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Die Women s International League for Peace and Freedom WILPF ist eine internationale nichtstaatliche Organisation die alteste internationale Frauen Friedensorganisation der Welt Sie hat ihr Internationales Buro in Genf Schweiz eine Zweigstelle in New York und besitzt bei den Vereinten Nationen Beraterstatus Logo der Women s International League for Peace and FreedomInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Deutschland 3 Projekte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp International Congress of Women 1915 in Den Haag Von links nach rechts 1 Lucy Thoumaian Armenien 2 Leopoldine Kulka Osterreich 3 Laura Hughes Kanada 4 Rosika Schwimmer Ungarn 5 Anita Augspurg Deutschland 6 Jane Addams USA 7 Eugenie Hanner USA 8 Aletta Jacobs Niederlande 9 Chrystal Macmillan Grossbritannien 10 Rosa Genoni Italien 11 Anna Kleman Schweden 12 Thora Daugaard Danemark 13 Louise Keilhau NorwegenAls Reaktion auf den Ausbruch des Ersten Weltkriegs organisierte eine Gruppe niederlandischer Frauenrechtlerinnen um Aletta Jacobs Vorsitzende des niederlandischen Frauenstimmrechtvereins den ersten Internationalen Frauenfriedenskongress vom 28 bis 30 April 1915 in Den Haag Niederlande dieses Treffen trat an die Stelle des in Berlin geplanten Kongresses des Weltbundes fur Frauenstimmrecht engl International Woman Suffrage Alliance IWSA 1 Trotz der Kriegswirren erschienen uber 1000 Frauen aus zwolf kriegsfuhrenden und neutralen Nationen Ein Ergebnis des Kongresses war die Grundung der Vorlauferorganisation der WILPF des Internationalen Ausschusses fur dauernden Frieden 2 Zu den Grunderinnen zahlten neben Aletta Jacobs die Vorsitzende der US amerikanischen Frauen Friedenspartei Jane Addams ebenso wie Emily Greene Balch eine US amerikanische Sozialpolitikerin und Wirtschaftswissenschaftlerin die radikale deutsche Frauenrechtlerin Lida Gustava Heymann die deutsche Kunstlerin Dore Meyer Vax und viele andere Auf ihrem ersten internationalen Kongress nach Kriegsende 1919 in Zurich erhielt die Organisation ihren heutigen Namen und nahm ihre Aktivitat auf In zahlreichen Staaten wurden in den Folgejahren nationale Komitees gebildet Erste Prasidentin der Women s International League for Peace and Freedom wurde Jane Addams Nach dem Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg wurde sie dort als gefahrlichste Frau der Nation bezeichnet 1931 bekam sie fur ihr Engagement den Friedensnobelpreis verliehen Dieselbe Auszeichnung erhielt 1946 Emily Greene Balch die zweitgefahrlichste Frau der USA ebenfalls fur ihre Prasidentschaft Sie war von 1919 bis 1922 Generalsekretarin ab 1931 Leiterin der amerikanischen Sektion und 1934 1935 erneut Generalsekretarin der WILPF 1936 wurde sie zur Ehrenprasidentin ernannt Sie war es die die Verbindung der WILPF zum Volkerbund aufbaute 1982 erhielt Alva Myrdal Leiterin der schwedischen Delegation bei der UN Abrustungskommission ebenfalls den Friedensnobelpreis Langjahrige Generalsekretarin spater auch Prasidentin war Edith Ballantyne die bis heute als UN Beraterin in Genf tatig ist Krishna Ahooja Patel wurde 2001 Prasidentin Die WILPF hat derzeit 43 nationale Sektionen und weltweit etwa 40 000 Mitglieder Sie hat Beraterstatus beim Economic and Social Council of the UN ECOSOC der UNESCO Conference on Trade Development UNCTAD und zusammen mit UNICEF speziellen Status bei der ILO und der FAO in Rom Internationale Generalsekretarin ist die Juristin Madeleine Rees 3 Deutschland Bearbeiten nbsp Logo der Internationalen Frauenliga und FreiheitAuch in Deutschland entstand im Juni 1919 ein Zweig der WILPF Das deutsche Komitee tragt die Bezeichnung Internationale Frauenliga fur Frieden und Freiheit IFFF Bis 1933 hatte die IFFF ihren Sitz in Munchen und wurde entscheidend von Anita Augspurg und Lida Gustava Heymann gepragt 4 In zahlreichen deutschen Stadten bildeten sich regionale IFFF Gruppen Bereits 1919 existierten 42 1928 schon 80 Gruppen mit insgesamt uber 2000 Mitgliedern Anita Augspurg und Lida Gustava Heymann gaben ab Januar 1919 eine monatliche Mitgliederzeitschrift heraus Die Frau im Staat Vom 4 bis 6 Januar 1929 hielt die IFFF in Frankfurt am Main einen Internationalen Kongress ab zum Thema Die modernen Kriegsmethoden und der Schutz der Zivilbevolkerung Zum Ehrenkomitee des Kongresses zahlten u a Albert Einstein Romain Rolland Bertrand Russell Kathe Kollwitz und Selma Lagerlof Dort wurde eine internationale Abrustungskonferenz gefordert die dann auch 1932 in Genf einberufen wurde Im Januar 1933 fand trotz Storversuchen der SA im Keller des Munchner Hofbrauhauses die letzte Kundgebung der IFFF vor knapp 1000 Zuhorern statt Nach der kurz darauf erfolgten Machtergreifung der Nationalsozialisten war die IFFF eine der ersten Organisationen die verboten wurden Viele Mitglieder gingen ins Ausland wie Lida Gustava Heymann Anita Augspurg Gertrud Baer Frida Perlen Constanze Hallgarten u a andere blieben und gingen in den Untergrund u a Auguste Kirchhoff wurden enteignet verhaftet und in Konzentrationslager gesteckt z B Magda Hoppstock Huth Nach dem Krieg baute Magda Hoppstock Huth die 1946 in die Hamburgische Burgerschaft gewahlt worden war von dort aus die Organisation in den Sektoren der westlichen Alliierten wieder auf 1956 reiste sie mit sechs Frauen der Westdeutschen Frauenfriedensbewegung einer zweiten IFFF Delegierten und einer des Demokratischen Frauenbunds Deutschlands nach Moskau vermutlich war dies die erste unabhangige Frauendelegation dorthin Diese wollte angesichts des Rustungswettlaufs in den friedenspolitischen Dialog mit den Frauenverbanden der UdSSR treten In der Hochphase des Kalten Krieges prangerte 1960 das von dem CDU Politiker Rainer Barzel zusammen mit Franz Josef Strauss CSU gegrundete und von Barzel geleitete Komitee Rettet die Freiheit in einem Rotbuch die IFFF Vorsitzende und Hunderte andere Personen des offentlichen Lebens als kommunistisch gesteuert an Die IFFF reichte dagegen zwar erfolgreich Klage ein und Barzel musste seine Behauptung zuruckziehen doch in der Folge traten zahlreiche Frauen aus der Organisation aus Lediglich in West Berlin Hamburg Bremen Munchen und Duisburg blieben noch Ortsgruppen bestehen Von 1972 bis 1974 und von 1986 bis 1992 war die bayerische Grunen Abgeordnete und Soziologieprofessorin Eleonore Romberg internationale Prasidentin der WILPF Sie blieb Vorsitzende der deutschen Sektion bis 2001 und Ehrenprasidentin bis zu ihrem Tod im Jahr 2004 Sie wurde geehrt mit dem Bayerischen Friedenspreis der Deutschen Friedensgesellschaft und von der Stadt Munchen mit der Medaille Munchen leuchtet 1992 wurde Barbara Lochbihler internationale Generalsekretarin der WILPF in Genf Sie organisierte 1995 den Peacetrain to Beijing eine Zugreise der WILPF durch die Ostblocklander zur Weltfrauenkonferenz in Beijing 5 Lochbihler wurde 1999 Generalsekretarin der deutschen Sektion von amnesty international seit 2009 ist sie Abgeordnete fur die Grunen im Europaparlament Die IFFF hat ihren Sitz in Berlin Vorsitzende der IFFF sind derzeit Victoria Scheyer und Marieke Frohlich 6 Projekte BearbeitenIm Sommer 2019 wurde ein Projekt zum Thema Militar und Per und Polyfluoralkylsubstanzen PFAS initiiert beginnend mit einem Schwerpunkt auf Kalifornien dem US Bundesstaat mit den grossten Mengen Dort gibt zahlreiche Militarstutzpunkte und einige der hochsten dokumentierten PFAS Kontaminationen 7 Literatur BearbeitenCorinna Oesch Flucht und Exil im Kontext der Internationalen Frauenliga fur Frieden und Freiheit IFFF 1933 1945 In Zwischenwelt Zeitschrift der Theodor Kramer Gesellschaft H 1 2 2012 ISSN 1606 4321 S 50 53 Lit Catherine Foster Women for all seasons The story of the Women s International League for Peace and Freedom University of Georgia Press Athens Georgia 1989 Hiltrud Hantzschel Nur wer feige ist nimmt die Waffe zur Hand Munchen Zentrum der Frauenfriedensbewegung 1899 1933 In Sybille Krafft Christina Bock Hg Zwischen den Fronten Munchner Frauen in Krieg und Frieden 1900 1950 Munchen 1995 S 18 40 Ute Katzel Es waren nur wenige doch der Staat fuhlte sich bedroht Frauenfriedensbewegung von 1899 bis 1933 In Praxis Geschichte Heft 3 1997 S 9 13 Weblinks BearbeitenInternationale Website der Women s International League for Peace and Freedom Website der deutschen Sektion Internationale Frauenliga fur Frieden und Freiheit Leila J Rupp Transnational Women s Movements Europaische Geschichte Online Hg Institut fur Europaische Geschichte Mainz 2011 Letzter Zugriff am 22 Juni 2011 Bestand Internationale Frauenliga fur Frieden und Freiheit IFFF Sektion Schweiz in den Findmitteln des Schweizerischen Sozialarchivs Zeitungsartikel uber Women s International League for Peace and Freedom in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Patricia Ward D Itri Cross currents in the international women s movement 1848 1948 Bowling Green Ohio 1999 S 130 135 Ute Katzel Es waren nur wenige doch der Staat fuhlte sich bedroht Frauenfriedensbewegung von 1899 bis 1933 In Praxis Geschichte Heft 3 1997 S 9 13 Archivlink Memento vom 3 Februar 2012 im Internet Archive WILPF International Secretariat Archivlink Memento vom 24 September 2010 im Internet Archive zuletzt gepruft am 28 September 2013 Hiltrud Hantzschel Nur wer feige ist nimmt die Waffe zur Hand Munchen Zentrum der Frauenfriedensbewegung 1899 1933 In Sybille Krafft Christina Bock Hrsg Zwischen den Fronten Munchner Frauen in Krieg und Frieden 1900 1950 Munchen 1995 S 18 40 Dullinger Angelica Hrsg Wir sind der Gipfel Im Peace Train zur 4 Weltfrauenkonferenz Lebenslaufe von Frauen Perspektiven fur Frieden Leipzig 1997 ISBN 3 931922 64 2 Uber Uns Internationale Frauenliga Fur Frieden und Freiheit In wilpf de 12 Marz 2021 abgerufen am 30 Marz 2022 Military Poisons is a project of the Women s International League for Peace and Freedom s WILPF Earth Democracy Committee and Pat Elder WILPF US member and creator of our Military Poisons website auf militarypoisons orgNormdaten Korperschaft GND 65821 2 lobid OGND AKS LCCN n50081271 NDL 00705983 VIAF 255673216 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Women s International League for Peace and Freedom amp oldid 238489525