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Dieser Artikel behandelt den Staat Der Begriff kann sich auch auf die nordlichste Region Vietnams Tonkin beziehen Die Demokratische Republik Vietnam vietnamesisch Việt Nam Dan Chủ Cộng Hoa abgekurzt DRV seit 1954 umgangssprachlich als Nordvietnam bezeichnet war ein Staat in Sudostasien am Sudchinesischen Meer Sie wurde am 1 September 1945 durch Hồ Chi Minh in Hanoi als Teil der Union francaise ausgerufen nachdem die Vietminh Liga fur die Unabhangigkeit Vietnams landesweit die Macht erobert hatten und der vietnamesische Kaiser Bảo Đại abgedankt hatte Bis 1947 umfasste dieser Staat ganz Vietnam dann sturzten Frankreichs Kolonialtruppen Hos Regierung in Hanoi Demokratische Republik VietnamViệt Nam Dan Chủ Cộng Hoa1945 1976Flagge 1955 1976 Wappen 1955 1976 Amtssprache VietnamesischHauptstadt HanoiStaats und Regierungsform Sozialistische Republik mit EinparteiensystemStaatsoberhaupt Prasidentzuletzt Ton Đức ThắngRegierungschef Premierministerzuletzt Phạm Văn ĐồngFlache 158 750 km Einwohnerzahl 22 480 000 1973 Bevolkerungsdichte 142 Einwohner pro km Brutto inlands produkt pro Einwohner 100 US DollarWahrung ĐồngErrichtung 2 September 1945Vorgangergebilde Franzosisch IndochinaUnabhangigkeit 1954 von Frankreich anerkannt Endpunkt 2 Juli 1976 Vereinigung mit Sudvietnam Abgelost von Sozialistische Republik VietnamNational hymne Tiến Quan Ca source source track track track track track track track track track track track track track Zeitzone UTC 7ISO 3166 VD VDRTelefonvorwahl 84Vorlage Infobox Staat Wartung NAME DEUTSCH Nach dem Sieg der Vietminh in Điện Bien Phủ 1954 bildete sich ein unabhangiger Staat Nordvietnam aus Teilen Bắc Bộs Tonkin und An Nams Annam unter Fuhrung Ho Chi Minhs mit der Hauptstadt Hanoi Nach der Indochinakonferenz 1954 wurde Vietnam in eine Nordzone die Demokratische Republik Vietnam und eine formal unabhangige Sudzone geteilt aus der sich 1956 der Staat Sudvietnam entwickelte Die Spaltung wurde erst uberwunden nachdem die Armee Nordvietnams im Vietnamkrieg Sudvietnam 1975 erobert hatte Dem folgte am 2 Juli 1976 die Wiedervereinigung zur Sozialistischen Republik Vietnam Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Unabhangigkeit 1 2 Indochinakrieg und Teilung Vietnams 1 3 Innen und Wirtschaftspolitik 1 4 Vietnamkrieg und Wiedervereinigung 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenSiehe auch Geschichte Vietnams Unabhangigkeit Bearbeiten Am 2 September 1945 proklamierte Ho Chi Minh nach der erfolgreichen Augustrevolution die erste unabhangige Republik Sudostasiens die Demokratische Republik Vietnam Von den inzwischen wieder zuruckgekehrten Franzosen wurde Vietnam zunachst auch als autonomer Staat innerhalb der Union Francaise anerkannt Die Unabhangigkeitserklarung berief sich auf die Unabhangigkeitserklarung der USA von 1776 und auf die Deklaration der Menschen und Burgerrechte nach der Franzosischen Revolution Nach einem Ubereinkommen der Alliierten wahrend der Potsdamer Konferenz im August 1945 stand dem jungen Staat allerdings die Besetzung durch Truppen der Kuomintang vom Norden und des Vereinigten Konigreichs vom Suden 1 zur Entwaffnung der Japanischen Streitkrafte bevor Die Briten baten jedoch die besiegten Japaner im Suden die Ordnung herzustellen Trotz eines Friedensvertrages mit den Viet Minh erzwangen die Franzosen deren Truppen den Briten folgten am 23 September 1945 die Wiedererrichtung ihrer Herrschaft in Sudvietnam Indochinakrieg und Teilung Vietnams Bearbeiten Der Versuch nach Auffassung von einigen Politikern Frankreichs sich das unabhangige Vietnam wieder untertan botmassig machen zu mussen fuhrte 1946 zum Ausbruch des Indochinakrieges Von einer volligen Beendigung franzosischer Kolonialpolitik wie sie noch in einer Rede Charles de Gaulles 1942 in Brazzaville 2 erahnt werden konnte war schon 1945 keine Rede mehr Nach anfanglichen militarischen Erfolgen im Jahr 1947 entschieden sich die Franzosen die die Kampfkraft der Việt Minh Organisation unterschatzt hatten sich aufgrund des Mangels an Soldaten in Befestigungen entlang der wichtigen Strassen im Norden Vietnams zuruckzuziehen Nach einer zwei Jahre andauernden Patt Situation hatte sich die Việt Minh Armee auch aufgrund von Hilfslieferungen aus dem kommunistischen China so weit gestarkt dass es ihr moglich war die Kolonialmacht in den Jahren von 1950 bis 1953 fast vollstandig aus dem nordvietnamesischen Landesteil Tonkin zu vertreiben Die DRV wurde im Januar 1950 von der Volksrepublik China und der Sowjetunion formal als Regierung eines souveranen Staates anerkannt Die Satellitenstaaten der Sowjetunion folgten der Entscheidung in den folgenden Wochen 3 Nach jahrelangem Guerillakampf gelang es den Việt Minh unter General Vo Nguyen Giap am 7 Mai 1954 die franzosischen Truppen in der Schlacht von Điện Bien Phủ zu besiegen Dieses Ereignis markiert das Ende der franzosischen Kolonialherrschaft in Indochina Es folgten ein Waffenstillstand und eine Deklaration auf der sich anschliessenden Genfer Indochinakonferenz vom 21 Juli 1954 die unter anderem bis zu den im Juli 1956 abzuhaltenden all vietnamesischen Wahlen eine vorubergehende Teilung entlang einer Demarkationslinie am 17 Breitengrad 4 nordlich der alten Kaiserstadt Huế in eine nordliche und sudliche Zone vorsah Im Suden existierte weiterhin als sudlicher Staat das 1949 gegrundete Quốc gia Việt Nam dessen Staatsoberhaupt zunachst noch der ehemalige Kaiser Bảo Đại war Bereits 1955 wurden entgegen dem Genfer Beschluss im Suden separate Wahlen abgehalten die Ngo Đinh Diệm gewann Dadurch wurde er Prasident was bereits de facto zur Grundlage fur die Spaltung des Landes wurde da es so zu dem geplanten gesamt vietnamesischen Urnengang nie kam Die USA weigerten sich den Beschluss der Genfer Konferenz anzuerkennen erklarten aber in einem separaten Protokoll dass sie die Deklaration weder durch Drohungen noch durch militarische Gewalt verandern wurden Jedoch entsandte der US amerikanische Prasident nach 1962 unter Verletzung des Genfer Abkommens mehrere Tausend sogenannte Militarberater in den Suden Vietnams 5 Innen und Wirtschaftspolitik Bearbeiten Nach dem Sieg im Indochinakrieg widmete sich die kommunistische Partei dem Umbau des Staats und der Gesellschaft nach dem Muster der Sowjetunion Die Partei kontrollierte durch Massenorganisationen das politische und auch personliche Leben der Bevolkerung Sowohl Handwerk Industrie als auch Landwirtschaft sollten durch Verstaatlichung und Kollektivierung in eine sozialistische Planwirtschaft uberfuhrt werden 1957 waren 72 der Wirtschaftsleistung in privater Hand bis 1970 wurden 91 der Okonomie in den Staatssektor uberfuhrt 6 Vietnamkrieg und Wiedervereinigung Bearbeiten Hauptartikel Vietnamkrieg nbsp Boeing B 52 wirft Bomben ab nbsp Unterzeichnung des FriedensabkommensAm 2 und 4 August 1964 ereignete sich der Zwischenfall im Golf von Tonkin Nachdem unter dem Prasidenten John F Kennedy sogenannte Militarberater der USA in Sudvietnam stationiert worden waren nahmen die USA diesen Zwischenfall als Grund fur eine massive militarische Aufrustung Zu dieser Zeit gingen die USA davon aus dass durch Infiltration nordvietnamesischer also kommunistischer Krafte das westlich orientierte Sudvietnam umkippen und ebenfalls kommunistisch werden konnte Domino Theorie So unterstutzte die Sowjetunion das Land mit Hilfszahlungen in Hohe von jahrlich 400 Millionen Rubel und lieferte umfangreiche Waffen darunter Panzer Flugabwehrraketen moderne Abfangjager vom Typ MiG 21 Radargerate und monatlich 150 000 Tonnen Treibstoff und 150 000 Tonnen Getreide Im April 1966 hielten sich rund 500 sowjetische Militarspezialisten im Land auf Die Volksrepublik China lieferte 1966 rund 250 000 Tonnen Reis Das Ereignis im Golf von Tonkin bildete den Beginn des Vietnamkrieges Ab 1965 gab es einen systematischen Luftkrieg der Vereinigten Staaten gegen Nordvietnam Bis 1968 eskalierte der Krieg trotz militarischer Uberlegenheit der USA Auf der Seite der Befreiungsbewegung FNL von den US Amerikanern als Viet Cong bezeichnet kampften rund 230 000 Partisanen und 50 000 Angehorige der offiziellen nordvietnamesischen Streitkrafte Ihnen standen rund 550 000 Amerikaner ungefahr die gleiche Zahl ARVN Soldaten 50 000 Sudkoreaner und kleinere Kontingente Verbundeter darunter auch aus Australien und Neuseeland gegenuber Ab 1968 versuchten die Vereinigten Staaten mehr und mehr den Krieg zu vietnamisieren Sie fuhren ihr direktes Engagement immer mehr zuruck und bereiteten den Abzug ihrer Truppen in mehreren Schritten vor Der sudvietnamesischen Armee wurde die Hauptlast des Krieges auferlegt Die Bombardierungen und Luftangriffe insbesondere die Verwendung von Entlaubungsmitteln durch die US Amerikaner dauerten jedoch bis 1973 an Am 2 September 1969 starb Ho Chi Minh der Prasident Nordvietnams Am 28 Januar 1973 vereinbarten Henry Kissinger und Le Đức Thọ der Nachfolger von Ho Chi Minh einen Waffenstillstand Damit endete die direkte Kriegsbeteiligung der Vereinigten Staaten die Waffenlieferungen an Sudvietnam gingen jedoch weiter Die Nordvietnamesen setzten den Kampf gegen den Suden fort Die Volksbefreiungsarmee erzielte fortlaufend Gewinne in Sudvietnam Am 21 April 1975 stand Saigon vor dem Fall Staatschef Nguyễn Văn Thiệu legte sein Amt nieder die letzten verbliebenen Vertreter der USA wurden evakuiert Am 30 April wurde Saigon eingenommen Sudvietnam kapitulierte bedingungslos Der Vietnamkrieg war damit zu Ende Am 2 Juli 1976 wurden Nord und Sudvietnam unter dem Namen Sozialistische Republik Vietnam wiedervereint Siehe auch BearbeitenNordvietnamesische FussballnationalmannschaftLiteratur BearbeitenPeter Weiss Notizen zum kulturellen Leben der Demokratischen Repulik Viet Nam Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1968 Peter Scholl Latour Der Tod im Reisfeld 30 Jahre Krieg in Indochina Ullstein 1981 ISBN 3 548 33022 3 Peter Krebs Die Kinder von Vietnam Bilanz eines modernen Krieges Hamburg 1984 ISBN 3 455 08226 2 auch als dtv Bd 11288 Munchen 1990 ISBN 3 423 11288 3 Stanley Karnow Vietnam a history New York Penguin Books 1997 Nguyễn Khắc Viện Viet Nam a Long History Thế Giới Publishers Hanoi 1999 Marc Frey Geschichte des Vietnamkrieges Die Tragodie in Asien und das Ende des amerikanischen Traums Verlag C H Beck Munchen 1998 ISBN 3 406 42078 8Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nordvietnam Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Colonel James Robinson The Opening Rounds 1945 In Britains Smallwars Britains Smallwars Memento vom 17 Mai 2013 im Internet Archive Ernst Wesenfeld Geschichte Frankreichs seit 1945 C H Beck sche Verlagsbuchhandlung Munchen 1980 3 Auflage 1996 S 47 Frederick Logevall Embers of War The Fall of an Empire and the Making of America s Vietnam New York 2013 S 224 Deklarationstext der Genfer Indochina Konferenz 1954 Veroffentlichungen der Fordham University FU NY New York 2011 US Intervention Schleier des Schweigens In Der Spiegel 10 1962 Der Spiegel Spiegel Verlag Hamburg 1962 Pierre Brocheux Histoire du Vietnam contemporain La nation resiliente Paris 2011 S 209 211 Normdaten Geografikum GND 4075485 6 lobid OGND AKS LCCN n79032874 NDL 00560637 VIAF 123896014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nordvietnam amp oldid 234069679