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Eugene Henri Brisson 31 Juli 1835 in Bourges 13 April 1912 in Paris war franzosischer Politiker und zweimaliger Premierminister von Frankreich 1 Henri Brisson Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe politische Laufbahn 2 Premierminister 1885 1886 und 1898 3 Anerkannter Staatsmann 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseFruhe politische Laufbahn BearbeitenWie bereits sein Vater studierte Eugene Henri Brisson Rechtswissenschaften und wurde 1859 in Paris Rechtsanwalt Zugleich war er Mitarbeiter des Temps und des Avenir national und grundete 1868 mit Paul Challemel Lacour und Francois Allain Targe die Revue politique die indes noch im gleichen Jahr unterdruckt wurde Nach dem Sturz des Zweiten Kaiserreichs am 4 September 1870 wurde Brisson Vizeburgermeister von Paris nahm aber nach der Revolte vom 31 Oktober 1870 seine Entlassung Am 8 Februar 1871 wurde er als Vertreter der extremen Linken vom Departement Seine zum Mitglied der Nationalversammlung gewahlt Als Abgeordneter vertrat er antiklerikale Thesen und trat fur eine Grundschulerziehung ein Im September 1871 beantragte er erfolglos eine allgemeine Amnestie fur politische Vergehen und zog sich durch seine radikalen Ausserungen 1872 die Zensur der Kammer zu Seit 1876 war er Mitglied der Abgeordnetenkammer gehorte dort der Union republicaine an und wurde zu deren Prasidenten gewahlt Im Januar 1879 wurde er zweiter Vizeprasident der Abgeordnetenkammer und am 27 Februar 1879 Nachfolger von Leon Gambetta seines Protektors als Vorsitzender der Budgetkommission Auch war er Berichterstatter uber die Anklage gegen die Minister vom 16 Mai und 23 November 1877 und uber die Ferryschen Unterrichtsgesetze 2 Premierminister 1885 1886 und 1898 BearbeitenAls Gambetta im November 1881 ein Kabinett bildete wurde Brisson an seiner Stelle zum Prasidenten der Abgeordnetenkammer gewahlt und blieb es auch nach Gambettas Sturz wie er denn auch sonst sich von diesem unabhangig machte und durch Besonnenheit und Rechtlichkeit Ansehen erlangte Der Ubernahme eines Ministeriums entzog sich Brisson lange Zeit um fur sich die Prasidentschaft der Franzosischen Republik moglich zu erhalten Nach dem Sturz Ferrys trat er jedoch als Prasident der Abgeordnetenkammer zuruck und wurde um die Einigkeit der republikanischen Parteien nicht zu gefahrden am 6 April 1885 als Nachfolger Ferrys Premierminister Zugleich ubernahm er auch das Justizministerium Gegenuber dem Antrag auf Raumung Tongkings erklarte Brisson dass sein Kabinett an der Schutzherrschaft uber Tongking und Annam festhalte und verlangte die Gewahrung des vollen Kredits von 79 Millionen Francs Die Kammer bewilligte ihn am 24 Dezember 1885 jedoch nur mit einer hauchdunnen Mehrheit von vier Stimmen Dies veranlasste Brisson der auch bei der Wahl des Prasidenten der Republik am 28 Dezember 1885 nur 68 Stimmen erhielt sein Entlassungsgesuch einzureichen und am 7 Januar 1886 dem Kabinett von Charles de Freycinet Platz zu machen Nach dem Rucktritt von Jules Grevy bekam er bei der Neuwahl des Staatsprasidenten am 3 Dezember 1887 nur 26 Stimmen Gleichwohl blieb Brisson ein Mann der Offentlichkeit und fuhrte von 1892 bis 1893 in der parlamentarischen Untersuchungskommission zur Aufklarung des Panamaskandals den Vorsitz Nach der Ermordung des Prasidenten Marie Francois Sadi Carnot kandidierte er am 27 Juni 1894 erneut erfolglos fur das Amt des Staatsprasidenten er erhielt bei dieser Gelegenheit 191 Stimmen Im Dezember 1894 wurde er aber wieder zum Prasidenten der Abgeordnetenkammer gewahlt Dieses Amt behielt er bis er am 28 Juni 1898 zum zweiten Mal als Premierminister ein Kabinett bildete Wie bereits wahrend seiner ersten Amtszeit ubernahm Brisson mit der Leitung des Innenministeriums ein zusatzliches Portefeuille Zu dieser Zeit war Frankreich von der Dreyfus Affare betroffen Seine Aufrichtigkeit zur Losung der Affare Brisson war ein Befurworter einer Revision brachte ihm grossen Respekt in der Bevolkerung ein Dennoch musste er mit seinem Kabinett am 1 November 1898 zurucktreten 2 Anerkannter Staatsmann BearbeitenAls ein Fuhrer der Radikalen unterstutzte Brisson die nachfolgenden Premierminister Pierre Waldeck Rousseau und Emile Combes besonders bei Gesetzesvorlagen zur religiosen Ordnung und zur Trennung von Kirche und Staat 1899 kandidierte Brisson wiederum erfolglos fur das Amt des Prasidenten der Franzosischen Republik Von Januar 1904 bis Januar 1905 war er zum dritten Mal Prasident der Abgeordnetenkammer Anfang Juni 1906 wurde der mittlerweile 71 jahrige Staatsmann mit 500 von 581 Stimmen schliesslich zum vierten Mal in das gleiche Amt gewahlt das er bis zu seinem am 13 April 1912 eingetretenen Tod ausubte 2 Literatur BearbeitenHenri Brisson In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 3 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 436 Benoit Yvert Premiers ministres et presidents du Conseil Histoire et dictionnaire raisonne des chefs du gouvernement en France 1815 2007 Perrin Paris 2007 Henri Brisson in Adolphe Robert und Gaston Cougny Dictionnaire des parlementaires francais herausgegeben von Edgar Bourloton 1889 1891 Henri Brisson in Dictionnaire des parlementaires francais 1889 1940 herausgegeben von Jean Jolly Presses universitaires de France 1960 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Henri Brisson Sammlung von Bildern Brisson Henri 1835 1912 In Bibliotheque nationale de France Abgerufen am 8 Oktober 2022 franzosisch Angaben zu Henri Brisson in der Datenbank der Bibliotheque nationale de France abgerufen am 13 Marz 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Jules Clere Biographie des deputes avec leurs principaux votes depuis le 8 fevrier 1871 jusqu au 15 juin 1875 Garnier freres Paris 1875 S 150 google de a b c Henri Eugene Brisson In Assemblee nationale Abgerufen am 13 Marz 2023 franzosisch VorgangerAmtNachfolgerLeon GambettaAuguste BurdeauLeon BourgeoisPaul DoumerPrasident der Abgeordnetenkammer 03 11 1981 08 04 188518 12 1894 09 06 189812 01 1904 10 01 190508 06 1906 13 04 1912Charles Thomas Floquet Paul DeschanelPaul DoumerPaul DeschanelJules FerryJules MelinePremierminister von Frankreich 06 04 1885 07 01 188628 06 1898 26 10 1898Charles de FreycinetCharles DupuyFelix Martin FeuilleeJustizminister 06 04 1885 07 01 1886Charles DemoleLouis BarthouInnenminister 28 06 1898 26 10 1898Charles DupuyNormdaten Person GND 117631558 lobid OGND AKS LCCN no2006002234 VIAF 64102873 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brisson HenriALTERNATIVNAMEN Brisson Eugene Henri vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG franzosischer Politiker und zweimaliger Premierminister von FrankreichGEBURTSDATUM 31 Juli 1835GEBURTSORT BourgesSTERBEDATUM 13 April 1912STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Henri Brisson amp oldid 237560327