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Kirche St Bernhard Frankfurt am Main NordendLange 50 MeterBreite 25 MeterHohe Turm 50 MeterHohe Kuppel 25 MeterDurchmesser Kuppel 15 MeterAnzahl Glocken 4Die Kirche St Bernhard auch St Bernardus ist eine romisch katholische Kirche in Frankfurt Nordend an der Koselstrasse Die Gemeinde St Bernhard gehort zum Bistum Limburg und ist seit 2014 ein Kirchort der Dompfarrei St Bartholomaus Inhaltsverzeichnis 1 Gemeinde Grundung und Kirchbau 2 Bauwerk und Entwicklung der Ausstattung 2 1 Orgel 2 2 Glocken 3 Gemeindeleben 4 Literatur 5 WeblinksGemeinde Grundung und Kirchbau Bearbeiten nbsp Mosaik des Bernhard von Clairvaux uber dem Haupteingang nbsp Innenraum der Kirche nbsp Lichtwolke unter der Kuppel nbsp Statue des Bernhard von Clairvaux mit einem Modell der KircheAm 1 Marz 1860 wurde von den Dernbacher Schwestern im Haus Mittelweg 30 eine Hauskrankenpflegestation gegrundet Mit deren Hauskapelle entstand die erste Moglichkeit fur katholische Gottesdienste im Frankfurter Nordend ausserhalb der Frankfurter Innenstadt Am 29 Juli 1892 wurde von dem Orden auf dem Grundstuck Koselstrasse 15 ein kleines Krankenhaus mit einer grosseren Hauskapelle eingeweiht Ende des 19 Jahrhunderts stieg durch die bauliche Entwicklung und die Zunahme der Einwohnerzahl die Zahl der Katholiken im Nordend auf ca 12 000 an Eine selbstandige Pfarrgemeinde mit eigener Kirche wurde notwendig Von dem damaligen Stadtpfarrer Ernst Franz August Munzenberger wurde dazu 1888 das Grundstuck Koselstrasse 11 13 erworben Der Kirchenvorstand der Dompfarrei bat das Bischofliche Ordinariat des Bistums Limburg am 18 Dezember 1900 um die Erlaubnis zur Errichtung einer Notkirche Vom Bistum wurde am 4 Januar 1900 der Kirchenvorstand mit der Errichtung einer vollwertigen Kirche beauftragt Zunachst wurde jedoch die Kirche St Antonius im Westend gebaut Am 6 September 1902 wurde ein Architektenwettbewerb fur die neue Kirche mit 800 Sitzplatzen im Nordend ausgeschrieben Die Jury fallte 1903 ihre Entscheidung Der Bauauftrag wurde 1905 jedoch nicht an den Verfasser des erstplatzierten neugotischen Entwurfs Ludwig Becker in Mainz vergeben sondern an den Frankfurter Architekten Hans Rummel mit seinem neuromanischen Entwurf Der Baustil und die enthaltene Kuppel die zwei Turme die enthaltenen Gemeinderaume und der Platz vor der Kirche an der Koselstrasse waren der Grund fur die Wahl des Entwurfs Am 19 Juni 1905 stimmte der Limburger Bischof und Zisterzienser Dominikus Willi dem Vorschlag des Kirchenvorstands der Dompfarrei zu die Kirche unter das Patrozinium des Grunders des Zisterzienser Ordens Bernhard von Clairvaux zu stellen Der erste Spatenstich folgte am 24 Juni 1905 Am 25 Marz 1906 fand die Grundsteinlegung durch den Stadtpfarrer Joseph Hilfrich statt Am 18 August 1907 wurde die Kirche durch Bischof Willi geweiht Bauwerk und Entwicklung der Ausstattung BearbeitenDas Kirchenschiff ist in Nord Sud Richtung ausgerichtet der Altarraum befindet sich an der Sudseite die beiden Turme an der Nordseite Der Grundriss hat die Form eines dem Zentralbau angenaherten Kreuzes Die Saulen der Orgelempore und im Chor sind monolithisch aus verschiedenfarbigem Fichtelgebirgs Granit hergestellt Ihre Kapitelle aus Muschelkalk zeigen die Kopfe von David und Salomon der Propheten und jubilierende Engel Der erste Pfarrer der Gemeinde Joseph Quirmbach trieb die kunstlerische Ausgestaltung der Kirche voran Im Chor wurde ein uberwiegend gotischer Hochaltar aus der Sammlung des Stadtpfarrers Munzenberger aufgestellt der also vom Baustil der Kirche abwich Im Chor und in den Seitenwanden wurden von dem Freiburger Kunstmaler August Gobel entworfene farbige Bleiglasfenster eingesetzt 1911 und 1912 wurde der Innenraum nach byzantinischem Vorbild von dem Dusseldorfer Maler Heinrich Nuttgens unter dem Rahmenthema Das Mysterium der Erlosung ausgemalt Davon sind heute nur noch die unter Denkmalschutz stehenden acht Wandbilder an den Seitenwanden erhalten 1912 wurde in der Mitte der Kuppel ein grosser Kronleuchter aufgehangt 1930 wurde bei der ersten Aussenrenovierung uber dem Hauptportal das Bernardus Mosaik nach den Entwurfen des Frankfurter Malers Georg Poppe angebracht Der darunter liegende Fries des Bildhauers Hans Belz zeigt Szenen aus dem Leben des Heiligen Im Zweiten Weltkrieg wurden bei den Luftangriffen auf Frankfurt am Main am 4 Oktober 1943 29 Januar 1944 22 Marz 1944 und am 25 September 1944 die Kirchturme die Kuppel die Apsis und die Seitendacher durch Fliegerbomben stark beschadigt Alle Fenster und Turen wurden zerstort Das Kircheninnere wurde durch Feuer Loschwasser und Wetter geschadigt Am 25 Marz 1945 wurde die rechte Aussenwand durch eine Granate der US Armee schwer beschadigt Nach dem Krieg wurde zunachst die Kirche u a durch Notverglasung und Notdacher wieder wetterfest gemacht Am 31 August 1947 konnten die drei grossten Glocken wieder aufgehangt werden Die kleine Angelus Glocke blieb dagegen verschollen 1948 wurde das Kirchendach teilweise neu mit Schiefer gedeckt und 1950 die erste Lautsprecheranlage eingebaut 1953 wurde eine Innenrenovierung unter der Leitung des Kirchenmalers Paul Meyer Speer und des Architekten Robert Servatius durchgefuhrt Die stark beschadigte alte Innenausmalung ging dabei bis auf acht Wandbilder verloren Im Chor und in den Seitenwanden des Kirchenschiffs wurden neue Kirchenfenster des Kunstlers Ludwig Becker eingesetzt 1954 wurde eine gotische Marienstatue von ca 1480 angeschafft die heute in der linken Seitenkapelle steht 1955 wurde an der Mittelsaule des Innenportals eine Statue des hl Antonius von Padua von Anneliese Degen aus Hohr Grenzhausen und 1956 ein Kruzifix in der rechten Seitenkapelle angebracht Ausserdem befindet sich in der Kirche eine Statue des Bernhard von Clairvaux der auf der linken Hand ein Modell der Kirche tragt 1958 erfolgte eine Aussenrenovierung bei der auch die Dacher neu gedeckt wurden Wegen der mit geringen finanziellen Mitteln durchgefuhrten und deshalb sehr schlichten Renovierung der Nachkriegszeit aber auch wegen der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils uberlegte die Gemeinde von 1966 bis 1968 eine Neugestaltung des Innenraums der Kirche die schliesslich von den Frankfurter Architekten Walter und Wolfram Nicol geplant und 1969 ausgefuhrt wurde Der Verputz der Wande wurde grossflachig erneuert eine neue Heizungsanlage eingebaut und der Fussboden mit hellem Travertin belegt Der gotische Hochaltar wurde abgebaut und in St Antonius im Westend wieder aufgestellt Unter dem vorderen Chorbogen wurde ein neuer Altartisch aus Carrara Travertin aufgestellt und am 1970 durch den Limburger Bischof Wilhelm Kempf konsekriert Links vom Altar wurden der Ambo und das Sakramentshaus aufgestellt Die neuen Kirchenbanke wurden halbkreisformig um den Altar herum angeordnet Der Kronleuchter wurde durch eine Lichtwolke ersetzt Diese besteht aus 1 596 Gluhbirnen an 80 Pendeln 1976 wurde in der Apsis des Chors ein grosses Kreuz aufgehangt Die neue Ausstattung des Altarraums und das Kreuz wurde von dem Kolner Bildhauer Hein Gernot entworfen Das Kreuz zeigt in der Mitte Jesus Christus als Sonne der Gerechtigkeit umgeben von den zwolf Aposteln 1981 wurde ein von W Mellmann in Munchen entworfener Kreuzweg aus Bronze aufgehangt 1991 folgte ein Osterleuchter von Hein Gernot Zwischen 1996 und 1999 wurden die Aussenwande und die Dacher saniert Sandsteinteile und der Aussenputz wurden erneuert ausserdem grosse Teile der Dachflachen mit Schiefer neu gedeckt Orgel Bearbeiten 1928 wurde eine Orgel mit 50 Registern von der Werkstatt Johannes Klais Orgelbau in Bonn eingebaut 1969 und 1993 1994 wurde diese Orgel generaluberholt Glocken Bearbeiten Die vier fur den Westturm vorgesehenen Glocken wurden am 29 Juni 1907 in der von Andreas Hamm gegrundeten Glockengiesserei in Frankenthal gegossen Bis auf die kleinste existieren diese Glocken noch heute Das Gesamtgewicht aller vier Glocken betrug 6 950 kg 1964 wurde die im Zweiten Weltkrieg verloren gegangene ursprungliche Angelus Glocke durch eine neue Glocke von Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg ersetzt Nr Name Gussjahr Giesser Gussort Durchmesser Masse ca Schlagton Inschrift1 Hl Bernhard 1907 Karl Hamm Frankenthal 1 740 mm 2 857 kg b0 8 16 Lingua sum Sancti Bernardi Ich bin die Stimme des hl Bernhard 2 Maria 1907 Karl Hamm Frankenthal 1 482 mm 1 827 kg des 5 16 Voca Mariam Rufe Maria an 3 Hl Josef 1907 Karl Hamm Frankenthal 1 300 mm 1 230 kg es Ite ad Joseph Geht zu Josef 4 alt Angelus 1907 Karl Hamm Frankenthal 1 170 mm 900 kg f Angelum nuntio Ich verkunde den Engel des Herrn 4 Angelus 1964 F W Schilling Heidelberg 1 109 mm 820 kg f 13 16 Angelum nuntio Ich verkunde den Engel des Herrn Gemeindeleben BearbeitenIm Zuge der Neuordnung der katholischen Pfarreien der Innenstadt wurden zum 1 Januar 2014 die Pfarreien Allerheiligen St Bernhard Deutschorden Liebfrauen sowie St Ignatius und St Antonius mit der Pfarrei Dom St Leonhard zu der Pfarrei neuen Typs mit dem Namen Dompfarrei St Bartholomaus zusammengelegt Die bisherigen Gemeinden bleiben als Kirchorte bestehen und sollen fur ein aktives und interessantes Gemeindeleben sorgen Literatur BearbeitenWolfgang Fahrmeier Raimund Falk Franz Weber St Bernhard Frankfurt am Main Kirchenfuhrer Hrsg Pfarrgemeinderat der Kath Pfarrgemeinde St Bernhard Heinrich Druck Medien GmbH Frankfurt am Main 2007 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Bernhard Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Kath Bernarduskirche In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Kirchort St Bernhard auf der Website der Dompfarrei St Bartholomaus Aufnahme des Sondergelauts mit Einzellauten und Vollgelaut Ehemalige Internetseite der Pfarrgemeinde St Bernhard Pfarrgemeinderat der katholischen Gemeinde St Bernhard 2008 abgerufen am 14 Mai 2014 50 122999 8 689928 Koordinaten 50 7 22 8 N 8 41 23 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Bernhard Frankfurt am Main amp oldid 236493209