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Leon Jouhaux 1 Juli 1879 in Paris 29 April 1954 ebenda war ein franzosischer Gewerkschafter Er wurde im Jahre 1943 von den Nazis festgenommen und spater in das KZ Buchenwald deportiert 1951 erhielt er den Friedensnobelpreis fur seine herausragende Rolle innerhalb der gewerkschaftlichen Friedensbewegung und seinen jahrelangen Kampf fur die Rechte der Arbeiterschaft Leon Jouhaux Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Karriere in der franzosischen Gewerkschaft 1 2 Internationale Gewerkschaftsarbeit 2 Literatur 3 Weblinks 4 FussnotenLeben und Werk BearbeitenLeon Jouhaux wurde 1879 als Sohn eines Fabrikarbeiters geboren Er konnte seine Schulausbildung nicht beenden da er der Familie bei der Arbeit helfen und durch Nebenjobs die finanzielle Lage verbessern musste Auch ein spaterer Besuch einer hoheren Schule wurde ihm verwehrt nachdem er es fur einige Monate versucht hatte Stattdessen arbeitete er in einer Pariser Fabrik fur Zundholzer an der er bereits mit 16 Jahren in die Gewerkschaft eintrat und aktiv mitarbeitete Er organisierte in dem Jahr einen Streik fur bessere Arbeitsbedingungen verlor wegen seiner Aktivitat allerdings den Arbeitsplatz Karriere in der franzosischen Gewerkschaft Bearbeiten In den Folgejahren arbeitete er sich in der Gewerkschaft hoch und wurde 1909 Generalsekretar des zentralen Gewerkschaftsbundes Confederation generale du travail CGT In dieser Position versuchte er die politische und soziale Richtung der unterschiedlichen Gewerkschaftsorganisationen zu bundeln und organisierte Streikkampagnen gegen die Wehrpflicht gleichzeitig trat er fur die parteipolitische Unabhangigkeit der CGT ein Im Ersten Weltkrieg fuhrte er die CGT in die nationale Einheitsfront der Union sacree Er bemuhte sich Tarifstreitigkeiten durch eine enge Zusammenarbeit mit Vertretern der Politik einzudammen und kooperierte mit den zustandigen Ministerien Internationale Gewerkschaftsarbeit Bearbeiten Im Jahr 1919 wirkte Leon Jouhaux als technischer Experte und Redner fur die Internationale Arbeitergesetzgebung auf der Friedenskonferenz in Paris Auf dieser Konferenz wurde er zu einem der Grunder der Internationalen Arbeitsorganisation IAO und wurde als Vizeprasident des Internationalen Gewerkschaftsbundes eingesetzt Er wurde ausserdem Mitglied des Verwaltungsrates der IAO und blieb dies bis zu seinem Tod Bei seiner Arbeit fur die IAO sowie bei den Konferenzen des Volkerbundes an denen er als Delegierter der franzosischen Regierung 1924 und 1938 teilnahm sprach er sich vehement fur die Abrustung aus Er forderte dass es nationale und internationale staatliche Kontrollmechanismen fur die Rustungsproduktion geben mussen wobei er die internationale Rolle dem Volkerbund zusprach In den spaten 1930er Jahren war Leon Jouhaux gemeinsam mit der CGT ein starker Gegner der politischen Entwicklung Frankreichs 1938 bereiste er die USA und versuchte dem US Prasidenten Franklin D Roosevelt von den nationalistischen Entwicklungen Europas zu berichten und zu einem Eingreifen zu bringen dieser Plan schlug jedoch fehl Im Sommer 1940 wurde Frankreich von den deutschen Truppen uberfallen und die CGT aufgelost Jouhaux wurde mehrfach inhaftiert und schliesslich am 1 Marz 1943 in das KZ Buchenwald deportiert Am 1 Mai 1943 wurde Jouhaux ins Schloss Itter in Tirol verlegt offiziell eine Zweigstelle des KZ Dachau die Unterbringung wurde als angenehm beschrieben Er erhielt die Erlaubnis dass seine Sekretarin und spatere Partnerin Augusta Bruchlen zu ihm kommen durfte sie traf am 18 Juni ein 1 Am 5 Mai 1945 wurden die Insassen des Schlosses Itter bei der Schlacht um Schloss Itter von einigen Soldaten der Wehrmacht unter Major Josef Gangl und amerikanischen Armee 103 US Infanteriedivision Kommandant General McAuliffe befreit Angesichts der geringen Zahl an US Soldaten versuchten Soldaten der Waffen SS die bis dahin das Schloss bewacht hatten es zuruckzuerobern dies misslang Nach dem Krieg wurde Jouhaux Vertreter Frankreichs bei den Vereinten Nationen und Prasident der Abteilung Arbeit bei der IAO Ab 1947 war er ausserdem Vorsitzender des franzosischen Wirtschaftsrats 1948 grundete er eine neue franzosische Gewerkschaft mit dem Namen Confederation generale du travail Force ouvriere da er die Unterwanderung der unabhangigen sozialistischen Gewerkschaften durch moskautreue kommunistische bzw stalinistische Agenten furchtete und versuchte die weltweite Gewerkschaftsbewegung vor der Spaltung im Zuge des Kalten Krieges zu bewahren Er starb im April 1954 an einem Herzleiden das ihm bereits zu Kriegszeiten sehr zugesetzt hatte und fand seine letzte Ruhestatte auf dem Friedhof Pere Lachaise Division 88 Literatur BearbeitenBernhard Kupfer Lexikon der Nobelpreistrager Patmos Verlag Dusseldorf 2001Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Leon Jouhaux Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1951 an Leon Jouhaux englisch Literatur von und uber Leon Jouhaux im Katalog der Deutschen NationalbibliothekFussnoten Bearbeiten Augusta Leon Jouhaux schrieb ein Buch mit dem Titel Prison pour hommes d Etat etwa Gefangnis fur Staatsmanner erschienen 1973 Trager des Friedensnobelpreises 1901 Dunant Passy 1902 Ducommun Gobat 1903 Cremer 1904 IDI 1905 von Suttner 1906 Roosevelt 1907 Moneta Renault 1908 Arnoldson Bajer 1909 Beernaert Estournelles de Constant 1910 IPB 1911 Asser Fried 1912 Root 1913 La Fontaine 1914 1916 nicht verliehen 1917 IKRK 1918 nicht verliehen 1919 Wilson 1920 Bourgeois 1921 Branting Lange 1922 Nansen 1923 1924 nicht verliehen 1925 Chamberlain Dawes 1926 Briand Stresemann 1927 Buisson Quidde 1928 nicht verliehen 1929 Kellogg 1930 Soderblom 1931 Addams Butler 1932 nicht verliehen 1933 Angell 1934 Henderson 1935 von Ossietzky 1936 Lamas 1937 Cecil 1938 Internationales Nansen Buro fur Fluchtlinge 1939 1943 nicht verliehen 1944 IKRK 1945 Hull 1946 Balch Mott 1947 The Friends Service Council AFSC 1948 nicht verliehen 1949 Boyd Orr 1950 Bunche 1951 Jouhaux 1952 Schweitzer 1953 Marshall 1954 UNHCR 1955 1956 nicht verliehen 1957 Pearson 1958 Pire 1959 Noel Baker 1960 Luthuli 1961 Hammarskjold 1962 Pauling 1963 IKRK Liga der Rotkreuz Gesellschaften 1964 King 1965 UNICEF 1966 1967 nicht verliehen 1968 Cassin 1969 IAO 1970 Borlaug 1971 Brandt 1972 nicht verliehen 1973 Kissinger Le 1974 MacBride Satō 1975 Sacharow 1976 Williams Corrigan 1977 Amnesty International 1978 Sadat Begin 1979 Mutter Teresa 1980 Perez Esquivel 1981 UNHCR 1982 Myrdal Garcia Robles 1983 Walesa 1984 Tutu 1985 IPPNW 1986 Wiesel 1987 Arias Sanchez 1988 UN Friedenstruppen 1989 Dalai Lama 1990 Gorbatschow 1991 Suu Kyi 1992 Menchu 1993 Mandela Klerk 1994 Arafat Peres Rabin 1995 Rotblat Pugwash Conferences on Science and World Affairs 1996 Ximenes Belo Ramos Horta 1997 ICBL Williams 1998 Hume Trimble 1999 Arzte ohne Grenzen 2000 Kim 2001 UN Annan 2002 Carter 2003 Ebadi 2004 Maathai 2005 IAEO el Baradei 2006 Yunus Grameen Bank 2007 IPCC Gore 2008 Ahtisaari 2009 Obama 2010 Liu 2011 Sirleaf Gbowee Karman 2012 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