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Huế fruher Phu Xuan ist eine bedeutende Grossstadt mit ca 350 000 Einwohnern in Zentralvietnam am Hương Giang Parfumfluss oder Fluss der Wohlgeruche Sie liegt unweit des Meeres vor einer malerischen Hugel und Gebirgslandschaft der naheren Umgebung dort befindet sich auch das Bach Ma Biospharenreservat Huế das von 1802 bis 1945 Vietnams Hauptstadt war ist heute die Hauptstadt der Provinz Thừa Thien Huế und verfugt uber eine gute Verkehrsanbindung mit Bahnhof Flughafen und Anschluss an die Strassenhauptverkehrsader des Landes Die Universitatsstadt ist unter anderem bekannt fur ihre Medizinische Hochschule Huế ist Sitz des romisch katholischen Erzbistums Huế mit einer Kathedrale im Stadtzentrum Jeweils im April wird ein national vielbeachtetes einwochiges stadtisches Kulturfestival organisiert HuếStadt Siegel Huế Vietnam HuếBasisdatenStaat Vietnam VietnamStaatshauptstadt seit 1802 bis 1945Landesteil Mittelvietnam Trung Bộ Region Bắc Trung Bộ Nordliche Kustenregion Provinz Thừa Thien HuếISO 3166 2 VN 26Koordinaten 16 28 N 107 35 O 16 466666666667 107 58333333333 Koordinaten 16 28 N 107 35 OGewasser Parfum Fluss Hương Giang BevolkerungEinwohner der Stadt 351 456 Zensus 2019 1 Weitere InformationenNamensbedeutung Harmonie Postleitzahl 530000 539999Vorwahl 84 0 54Zeitzone UTC 7 00VerwaltungWebseite www huecity gov vnDenkmalanlage bei HuếUNESCO WelterbeMausoleum des Kaisers Minh MạngVertragsstaat en Vietnam VietnamTyp KulturKriterien iii ivReferenz Nr 678UNESCO Region Asien und PazifikGeschichte der EinschreibungEinschreibung 1993 Sitzung 17 Die Zitadelle mit der Verbotenen Stadt eigentlich die Palastanlage der Nguyễn Dynastie die von 1802 bis 1945 die vietnamesischen Kaiser stellte die nach dem Vorbild in Peking entstand wurde 1993 zum UNESCO Weltkulturerbe erklart Die Anlage war wahrend der Tet Offensive Schlacht um Huế 1968 stark beschadigt worden und zeigt sich inzwischen so restauriert dass sie obwohl noch nicht vollstandig wiederhergestellt ein Magnet fur Touristen aus nah und fern ist Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Religionsgemeinschaften 3 Sehenswurdigkeiten 4 Tourismus Wirtschaft und Infrastruktur 5 Bildung 6 Geschichte 6 1 Rolle als Hauptstadt 6 1 1 Kulturkampf wahrend des Sudvietnamesischen Status 6 1 2 Nordvietnamesische Tet Offensive 1968 6 1 3 Massaker von Huế 7 Bedeutende Personlichkeiten 8 Stadtepartnerschaften 9 Galerie 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenHuế liegt am 200 300 Meter breiten Huong Fluss dem sogenannten Parfum Fluss ca 10 km entfernt von dessen Mundung in das Sudchinesische Meer Die Stadt liegt auf 16 28 n Br und 107 35 o L Im Sudwesten der Stadt liegt der Nationalpark Bach Ma mit Bergen die bis auf 1500 Meter ansteigen Zwischen Huế und der etwa 100 km sudlicher gelegenen Grossstadt Đa Nẵng liegt ein Gebirgszug der markiert wird durch den Wolkenpass eine ausgepragte Wetterscheide Das Klima ist feucht tropisch mit einer Jahresniederschlagsmenge von 3031 mm und 11 12 humiden Monaten Religionsgemeinschaften BearbeitenIn Huế hat der Buddhismus traditionsgemass eine starke Anhangerschaft Auch der Taoismus und Konfuzianismus sind sehr popular Es gibt zahlreiche Tempel und Pagoden in der Stadt von denen die Thien Mụ Pagode als bedeutendste gilt die auch ein buddhistisches Kloster ist Es finden sich in der Stadt und seinem Umfeld zudem eine Vielzahl von Mausoleen Grabmalern und ausgedehnten Friedhofsanlagen Huế ist Sitz eines romisch katholischen Erzbischofs siehe Erzbistum Huế Der Bevolkerungsanteil von zumeist romisch katholischen Christen liegt bei ca 3 5 Die meisten Vietnamesen auch Christen und Religionslose praktizieren den familiaren Ahnenkult In fast allen Hausern und Wohnungen finden sich Altare zum Gedenken an die Ahnen Neben Gautama Buddha und den Buddhas des Mahayana werden auch andere Gottheiten verehrt man glaubt an Geister und ehrt die Ahnen der Familie denen in vielfaltiger Weise regelmassig geopfert wird Der Buddhismus wird in Vietnam oft nicht in seiner strengen Form z B als Meditation praktiziert er ist vielmehr eine Volksreligion vermischt mit anderen pragenden religiosen Stromungen die in den Buddhismus integriert wurden In den buddhistischen Tempeln finden sich neben Buddhastatuen Abbildungen zahlreicher Gotter des vietnamesischen Pantheons Aufgrund ihres beherzten und aufopferungsvollen Eingreifens bis hin zur Selbstverbrennung z B 1963 in Saigon der Monch Thich Quảng Đức geniessen die Buddhisten Vietnams den Ruf auf Missstande aufmerksam zu machen Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Pagode der himmlischen Frau Wahrzeichen von HuếZitadelle und Verbotene Stadt 19 20 Jahrhundert Thien Mụ oder Linh Mụ Pagode 17 Jahrhundert Grabmaler von Kaisern der Nguyen Dynastie einige Kilometer den Huong Fluss aufwarts gelegen Grabmal des Nguyễn Konigs Minh Mạng Grabmal des Thieu Tri 2 Grabmal des Tự Đức Grabmal des Khải Định katholische Kathedrale Huế Museum Provinzmuseum Hồ Chi Minh Museum Quốc Học Schule Nationalpark Bach Ma Entmilitarisierte Zone DMZ 60 km nordlich von Huế Im Park Cong Vien Thương Bạc am Ufer des Parfum Flusses betreiben der kommunale Tempel Đinh und Monche der Pagoden Chau Lam und Huyền Khong einen kleinen Garten der Kalligraphie Vườn thư phap Tourismus Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten nbsp Klimadiagramm HuếFernbuslinien verbinden Huế mit Stadten im ganzen Land auch nach Laos bestehen regelmassige Verbindungen Eine Bahnlinie verbindet Huế mit Hanoi im Norden und Da Nang und Ho Chi Minh Stadt im Suden Vom Flughafen Phu Bai in Huế Kurzel HUI aus werden inner vietnamesische Ziele Hanoi und Ho Chi Minh Stadt Saigon sowie internationale Ziele in Laos Kambodscha und andere angeflogen Fuhrende Bildungseinrichtungen sind die Huế University und die Phu Xuan University Bildung BearbeitenHuế ist Sitz der Universitat Huế in der mehrere Hochschulen zusammengeschlossen sind darunter die medizinische und pharmakologische Universitat die Huế University Of Medicine and Pharmacy Diese war nach offizieller vietnamesischer Darstellung ursprunglich ein College erhielt 2007 ihren heutigen Namen und untersteht auch direkt dem Ministry of Education and Training MOET 3 Laut zweier deutscher wissenschaftlicher Werke 4 5 zur Grundungsgeschichte war die heutige Hochschule anfangs eine Fakultat der Universitat die zwar fruher gegrundet aber erst 1961 einen regularen Lehrbetrieb aufnahm als ein Team von Freiburger Arzten unter Prof Horst Gunther Krainick das Lehrpersonal stellte Der Aufbau der Fakultat war das erste Entwicklungshilfeprojekt der Bundesrepublik Deutschland in Sudvietnam Heute hat die Hochschule 12 800 Studenten 6 Geschichte BearbeitenAltertumAusgrabungen von Werkzeugen aus Stein die im Delta des Roten Flusses Tonkin gefunden wurden bezeugen eine bereits vor 10 000 Jahren bestehende Besiedlung Vietnams Ahnliche Steinwerkzeuge wurden in Java Malaysia in Thailand und Burma ausgegraben In ganz Sudostasien finden sich Spuren aus dem Neolithikum 8000 800 v Chr die auf reisanbauende Gemeinschaften hinweisen Aus der Zeit von 800 bis 200 v Chr stammen aus Bronze gefertigte Trommeln die verziert sind mit Abbildungen aus der Landwirtschaft dem Fischfang dem Bootsbau der Musik auch Stelzenhauser Tiere und Vogel sind abgebildet Artefakte dieser sogenannten Dong Son Kultur finden sich in ganz Sudostasien von China bis Indonesien Vietnam ist gekennzeichnet von zwei grossen Flussdeltas und zwar dem Delta des Mekong im Suden mit Einflussen aus Kambodscha und Siam und dem des Roten Flusses im Norden mit Einflussen aus China sowie der dazwischen liegenden Region Mittelvietnam wo sich Spuren der indisch indonesischen Cham Kultur Srivijaya in Sud Sumatra Jambi mit Wurzeln in Sudindien Tamil Nadu finden in dieser Region liegt auch Huế das fruhere Phu Xuan Zur Zeit chinesischer DynastienUm 111 v Chr gehorte das Delta des Roten Flusses im Norden Vietnams mit den zwei Prafekturen Giao Chi und Cuu Chan und spater bei zunehmender Bevolkerung mit sieben Prafekturen zum Reich der chinesischen Han Dynastie Der zunehmenden chinesischen Kolonialisierung widersetzten sich im Jahr 39 erfolgreich zwei heute in Vietnam als Nationalheldinnen gefeierte Frauen und zwar die aus der Aristokratie stammenden Schwestern Giao Chi and Cuu Chan Andere Aufstande gegen die chinesische Oberherrschaft zum Teil mit Unterstutzung der Cham in Mittelvietnam z B der im Jahr 248 von Trieu Au gefuhrte Aufstand folgten Um 600 war Nordvietnam unter dem Namen Annam was so viel bedeutet wie von Beijing aus gesehen befriedeter Suden mit der Hauptstadt Hanoi unter der chinesischen Tang Dynastie bis zu deren Niedergang im 10 Jahrhundert ein von vietnamesischer Seite unter anderem Ngo Quyen Dinh Bo Linh Le Dai Han immer wieder als nationales Eigentum verteidigter lediglich annektierter Teil Sudchinas Ly Thai Tổ 974 1028 gelang es im Jahr 1009 die Unabhangigkeit von China zu erringen Ly Thai To war der Stammvater der Ly Dynastie die das Konigreich Dai Viet uber einen Zeitraum von ca 200 Jahren regierte Im Jahr 1010 wurde die Hauptstadt Hanoi gegrundet und die erste Universitat der sogenannte Tempel der Literatur in Hanoi gestiftet Ly Thai To fuhrte administrative Reformen durch der Rote Fluss wurde reguliert und die Ly Dynastie verteidigte sich geleitet von militarischen Fuhrern wie Ly Thuong Kiet 1030 1105 erfolgreich gegen Angriffe aus China oder seitens der Cham oder Khmer Kulturell erfolgte in dieser Zeit eine Synthese des Buddhismus mit konfuzianischen und taoistischen Lehren Es erfolgte auch eine Ausweitung des Territoriums bis tief in den Suden bis hinunter zum Mekong Delta auf Kosten des Cham Konigreichs 1226 wurde die Ly Dynastie abgelost durch Rebellen die die Tran Dynastie begrundeten und sich nicht nur gegen ein unter den Mongolen erstarkendes China zur Wehr setzen mussten sondern auch gegen Angriffe der Cham Im Jahr 1400 ubernahm der Regent Ho Qui Ly die Macht und begrundete die Ho Dynastie Innere Feinde kollaborierten mit der chinesischen Ming Dynastie die fur eine Phase von 14 Jahren Dai Viet besetzt hielten und kontrollierten bis es 1418 zum sogenannten Lam Son Aufstand kam der die Le Dynastie begrundete die bis zum Jahr 1788 Bestand hatte Die Le Dynastie erwies sich als die dauerhafteste Dynastie in der Geschichte Vietnams mit Le Lo der sich 1428 zum Kaiser proklamierte als erstem Herrscher Im 17 und 18 Jahrhundert war die Landmasse des sich uber mehr als 2000 Kilometer erstreckenden heutigen Vietnam weit geschwungen vom Delta des Roten Flusses im Norden bis zum Mekong Delta im Suden aufgeteilt zwischen den Trinh Fursten die den Norden unter der nominellen Oberhoheit der Le Dynastie beherrschten und den Fursten der Nguyen die von Phu Xuan dem spateren Huế aus den Suden kontrollierten aber nominell doch auch die Oberhoheit der Le Dynastie anerkannten Aufstand im 17 JahrhundertBis 1669 hatten die herrschenden Feudalherren und Burokraten Mandarine in beiden Landesteilen durch Landraub eine hohe Steuerlast innere Kriege und moralische Indifferenz die Bauern weitgehend enteignet und entrechtet so dass es ausgehend vom Suden zu einem grossen Volksaufstand kam der sogenannten Tay Son Rebellion Gefuhrt von drei Brudern Nguyen Huế Nguyen Nhac und Nguyen Lu fegte die Volkserhebung die etablierte Herrschaft sowohl im Suden als auch im Norden des Landes hinweg Nguyen Huế 1753 1792 ein grosses militarisches Talent ubernahm als zweiter Kaiser der Tay Son Dynastie unter dem Namen Quang Trung die Herrschaft uber beide Landesteile und wurde gepriesen fur die Herstellung eines wiedervereinigten Vietnam Er setzte im Suden die Nguyen Fursten ab die daraufhin vergeblich versuchten mit Unterstutzung Siams und einer feindlichen Interventionsarmee ihre Macht zu rekonstruieren Im Norden setzte Quang Trung die Le Dynasten ab die eine grosse chinesische Streitmacht ins Land gerufen hatten um ihre Macht wiederzugewinnen Er schlug uberraschend am Neujahrsfest das war eine erste Tet Offensive die zahlenmassig deutlich uberlegenen Chinesen zuruck und pflegte in der Folge doch gute diplomatische Beziehungen zu China Es folgte eine kurze Phase von Reformen in der Verwaltung bei der Steuergesetzgebung hinsichtlich der Rechte von Frauen sowie bei den Schulen und in der Ausbildung Bei seinem Tod im Jahr 1792 hinterliess Quang Trung einen gerade zehnjahrigen Sohn dessen Legitimitat von dem opponierenden von Quang Trung eigentlich bereits besiegten Nguyen Fursten dem Prinzen Nguyễn Phuc Anh 8 Februar 1762 3 Februar 1820 in Frage gestellt und unterstutzt von der auslandischen Macht der Franzosen schlussendlich siegreich bekampft wurde Zunehmender franzosischer EinflussDerselbe Nguyễn Phuc Anh ubernahm als Kaiser Gia Long Regierungszeit 1802 1820 weiter gestutzt auf die Franzosen und zwar auf militarische und politische Berater sowie katholische Geistliche die Macht in Vietnam verlagerte die Hauptstadt weg von Hanoi in den Suden und machte die Stadt Huế in Mittelvietnam zur Hauptstadt Vietnams Gia Long versuchte die Reformen von Quang Trung ruckgangig zu machen im Sinne einer umfassenden Wiederherstellung des uberkommenen Steuersystems und der burokratischen Strukturen Es gelang ihm Kambodscha und Siam Thailand tributpflichtig zu machen Parallel dazu ubernahmen die Franzosen geduldet oder toleriert von den Nguyen allmahlich die Kontrolle uber Teile des Landes und missionierten recht erfolgreich Auf Kaiser Gia Long folgte 1820 sein jungerer Sohn Minh Mạng der bis 1841 von Huế aus als Kaiser regierte und dort am Rande der Stadt in einem Landschaftspark ein ausserordentlich beachtenswertes Grabmal hinterlassen hat Er folgte streng den Lehren des chinesischen Konfuzianismus wehrte sich erfolglos gegen die Zunahme des westlichen Einflusses auch und besonders des von franzosischen Missionaren verbreiteten Katholizismus und er versuchte den vor allem in Tongking weit verbreiteten Volksaufstanden durch eine Starkung des Militars zu begegnen Minh Mang setzte relativ schlecht informiert uber das Ausland und die damals moderne westliche Waffentechnik insbesondere auf den Einsatz von Elefanten die in Laos und Kambodscha beschafft wurden Den Abschluss von Handels und sonstigen Vertragen mit den starker werdenden Franzosen lehnte er ab Sein Sohn und Nachfolger Thiệu Trị 1841 1847 folgte den konfuzianischen Mustern von Minh Mang Er versuchte sich gegen den Westen abzuschotten und sah sich einer steigenden Zahl von Aufstanden reger Missionstatigkeit und einer zunehmenden Aggression von franzosischer Seite gegenuber die den strategisch wichtigen Hafen von Da Nang damals Tourane nur 100 Kilometer entfernt von der Kaiserstadt Huế im Norden unter ihre Kontrolle brachte Schliesslich wurde einer seiner Sohne Tu Duc 1848 1883 zum letzten Kaiser eines unabhangigen Vietnam In dessen Regierungszeit nahmen die Probleme an Scharfe nur weiter zu ohne dass er jemals eine Losung fur die inneren Widerstande die selbst in Huế aufflammenden Volksaufstande noch die Aggressionen von franzosischer Seite die ab 1859 den Suden Vietnams mitsamt dem angrenzenden Laos und Kambodscha okkupierten hatte finden konnen Frankreich kontrollierte ab 1874 bis zur vernichtenden militarischen Niederlage in Dien Bien Phu einer Stadt im aussersten Nordwesten Vietnams im Jahr 1954 mit der Unterbrechung des kurzen japanischen Intermezzos im Zweiten Weltkrieg und eines Versuches von China im Jahr 1883 die Kontrolle uber Vietnam zu ubernehmen Vietnam und unter dem Namen Indochina zusatzlich Laos und Kambodscha In einer langen fast dreissig Jahre wahrenden Phase der sogenannten Pazifizierung mit militarischen Einsatzen besonders in Tonking und Annam wurden um die Wende zum 20 Jahrhundert unter anderem vom franzosischen Generalgouverneur Paul Doumer Anstrengungen unternommen Vietnam durch ein Netzwerk von infrastrukturellen und administrativen Massnahmen zu modernisieren Es wurden Damme Brucken Eisenbahnlinien und Strassen gebaut sowie Steuern erhoben Hauptstadt wurde Hanoi wo um die Jahrhundertwende Brucken ein Opernhaus und ein modernes Verwaltungszentrum errichtet wurden alles Massnahmen die auch geeignet waren den wirtschaftlichen Nutzen der aus der Kolonie Indochina zu ziehen war zu erhohen Mit Ausnahme einer kurzen Blute um 1908 war das geistige Leben in Vietnam dominiert von den Interessen der Kolonialmacht die wenig dazu beitrug die Volksbildung und akademische Bildung in Vietnam zu fordern Kommunistischer KampfNach dreissig Jahren Exil und Reisen die ihn um die ganze Welt gefuhrt hatten kehrte 1941 Ho Chi Minh nach Vietnam zuruck der als Fuhrer der kommunistischen Partei Viet Minh erfolgreich die Kolonialmacht Frankreich bekampfte Er arrangierte sich 1945 mit den aus Vietnam abziehenden Japanern die ihm ihre Waffen ubergaben Im August 1945 initiierte die Viet Minh eine siegreiche Revolution die den von Frankreichs Gnaden formal weiter amtierenden letzten Nguyen Kaiser Bảo Đại am 25 August 1945 abdanken liess Am 2 September 1945 wurde von Ho Chi Minh die Unabhangigkeit Vietnams erklart und die Demokratische Republik Vietnam ausgerufen Die mit Hilfe britischer und US amerikanischer Unterstutzung zum Teil auch gestutzt auf Chiang Kai Shek und seine aus Yunnan nach Vietnam gewechselten nationalchinesischen Truppenverbande zuruck an die Macht kehrenden Franzosen erkannten die Republik jedoch nicht an Es entbrannten schwere militarische Kampfe die 1954 materiell unterstutzt von der Sowjetunion und China zum Sieg der Viet Minh unter Ho Chi Minh und General Vo Nguyen Giap fuhrten In den sich anschliessenden Friedensverhandlungen in Genf wurde Vietnam am 17 Breitengrad entlang einer sogenannten Entmilitarisierten Zone getrennt der Suden und der Norden Vietnams wurden in zwei voneinander unabhangige Staaten aufgeteilt In schwersten militarischen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Staaten in die auch Kambodscha und Laos verwickelt wurden und bei denen sich die Vereinigten Staaten mit ihrer gewaltigen Militarmacht auf die Seite Sudvietnams schlugen gelang es Ho Chi Minh und Vo Nguyen Giap schliesslich mit weltweiter ideeller Unterstutzung am 30 April 1975 beide Staaten als Sozialistische Republik Vietnam zu vereinigen Die Kriegswirtschaft mit all ihren Verwerfungen und Besonderheiten wurde ab Mitte der achtziger Jahre als Doi Moi Erneuerung beendet und seit Mitte der neunziger Jahre befindet sich Vietnam im Rahmen der ASEAN Staatengemeinschaft auf einem erfolgreichen Weg der selbstandigen wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung Rolle als Hauptstadt Bearbeiten Unter der Nguyễn Dynastie von 1802 bis 1945 war Huế Hauptstadt bzw Regierungssitz von Vietnam Die Grenze zwischen dem 1954 neu geschaffenen Nord und Sudvietnam verlief nordlich der Stadt Diese sogenannte Entmilitarisierte Zone englisch demilitarized zone DMZ erlebte wahrend des Vietnamkrieges schwere Kampfe Kulturkampf wahrend des Sudvietnamesischen Status Bearbeiten Huế war eines der Zentren buddhistischen Monchtums im vom Buddhismus gepragten Sudvietnam und Sitz eines katholischen Erzbistums Als Sudvietnams katholischer Diktator Ngo Đinh Diệm das Hissen der bunten buddhistischen Fahnen bei den traditionellen Umzugen am 8 Mai 1963 zu Buddhas Geburtstag vergleichbar mit den katholischen Fronleichnamsprozessionen auf die rot gelb gestreifte Nationalflagge begrenzen wollte kam es in Huế zu Protesten die mit Todesfallen endeten 7 Die Proteste des nachsten Tages die mit Tranengas von der Polizei bekampft wurden endeten ebenfalls katastrophal weil sich die Tranengaspatronen aus ehemals franzosischen Kolonialbestanden inzwischen zu Saure umgewandelt hatten und die Protestierenden veratzten Provozierende Ausserungen von Ngo seinem als Berater fungierenden Bruder Ngo Đinh Nhu und dessen Ehefrau sowie die systematische religiose Diskriminierung die mit dem Verbot von Scheidung Empfangnisverhutung Tanzen Schonheitskonkurrenzen Glucksspiel Wahrsagen Hahnenkampfen und Prostitution einhergingen luden die Situation schon langer auf Am 10 Juni 1963 verbrannte sich der buddhistische Monch Thich Quảng Đức auf einem Platz im Zentrum von Saigon aus Protest vor laufenden Kameras Madame Ngo und ihr Ehemann gaben dazu zynische Kommentare vor der Weltpresse ab die die Proteste weiter anheizten Innerhalb einer Woche kam es an verschiedenen Orten auch in Huế zu drei weiteren Selbstverbrennungen In Huế kam es zu schweren Zusammenstossen als schwer bewaffnetes Militar mit aufgepflanztem Bajonett die verkohlte Leiche des funften Monchs der sich selbst verbrannt hatte sicherstellen wollte Als Ngo Đinh Nhu nun einen Gegenschlag gegen die Buddhisten fuhrte wurden am 20 August schwer bewaffnete Verbande seiner Privatmiliz seines Geheimdienstes und andere Bewaffnete in Saigon und Huế zur Pagode entsandt mit dem Ziel moglichst viele Buddhisten gefangen zu nehmen und die Pagode zu schliessen Unter den Augen des amerikanischen Konsuls wurden dreissig buddhistische Monche ermordet und die in ganz Asien bekannte Riesenstatue Buddhas zerstort Buddhisten flohen in die Residenz des amerikanischen Konsuls und die US Agentur fur internationale Entwicklung die sich im selben Viertel wie die Pagode befand Am 2 September 1963 gab US Prasident John F Kennedy ein Interview in dem er Anderungen in der Politik und im personellen Bereich forderte womit er Prasident Ngo de facto den Rucktritt nahelegte Nordvietnamesische Tet Offensive 1968 Bearbeiten Vom 3 Januar bis zum 3 Marz 1968 war Huế wahrend der Tet Offensive Schauplatz erbitterter Hauser und Strassenkampfe zwischen nordvietnamesischen Verbanden auf der einen und sudvietnamesischen Truppen und US amerikanischen Militareinheiten auf der anderen Seite Schlacht um Huế Im Zuge der Kampfe wurden die Stadt Brucken und wertvolle Kulturguter darunter auch die meisten Gebaude des Kaiserpalastes bzw der sogenannten Verbotenen Stadt zerstort Zehntausende Zivilisten wurden obdachlos ca 5 000 nordvietnamesische 452 sudvietnamesische sowie 216 amerikanische Soldaten kamen bei den Kampfen ums Leben Massaker von Huế Bearbeiten Hauptartikel Massaker von Huế Nach dem Abzug der nordvietnamesischen Truppen wurden die Leichen von ca 2 800 Zivilisten gefunden Die Hintergrunde fur die Exekutionen sind weiter ungeklart 8 Unter ihnen aber in einem separaten Grab wurden auch die Leichen von vier Deutschen gefunden die unter der Leitung von Horst Gunther Krainick als Teilnehmer eines Bildungshilfeprogramms der deutschen Bundesregierung seit 1961 in Hue die Medizinische Fakultat der Universitat aufbauten Die Arzte und Hochschullehrer waren Anfang Februar entfuhrt worden 4 Bedeutende Personlichkeiten BearbeitenHồ Chi Minh 1890 1969 Revolutionar Politiker Premierminister 1945 1955 und Prasident 1945 1969 der Demokratischen Republik Vietnam lebte um 1906 als Heranwachsender einige Jahre in Huế Vo Nguyen Giap 1911 2013 Stratege Guerillakampfer militarischer Oberbefehlshaber Nordvietnams besuchte ab 1926 in Huế das Lyzeum Thich Quảng Đức 1897 1963 erster buddhistischer Monch der sich aus Protest gegen die Unterdruckung des Buddhismus durch Prasident Diem in Saigon selbst verbrannte Pierre Martin Ngo Đinh Thục 1897 1984 erster spater exkommunizierter Erzbischof von Huế alterer Bruder des hier folgenden Ngo Đinh Diệm 1901 1963 erster spater ermordeter Prasident von Sudvietnam Bảo Đại 1913 1997 letzter in Frankreich verstorbener Kaiser aus der Nguyen Dynastie die von 1803 bis August 1945 in Nord und Sudvietnam regierte ab Mitte des 19 Jahrhunderts aber zunehmend von der Kolonialmacht instrumentalisiert wurde Marionetten Regime Thich Nhất Hạnh 1926 2022 Monch und Zen Meister Gelehrter und Poet Mit seinem unermudlichen Engagement fur Menschenrechte und Frieden war er neben dem Dalai Lama der bekannteste und verehrteste Buddhist des fruhen einundzwanzigsten Jahrhunderts Phạm Lực 1943 ist ein bedeutender zeitgenossischer Maler Vietnams Stadtepartnerschaften BearbeitenBlois Frankreich seit 2007 Honolulu Hawaii Vereinigte Staaten New Haven Connecticut Vereinigte StaatenGalerie Bearbeiten nbsp Mausoleum von Kaiser Khải Định nbsp Kaiserstadt Huế nbsp In der Zitadelle von Huế nbsp Neun dynastische Urnen von Huế nbsp Holztreppe im Hiem Lam Cac Huế nbsp Gebaude im Mausoleum von Kaiser Lăng Tự Đức nbsp Ngọ Mon das in den Konigspalast der Zitadelle fuhrende Mittagstor nbsp Song Hương Parfum Fluss nbsp Gebaude in der Grabanlage von Kaiser Lăng Tự Đức nbsp Nordliches Flussufer von HuếLiteratur BearbeitenAnn Helen Unger Walter Unger Hue Die Kaiserstadt in Vietnam Hirmer Munchen 1995 ISBN 3 7774 6630 1 Georg W Alsheimer das ist Erich Wulff Vietnamesische Lehrjahre Sechs Jahre als deutscher Arzt in Vietnam 1961 1967 Suhrkamp Frankfurt am Main 1968 mehrere Auflagen Andreas Margara Geteiltes Land geteiltes Leid Geschichte der deutsch vietnamesischen Beziehungen von 1945 bis zur Gegenwart Berlin 2022 ISBN 978 3 947729 62 3 S 86ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Huế Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Hue College of Medicine and Pharmacy englisch Private Seite mit Fotos aus Huế Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Wie man Huế auf vietnamesisch aussprichtEinzelnachweise Bearbeiten COMPLETED RESULTS OF THE 2019 VIET NAM POPULATION AND HOUSING CENSUS Abgerufen am 30 November 2020 adventurejourney vn Webauftritt der Hue University of Medicine and Pharmacy abgerufen am 29 Marz 2018 Memento des Originals vom 30 Marz 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot huemed univ edu vn a b Simon Reuter Die Vietnam Mission der Medizinische Fakultat Freiburg 1961 1968 Freiburg Breisgau Univ Diss 2011 Nicolaus Schmidt Viet Duc Deutsch vietnamesische Biographien als Spiegel der Geschichte Bielefeld 2017 S 93f Nicolaus Schmidt Viet Duc Deutsch vietnamesische Biographien als Spiegel der Geschichte Bielefeld 2017 S 97 112 Telegram From the Consulate at Hue to the Department of State Hue May 9 1963 3 p m Archiv FOREIGN RELATIONS OF THE UNITED STATES 1961 1963 VOLUME III VIETNAM JANUARY AUGUST 1963 D Gareth Porter The 1968 Hue Massacre PDF 2 7 MB Indochina Chronicle No 33 24 Juni 1974 S 2 13 abgerufen am 7 August 2019 englisch Normdaten Geografikum GND 4380726 4 lobid OGND AKS LCCN n83033293 VIAF 153640543 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Huế amp oldid 236906503