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Kim Dae jung 6 Januar 1924 als Kin Daichu auf der Insel Hauido Sinan gun Provinz Zenra nandō damaliges Japanisches Kaiserreich heutiges Sudkorea 18 August 2009 in Seoul Sudkorea war ein sudkoreanischer Politiker Fur lange Zeit war Kim der Fuhrer der Opposition 1998 loste er Kim Young sam als Prasidenten der Republik Korea Sudkorea ab und ubte dieses Amt bis 2003 aus Im Jahr 2000 wurde ihm der Friedensnobelpreis verliehen Kim Dae jung 1998 Kim Dae jung 1998 Koreanische SchreibweiseHangeul 김대중Hanja 金大中RevidierteRomanisierung Gim Dae jungMcCune Reischauer Kim TaejungSiehe auch Koreanischer Name Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Fruhe Jahre 1 2 Wirken in der Opposition 1 3 Wirken als Staatsprasident Sudkoreas 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenFruhe Jahre Bearbeiten Kim Dae jung wurde als Sohn eines Bauern auf der Insel Hauido in der Provinz Zenra nandō geboren Da dies damals bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs als Kolonie zum Japanischen Kaiserreich gehorte und Japanisch Nationalsprache war wurde in dieser Zeit die japanische Aussprache der Hanja seines Namens Kin Daichu verwendet Die japanische Version seines Namens Toyota Daichu 豊田大中 1 musste er ab spatestens 1940 annehmen Er hatte sechs Geschwister Bis 1943 besuchte er die Handelsschule in Mokupo und fand danach eine Anstellung bei einer Schifffahrtslinie Nach der Niederlage Japans im Zweiten Weltkrieg und der darauf folgenden Unabhangigkeit der Koreanischen Halbinsel von Japan ubernahm Kim Dae jung die Leitung der Firma und baute sie zu einer Reederei aus Bis 1955 war er der Leiter der Reederei Daneben war er etwa drei Jahre lang als Herausgeber der Zeitung Mokpo Daily News tatig 1950 zu Beginn des Koreakrieges geriet Kim Dae jung fur kurze Zeit in Gefangenschaft Im Jahr 1957 konvertierte er zum katholischen Glauben Wirken in der Opposition Bearbeiten Kim Dae jung begann seine politische Karriere im Jahre 1954 als Gegenkandidat von Rhee Syng man Rhee wurde aber von der US amerikanischen Regierung unterstutzt So verlor Kim die Wahl Erst 1961 gelang es Kim einen Sitz in der Regierung zu erlangen Daneben absolvierte er Kurse im Fach Okonomie an den Universitaten in Seoul und beendete dieses Studium 1970 1963 wurde er erneut ins Parlament gewahlt 1967 trat er als Kandidat der neu gegrundeten Demokratischen Volkspartei an die die Wahl mit grosser Mehrheit gewann Im Jahr 1971 kandidierte Kim Dae jung gegen den amtierenden Prasidenten Park Chung hee und unterlag gegen diesen knapp Er verliess Sudkorea im Oktober 1972 und ging nach Japan von wo aus er die sudkoreanische Opposition organisierte Am 8 August 1973 2 wurde er von Agenten des sudkoreanischen Geheimdienstes in Tokio entfuhrt und sollte wohl ermordet werden Nur durch die Intervention des amerikanischen Geheimdienstes konnte sein Leben gerettet werden So wurde Kim Dae jung in Sudkorea lediglich unter Hausarrest gestellt 3 Im Marz 1976 wurde er verhaftet und zu funf Jahren Haft und Aberkennung seiner Burgerrechte verurteilt Seine Entlassung erfolgte bereits 1978 danach stand er bis 1979 unter Hausarrest Erst nach der Ermordung von Park Chung hee wurden ihm seine Rechte wieder zuerkannt Im Zusammenhang mit dem Gwangju Aufstand der nach der Machtubernahme durch General Chun Doo hwan und der anschliessenden Ausrufung des Kriegsrechts im Mai 1980 in Gwangju stattfand wurden ihm Umsturzplane angelastet und in der Folge wurde er zum Tode verurteilt Nach internationalen Protesten begnadigte ihn am 23 Januar 1981 Chun Doo hwan in seiner Eigenschaft als Staatsprasident die Todesstrafe wurde in eine lebenslange spater in eine 20 jahrige Haftstrafe umgewandelt bevor ihm 1982 schliesslich die Ausreise in die USA gestattet wurde In den USA arbeitete er von 1983 bis 1984 als Visiting Fellow am Center for International Affairs der Harvard University in Cambridge Massachusetts 1985 kehrte er nach Sudkorea zuruck und nahm seine Rolle als Fuhrer der Opposition wieder auf Er wurde zwar bis 1987 wieder unter Hausarrest gestellt konnte jedoch gemeinsam mit Kim Young sam die Neue Koreanische Demokratische Partei aufbauen und als politische Kraft etablieren In den ersten demokratischen Wahlen Sudkoreas nach der Militardiktatur General Chun Doo hwans im Jahr 1987 unterlag Kim Dae jung dem Gegenkandidaten Ex General Roh Tae woo Roh gewann diese Wahl weil Kim Dae jung und Kim Young sam mittlerweile als erbitterte Gegner uber die weitere Entwicklung der Partei die Opposition spalteten und schwachten Nachdem er 1992 erneut bei den Prasidentschaftswahlen unterlag diesmal gegen seinen ehemaligen Mitstreiter Kim Young sam kundigte Kim Dae jung seinen Ruckzug aus der Politik an und gab als Honorarprofessor Vorlesungen an Universitaten in Sudkorea China und Moskau Wirken als Staatsprasident Sudkoreas Bearbeiten nbsp Kim Dae jung mit Bill Clinton nbsp Kim Dae jung mit George W Bush1995 grundete Kim Dae jung erneut eine Partei die er Nationalen Kongress fur neue Politik nannte Im Jahr 1997 gelang es Kim Dae jung bei der Wahl am 18 Dezember 4 Kim Young sam im Prasidentenamt abzulosen da dieser durch zahlreiche Korruptionsaffaren seine Glaubwurdigkeit verspielt hatte Kim Dae jung schloss ein Bundnis mit den Vereinigten Linksdemokraten und wurde am 28 Februar 1998 Prasident des Landes Als Katholik seit 1957 hatte er seine Hausmacht im Sudwesten Sudkoreas wo Gwangju die Katholikenhochburg ist Er brach die Tradition nach der alle seine Amtsvorganger aus der reichen Gyeongsang Region stammen Park Chung hee Chun Doo hwan Roh Tae woo und Kim Young sam Die Bevolkerung von Jeolla die mit uberwaltigender Mehrheit fur ihn gestimmt hatte hoffte dass er wie bis dahin ublich seine Heimatprovinz bei Investitionen und Auftragen bevorzugen wurde Dies ist nur in gewissem Umfang geschehen 1999 rief Kim Dae jung eine Untersuchungskommission u a zum Jeju Massaker ins Leben deren Ergebnisse die Regierungsseite schwer belasteten 5 Im Jahr 2000 kam das erste Treffen der Staatsoberhaupter von Sud und Nordkorea zustande Kim Dae jung reiste nach Pjongjang zu Gesprachen mit Kim Jong il Dieses Treffen fand im Rahmen der Sonnenscheinpolitik statt fur welche Kim Dae jung der Friedensnobelpreis des Jahres 2000 verliehen wurde Die treibende Kraft hinter dieser Politik war im Grunde der Ubervater der Hyundai Gruppe Chung Ju yung der aus dem Norden stammt und versuchte die Fronten durch Zahlungen an Nordkorea und Investitionen im Norden aufzuweichen Nach dem Ende der Amtszeit Kim Dae Jungs 2003 forderten Ermittlungen der Justiz zutage dass Hyundai Gelder illegal an Nordkorea geflossen waren und Personen im Umfeld Kims hohe Summen angenommen hatten Es wurde Kim Dae jung ausserdem vorgeworfen von Nordkoreas Nuklearwaffenprogramm gewusst dies aber verheimlicht zu haben Kim Dae Jung starb im Alter von 85 Jahren am 18 August 2009 in einer Klinik in Seoul an den Folgen einer Lungenentzundung Im Rahmen der Feiern zur Beisetzung Kims am 23 August 2009 kam es uberraschend zu den ersten Begegnungen hochrangiger Regierungsvertreter aus Nord und Sudkorea seit 18 Monaten 6 Bei dem Staatsbegrabnis fur Kim Dae jung bezeichnete der amtierende Premierminister Han Seung soo den Verstorbenen als grosse Fuhrungspersonlichkeit der modernen Geschichte Auszeichnungen BearbeitenBruno Kreisky Preis fur Verdienste um die Menschenrechte 1981 Friedensnobelpreis fur seine Beitrage zur Verstandigung Sudkoreas mit Nordkorea 2000 Ehrendoktorwurde der University of Cambridge 2001 7 Freiheitspreis der Freien Universitat Berlin 2007 8 Alter Freund des chinesischen Volkes 9 Ehrung Literatur BearbeitenKim Dae jung Mein Leben mein Weg Autobiografie des Prasidenten der Republik Korea Aus dem Koreanischen ubertragen von Chei Woon jung Frankfurter Allg Buch Frankfurt am Main 2000 Paralleltext in koreanischer Schrift ISBN 3 933180 71 6 Hartmut Koschyk Hrsg Begegnungen mit Kim Dae jung Korea auf dem Weg zu Frieden Versohnung und Einheit Aufsatzsammlung Olzog Munchen 2002 ISBN 978 3 7892 8094 8 Lee Hee Ho Frau Kim Dae jung Meine Liebe mein Vaterland Aus dem amerikanischen Englisch von Werner Pfennig Abera Verlag Hamburg 2003 ISBN 3 934376 46 0 S Noma Hrsg Kim Dae jung Incident In Japan An Illustrated Encyclopedia Kodansha 1993 ISBN 4 06 205938 X S 779 Edward J Baker Kim Dae jung s Role in the Democratization of South Korea In Education about Asia Volume 19 No 1 2014 S 66 71 englisch Online PDF 588 kB abgerufen am 23 April 2019 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kim Dae jung Sammlung von Bildern und Audiodateien nbsp Wikiquote Kim Dae jung Zitate Literatur von und uber Kim Dae jung im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 2000 an Kim Dae jung englisch Einzelnachweise Bearbeiten Ostasieninstitut der Hochschule Ludwigshafen am Rhein Japanische Besatzungszeit abgerufen am 27 Dezember 2013 Berlinale de Hintergrundinformation zum Film KT Memento vom 5 Marz 2016 im Internet Archive PDF 61 kB abgefragt am 13 Marz 2022 FAZ Kim Dae jungs Entfuhrung Spates Gestandnis in Seoul vom 24 Oktober 2007 Baker Kim Dae jung s Role in the Democratization of South Korea In Education about Asia 2014 S 70 englisch Christian Schmidt Hauer Totet alle verbrennt alles In zeit de Wochenzeitung Die Zeit 23 Mai 2002 abgerufen am 27 Dezember 2013 Nordkorea und Sudkorea fuhren wieder Gesprache Spiegel Online 23 August 2009 University honours world leader University of Cambridge vom 5 Dezember 2001 englisch Schlag auf Schlag Freie Universitat Berlin vom 20 Juli 2007 ROK President Kim Dae jung meets with Vice Premier Qian Qichen Abgerufen am 19 Oktober 2021 englisch VorgangerAmtNachfolgerKim Young samSudkoreanischer Prasident 1998 2003Roh Moo hyunPrasidenten der Republik Korea Sudkorea Rhee Syng man Yun Bo seon Park Chung hee Choi Kyu ha Chun Doo hwan Roh Tae woo Kim Young sam Kim Dae jung Roh Moo hyun Lee Myung bak Park Geun hye Moon Jae in Yoon Suk yeolTrager des Friedensnobelpreises 1901 Dunant Passy 1902 Ducommun Gobat 1903 Cremer 1904 IDI 1905 von Suttner 1906 Roosevelt 1907 Moneta Renault 1908 Arnoldson Bajer 1909 Beernaert Estournelles de Constant 1910 IPB 1911 Asser Fried 1912 Root 1913 La Fontaine 1914 1916 nicht verliehen 1917 IKRK 1918 nicht verliehen 1919 Wilson 1920 Bourgeois 1921 Branting Lange 1922 Nansen 1923 1924 nicht verliehen 1925 Chamberlain Dawes 1926 Briand Stresemann 1927 Buisson Quidde 1928 nicht verliehen 1929 Kellogg 1930 Soderblom 1931 Addams Butler 1932 nicht verliehen 1933 Angell 1934 Henderson 1935 von Ossietzky 1936 Lamas 1937 Cecil 1938 Internationales Nansen Buro fur Fluchtlinge 1939 1943 nicht verliehen 1944 IKRK 1945 Hull 1946 Balch Mott 1947 The Friends Service Council AFSC 1948 nicht verliehen 1949 Boyd Orr 1950 Bunche 1951 Jouhaux 1952 Schweitzer 1953 Marshall 1954 UNHCR 1955 1956 nicht verliehen 1957 Pearson 1958 Pire 1959 Noel Baker 1960 Luthuli 1961 Hammarskjold 1962 Pauling 1963 IKRK Liga der Rotkreuz Gesellschaften 1964 King 1965 UNICEF 1966 1967 nicht verliehen 1968 Cassin 1969 IAO 1970 Borlaug 1971 Brandt 1972 nicht verliehen 1973 Kissinger Le 1974 MacBride Satō 1975 Sacharow 1976 Williams Corrigan 1977 Amnesty International 1978 Sadat Begin 1979 Mutter Teresa 1980 Perez Esquivel 1981 UNHCR 1982 Myrdal Garcia Robles 1983 Walesa 1984 Tutu 1985 IPPNW 1986 Wiesel 1987 Arias Sanchez 1988 UN Friedenstruppen 1989 Dalai Lama 1990 Gorbatschow 1991 Suu Kyi 1992 Menchu 1993 Mandela Klerk 1994 Arafat Peres Rabin 1995 Rotblat Pugwash Conferences on Science and World Affairs 1996 Ximenes Belo Ramos Horta 1997 ICBL Williams 1998 Hume Trimble 1999 Arzte ohne Grenzen 2000 Kim 2001 UN Annan 2002 Carter 2003 Ebadi 2004 Maathai 2005 IAEO el Baradei 2006 Yunus Grameen Bank 2007 IPCC Gore 2008 Ahtisaari 2009 Obama 2010 Liu 2011 Sirleaf Gbowee Karman 2012 EU 2013 OPCW 2014 Satyarthi Yousafzai 2015 Quartet du dialogue national 2016 Santos 2017 ICAN 2018 Mukwege Murad 2019 Abiy 2020 WFP 2021 Muratow Ressa 2022 Bjaljazki Memorial Center for Civil Liberties 2023 Mohammadi Anmerkung Bei diesem Artikel wird der Familienname vor den Vornamen der Person gesetzt Dies ist die ubliche Reihenfolge im Koreanischen Kim ist hier somit der Familienname Dae jung ist der Vorname Normdaten Person GND 11856210X lobid OGND AKS LCCN n81014483 NDL 00302101 VIAF 87633964 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kim Dae jungALTERNATIVNAMEN Gim Dae jung Revidierte Romanisierung Kim Taejung McCune Reischauer 김대중 Hangeul koreanisch 金大中 Hanja koreanisch Kin Daichu Geburtsname Hepburn japanisch 金大中 Geburtsname Kanji japanisch Toyota Daichu Hepburn japanisch 豊田大中 Kanji japanisch KURZBESCHREIBUNG sudkoreanischer Prasident und Friedensnobelpreistrager 2000GEBURTSDATUM 6 Januar 1924GEBURTSORT Insel Hauido damaliges Japanisches Kaiserreich heutiges SudkoreaSTERBEDATUM 18 August 2009STERBEORT Seoul Sudkorea Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kim Dae jung amp oldid 234445655