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Das Institut de Droit international IDI zu Deutsch Institut fur Internationales Recht ist eine Vereinigung von Juristen welche die Entwicklung des internationalen Rechts das heisst des Volkerrechts und des Internationalen Privatrechts wissenschaftlich verfolgen und durch Vorschlage beeinflussen Die Organisation wurde am 8 September 1873 in Gent in Belgien gegrundet und erhielt fur ihr Engagement 1904 den Friedensnobelpreis Logo des Institut de Droit internationalDas Institut besteht aus einer satzungsmassig festgelegten Anzahl von hochstens 132 Rechtsexperten Neue assoziierte Mitglieder Vollmitglieder und Ehrenmitglieder werden durch Kooptation aufgenommen also von den vorhandenen Mitgliedern hinzugewahlt Die Auswahl basiert dabei auf den wissenschaftlichen Leistungen der jeweiligen Personen so dass die Aufnahme eine Anerkennung darstellt Das Institut hat diesbezuglich auch den Charakter einer Gelehrtengesellschaft Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Wirken 2 Organisation 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte und Wirken Bearbeiten nbsp Die Mitglieder des Instituts wahrend eines Treffens in Krakau im August 2005 Die Grundung des Institut de Droit international erfolgte im Rathaus der belgischen Stadt Gent durch elf renommierte Experten fur Internationales Recht und zwar Carlos Calvo aus Argentinien Gustave Rolin Jaequemyns und Emile Louis Victor de Laveleye aus Belgien Pasquale Stanislao Mancini und Augusto Pierantoni aus Italien Tobias Asser aus den Niederlanden Gustave Moynier und Johann Caspar Bluntschli aus der Schweiz David Dudley Field aus den Vereinigten Staaten James Lorimer aus dem Vereinigten Konigreich sowie Wladimir Pawlowitsch Besobrasow aus Russland Daruber hinaus gilt der ebenfalls eingeladene deutsch russische Jurist August von Bulmerincq der nicht an der Grundungsversammlung teilnehmen konnte als Mitglied seit der Grundung Die Initiative zur Schaffung des IDI ging dabei von Gustave Moynier und Gustave Rolin Jaequemyns aus der auch erster Generalsekretar wurde als erster Prasident fungierte Pasquale Stanislao Mancini Moynier hatte bereits als Mitgrunder und Prasident des Internationalen Komitees der Hilfsgesellschaften fur die Verwundetenpflege dem spateren Internationalen Komitee vom Roten Kreuz entscheidenden Anteil an der Entstehung und Entwicklung des modernen Volkerrechts Weitere bekannte Juristen die das Wirken des Instituts beeinflussten waren beispielsweise der russische Diplomat Friedrich Fromhold Martens der insbesondere das humanitare Volkerrecht massgeblich mitgestaltete und ebenso wie der aus Deutschland stammende Felix Stoerk zeitweise als Vizeprasident wirkte sowie der Osterreicher Leopold Freiherr von Neumann Zu Ehrenprasidenten des Instituts wurden Gustave Rolin Jaequemyns 1892 Gustave Moynier 1894 John Westlake 1911 Alberic Rolin 1923 und Charles De Visscher 1954 ernannt Das IDI war haufig an der Entstehung und Entwicklung anderer Institutionen beteiligt so unter anderem 1873 bei der Grundung der International Law Association sowie bei der Etablierung der Akademie fur internationales Recht in Den Haag 1913 und der Volkerrechtskommission der Vereinten Nationen 1947 Im Jahr 1880 veroffentlichte das Institut unter dem Titel Manuel des lois de la guerre sur terre Die Regeln des Landkrieges ein auch als Oxford Manual bezeichnetes Regelwerk das wichtige Vorschriften zur Kriegsfuhrung zusammenfasste und als Grundlage fur eine entsprechende nationale Gesetzgebung in den damaligen Staaten gedacht war Einen wesentlichen Beitrag lieferte es bei der Vorbereitung der ersten Friedenskonferenz in Den Haag 1899 der Ausarbeitung der in diesem Rahmen sowie der Nachfolgekonferenz im Jahr 1907 entstandenen Haager Abkommen sowie der Etablierung des Standigen Schiedshofs Seit 1913 ist das Institut zudem formell Berater der Carnegie Stiftung fur Internationalen Frieden Durch die Mitarbeit und Beratung internationaler Rechtsorgane nimmt das Institut massgeblichen Einfluss auf Fragen des internationalen Rechts so etwa durch seine Resolutionen zum Schutz der Menschenrechte von 1929 und 1947 zum Umweltschutz der Meere von 1937 und 1966 sowie zur friedlichen Nutzung des Weltraums von 1963 Organisation BearbeitenDas Institut de Droit international ist eine private Vereinigung ohne offiziellen Charakter Es setzt sich aus hochstens 132 Mitgliedern zusammen bei deren Auswahl gemass den Statuten des Instituts ihre wissenschaftlichen Leistungen gewurdigt sowie eine unausgewogene Reprasentation einzelner Staaten vermieden werden soll Neu aufgenommene Mitglieder gelten zunachst als assoziierte Mitglieder und erhalten in der Regel nach aktiver Teilnahme an drei Arbeitssitzungen die Vollmitgliedschaft Bei Nichtteilnahme an drei aufeinanderfolgenden Sitzungen gilt ein Mitglied als zuruckgetreten sofern die Nichtteilnahme nicht auf anderweitigen wichtigen Grunden beruht Bei vorheriger aktiver Beteiligung an mindestens funf Sitzungen werden zuruckgetretene Mitglieder als emeritierte Mitglieder gefuhrt Daruber hinaus kann herausragenden Angehorigen des Instituts die Ehrenmitgliedschaft verliehen werden Die Arbeitssitzungen des Instituts dauern in der Regel eine Woche und finden alle ein bis zwei Jahre statt Sie werden von einem Prasidenten geleitet der am Ende der vorherigen Sitzung gewahlt wurde Als administrative Organe zwischen den Sitzungen bestehen das Buro und das Generalsekretariat Mitglieder des Buros sind der Prasident die drei Vizeprasidenten der Generalsekretar der Schatzmeister und der Vorsitzende des Programmkomitees Der Generalsekretar und der Schatzmeister werden fur drei Sitzungen gewahlt der Prasident und die Vizeprasidenten fur die Dauer einer Sitzungsperiode Die Finanzierung der Arbeit erfolgt vor allem durch Mitgliedsbeitrage durch Spenden und durch Stiftungsvermogen das vor allem auf das Nobelpreisgeld sowie auf Schenkungen und Erbschaften zuruckgeht Die 1947 zur Verwaltung des Vermogens gegrundete Stiftung ist nach Schweizer Recht organisiert und in Lausanne ansassig Der Sitz des Instituts richtet sich nach der Herkunft des Generalsekretars und befand sich bisher vor allem in Belgien und der Schweiz mit kurzeren Phasen in den Niederlanden 1913 1919 und Frankreich 1963 1969 Fur die inhaltliche Arbeit werden einzelne Mitglieder als Berichterstatter ausgewahlt und thematische Kommissionen gebildet Gegenwartig bestehen neben der Programmkommission 18 weitere Kommissionen zu verschiedenen Aspekten des internationalen Rechts Aufgabe der Berichterstatter und Kommissionen ist die Ausarbeitung von Berichten und Vorschlagen die als Arbeitsgrundlage fur die Sitzungen beziehungsweise als Entwurfe fur Resolutionen Erklarungen und Berichte des Instituts dienen Die wichtigste regelmassige Publikation des Instituts ist das unter dem Titel Annuaire de l Institute de droit international herausgegebene Jahrbuch Arbeitssprache fur die Sitzungen und Veroffentlichungen ist uberwiegend Franzosisch Literatur BearbeitenEdvard Hambro The Centenary of the Institut De Droit International In Nordic Journal of International Law 43 1973 Martinus Nijhoff Publishers S 9 17 ISSN 0029 151X Hans Wehberg Institut de droit international Tableau general des resolutions 1873 1956 Editions juridiques et sociologiques S A Basel 1957 Peter Macalister Smith Bio Bibliographical Key to the Membership of the Institut de Droit International 1873 2001 In Journal of the History of International Law 5 1 2003 Brill Academic Publishers S 77 159 ISSN 1388 199X Martti Koskenniemi La Politique du Droit International Editions A Pedone Paris 2007 ISBN 978 2 233 00504 5 Paul De Visscher La contribution de l Institut de droit international a la protection des droits de l homme In Melanges Michel Virally Le droit international au service de la paix de la justice et du developpement Editions A Pedone Paris 1991 ISBN 2 233 00213 X S 215 224 PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Institut de Droit International Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Peter Macalister Smith Institut de Droit international in Max Planck Encyclopedia of Public International Law Februar 2011 Institut de Droit international Website des Instituts franz engl Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1904 an das Institut de droit international englisch Fruhe Zeitungsartikel zum Institut de Droit international in den Historischen Pressearchiven der ZBWTrager des Friedensnobelpreises 1901 Dunant Passy 1902 Ducommun Gobat 1903 Cremer 1904 IDI 1905 von Suttner 1906 Roosevelt 1907 Moneta Renault 1908 Arnoldson Bajer 1909 Beernaert Estournelles de Constant 1910 IPB 1911 Asser Fried 1912 Root 1913 La Fontaine 1914 1916 nicht verliehen 1917 IKRK 1918 nicht verliehen 1919 Wilson 1920 Bourgeois 1921 Branting Lange 1922 Nansen 1923 1924 nicht verliehen 1925 Chamberlain Dawes 1926 Briand Stresemann 1927 Buisson Quidde 1928 nicht verliehen 1929 Kellogg 1930 Soderblom 1931 Addams Butler 1932 nicht verliehen 1933 Angell 1934 Henderson 1935 von Ossietzky 1936 Lamas 1937 Cecil 1938 Internationales Nansen Buro fur Fluchtlinge 1939 1943 nicht verliehen 1944 IKRK 1945 Hull 1946 Balch Mott 1947 The Friends Service Council AFSC 1948 nicht verliehen 1949 Boyd Orr 1950 Bunche 1951 Jouhaux 1952 Schweitzer 1953 Marshall 1954 UNHCR 1955 1956 nicht verliehen 1957 Pearson 1958 Pire 1959 Noel Baker 1960 Luthuli 1961 Hammarskjold 1962 Pauling 1963 IKRK Liga der Rotkreuz Gesellschaften 1964 King 1965 UNICEF 1966 1967 nicht verliehen 1968 Cassin 1969 IAO 1970 Borlaug 1971 Brandt 1972 nicht verliehen 1973 Kissinger Le 1974 MacBride Satō 1975 Sacharow 1976 Williams Corrigan 1977 Amnesty International 1978 Sadat Begin 1979 Mutter Teresa 1980 Perez Esquivel 1981 UNHCR 1982 Myrdal Garcia Robles 1983 Walesa 1984 Tutu 1985 IPPNW 1986 Wiesel 1987 Arias Sanchez 1988 UN Friedenstruppen 1989 Dalai Lama 1990 Gorbatschow 1991 Suu Kyi 1992 Menchu 1993 Mandela Klerk 1994 Arafat Peres Rabin 1995 Rotblat Pugwash Conferences on Science and World Affairs 1996 Ximenes Belo Ramos Horta 1997 ICBL Williams 1998 Hume 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