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Dominique Pire Georges Charles Clement Ghislain Pire 10 Februar 1910 in Dinant Belgien 30 Januar 1969 in Lowen war ein belgischer Dominikaner Grunder von Hilfsorganisationen und Friedensnobelpreistrager Dominique Pire 1958 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksLeben und Werk Bearbeiten1914 mit Beginn des Ersten Weltkriegs musste Georges Pire vor den deutschen Truppen aus Belgien nach Frankreich fliehen Erst vier Jahre spater konnte die Familie zuruckkehren und fand ihr Haus zerstort vor Diese Erfahrung pragte ihn so dass er sich spater intensiv fur Fluchtlinge einsetzte 1 Georges Pire besuchte ein humanistisches Gymnasium und studierte anschliessend fur zwei Semester Philosophie 1928 trat er den Dominikanern des La Sarte Kloster in der Nahe von Huy bei und nahm den Ordensnamen Dominique an Parallel studierte er weiter und schloss von 1932 bis 1936 ein Studium der Theologie an der Universitat Angelicum in Rom an 1934 wurde er zum Priester geweiht 1936 erfolgte die Promotion uber Die Infiltration der Lehre der Stoiker in christlichen Schriften des 2 Jahrhunderts anschliessend studierte er ein weiteres Jahr Sozial und Politikwissenschaften an der Universitat in Lowen in Belgien Von 1937 bis 1947 lehrte er Moralphilosophie an der Ordensschule des La Sarte Klosters nbsp Geburtshaus von Dominique Pire in DinantDominique Pire begrundete 1938 zwei Wohltatigkeits Vereinigungen welche sich mit verlassenen und an gefahrdeten Platzen lebenden Kindern meist Waisenkindern befassten Dabei handelte es sich um den Service d Entraide Familiale Familienunterstutzungsdienst sowie die Stations des Pleins Air de Huy als Hilfsstationen im Freien in der guten Luft von Huy In letzteren wurden vor allem im Zweiten Weltkrieg Kinder aus bombengefahrdeten Gebieten Belgiens und Frankreichs aufgenommen Wahrend des Zweiten Weltkrieges nahm er selbst am Widerstand teil und schmuggelte unter anderem alliierte Piloten aus dem Land Teilweise arbeitete er auch fur den Geheimdienst 1949 grundete er die Organisation Aide aux Personnes Deplacees Hilfe fur heimatlose Menschen die als Ziel die moralische und finanzielle Hilfe fur Displaced Persons DPs hatte Er organisierte auf diese Weise vor allem materielle Hilfe fur etwa 60 000 Menschen die aus ihren Heimatlandern verschleppt oder auf andere Weise heimatlos waren und in DP Lagern in Osterreich lebten Er organisierte ausserdem die Sponsorship Bewegung bei der etwa 15000 heimatlose Kinder von westeuropaischen Familien adoptiert wurden Zwischen 1950 und 1954 grundete er in Belgien vier Heime fur alte Fluchtlinge in Huy 1950 Esneux 1951 Aertslaer 1953 und Braine le Comte 1954 1 Zwischen 1955 und 1962 organisierte er die Entstehung der so genannten Europadorfer in Deutschland Osterreich und Belgien Dabei entstand das erste Dorf 1956 bei Aachen ein weiteres im gleichen Jahr in Bregenz am Bodensee und ein drittes 1957 in Augsburg Bis 1962 entstanden auf diese Weise sieben Europadorfer 1958 wurde Pire fur diese Aktivitat der Friedensnobelpreis fur seine Hilfe der Fluchtlinge zugesprochen Seine bekannteste Hilfsorganisation ist L Europe du Coeur au Service du Monde Europas Herz fur Welthilfe die er 1959 grundete und die vor allem die Uberwindung kultureller Unterschiede zum Ziel hat Ein Jahr spater grundete er ausserdem das Mahatma Gandhi International Peace Center welches als Friedensuniversitat fur die Verbesserung der globalen Verstandigung dienen sollte und bis heute existiert 1962 grundete er zudem die erste Friedensinsel im Osten Pakistans 1967 folgte eine weitere in Indien Dominique Pire starb im Alter von nur 58 Jahren nach Komplikationen einer Operation Neben dem Friedensnobelpreis erhielt er zahlreiche weitere Auszeichnungen darunter den Sonning Preis Ausserdem wurde er bereits nach dem Zweiten Weltkrieg mit der franzosischen Widerstandsmedaille dem franzosischen Kriegskreuz sowie dem Grossen Bundesverdienstkreuz der deutschen Regierung ausgezeichnet und war Ritter der franzosischen Ehrenlegion 1987 wurde der Asteroid 3228 Pire nach ihm benannt 2 Literatur BearbeitenHugues Vehenne P Dominique Pire Erinnerungen und Gesprache Aus dem Franzosischen von Roswitha Plancherel Benziger Verlag Einsiedeln 1960 Bernhard Kupfer Lexikon der Nobelpreistrager Patmos Verlag Dusseldorf 2001 ISBN 3 491 72451 1 Guido van Damme Dominique Pire Friedensnobelpreistrager Aus dem Franzosischen von Marcel Oswald St Benno Verlag Leipzig 2010 ISBN 978 3 7462 2924 9 Dominique G Pire in Internationales Biographisches Archiv 12 1969 vom 10 Marz 1969 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Einzelnachweise Bearbeiten a b http www nobelprize org nobel prizes peace laureates 1958 pire bio html Minor Planet Circ 12209Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Georges Pire Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1958 an Dominique Pire englisch Literatur von und uber Dominique Pire im Katalog der Deutschen NationalbibliothekTrager des Friedensnobelpreises 1901 Dunant Passy 1902 Ducommun Gobat 1903 Cremer 1904 IDI 1905 von Suttner 1906 Roosevelt 1907 Moneta Renault 1908 Arnoldson Bajer 1909 Beernaert Estournelles de Constant 1910 IPB 1911 Asser Fried 1912 Root 1913 La Fontaine 1914 1916 nicht verliehen 1917 IKRK 1918 nicht verliehen 1919 Wilson 1920 Bourgeois 1921 Branting Lange 1922 Nansen 1923 1924 nicht verliehen 1925 Chamberlain Dawes 1926 Briand Stresemann 1927 Buisson Quidde 1928 nicht verliehen 1929 Kellogg 1930 Soderblom 1931 Addams Butler 1932 nicht verliehen 1933 Angell 1934 Henderson 1935 von Ossietzky 1936 Lamas 1937 Cecil 1938 Internationales Nansen Buro fur Fluchtlinge 1939 1943 nicht verliehen 1944 IKRK 1945 Hull 1946 Balch Mott 1947 The Friends Service Council AFSC 1948 nicht verliehen 1949 Boyd Orr 1950 Bunche 1951 Jouhaux 1952 Schweitzer 1953 Marshall 1954 UNHCR 1955 1956 nicht verliehen 1957 Pearson 1958 Pire 1959 Noel Baker 1960 Luthuli 1961 Hammarskjold 1962 Pauling 1963 IKRK Liga der 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