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Adolfo Maria Perez Esquivel 26 November 1931 in Buenos Aires ist ein argentinischer Bildhauer Architekt und Burgerrechtler 1980 erhielt er auf Grund seines an Mahatma Gandhi orientierten gewaltfreien Einsatzes fur die Menschenrechte den Friedensnobelpreis 1987 ubernahm er das Prasidentenamt der International League for the Rights and Liberation of People Er ist Mitglied des Ehrenschutzkomitees der Internationalen Koordination fur die Dekade fur eine Kultur des Friedens und der Gewaltfreiheit fur die Kinder der Welt 2001 2010 Adolfo Perez Esquivel 2012 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Fruhe Jahre und kunstlerisches Schaffen 1 2 Sozialer Einsatz 2 Schriften 3 Literatur 4 Filmografie 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenFruhe Jahre und kunstlerisches Schaffen Bearbeiten Adolfo Perez Esquivel wurde 1931 in Buenos Aires in Argentinien geboren sein Vater stammte aus Spanien und war Fischer Seine Mutter war Tochter einer Guarani Indianerin Als 3 Jahriger verlor er seine Mutter Der Vater konnte die kleinen Kinder nicht betreuen und so wurde Esquivel als Halbwaise in ein von Nonnen gefuhrtes Waisenheim gebracht Der Moment der Abgabe und die Zeit im Heim waren fur ihn pragend Er rebellierte gegen die harte Erziehung der Nonnen und erlebte durch die Haushalterin Josefa Gute und Forderung der kunstlerischen Begabungen 1 Nach dem Abitur nahm er ein Studium der Architektur an der Kunsthochschule in Buenos Aires auf 1956 schloss er dieses Studium mit dem Diplom ab Er arbeitete in der Folge als Bildhauer und lehrte bis 1974 als Professor Architektur an mehreren Hochschulen Als Bildhauer gewann er mit dem Premio la Nacion de Escultura einen der wichtigsten Kulturpreise des Landes Mit seinem 1966 geschaffenen Werk Templo del Sol versuchte er prakolumbische Kunstmerkmale in seine Kunst einfliessen zu lassen daneben stellte die Mutterschaft eines seiner zentralen Themen dar Sozialer Einsatz Bearbeiten Im Jahr 1968 gehorte Adolfo Perez Esquivel auf einer Konferenz aller lateinamerikanischen Menschenrechtsgruppen zu den Begrundern der Organisation Servicio Paz y Justicia Dienst fur Frieden und Gerechtigkeit als Dachorganisation fur diese Organisationen Dies war eine Reaktion auf die politischen und sozialen Verhaltnisse in Argentinien unter der Herrschaft des Diktators Juan Carlos Ongania die mit einer Verelendung einer breiten Bevolkerungsschicht sowie staatlichen Repressalien einhergingen Im Jahr 1973 grundete er die Zeitung Paz y Justicia als Monatszeitschrift und Organ fur die lateinamerikanische Menschenrechtsbewegung 1974 gab er seine Professorentatigkeit auf und widmete sich vollstandig der Arbeit in der Organisation und der Koordinierung der Gruppen in Lateinamerika In dem Jahr wurde er auch zum Generalsekretar der Organisation gewahlt er selbst konzentrierte sich auf die Forderung der Ausbildung der Armen und die Selbsthilfe 1974 startete er ausserdem eine Kampagne fur landsuchende Indigene 1975 bereiste er Paraguay und unterstutzte die sich dort etablierende Bauernliga bei ihrem Kampf gegen Regierungsattacken 1976 bereiste Adolfo Perez Esquivel Europa und die USA und suchte dort Unterstutzung fur die Ziele und Bemuhungen seiner Organisation In dem Jahr wurde die argentinische Prasidentin Isabel Peron durch einen Militarputsch gesturzt und von General Jorge Rafael Videla abgelost In der nun folgenden Militardiktatur wurde die Pressefreiheit eingeschrankt und Kritik im Lande durch Folter Entfuhrung und Verschwindenlassen von 30 000 Menschen unterdruckt 1977 wurde auch Adolfo Perez Esquivel verhaftet und fur 14 Monate inhaftiert und gefoltert Wahrend dieser Zeit wurde er von amnesty international betreut 1978 wurde er nicht zuletzt dank der erfolgreichen amnesty Kampagne wieder freigelassen jedoch fur weitere neun Monate unter Hausarrest gestellt Erst 1980 konnte er wieder aktiv werden Als er in diesem Jahr den Friedensnobelpreis erhielt war er selbst uberrascht und auch international kam diese Entscheidung uberraschend Nach dem Einmarsch der argentinischen Truppen auf die Falklandinseln Islas Malvinas und der nachfolgenden Niederlage im Falklandkrieg wurde die Militarregierung unter Leopoldo Galtieri auch angesichts der desolaten wirtschaftlichen Situation des Landes derart geschwacht dass sein militarischer Nachfolger im Prasidentenamt Reynaldo Bignone als Ausweg demokratische Wahlen einberufen liess aus denen Raul Alfonsin als Prasident Argentiniens in freien Wahlen hervorging Die Mitglieder der Militarjunta wurden 1985 zu Haftstrafen verurteilt die aber bereits 1989 90 durch den Gebrauch des Begnadigungsrechts unter Prasident Carlos Menem aufgehoben wurden Dadurch wandelte sich die faktische Straffreiheit wahrend der Militardiktatur zu einer legalisierten Straffreiheit unter der demokratischen Regierung Adolfo Perez Esquivel wurde 1987 zum Prasidenten der International League for the Rights and Liberation of People Nebenher doziert er an der Universidad de Buenos Aires an der Fakultat fur Sozialwissenschaften Facultad de Ciencias Sociales Er erhielt die Ehrendoktorwurde der St Joseph University in Philadelphia Sein Preisgeld wendete er vor allem fur die Unterstutzung seiner Organisation fur Indigene im Land sowie fur wohnungslose Familien auf Seit 2004 ist Adolfo Perez Esquivel Mitglied der Jury des Internationalen Nurnberger Menschenrechtspreises Als grosser Freund des Kinderhilfswerks und Sozialprojekts Fundacao Vida Para Todos ABAI in Mandirituba Sudbrasilien und dessen Grunderin Marianne Spiller Hadorn hat Adolfo Perez Esquivel im Jahr 2010 an der Jubilaumsveranstaltung anlasslich des 30 Jahrestages der Organisation teilgenommen 2 Dabei uberreichte er der Organisation ein selbstgemaltes Bild welches die Mae Terra Mutter Erde symbolisiert und auf die oko spirituelle Dimension hindeutet die ein wichtiger Aspekt der Arbeit der Fundacao Vida Para Todos ABAI bildet Diese wird durch den Schweizer Verein ABAI Freunde Vida Para Todos ideell und finanziell unterstutzt Zusammen mit den beiden Friedensnobelpreistragern Erzbischof Desmond Tutu und Mairead Corrigan verfasste er im November 2012 einen offenen Brief 3 in dem Chelsea Manning damals unter dem Namen Bradley Manning bekannt ein mutiger Informant der Verbrechen in Afghanistan und im Irak aufgedeckt habe genannt wird Der Obergefreite der US Streitkrafte verdiene Gnade statt Strafverfolgung schrieben die drei Friedensnobelpreistrager in dem am 3 Dezember 2012 in der Zeitschrift The Nation veroffentlichten Brief 4 Von 2004 bis 2016 gehorte er der Jury des Internationalen Nurnberger Menschenrechtspreises an Schriften BearbeitenChrist in a Poncho Testimonials of the Nonviolent Struggles in Latin America Herausgegeben von Charles Antoine Orbis Books Maryknoll 1983 Literatur BearbeitenBernhard Kupfer Lexikon der Nobelpreistrager Patmos Dusseldorf 2001 ISBN 3 491 72451 1 Michael Neumann Der Friedens Nobelpreis von 1979 bis 1982 Mutter Teresa Adolfo Perez Esquivel der Hohe Fluchtlingskommissar der Vereinten Nationen UNHCR Alva Myrdal Alfonso Garcia Robles Der Friedens Nobelpreis von 1901 bis heute Band 11 Edition Pacis Zug 1992 ISBN 3 907514 11 4 Marianne Spiller Hadorn Adolfo Perez Esquivel Der gewaltfreie Rebell Orell Fussli Zurich 2006 ISBN 3 280 06079 6 Kai Ambos Zur rechtlichen Struktur der Repression und strafrechtlichen Vergangenheitsbewaltigung in Argentinien Ein Kommentar aus juristischer Sicht In Detlef Nolte Hrsg Vergangenheitsbewaltigung in Lateinamerika Vervuert Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 89354 244 2 Filmografie BearbeitenCharlotte Eichhorn Der gewaltfreie Rebell Adolfo Perez Esquivel Friedensnobelpreistrager 3sat Erstausstrahlung 14 Februar 2009 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Adolfo Perez Esquivel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Adolfo Perez Esquivels offizielle Seite Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1980 an Adolfo Perez Esquivel englisch Doris Gross Dr Adolfo Perez Esquivel Biographie auf der Website des Menschenrechtsburos der Stadt Nurnberg Juni 2004 Fundacao Vida Para Todos portugiesisch Bildubergabe mit Adolfo Perez Esquivel Bild der Mutter Erde gemalt von Adolfo Perez Esquivel ABAI Freunde Vida Para TodosEinzelnachweise Bearbeiten Spiller Hagedorn M Adolfo Perez Esquivel Der gewaltfreie Rebell Zurich S 19 Paola Carriel ONG comemora 30 anos trazendo premio Nobel Vida e Cidadania Gazeta do Povo 21 November 2010 abgerufen am 26 November 2016 portugiesisch Nobel Laureates Salute Bradley Manning Memento vom 3 Dezember 2016 im Internet Archive The Nation 14 November 2012 abgerufen am 26 November 2016 englisch Nobelpreistrager setzen sich fur Wikileaks Informanten Manning ein dapd Artikel auf Welt Online 15 November 2012 abgerufen am 26 November 2016 Andreas Hermann Landl Der gewaltfreie Rebell friedensnews at 14 Februar 2009 abgerufen am 26 November 2016 Kurzbeschreibung zum Film von Charlotte Eichhorn Trager des Friedensnobelpreises 1901 Dunant Passy 1902 Ducommun Gobat 1903 Cremer 1904 IDI 1905 von Suttner 1906 Roosevelt 1907 Moneta Renault 1908 Arnoldson Bajer 1909 Beernaert Estournelles de Constant 1910 IPB 1911 Asser Fried 1912 Root 1913 La Fontaine 1914 1916 nicht verliehen 1917 IKRK 1918 nicht verliehen 1919 Wilson 1920 Bourgeois 1921 Branting Lange 1922 Nansen 1923 1924 nicht verliehen 1925 Chamberlain Dawes 1926 Briand Stresemann 1927 Buisson Quidde 1928 nicht verliehen 1929 Kellogg 1930 Soderblom 1931 Addams Butler 1932 nicht verliehen 1933 Angell 1934 Henderson 1935 von Ossietzky 1936 Lamas 1937 Cecil 1938 Internationales Nansen Buro fur Fluchtlinge 1939 1943 nicht verliehen 1944 IKRK 1945 Hull 1946 Balch Mott 1947 The Friends Service Council AFSC 1948 nicht verliehen 1949 Boyd Orr 1950 Bunche 1951 Jouhaux 1952 Schweitzer 1953 Marshall 1954 UNHCR 1955 1956 nicht verliehen 1957 Pearson 1958 Pire 1959 Noel Baker 1960 Luthuli 1961 Hammarskjold 1962 Pauling 1963 IKRK Liga der Rotkreuz Gesellschaften 1964 King 1965 UNICEF 1966 1967 nicht verliehen 1968 Cassin 1969 IAO 1970 Borlaug 1971 Brandt 1972 nicht verliehen 1973 Kissinger Le 1974 MacBride Satō 1975 Sacharow 1976 Williams Corrigan 1977 Amnesty International 1978 Sadat Begin 1979 Mutter Teresa 1980 Perez Esquivel 1981 UNHCR 1982 Myrdal Garcia Robles 1983 Walesa 1984 Tutu 1985 IPPNW 1986 Wiesel 1987 Arias Sanchez 1988 UN Friedenstruppen 1989 Dalai Lama 1990 Gorbatschow 1991 Suu Kyi 1992 Menchu 1993 Mandela Klerk 1994 Arafat Peres Rabin 1995 Rotblat Pugwash Conferences on Science and World Affairs 1996 Ximenes Belo Ramos Horta 1997 ICBL Williams 1998 Hume Trimble 1999 Arzte ohne Grenzen 2000 Kim 2001 UN Annan 2002 Carter 2003 Ebadi 2004 Maathai 2005 IAEO el Baradei 2006 Yunus Grameen Bank 2007 IPCC Gore 2008 Ahtisaari 2009 Obama 2010 Liu 2011 Sirleaf Gbowee Karman 2012 EU 2013 OPCW 2014 Satyarthi Yousafzai 2015 Quartet du dialogue national 2016 Santos 2017 ICAN 2018 Mukwege Murad 2019 Abiy 2020 WFP 2021 Muratow Ressa 2022 Bjaljazki Memorial Center for Civil Liberties 2023 Mohammadi Normdaten Person GND 11416794X lobid OGND AKS LCCN n82126413 NDL 01196728 VIAF 79032868 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Perez Esquivel AdolfoALTERNATIVNAMEN Perez Esquivel Adolfo Maria vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG argentinischer Bildhauer Architekt und BurgerrechtlerGEBURTSDATUM 26 November 1931GEBURTSORT Buenos Aires Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolfo Perez Esquivel amp oldid 238760186