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Ernst Franz August Munzenberger 1 Juni 1833 in Dusseldorf 22 Dezember 1890 in Frankfurt am Main war ein katholischer Priester Er war von 1870 bis 1890 Stadtpfarrer von Frankfurt am Main Pfarrer Munzenberger auf einem Altarbild von Heinrich Nuttgens Kaiserdom St Bartholomaus Frankfurt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenErnst Munzenberger war Sohn des Dusseldorfer Zeichenlehrers und Kunsthandlers Georg Munzenberger und dessen Ehefrau Franziska Wilhelmine geborene Reckum Er studierte Theologie in Munster Tubingen und Bonn 1855 trat er in Koln in das Priesterseminar ein und wurde 1856 zum Priester geweiht Als Kaplan in Kettwig siedelte er dort die Dernbacher Schwestern an Zusammen mit deren Superior Johann Jakob Wittayer 1819 1881 betrieb er die Errichtung einer eigenen Provinzialverwaltung in Dusseldorf Bilk und erhielt anschliessend eine Pfarrstelle in Dusseldorf Ziel war es Schwestern fur Lehrberufe auszubilden um das katholische Schulwesen zu starken Damit reagierte die Kirche auf die vom Herzog von Nassau gewunschten Simultanschule und die Versuche den Schwestern das Lehrerinnenexamen im Herzogtum Nassau zu verwehren Als examinierte Krafte konnten sie jedoch im Herzogtum Lehraufgaben ubernehmen Er verliess seine Dusseldorfer Position und siedelte sich mit Erlaubnis des Kolner Kardinals Erzbischof Johannes von Geissel und des Limburger Bischofs Peter Joseph Blum in Dernbach an Dies war nur als Beurlaubung geplant und von ihm auch so begrundet Es erwies sich jedoch als Ubertritt in die Dienste des Bistums Limburg In Dernbach liess er seinen ersten Kirchenbau in der Diozese Limburg errichten die Klosterkirche der Schwestern Er assistierte dem Superior und fungierte als Hausgeistlicher im Mutterhaus der Kongregation Arme Dienstmagde Jesu Christi In der Folge wurde er Leiter des Priesterseminars in Limburg und 1870 Stadtpfarrer in Frankfurt am Main Damit war auch die Mitgliedschaft im Limburger Domkapitel verbunden In seine Frankfurter Amtszeit fiel der Wiederaufbau des 1867 niedergebrannten Doms Munzenberger setzte sich fur eine moglichst weitgehende Wiederherstellung des mittelalterlichen Domes ein Dadurch geriet er in einen Konflikt mit dem Dombaumeister Franz Josef Denzinger der den Wiederaufbau leitete und ein entschiedener Vertreter der Neugotik war Dies zeigte sich insbesondere bei der Umgestaltung des Kreuzganges und des Langhauses Einige Quellen geben an dass die Stadt als Eigentumerin des Domes Munzenberger das Betreten der Baustelle verboten habe Munzenberger konzentrierte sich in der Folge auf die innere Ausstattung des Domes Dort auf der Innenseite des rechten Flugels des Annenaltars findet sich auch sein Portrat Er erscheint in Form eines mittelalterlichen Stifters gemalt von dem aus der Dusseldorfer Akademie entstammenden Nazarener Kunstler Heinrich Nuttgens Bereits seit seiner Priesterweihe hatte er seine Kontakte genutzt um historische Altare und andere religiose Kunstwerke zu erwerben zu restaurieren und wieder in den liturgischen Dienst zu stellen Dabei kam es auch zu Zusammenstellungen bzw Erweiterungen ursprunglicher Kunstwerke Fur dieses Tun wurde u a der Kunststil der Nazarener benutzt als der die Epochen ubergreifend verbindende christliche Kunststil Dieses wiederum forderte die Ausbreitung dieses Stils Fur den Frankfurter Dom erwarb er sechs gotische Altare Kunstwerke aus seiner Sammlung finden sich noch heute in zahlreichen Kirchen Ein Beispiel dafur ist der Hochaltar in St Josef in Frankfurt Bornheim und verschiedene Altare in der Pfarrkirche St Bartholomaus in Morlenbach im sudlichen Odenwald Daruber hinaus war Munzenberger vor allem in den landlichen Diasporaregionen des Bistums aktiv Dort schuf er in seiner Funktion als Prasident des Bonifatiuswerks im Bistum ab 1869 zahlreiche Missionsstationen die eine seelsorgerische und soziale Betreuung der Katholiken oft uberhaupt erst moglich machten Munzenberger verfasste zahlreiche theologische und kunstgeschichtliche Schriften darunter ab 1885 ein Standardwerk der Kunstgeschichte Zur Kenntnis und Wurdigung der mittelalterlichen Altare Deutschlands Ein Beitrag zur vaterlandischen Kunst Bd I 1885 Bd II fortgesetzt von Stefan Beissel S J 1905 meist zitiert als Munzenberger Beissel 1870 gab er in Limburg den Anstoss zur Grundung der katholisch ausgerichteten Regionalzeitung Nassauer Bote Er starb am 22 Dezember 1890 in Frankfurt am Main und wurde auf dem dortigen Hauptfriedhof beigesetzt Nach Munzenberger sind eine Strasse im Frankfurter Nordend sowie das Altenpflegeheim Pfarrer Munzenberger Haus in Eschersheim benannt Werke BearbeitenDie Kirchengesetzgebung der franzosischen Revolution vom Jahre 1790 Woerl Wurzburg 1877 Katholische Studien 3 2 Das Frankfurter und Magdeburger Beichtbuchlein und das Buch Vom sterbenden Menschen Ein Beitrag zur Kenntniss der religiosen mittelalterlichen Volksliteratur Franz Kirchheim Mainz 1880 Die Entwicklung des Frankfurter Schulwesens im letzten Jahrzehnt Fosser Frankfurt a M 1880 Zur Kenntniss und Wurdigung der mittelalterlichen Altare Deutschlands Anfange und Entwicklung des gothischen Flugelaltares zunachst in Norddeutschland 2 Bande Fosser Frankfurt a M 1890 1905 Digitalisat Afrika und der Mohammedanismus Fosser Frankfurt a M 1889 Abessinien und seine Bedeutung fur unsere Zeit Aus dem Nachlasse von E F A Munzenberger Hrsg v Joseph Spillmann S J Herder Freiburg i Br 1892 archive org Literatur BearbeitenA Abt Trauer Rede auf den verstorbenen Stadtpfarrer Ernst Franz August Munzenberger Domcapitular und Bischofl Commissarius gehalten im Hohen Dome zu Frankfurt a M am 26 Dezember 1890 Verlag A Foesser Nachfolger Frankfurt am Main 1891 A M Benevolus Pseudonym fur Alphons Maria Ritter von Steinle E F A Munzenberger Eine Lebensskizze In Frankfurter zeitgemasse Broschuren Neue Folge Hrsg von Johann Michael Raich Band 12 Verlag A Foesser Nachfolger Frankfurt am Main Luzern 1891 S 105 139 Munzenberger Ernst Franz August In Wilhelm 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Frankfurt am MainGEBURTSDATUM 1 Juni 1833GEBURTSORT DusseldorfSTERBEDATUM 22 Dezember 1890STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Franz August Munzenberger amp oldid 229291822