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Emily Greene Balch 8 Januar 1867 in Jamaica Plain Boston Massachusetts 9 Januar 1961 in Cambridge war eine US amerikanische Nationalokonomin Pazifistin und Friedensnobelpreistragerin Emily Greene Balch Harris amp Ewing photo studio Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Fruhe Jahre und Ausbildung 1 2 Wissenschaftliche Laufbahn und soziales Engagement 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenFruhe Jahre und Ausbildung Bearbeiten Emily war das zweite von acht Kindern eines angesehenen Rechtsanwaltes und einer Lehrerin Sie studierte von 1886 am Bryn Mawr College Griechische und Romische Literatur und erhielt fur ihren ausgezeichneten Abschluss ein Stipendium um in Europa weiter studieren zu konnen Dort ging sie erst von 1890 bis 1891 nach Paris an die Sorbonne und studierte Volkswirtschaft wahrend dieser Zeit legte sie eine Studie zum Thema Offentliche Hilfe fur die Armen in Frankreich an In der Folge kehrte sie in die USA zuruck und studierte 1893 fur ein Semester Ethik an der Harvard University und 1895 Soziologie und Volkswissenschaften an der Universitat in Chicago anschliessend bis 1896 in Berlin dort unter anderen bei Georg Simmel In Berlin nahm sie ausserdem an einem Treffen der Sozialistischen Internationale teil Wissenschaftliche Laufbahn und soziales Engagement Bearbeiten Nach ihrer Ruckkehr in die Vereinigten Staaten im Jahr 1896 wurde sie Referentin fur Wirtschaftswissenschaften am Wellesley College Ab 1913 wurde sie Professorin fur Politische Okonomie Politik und Sozialwissenschaften Als Forscherin in diesen Fachern spezialisierte sie sich auf die Probleme der starken Immigration in den Vereinigten Staaten Ihr Hauptwerk Our Slavic Citizens 1910 setzte sich mit der Situation von Immigranten aus Sud und Osteuropa auseinander 1 Neben ihrer Tatigkeit engagierte sie sich sehr stark in der Settlement Bewegung die die Bildung von gemeinnutzigen und sozialen Einrichtungen forderte 1892 grundete sie mit Helen Cheever Vida Scudder Helena Dudley 2 3 das Denison House wo sie im Sinne der Settlement Bewegung Nachbarn und Bedurftigen Unterricht und Unterstutzung anboten Von 1897 bis 1898 war sie im Magistrat der Stadt Boston und engagierte sich hier vor allem fur die Betreuung von Kindern und die sozialen Probleme der Frauen sowie der Einwanderer Im Rahmen ihrer Forschungsarbeit lebte sie bis 1910 einige Zeit in den Elendsquartieren der slawischen Einwanderer mehrerer amerikanischer Grossstadte und reiste auch nach Osteuropa um die dortige Lebensweise kennenzulernen Von 1913 bis 1914 war sie in einer Staatskommission fur Einwanderung und von 1914 bis 1917 im Komitee fur Stadtplanung von Boston Ab 1915 war Emily Balch vermehrt in der Friedensbewegung tatig Sie sprach sich vehement gegen den Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg aus und verlor demzufolge ihren Lehrstuhl an der Universitat Nach dem Ersten Weltkrieg wurde sie von 1918 bis 1922 Sekretarin und Schatzmeisterin der Internationalen Frauenliga fur Frieden und Freiheit in Genf Sie war bereits bei deren Grundung auf dem Internationalen Frauenfriedenskongress 1915 in Den Haag anwesend und sprach vor Kriegsende bei den Regierungen Russlands und Skandinaviens vor um den Krieg zu beenden 1922 legte sie ihren Posten aus gesundheitlichen Grunden nieder und arbeitete nur noch ehrenamtlich fur die Organisation 1937 wurde sie als Nachfolgerin von Jane Addams zur Internationalen Ehrenprasidentin gewahlt 4 Im Jahre 1926 untersuchte sie die sozialen Verhaltnisse auf Haiti und legte im Folgejahr der amerikanischen Regierung nahe ihre dortigen Truppen abzuziehen und das Land in die Eigenverantwortung der einheimischen Bevolkerung zu geben 5 1931 wurde Emily Greene Balch Vorsitzende der amerikanischen Sektion der Frauenliga und 1934 kehrte sie auf ihren Posten in Genf zuruck da sie finanzielle Probleme hatte Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland und des Zweiten Weltkrieges ging sie zuruck in die USA und engagierte sie sich im Kampf gegen den Nationalsozialismus Sie setzte sich ausserdem vor allem fur die europaischen Fluchtlinge und Asylsuchenden ein Mit dem Angriff auf Pearl Harbor 1941 anderte sie ihre Meinung zum Krieg und zur Neutralitat der USA und forderte den Eintritt des Staates in den Zweiten Weltkrieg Nach den Atombombenabwurfen auf Hiroshima und Nagasaki sprach sie sich gegen eine atomare Aufrustung aus und wollte eine Friedenspartei der Frauen grunden 1946 wurde ihr fur ihren Mut ihre Klarsicht und ihren Einsatz fur die Menschen unabhangig von Rasse Religion Klasse Geschlecht und Nationalitat der Friedensnobelpreis verliehen Literatur BearbeitenHania Luczak Mein Vaterland ist die Erde In Charlotte Kerner Hrsg Madame Curie und ihre Schwestern Frauen die den Nobelpreis bekamen Beltz Verlag Weinheim und Basel 1997 ISBN 3 407 80845 3 Robert J Leach Balch Emily Greene In Historisches Lexikon der Schweiz Bernhard Kupfer Lexikon der Nobelpreistrager Patmos Verlag Dusseldorf 2001 Mary Jo Deegan Emily Greene Balch in Mary Jo Deegan Hrsg Women in sociology a bio bibliographical sourcebook New York Greenwood Press 1991 S 55 62Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Emily Greene Balch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Emily Greene Balch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1946 an Emily Greene Balch englisch FemBiographie Emily Greene BalchEinzelnachweise Bearbeiten Solomon Barbara Miller Balch Emily Greene In Barbara Sicherman Carol Hurd Green eds Notable American Women The Modern Period Bd 4 Cambridge Mass 1980 S 41 45 hier S 42 Settlement Houses and the Rise of New American Women In wanderwomenproject com Abgerufen am 9 Januar 2021 englisch Suzanne Hildenbrand Hrsg Women s Collections Libraries Archives and Consciousness Routledge Library Editions 1986 ISBN 978 0 36782 177 7 Abschnitt Social Welfare and Reform Solomon ebenda S 43 Balch Emily Greene ed Occupied Haiti New York u a Garland 1972 faks Neudruck Trager des Friedensnobelpreises 1901 Dunant Passy 1902 Ducommun Gobat 1903 Cremer 1904 IDI 1905 von Suttner 1906 Roosevelt 1907 Moneta Renault 1908 Arnoldson Bajer 1909 Beernaert Estournelles de Constant 1910 IPB 1911 Asser Fried 1912 Root 1913 La Fontaine 1914 1916 nicht verliehen 1917 IKRK 1918 nicht verliehen 1919 Wilson 1920 Bourgeois 1921 Branting Lange 1922 Nansen 1923 1924 nicht verliehen 1925 Chamberlain Dawes 1926 Briand Stresemann 1927 Buisson Quidde 1928 nicht verliehen 1929 Kellogg 1930 Soderblom 1931 Addams Butler 1932 nicht verliehen 1933 Angell 1934 Henderson 1935 von Ossietzky 1936 Lamas 1937 Cecil 1938 Internationales Nansen Buro fur Fluchtlinge 1939 1943 nicht verliehen 1944 IKRK 1945 Hull 1946 Balch Mott 1947 The Friends Service Council AFSC 1948 nicht verliehen 1949 Boyd Orr 1950 Bunche 1951 Jouhaux 1952 Schweitzer 1953 Marshall 1954 UNHCR 1955 1956 nicht verliehen 1957 Pearson 1958 Pire 1959 Noel Baker 1960 Luthuli 1961 Hammarskjold 1962 Pauling 1963 IKRK Liga der Rotkreuz Gesellschaften 1964 King 1965 UNICEF 1966 1967 nicht verliehen 1968 Cassin 1969 IAO 1970 Borlaug 1971 Brandt 1972 nicht verliehen 1973 Kissinger Le 1974 MacBride Satō 1975 Sacharow 1976 Williams Corrigan 1977 Amnesty International 1978 Sadat Begin 1979 Mutter Teresa 1980 Perez Esquivel 1981 UNHCR 1982 Myrdal Garcia Robles 1983 Walesa 1984 Tutu 1985 IPPNW 1986 Wiesel 1987 Arias Sanchez 1988 UN Friedenstruppen 1989 Dalai Lama 1990 Gorbatschow 1991 Suu Kyi 1992 Menchu 1993 Mandela Klerk 1994 Arafat Peres Rabin 1995 Rotblat Pugwash Conferences on Science and World Affairs 1996 Ximenes Belo Ramos Horta 1997 ICBL Williams 1998 Hume Trimble 1999 Arzte ohne Grenzen 2000 Kim 2001 UN Annan 2002 Carter 2003 Ebadi 2004 Maathai 2005 IAEO el Baradei 2006 Yunus Grameen Bank 2007 IPCC Gore 2008 Ahtisaari 2009 Obama 2010 Liu 2011 Sirleaf Gbowee Karman 2012 EU 2013 OPCW 2014 Satyarthi Yousafzai 2015 Quartet du dialogue national 2016 Santos 2017 ICAN 2018 Mukwege Murad 2019 Abiy 2020 WFP 2021 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