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Leon Victor Auguste Bourgeois 21 Mai 1851 in Paris Frankreich 29 September 1925 in Epernay war ein franzosischer Jurist und Staatsmann Er gilt als einer der geistigen Vater des Volkerbundes Als erster Prasident des Volkerbundrates erhielt er 1920 den Friedensnobelpreis 1 Bourgeois war zudem einer der wichtigsten franzosischen Politiker Frankreichs der Dritten Republik 2 Leon Bourgeois 1917 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Fruhe Jahre und Ausbildung 1 2 Politische Laufbahn 2 Ehrungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenFruhe Jahre und Ausbildung Bearbeiten Leon Bourgeois wurde 1851 in Paris in eine judische Familie geboren sein Vater war Uhrmacher Nach dem Schulbesuch erhielt Leon eine Ausbildung zum Kaufmann der sich ein Rechtswissenschaftsstudium an der Universitat in Paris anschloss Danach arbeitete er kurz als Anwalt und wurde 1882 Prafekt des Departments Tarn und 1885 oberster Verwaltungsbeamter des Departements Haute Garonne Im Jahr 1887 wurde er dann Polizeiprafekt in Paris 1880 wurde er in der Freimaurerloge Sincerite in den Freimaurerbund aufgenommen 3 Politische Laufbahn Bearbeiten Die politische Laufbahn von Bourgeois begann 1888 als Staatssekretar des Innenministeriums unter Charles Thomas Floquet nach Unstimmigkeiten legte er dieses Amt jedoch bereits 1889 wieder nieder 1895 wurde er Ministerprasident Frankreichs und bildete das erste rein linksdemokratische Kabinett Frankreichs Er setzte sich vor allem fur soziale Belange ein und reformierte die Arbeitsgesetze das Schul und Universitatswesen und die Gesundheitsfursorge Nach etwa einem Jahr demissionierte er und ging in die Opposition da er sein Programm nicht durchsetzen konnte 1896 schrieb er sein Buch Solidarite mit dem Plan eines Volkerbundes und der Nutzung der Schiedsgerichtsbarkeit Von 1902 bis 1904 war Bourgeois Prasident der Abgeordnetenkammer und 1906 fur kurze Zeit Aussenminister Frankreichs Bereits 1899 war er Vorsitzender der franzosischen Delegation der Haager Friedenskonferenz und fuhrte den Vorsitz der Kommission fur internationale Schiedsgerichtsbarkeit Auf der zweiten Haager Konferenz 1907 wurde dann die Schiedsgerichtsbarkeit durch ihn zu einem der Hauptthemen der Verhandlungen Wahrend des Ersten Weltkrieges bekleidete Bourgeois wieder mehrere Ministeramter und kummerte sich vor allem um die sozialen Kriegsfolgen 1918 wurde er Mitglied einer Regierungskommission zur Ausarbeitung der Plane fur den Volkerbund Als dieser dann 1919 Realitat wurde forderte er eine starke Exekutive in Form einer eigenen Armee und Polizeigewalt fur den Bund damit dieser seine Forderungen auch durchsetzen konnte Dieser Vorschlag wurde vor allem durch das Vereinigte Konigreich abgewiesen 1920 wurde Bourgeois zum ersten Prasidenten des Rates des Volkerbundes gewahlt und von 1920 bis 1923 war er Prasident des franzosischen Senats Danach zog er sich vor allem aus gesundheitlichen Grunden einer fortschreitenden Erblindung aus der Politik zuruck und verstarb 1925 2 Ehrungen Bearbeiten nbsp Denkmal Leon Bourgeois Fotografie 1942Nach Leon Bourgeois sind in Frankreich zahlreiche Strassen Platze und Schulen benannt Ein 1933 errichtetes Denkmal in Chalons en Champagne wurde 1942 wahrend der deutschen Besatzungszeit zerstort 4 1887 wurde Bourgeois als Offizier der Ehrenlegion ausgezeichnet 5 Er ist Trager zahlreicher auslandischer Orden Schriften BearbeitenSolidarite Paris 1897 deutsche Ausgabe Solidaritat Von den Grundlagen dauerhaften Friedens aus dem Franzosischen und mit einem Nachwort von Effi Bohlke suhrkamp Berlin 2020 ISBN 978 3 518 29893 0 Diplomatie du droit Delagrave Paris 1909 Discours prononce a l assemblee generale constitutive du 10 novembre 1918 Paris 1918 Essai d une philosophie de la solidarite Alcan Paris 1902 L oeuvre de la societe des nations Payot Paris 1923 Le pacte de 1919 et la societe des nations Fasquelle Paris 1919 Le traite de paix de Versailles Alcan Paris 1919Literatur BearbeitenBernhard Kupfer Lexikon der Nobelpreistrager Patmos Verlag Dusseldorf 2001 ISBN 3 491 72451 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Leon Bourgeois Sammlung von Bildern Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1920 an Leon Bourgeois englisch Leon Bourgeois Biographical In Nobelprize org Abgerufen am 17 Marz 2023 englisch Zeitungsartikel uber Leon Bourgeois in den Historischen Pressearchiven der ZBW BOURGEOIS Leon In Senat fr Abgerufen am 17 Marz 2023 franzosisch Bourgeois Leon 1851 1925 In Persee Abgerufen am 17 Marz 2023 franzosisch Angaben zu Leon Bourgeois in der Datenbank der Bibliotheque nationale de France abgerufen am 17 Marz 2023 VorgangerAmtNachfolgerAlexandre RibotPremierminister von Frankreich 01 11 1895 23 04 1896Jules MelineErnest ConstansGeorges LeyguesInnenminister 02 03 1890 14 03 189001 11 1895 31 03 1896Ernest Constans Ferdinand SarrienArmand FallieresselbstEmile CombesBildungsminister 18 03 1890 20 02 189227 02 1892 28 11 189228 06 1898 26 10 1898selbstCharles DupuyGeorges LeyguesLouis RicardselbstJustizminister 06 12 1892 10 01 189311 01 1893 31 03 1893 6 selbstEugene GuerinMarcelin Berthelot Maurice RouvierGaston DoumergueAussenminister 31 03 1896 23 04 189614 03 1906 20 10 190609 06 1914 12 06 1914Gabriel Hanotaux Stephen PichonRene VivianiPaul DeschanelPrasident der Abgeordnetenkammer 10 06 1902 12 01 1904Henri BrissonRene RenoultEtienne ClementelArbeitsminister 14 01 1912 21 01 191320 03 1917 07 09 1917Rene BesnardAndre RenardStaatsminister 29 10 1915 12 12 191612 09 1917 16 11 1917 7 Antonin DubostSenatsprasident 14 01 1920 22 02 1923Gaston DoumergueEinzelnachweise Bearbeiten Les Prix Nobel eingereichte Unterlagen a b Leon Victor Auguste Bourgeois In Assemblee nationale Abgerufen am 17 Marz 2023 franzosisch Jurgen Holtorf Die Logen der Freimaurer Nikol Hamburg 2000 ISBN 3 930656 58 2 S 141 Bruno Malthet Heurs et malheurs du monument Leon Bourgeois In Etudes Marnaises Band 134 2019 Auszeichnungsurkunde Ehrenlegion In Leonore Archives Abgerufen am 17 Marz 2023 franzosisch tatsachlich war am 13 Marz 1893 und nur an diesem Tag Aussenminister Develle auch Justizminister so dass Bourgeois genau genommen zweimal Justizminister im Kabinett Ribot II war in dieser Funktion auch Mitglied des KriegskabinettsTrager des Friedensnobelpreises 1901 Dunant Passy 1902 Ducommun Gobat 1903 Cremer 1904 IDI 1905 von Suttner 1906 Roosevelt 1907 Moneta Renault 1908 Arnoldson Bajer 1909 Beernaert Estournelles de Constant 1910 IPB 1911 Asser Fried 1912 Root 1913 La Fontaine 1914 1916 nicht verliehen 1917 IKRK 1918 nicht verliehen 1919 Wilson 1920 Bourgeois 1921 Branting Lange 1922 Nansen 1923 1924 nicht verliehen 1925 Chamberlain Dawes 1926 Briand Stresemann 1927 Buisson Quidde 1928 nicht verliehen 1929 Kellogg 1930 Soderblom 1931 Addams Butler 1932 nicht verliehen 1933 Angell 1934 Henderson 1935 von Ossietzky 1936 Lamas 1937 Cecil 1938 Internationales Nansen Buro fur Fluchtlinge 1939 1943 nicht verliehen 1944 IKRK 1945 Hull 1946 Balch Mott 1947 The Friends Service Council AFSC 1948 nicht verliehen 1949 Boyd Orr 1950 Bunche 1951 Jouhaux 1952 Schweitzer 1953 Marshall 1954 UNHCR 1955 1956 nicht verliehen 1957 Pearson 1958 Pire 1959 Noel Baker 1960 Luthuli 1961 Hammarskjold 1962 Pauling 1963 IKRK Liga der Rotkreuz Gesellschaften 1964 King 1965 UNICEF 1966 1967 nicht verliehen 1968 Cassin 1969 IAO 1970 Borlaug 1971 Brandt 1972 nicht verliehen 1973 Kissinger Le 1974 MacBride Satō 1975 Sacharow 1976 Williams Corrigan 1977 Amnesty International 1978 Sadat Begin 1979 Mutter Teresa 1980 Perez Esquivel 1981 UNHCR 1982 Myrdal Garcia Robles 1983 Walesa 1984 Tutu 1985 IPPNW 1986 Wiesel 1987 Arias Sanchez 1988 UN Friedenstruppen 1989 Dalai Lama 1990 Gorbatschow 1991 Suu Kyi 1992 Menchu 1993 Mandela Klerk 1994 Arafat Peres Rabin 1995 Rotblat Pugwash Conferences on Science and World Affairs 1996 Ximenes Belo Ramos Horta 1997 ICBL Williams 1998 Hume Trimble 1999 Arzte ohne Grenzen 2000 Kim 2001 UN Annan 2002 Carter 2003 Ebadi 2004 Maathai 2005 IAEO el Baradei 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