schnell Aufnahme im Royal Institute of British Architects im Royal Town Planning Institute und im Institute of Registered Architects 2 Aus seiner britischen Zeit sind vier Bauten privater Hauser bekannt 8 Adolf Rading starb im Alter von 69 Jahren in London Von Dezember 1920 bis 1928 war er mit der zehn Jahre jungeren Kunstgewerblerin Anna Silber 1898 1981 einer Schulerin von August Endell verheiratet 1928 heiratete er Else Leschnitzer geschiedene Jaffe 1898 1987 Werke Bearbeiten nbsp Haus Rabe in Zwenkau 1929 1931 1921 Eigenheim des Architekten an der Stifterstrasse in Breslau 1922 Entwurf fur eine Hochgarage in Breslau 1925 Wettbewerbsentwurf fur die Umgestaltung des Elisabethkirchplatzes in Breslau 1922 1924 Reihenhaus in der Oranienstrasse in Breslau 9 1925 1927 Logenhaus der Odd Fellows in Breslau 10 1927 Einfamilienhaus in der Stuttgarter Weissenhofsiedlung 1956 abgebrochen 1925 1928 zweimaliger Umbau der Mohrenapotheke am Blucherplatz in Breslau jetzt Redaktion der Gazeta Wyborcza mit Hans Leistikow 1927 Kriebelhaus in der Siedlung Leerbeuthel Lipinskiego Strasse 1 in Breslau 1927 Bahnhof in Schonberg in der Oberlausitz jetzt Polen Gut erhaltenes und nur geringfugig verandertes Bahnhofsgebaude Es war der erste unreprasentative seiner technischen Zweckbestimmung gemass gestaltete Durchgangsbahnhof einer kleinen Station 11 12 1928 Haus Haeffner in Berlin Pichelsdorf 1929 Mehrfamilienhaus in der WuWa Ausstellung in Breslau ursprunglich als Hochhaus geplant nach dem Zweiten Weltkrieg Studentenwohnheim Panzerschiff jedoch seit 2012 leerstehend und zum Verkauf 1929 Haus Ernst Rading in Berlin Zehlendorf Sophie Charlotte Strasse 13 1929 1930 Haus Rabe in Zwenkau mit Oskar Schlemmer 14 1931 Apartmenthaus in Berlin Schmargendorf mit Hans Scharoun 15 1931 1932 Wohnanlage in Berlin Rummelsburg mit Oskar Schlemmer 16 1936 1950 Stadtebauliche Planungen fur Haifa 1937 Haus Herzberg in Haifa 1939 Haus Maurice Gerzon in Haifa 1941 Haus Jehudah Araten in Haifa 1944 Parfumfabrik Frutarom fur Jehudah Araten und Maurice Gerzon in Haifa 1945 Haus David Kopelovitz in HaifaSchriften BearbeitenStadt Form Architekt in Die Form Jg 1 1925 26 S 6 10 Digitalisat Wohngewohnheiten In Die Form Jg 2 1927 S 47 49 Digitalisat Kunstgewerbeschulen In Die Form Jg 2 1927 S 175 180 Digitalisat Literatur BearbeitenWerner Durth Rading trifft Schlemmer Verlag der Buchhandlung Walther Konig Koln 2014 ISBN 978 3 86335 667 5 Regina Gockede Rading Adolf In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 93 95 Digitalisat Jerzy Ilkosz Beate Stortkuhl Hrsg Wiezowce Wroclawia 1919 1932 Wystawa zorganizowana przez Archiwum Budowlane Miasta Wroclawia we wspolpracy z Technische Universitat Braunschweig Archiwum Budowlane miasta Wroclawia Wroclaw 1997 ISBN 83 908067 0 3 S 209 210 Otto Pegels Adolf Rading 1888 1957 Bauten und Projekte in Deutschland Palastina und England Diss RWTH Aachen 1992 Rading Adolf in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 2 Munchen Saur 1983 S 936 Peter Pfankuch Hrsg Adolf Rading Bauten Entwurfe und Erlauterungen Schriftenreihe der Akademie der Kunste ISSN 0587 4610 Band 3 Gebruder Mann Berlin 1970 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Adolf Rading Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Adolf Rading im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Adolf Rading In archINFORM Bilder des Bahnhofs Schonberg Adolf Rading Archiv im Archiv der Akademie der Kunste BerlinEinzelnachweise Bearbeiten Regina Gockede Adolf Rading 1888 1957 Exodus des Neuen Bauens und Uberschreitungen des Exils Gebr Mann Berlin 2005 ISBN 3786124086 S 106 a b c d e f Myra Warhaftig Sie legten den Grundstein Leben und Wirken deutschsprachiger judischer Architekten in Palastina 1918 1948 Tubingen Berlin Wasmuth 1996 ISBN 3 8030 0171 4 S 237 a b c d Myra Warhaftig Sie legten den Grundstein Leben und Wirken deutschsprachiger judischer Architekten in Palastina 1918 1948 Tubingen Berlin Wasmuth 1996 ISBN 3 8030 0171 4 S 238 Myra Warhaftig Sie legten den Grundstein Leben und Wirken deutschsprachiger judischer Architekten in Palastina 1918 1948 Tubingen Berlin Wasmuth 1996 ISBN 3 8030 0171 4 S 236 Julius Posener Fast so alt wie das Jahrhundert Berlin Siedler 1990 ISBN 3 88680 381 3 S 243 Bauten Entwurfe und Erlauterungen Adolf Rading Peter Pfankuch Hg Ausw u Zsstllg Berlin Mann 1970 Schriftenreihe der Akademie der Kunste Berlin Bd 3 S 9 a b c Jehoschua Pruschansky Professor Rading and his work in Haifa Haifa unveroffentlichtes Manuskript April 1958 cf Gideon Kaminka Schwieriges Israel Erinnerungen 1939 1979 Zurich Judaica 1980 S 77 78 Bauten Entwurfe und Erlauterungen Adolf Rading Peter Pfankuch Hg Ausw u Zsstllg Berlin Mann 1970 Schriftenreihe der Akademie der Kunste Berlin Bd 3 S 134 Abb in Walter Muller Wulckow Deutsche Baukunst der Gegenwart Wohnbauten und Siedlungen Konigstein i T Langewiesche 1929 S 84 zeitgenossische Abb in Walter Muller Wulckow Deutsche Baukunst der Gegenwart Bauten der Gemeinschaft Langewiesche Verlag Konigstein Taunus Leipzig 1929 S 46 47 49 Architektur der Zwanziger Jahre in Deutschland Ein Vermachtnis in Gefahr Verlag Langewiesche Konigstein 2009 Bild 289 Adolf Rading Bahnhof Schonberg O L In Die Form Jg 3 1928 S 151 154 Digitalisat Hans Eckstein Neue Wohnbauten F Bruckmann Munchen 1932 S 41 Werner Durth Rading trifft Schlemmer Bau Haus Kunst das Haus Dr Rabe in Zwenkau 1928 1931 Verlag der Buchhandlung Walther Konig Koln 2014 ISBN 978 3 86335 667 5 S 116 Eintrag 09070276 in der Berliner Landesdenkmalliste Baudenkmal Wohnanlage FriedastrasseNormdaten Person GND 119092301 lobid OGND AKS LCCN n94052665 VIAF 18024058 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rading AdolfALTERNATIVNAMEN Rading Adolf Peter vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher ArchitektGEBURTSDATUM 2 Marz 1888GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 4 April 1957STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolf Rading amp oldid 234155456