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Die Allerheiligenkirche ist eine katholische Kirche im Frankfurter Stadtteil Ostend Die Allerheiligengemeinde ist seit 2014 ein Kirchort der Dompfarrei St Bartholomaus und ist insbesondere als KunstKulturKirche der Frankfurter Innenstadt bekannt Die AllerheiligenkircheVorderfront der AllerheiligenkircheGlasfenster von Hans Leistikow fur den Neubau der Allerheiligenkirche 1953 in Frankfurt am MainKirchturmDarstellung von Heiligen uber dem Eingang Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur und Ausstattung 3 Orgel 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Laufe des 19 Jahrhunderts entstanden um die historische Innenstadt von Frankfurt eine Reihe von neuen Stadtvierteln Das Ostend entwickelte sich zu einem dichtbesiedelten Wohngebiet in dem es zunachst jedoch noch keine Kirchen gab Wahrend Anfang des 20 Jahrhunderts mit der Neuen St Nicolaikirche am Zoo die erste evangelische Kirche entstand bildeten die Katholiken Frankfurts noch bis 1917 eine einzige Pfarrgemeinde mit zuletzt etwa 86 000 Mitgliedern deren Pfarrkirche der Kaiserdom St Bartholomaus war Am 2 April 1917 wurden mehrere Kuratiegemeinden ausgegliedert 1922 entstand auch im Ostend eine katholische Gemeinde die Allerheiligengemeinde Der Name erinnert an das Allerheiligentor das vom Ostend in die Innenstadt fuhrt und die im Mittelalter in der Nahe des Tores gelegene kleine Allerheiligenkapelle Die Seelsorge ubernahmen die Barmherzigen Bruder aus Montabaur Die Gottesdienste fanden zunachst in einer kleinen Kapelle in der Unteren Atzemer statt die im Zweiten Weltkrieg bei den Luftangriffen auf Frankfurt am Main zerstort wurde Bereits 1927 hatte Martin Weber einen Neubau entworfen der aber nicht umgesetzt wurde Ab 1948 konnte die Gemeinde die wiederaufgebaute Kapelle des Bruderkrankenhauses nutzen Im Jahr 1952 erhielten die Architekten Alois Giefer und Hermann Mackler den Auftrag zum Bau einer neuen Kirche in der Thuringer Strasse direkt an der Mauer des Zoos gelegen Die Kirche wurde 1953 durch den Limburger Weihbischof Walther Kampe eingeweiht Der Zoo teilt das Gemeindegebiet in einen nordlichen Teil ein Wohngebiet in dem auch die Kirche liegt und einen sudlichen von Industrie und Gewerbe gepragten Teil Das grosse Glasfenster gestaltete Hans Leistikow in geometrischen Formen Im November 1954 wurde das Bauwerk von einer Jury die vom Bund Deutscher Architekten und dem Hessischen Minister der Finanzen einberufen war als vorbildlicher Bau im Lande Hessen ausgezeichnet Der Jury gehorten folgende Architekten an Werner Hebebrand Konrad Ruhl Sep Ruf und Ernst Zinsser 1 Im Zuge der Neuordnung der katholischen Pfarreien der Innenstadt wurden zum 1 Januar 2014 die Pfarreien Allerheiligen St Bernhard Deutschorden Liebfrauen sowie St Ignatius und St Antonius mit der Pfarrei Dom St Leonhard zu einer neuen Grosspfarrei Dom St Bartholomaus zusammengelegt Die bisherigen Gemeinden sollen als Kirchorte bestehen bleiben und fur ein aktives und interessantes Gemeindeleben sorgen Die leitenden Priester der Ordensgemeinden Deutschorden Liebfrauen und St Ignatius werden als Kirchenrektoren und nicht als Pfarrer bezeichnet Jeweils samstags sonntags und dienstags finden in der Allerheiligenkirche spanischsprachige Messen der spanischen Gemeinde statt 2 Architektur und Ausstattung BearbeitenZwischen Zoo und dem ehemaligen Bruderkrankenhaus erhebt sich die Allerheiligenkirche mit Campanile auf einem parabelformigen Grundriss Nach aussen werden die Wande durch den Wechsel von gelben und weissen Kalksandsteinen gepragt im Inneren bleiben die Wande schlicht weiss gefasst Der Bau wird nach Westen und Osten durch Seitenraume mit Emporen gerahmt Uber dem Altar erhebt sich auf vier schlanken Stutzen eine Lichtkuppel Aus der Ausstattung sind besonders die Allerheiligen Reliefs uber den Hauptportalen von Hans Mettel hervorzuheben Orgel BearbeitenDie Orgel der Allerheiligenkirche wurde 1955 3 von der Orgelbaufirma Euler Hofgeismar erbaut Das Instrument hat 26 Register ca 2000 Pfeifen auf drei Manualen und Pedal Das Instrument ist ein Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz Das Nachkriegsinstrument ist reparaturbedurftig wird in verschiedenen Abschnitten restauriert 3 und gleichzeitig zu einem zeitgenossischen Instrument erweitert Geplant ist der Einbau eines schwellbaren Multiplex Werkes dessen Register in die einzelnen Werke gekoppelt werden konnen 4 I Brustschwellwerk C g3Nachthorngedackt 8 Gemshorn 4 Waldflote 2 Quintzimbel III 1 3 Holzregal 8 II Hauptwerk C g3Quintade 16 Prinzipal 8 Rohrflote 8 Oktave 4 Gedackt 4 Blockflote 2 Mixtur IV VI 1 1 3 Trompete 8 III Oberschwellwerk C g3Holzgedackt 8 Spitzflote 4 Prinzipal 2 Sifflote 1 Sesquialtera II 2 2 3 Scharff IV 1 Rankett 16 Schalmey 4 Pedalwerk C f1Subbass 16 Prinzipalbass 8 Choralbass 4 Hintersatz IV 2 2 3 Posaune 16 MultiplexwerkHolzprinzipal 16 I II PHolzquinte 10 2 3 PSalicional 8 I III PSalicional 6 2 5 PSalicional 4 PSchwebung 8 I III Fortsetzung Quinte 2 2 3 II PQuinte 1 1 3 I IITerz 1 3 5 I II IIISeptime 1 1 7 I II IIINone 8 9 I II IIIElfte 8 11 I II III Fortsetzung Fagott 16 II PQuintfagott 10 2 3 POboe 8 I II III PAeoline 8 I III PAeoline 5 1 3 POboe 4 PAeoline 4 PAeoline 2 P Fortsetzung Psalterium I II PXylophon I II PStimmgabeln I II IIIKlangharfe I II III PKoppeln Normalkoppeln I II III I III II I P II P III P Suboktavkoppeln III II Spielhilfen Koppelmixtur III Hauptwerk Pedal Winddrosseln Tremulanten fur alle Werke Hi Hat Windspiel Rainmaker elektronische Setzeranlage Anmerkungen I Multiplexregister spielbar auf dem I Manual II Multiplexregister spielbar auf dem II Manual III Multiplexregister spielbar auf dem III Manual P Multiplexregister spielbar auf dem PedalLiteratur BearbeitenKarin Berkemann Nachkriegskirchen in Frankfurt am Main 1945 76 Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Hessen Theiss Verlag Stuttgart 2013 ISBN 978 3 8062 2812 0 zugl Diss Neuendettelsau 2012 Bernhard Buchstab Einheit von Raum und Instrument In Denkmalpflege und Kulturgeschichte Bd 15 Heft 1 2012 ISSN 1436 168X S 11 f Klaus Greef Hrsg Das katholische Frankfurt einst und jetzt Verlag Josef Knecht Frankfurt am Main 1989 ISBN 3 7820 0587 2 Hugo Schnell Allerheiligen Kirche Frankfurt Kleine Kunstfuhrer Munchen Zurich 1962 Dr Adrian Seib Allerheiligen In Deutscher Werkbund Hessen Wilhelm E Opatz Hrsg Einst gelobt und fast vergessen Moderne Kirchen in Frankfurt a M 1948 1973 Niggli Verlag Sulgen 2012 ISBN 978 3 7212 0842 9 S 34 39 Dr Adrian Seib Der ganze Kirchenraum ist Altarraum Die Allerheiligenkirche im Frankfurter Ostend In Zuruck in die Moderne Hans Leistikow 1892 1962 Ausstellungskatalog Frankfurt am Main 2022Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Allerheiligenkirche Sammlung von Bildern Kirchort Allerheiligen auf der Webseite der Dompfarrei St Bartholomaus Veranstaltungen der KunstKulturKirche AllerheiligenEinzelnachweise Bearbeiten Auszeichnung vorbildlicher Bauten im Lande Hessen vom 6 November 1954 In Der Hessische Minister der Finanzen Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1955 Nr 4 S 70 Punkt 75 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 3 6 MB Gottesdienste Allerheiligen Memento vom 27 Februar 2017 im Internet Archive a b Bernhard Buchstab Einheit von Raum und Instrument In Denkmalpflege und Kulturgeschichte Band 15 ISSN 1436 168X Nahere Informationen zum Multiplexprojekt Memento vom 12 Marz 2011 im Internet Archive 50 116891 8 702431 Koordinaten 50 7 0 8 N 8 42 8 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Allerheiligenkirche Frankfurt am Main amp oldid 237444335