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Le Đức Thọ 14 Oktober 1911 in Pich Le in der Provinz Ha Nam 13 Oktober 1990 in Hanoi eigentlich Phan Đinh Khải war ein vietnamesischer Politiker Wahrend der Kolonialzeit Vietnams kampfte er fur die Unabhangigkeit seines Landes Nach der Unabhangigwerdung und Teilung des Landes wurde er wichtiger Politiker Nordvietnams und fuhrender Organisator der Kampfe in Sudvietnam die im Vietnamkrieg kulminierten Fur seine Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten um dessen Beendigung wurde er mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet dessen Annahme er jedoch ablehnte Le Đức Thọ 1973 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Fruhe Jahre und politische Entwicklung 1 2 Politische Karriere in Nordvietnam 1 3 Intervention in Sudvietnam und Vietnamkrieg 1 4 Intervention in Kambodscha 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksLeben und Werk BearbeitenFruhe Jahre und politische Entwicklung Bearbeiten Le Đức Thọ wurde als Phan Đinh Khải als Sohn eines Beamten der franzosischen Kolonialverwaltung Vietnams 1911 geboren Seine Mutter entstammte einer grossen wohlhabenden kleinindustriellen Familie Phan Rangs Ironischerweise ist er mutterlicherseits mit vielen der letzten hohen sudvietnamesischen Politikern verwandt gewesen und ordnete an seinen Verwandten spater Umerziehungsmassnahmen an Schon in jungen Jahren war Le Đức Thọ von radikalen Theorien fasziniert und 1930 war er Mitbegrunder der indochinesischen kommunistischen Partei Wegen seiner politischen Aktivitaten wurde er in demselben Jahr zu zehn Jahren Zwangsarbeit auf die Insel Poulu Condor Con Sơn verbannt 1936 entliess man ihn vorzeitig danach ging er nach Nam Định und leitete die Propagandaarbeit der kommunistischen Partei 1939 wurde er erneut verhaftet konnte jedoch 1940 nach China fliehen und engagierte sich bei der Grundung der Liga fur den Kampf um die Unabhangigkeit Vietnams Im selben Jahr wurde er erneut inhaftiert und blieb bis 1944 im Gefangnis in Sơn La 1945 wurde er Mitglied im Zentralkomitee und Standigen Ausschuss der Indochinesischen Kommunistische Partei Im selben Jahr war er gemeinsam mit Hồ Chi Minh und Vo Nguyen Giap Grunder der Nationalen Front fur die Befreiung Vietnams FNL auch Vietcong genannt Ab 1948 organisierte er gemeinsam mit Le Duẩn den Kampf gegen die franzosische Kolonialmacht Politische Karriere in Nordvietnam Bearbeiten Nachdem 1954 die franzosischen Truppen nach der Niederlage gegen die vietnamesischen Aufstandischen in der Schlacht um Điện Bien Phủ abgezogen und die Teilung des Landes bei der Genfer Indochinakonferenz beschlossen worden waren ging Le Đức Thọ in die neue Hauptstadt Nordvietnams Ha Nội und wurde Mitglied des Politburos und Fuhrer der kommunistischen Partei sowie Vorsitzender der sudvietnamesischen FNL Damit war er der fuhrende Reprasentant der Region und nach 1954 auch Organisator von Widerstand und Anschlagen gegen die sudvietnamesische Regierung Der Widerstand gegen Sudvietnam entstand vor allem aufgrund der antikommunistischen Haltung des Landes der Regierung und der Truppen Sudvietnams gleichzeitig verbesserte sich die Situation der Wirtschaft nicht Intervention in Sudvietnam und Vietnamkrieg Bearbeiten Im Jahr 1960 organisierte sich der Widerstand in Sudvietnam mit Unterstutzung durch nordvietnamesische Kampfer in einer Befreiungsfront die eine Wiedervereinigung beider Lander unter kommunistischer Fuhrung anstrebte Die Situation eskalierte bis zur Ermordung des Staatschefs Ngo Đinh Diệm im November 1963 und der nachfolgenden von den USA gestutzten Militardiktatur unter Nguyễn Văn Thiệu und Nguyễn Cao Kỳ 1964 kam es dann zum Tonkin Zwischenfall und in dessen Folge zur Tonkin Resolution aus Sicht der US Regierung die Legitimation zur Einmischung der USA in den Vietnamkrieg Le Đức Thọ wurde Leiter der militarischen Aktionen wahrend des Krieges Der Vietnamkrieg dauerte bis 1975 an erste Friedensverhandlungen zwischen Le Đức Thọ und dem US amerikanischen Sonderbotschafter und spateren Aussenminister Henry Kissinger fanden allerdings bereits 1968 in Paris statt Diese verliefen uber mehrere Jahre und 1973 kam es nach mehreren Unterbrechungen und Zwischenfallen zu einem Waffenstillstandsabkommen Im selben Jahr wurde ihm und Henry Kissinger der Friedensnobelpreis verliehen Le Đức Thọ lehnte die Annahme des Preises jedoch mit der Begrundung ab dass in seinem Land noch immer kein Frieden herrsche 1 Trotz des Ruckzugs der US amerikanischen Soldaten unterstutzte die amerikanische Regierung die sudvietnamesische Armee weiterhin mit Waffenlieferungen Le Đức Thọ leitete gemeinsam mit Vo Nguyen Giap die militarischen Aktionen gegen den sudvietnamesischen Diktator Nguyễn Văn Thiệu welche 1975 zum Zusammenbruch des sudvietnamesischen Regimes fuhrten Im Juli 1976 kam es zur formellen Wiedervereinigung Vietnams als Sozialistische Republik Vietnam Intervention in Kambodscha Bearbeiten Im Jahr 1978 wurde unter dem Befehl von Le Đức Thọ das Nachbarland Kambodscha besetzt nachdem es bereits im Vorfeld mehrere militarische Auseinandersetzungen mit den Roten Khmer gegeben hatte Im Rahmen der Vereinigten Bewegung zur Befreiung Kambodschas die in Hanoi gegrundet wurde sollten die Roten Khmer abgesetzt werden Dies geschah im Januar 1979 durch den Einmarsch der vietnamesischen Truppen in Phnom Penh Kambodscha blieb allerdings auch nach dem Ruckzug der Roten Khmer trotz internationaler Proteste bis 1989 von Vietnam besetzt Le Đức Thọ selbst blieb bis zu seinem politischen Ruckzug 1986 Mitglied des Politburos der Kommunistischen Partei Vietnams Er starb einen Tag vor seinem 79 Geburtstag im Jahr 1990 in Hanoi Seine Witwe zog nach Ho Chi Minh Stadt Literatur BearbeitenInterview mit Le Duc Tho Der einzige Weg das Vietnam Problem friedlich zu losen Auszugsweise Ubersetzung aus der Zeitschrift Focal Point In Kommunistische Volkszeitung Zentralorgan des Kommunistischen Bundes Westdeutschland KBW 12 Dezember 1974 Jg 2 Nr 28 S 14 Bernhard Kupfer Lexikon der Nobelpreistrager Patmos Verlag Dusseldorf 2001 Einzelnachweise Bearbeiten Why Le Duc Tho refused his Nobel Peace Prize Transkription des Briefes von Le Đức Thọ uber die Ablehnung des Nobelpreises inoffizielle Ubersetzung der New York Times In Black and White Cat 11 Dezember 2010 archiviert vom Original am 1 Januar 2011 abgerufen am 15 April 2015 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Le Đức Thọ Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Le Đức Thọ im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1973 an Le Đức Thọ englisch Trager des Friedensnobelpreises 1901 Dunant Passy 1902 Ducommun Gobat 1903 Cremer 1904 IDI 1905 von Suttner 1906 Roosevelt 1907 Moneta Renault 1908 Arnoldson Bajer 1909 Beernaert Estournelles de Constant 1910 IPB 1911 Asser Fried 1912 Root 1913 La Fontaine 1914 1916 nicht verliehen 1917 IKRK 1918 nicht verliehen 1919 Wilson 1920 Bourgeois 1921 Branting Lange 1922 Nansen 1923 1924 nicht verliehen 1925 Chamberlain Dawes 1926 Briand Stresemann 1927 Buisson Quidde 1928 nicht verliehen 1929 Kellogg 1930 Soderblom 1931 Addams Butler 1932 nicht verliehen 1933 Angell 1934 Henderson 1935 von Ossietzky 1936 Lamas 1937 Cecil 1938 Internationales Nansen Buro fur Fluchtlinge 1939 1943 nicht verliehen 1944 IKRK 1945 Hull 1946 Balch Mott 1947 The Friends Service Council AFSC 1948 nicht verliehen 1949 Boyd Orr 1950 Bunche 1951 Jouhaux 1952 Schweitzer 1953 Marshall 1954 UNHCR 1955 1956 nicht verliehen 1957 Pearson 1958 Pire 1959 Noel Baker 1960 Luthuli 1961 Hammarskjold 1962 Pauling 1963 IKRK Liga der Rotkreuz Gesellschaften 1964 King 1965 UNICEF 1966 1967 nicht verliehen 1968 Cassin 1969 IAO 1970 Borlaug 1971 Brandt 1972 nicht verliehen 1973 Kissinger Le 1974 MacBride Satō 1975 Sacharow 1976 Williams Corrigan 1977 Amnesty International 1978 Sadat Begin 1979 Mutter Teresa 1980 Perez Esquivel 1981 UNHCR 1982 Myrdal Garcia Robles 1983 Walesa 1984 Tutu 1985 IPPNW 1986 Wiesel 1987 Arias Sanchez 1988 UN Friedenstruppen 1989 Dalai 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