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Desaparecidos spanisch die Verschwundenen spanische Aussprache des a pa ɾe ˈ8i d os in Lateinamerika des a pa ɾe ˈsi d os ist eine in vielen Landern Mittel und Sudamerikas ubliche Bezeichnung fur Menschen die von staatlichen oder quasi staatlichen Sicherheitskraften heimlich verhaftet oder entfuhrt und anschliessend gefoltert und ermordet wurden In Anlehnung an diese ursprungliche Bedeutung wird der Begriff in jungerer Zeit auch zunehmend in Spanien fur Opfer der Franco Diktatur verwendet Homenaje a los desaparecidos Skulptur zum Gedenken an die Opfer der Diktatur in Buenos AiresDer Begriff erklart sich aus der von den 1960er bis in die 1990er Jahre ublichen Praxis der Militardiktaturen vor allem in Argentinien Brasilien Chile Paraguay Peru Guatemala El Salvador und Uruguay politische Gegner bzw auch nur missliebige Personen verschwinden zu lassen Dabei werden die Opfer verhaftet oder entfuhrt und an einen geheim gehaltenen Ort gebracht Die Angehorigen und die Offentlichkeit erfahren nichts uber das plotzliche Verschwinden und uber den Aufenthaltsort des Verschwundenen Die Opfer werden meist nach kurzer bis mehrmonatiger Haft in der sie in der Regel schwer gefoltert werden ohne gerichtliches Verfahren umgebracht und die Leichen beseitigt Da die Ermordung in der Regel streng geheim gehalten wird und staatliche Behorden jegliche Beteiligung strikt abstreiten verbleiben die Verwandten oft jahrelang in einem verzweifelten Zustand zwischen Hoffnung und Resignation obwohl das Opfer haufig bereits wenige Tage oder Wochen nach seinem Verschwinden getotet wurde Nach Schatzungen von Menschenrechtsorganisationen liessen die lateinamerikanischen Militardiktaturen in den 1970er und 1980er Jahren im Rahmen sogenannter schmutziger Kriege insgesamt rund 35 000 Menschen auf diese Weise dauerhaft verschwinden 1 Die strafrechtliche Aufarbeitung dieser Verbrechen kam in vielen der Lander erst ab etwa den 2000er Jahren in Gang und dauert bis heute an Inhaltsverzeichnis 1 Geschichtliche und politische Einordnung 2 Hintergrunde 3 Festnahme Folter und Ermordung 4 Psychische Zerstorung 5 Koordiniertes Vorgehen 5 1 Der Einfluss der Franzosischen Doktrin 5 2 Die Rolle Henry Kissingers 6 Kindsraub und Zwangsadoptionen 7 Widerstand 8 Zahl der Opfer 9 Juristische Aufarbeitung 10 Verschwundene Deutsche 11 Kulturelle Aufarbeitung 11 1 Literatur und Theater 11 1 1 Sudamerika 11 2 Filme 11 2 1 Sudamerika 11 2 2 Andere Lander 11 3 Musik 12 Siehe auch 13 Literatur 13 1 Rechtliche Aspekte 14 Weblinks 15 EinzelnachweiseGeschichtliche und politische Einordnung Bearbeiten Hauptartikel Verschwindenlassen Hauptartikel Schmutziger Krieg Das Verschwindenlassen von politischen Gegnern wurde und wird nach wie vor in vielen meist autoritar oder diktatorisch regierten Landern weltweit praktiziert Die Falle in den sudamerikanischen Landern zeichnen sich vor allem dadurch aus dass das Phanomen in einer relativ kurzen Zeitperiode in der Mehrzahl der Lander Sudamerikas auftrat und die betroffenen Staaten von rechtsgerichteten Militardiktaturen ahnlichen Typs regiert wurden Zudem arbeiteten mindestens sechs dieser Lander mit erwiesener jedoch bis heute nicht vollstandig aufgeklarter Unterstutzung der USA im Rahmen der multinationalen Geheimdienstoperation Operation Condor zusammen bei der sie sich gegenseitig bei der Verfolgung und illegalen Totung politischer Gegner halfen Das erzwungene Verschwindenlassen von Menschen ist seit 2002 im internationalen Recht als Verbrechen gegen die Menschlichkeit definiert In den 1980er und 1990er Jahren endete nach und nach die Ara der lateinamerikanischen Militardiktaturen die fast durchweg von den USA unterstutzt worden waren Das zuvor an den Desaparecidos begangene Unrecht wurde unter dem Druck der immer noch machtigen Militars in den jungen Demokratien lange Zeit nur ineffizient oder gar nicht juristisch verfolgt was zu erheblicher Enttauschung und Verbitterung bei den Hinterbliebenen fuhrte Erst ab den 2000er Jahren hat in mehreren Landern eine effektive juristische Aufarbeitung begonnen es wurden eine Vielzahl von Gerichtsverfahren eroffnet und mittlerweile viele damalige Tater zu langen Gefangnisstrafen verurteilt darunter eine Reihe von Folterern aus den unteren Rangen des Militars aber auch mehrere damals kommandierende Junta Generale Der Aufarbeitungsprozess ist nicht abgeschlossen viele Strafprozesse sind heute noch in Gang Manche altere Tater meist aus den damals hoheren Rangen konnten durch Altersgebrechlichkeit oder Tod einer Bestrafung entgehen etwa der ehemalige chilenische Diktator Augusto Pinochet Hintergrunde Bearbeiten nbsp Gedenkstein an Desaparecidos Verschwundene in einer Strasse in Buenos AiresIn der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts stutzten viele der lateinamerikanischen Militardiktaturen ihre gewaltsame Unterdruckungspraxis auf eine neue unter strenger Geheimhaltung durchgefuhrte und als Verschwindenlassen oder Erzwungenes Verschwinden desaparicion forzada bezeichnete Technik der Repression Sie loste das vormals quasi offiziell durchgefuhrte Foltern und Ermorden von Regimegegnern weitgehend ab Grundlage war die auch von US amerikanischen Militarstrategen propagierte Doktrin der Nationalen Sicherheit die den zu vernichtenden Feind als inmitten der Gesellschaft enemigo interno definierte Somit wurde der Kreis der vermeintlichen Staatsfeinde von bewaffneten in Guerillaverbanden oder kommunistischen Bewegungen organisierten Gruppen auf grosse Teile der Bevolkerung ausgeweitet Diese Neudefinition des Begriffs des Staatsfeinds auf jede beliebige subversive Person die dem jeweiligen Regime nicht genehm war lief auf eine repressive Durchdringung der gesamten Gesellschaft hinaus bei der fast jeder zum Opfer werden konnte Als besonders bezeichnend fur die Konsequenzen dieser Strategie gilt ein Zitat des Gouverneurs der Provinz Buenos Aires von 1977 General Iberico Saint Jean Primero mataremos a todos los subversivos luego mataremos a sus colaboradores despues a sus simpatizantes enseguida a aquellos que permanezcan indiferentes y finalmente mataremos a los timidos Erst werden wir alle Subversiven toten dann ihre Kollaborateure danach ihre Sympathisanten danach die Unentschlossenen und schliesslich die Zaghaften In Argentinien bezeichneten die Machthaber ihr Vorgehen als schmutzigen Krieg guerra sucia gegen die sogenannte Subversion Die Anfange der Taktik des Verschwindenlassens in Lateinamerika fanden sich Mitte der 1950er Jahre nach dem von der CIA organisierten Putsch gegen Prasident Guzman in Guatemala Sie wurde dort fast kontinuierlich bis etwa zur Jahrtausendwende praktiziert In einem Text der Heinrich Boll Stiftung wurde die Thematik wie folgt beschrieben 2 Ideologisch aufgerustet mit der auch von den USA inspirierten Doktrin der Nationalen Sicherheit begrundeten die lateinamerikanischen Militars seit den 1960er Jahren ihren Anspruch auf eine zentrale Rolle in Staat und Gesellschaft Sie sahen sich als einzige Kraft die in der Lage sei den Nationalstaat zu fuhren Die Militardiktaturen ubernahmen die Kontrolle uber die nationale Entwicklung und die Innere Sicherheit Legitimiert wurde dies mit dem Konstrukt eines inneren Feindes der zur Verteidigung der nationalen Interessen physisch vernichtet und zu dessen Bekampfung weite Teile der Bevolkerung kontrolliert werden mussten Siehe fur weitere Hintergrunde auch Beziehungen zwischen Lateinamerika und den Vereinigten Staaten 1970er Jahre Die Ara der JuntasFestnahme Folter und Ermordung Bearbeiten nbsp US Aussenminister Henry Kissinger sagte Vertretern der argentinischen Militardiktatur 1976 dass er hoffe dass sie ihr Terrorismusproblem so schnell wie moglich unter Kontrolle bringen wurden Der argentinische Aussenminister der mit scharfer Kritik gerechnet hatte war danach in euphorischer Stimmung 3 In den nachsten sieben Jahren ermordeten die Militars bis zu 30 000 Menschen die sie uberwiegend spurlos verschwinden liessen In der Praxis bedeutete Verschwindenlassen dass Menschen aus Alltagssituationen oder nachts durch anonym bleibende Mitglieder von Sicherheitskraften Militar Geheimpolizei Geheimdienste ohne Angabe von Grunden verhaftet wurden dabei wurde meist auf schnelle unauffallige Durchfuhrung und Geheimhaltung der Verhaftung geachtet so dass die Grunde fur das Verschwinden des Menschen fur seine Angehorigen unbekannt blieben Da diese nicht wussten ob und welche Staatsorgane ihre Familienmitglieder gefangen hielten bzw ob diese nicht vielleicht tatsachlich aus anderen Grunden verschwunden waren begann fur die Suchenden haufig eine verzweifelte Odyssee durch Polizeistationen Krankenhauser und Gefangnisse Dabei ist anzumerken zum Verstandnis der Situation der Angehorigen dass etwa die argentinische Diktatur bis zum Ende ihrer Herrschaft konsequent leugnete auch nur irgendetwas mit dem Verschwinden dieser Menschen zu tun zu haben Da die Gerichte ebenfalls Handlanger der jeweiligen Diktaturen waren waren die Angehorigen gegen diese Praxis vollig machtlos und konnten oft nach jahrelanger Suche nur resignieren wenn nicht irgendwann die Leiche des Opfers gefunden oder es in seltenen Fallen schliesslich doch freigelassen wurde In Argentinien kam es haufig vor dass den Eltern junger Manner in Behorden mit einem Augenzwinkern erzahlt wurde dass ja bekannt sei dass junge Manner sich oft ins Ausland absetzen wurden wenn sie aus Versehen eine Frau geschwangert hatten In der Regel wurden die Entfuhrten mehrere Tage in Militarstutzpunkten oder zivilen Orten wie etwa stillgelegten Autowerkstatten inhaftiert und gefoltert bis sie getotet wurden Dadurch verfugte man uber eine beliebige Zahl an Informanten durch deren Verhor unter Folter neue Namen von Verdachtigen generiert wurden Der Staat konnte uber Tod oder Leben des vermeintlichen Feindes verfugen ohne sich langwierigen juristischen Prozessen widmen oder national und international politisch verantworten zu mussen Die Leichen der Verschwundenen wurden entweder in anonymen geheimen Massengrabern vergraben etwa in Chile ins Meer Argentinien in Vulkane Nicaragua oder in Flusse geworfen oder entlang von Strassen in Universitatsgebauden Schornsteinen und anderen offentlichen Orten hinterlassen In Argentinien war die Technikschule der Marine Escuela Superior de Mecanica de la Armada in Buenos Aires eines der Hauptzentren der Repression Nach Schatzungen wurden dort etwa 5000 Menschen gefoltert und anschliessend mit Ausnahme von etwa 200 Uberlebenden 4 ermordet Der argentinische Schriftsteller Rodolfo Walsh schrieb schon 1977 zum ersten Jahrestag der argentinischen Diktatur aus dem Untergrund in seinem Offenen Brief eines Schriftstellers an die Militarjunta 5 15 000 Verschwundene 10 000 Gefangene 4000 Tote Zehntausende die aus dem Land vertrieben worden sind dies sind die nackten Zahlen dieses Terrors Als die herkommlichen Gefangnisse uberfullt waren verwandelten Sie die grossten militarischen Einrichtungen des Landes in regelrechte Konzentrationslager zu denen kein Richter kein Rechtsanwalt kein Journalist kein internationaler Beobachter Zugang hat Die Anwendung des Militargeheimnisses fur die Untersuchung all der Falle als unumganglich erklart macht die Mehrzahl der Verhaftungen de facto zu Entfuhrungen was Folter ohne jede Einschrankung und Hinrichtungen ohne Gerichtsurteil ermoglicht Am 17 Mai 1978 veroffentlichte die Tageszeitung La Prensa Buenos Aires das Ergebnis der Nachforschungen der 1975 gegrundeten Standigen Versammlung fur die Menschenrechte Asamblea Permanente por los Derechos Humanos eine Liste mit 2515 Namen von Verschwundenen Bei 1318 dieser Verschwundenen hatten die Behorden den Verwandten die nach dem Aufenthaltsort der Verhafteten gefragt hatten offiziell mitgeteilt dass sie uber deren Verbleib nichts wussten Zu den ubrigen 1197 Frauen und Mannern gab es keine Antwort der Behorden doch deutete in der Dokumentation dieser Falle durch die Standige Versammlung fur die Menschenrechte alles darauf hin dass sie abgeholt worden waren 6 Wie durch die Aussagen ehemaliger Militarangehoriger bekannt wurde wurden viele argentinische Verschwundene lebend und nackt aus Militarflugzeugen uber dem offenen Meer abgeworfen nachdem sie vorher mit Drogen betaubt worden waren Regelmassig jeden Mittwoch startete ein Flugzeug mit zehn bis funfzehn Gefangenen an Bord Etwa 2000 Personen sollen durch diese Todesfluge Vuelos de la muerte in zwei Jahren ums Leben gekommen sein 7 Die argentinische Offentlichkeit reagierte besonders schockiert auf Berichte denen zufolge die Tater regelmassig von Militarpfarrern seelisch betreut wurden Diese hatten die Taten als humane und christliche Todesart verharmlost Die Vorgange kamen 1996 durch ein Buch des bekannten argentinischen Journalisten Horacio Verbitsky ans Licht das auf Interviews mit dem ehemaligen Marineangehorigen Adolfo Scilingo beruhte 8 Scilingo wurde 2005 von einem spanischen Gericht zu einer langjahrigen Haftstrafe verurteilt unter anderem auf Grundlage seiner Aussagen gegenuber Verbitsky Wahrend des Prozesses leugnete er die Taten und bezeichnete sich als unschuldig Zu einer detaillierten Darstellung der chilenischen Situation siehe Folter in Chile Psychische Zerstorung Bearbeiten nbsp Gedenkmarsch mit Fotos von Verschwundenen zum Anlass des dreissigsten Jahrestages des Militarputsches in Argentinien 24 Marz 2019 Besonders belastend fur die Angehorigen und Freunde der Opfer war die Mauer des Schweigens die sich um die Entfuhrten bildete In Krankenhausern Gefangnissen und Leichenhallen wurde den suchenden Angehorigen mitgeteilt es sei nichts uber das Schicksal der Verschwundenen bekannt In nicht wenigen Fallen hiess es der Gesuchte sei wahrscheinlich mit einer anderen Frau durchgebrannt oder hatte seine Familie im Stich gelassen um sich in die USA abzusetzen Es vergingen Tage Wochen Monate und schliesslich Jahre der Ungewissheit in denen die Angehorigen in einem unheimlichen Schwebezustand verharrten Ehemalige Freunde und Bekannte grussten nicht mehr auf der Strasse aus Angst mit der betroffenen Familie in Verbindung gesetzt zu werden Familienmitglieder zweiten Grades leugneten ihre Verwandtschaft zum Verschwundenen in einigen Fallen versuchten sogar die unmittelbaren Angehorigen das Schicksal ihres Verschwundenen zu verheimlichen um nicht gesellschaftlich isoliert zu werden Im Laufe der Zeit wurde es immer unwahrscheinlicher dass die Verschwundenen lebend wieder auftauchen wurden und dennoch war es psychisch unmoglich den Verlust der Angehorigen trauernd zu verarbeiten Wurde der Tod des Verschwundenen angenommen und ein Prozess von Trauer Trostung und schliesslich Losung eingeleitet wurden sich die Uberlebenden gleichsam des Verrats an dem womoglich noch Lebenden schuldig machen Hinzu kommt dass ein Neubeginn fur viele Partner Verschwundener unmoglich war da sie offiziell nicht verwitwet waren Ein Verschwundener ist kein einfacher politischer Gefangener und ebenso wenig ein Toter obwohl es Falle gegeben hat in denen Leichen gefunden wurden fur die sich jedoch niemand verantwortlich gezeigt hat Das Verschwindenlassen unterscheidet sich vom heimlichen Mord da mit dem Verschwinden des Korpers des Opfers gleichzeitig der Beweis verschwindet Verschwunden zu sein bedeutet nicht tot zu sein Mitglieder von Angehorigenorganisationen fordern daher die Exhumierung von heimlichen Massengrabern in der Hoffnung darauf die Knochen und Gebeine ihrer Geliebten finden und angemessen bestatten zu konnen Koordiniertes Vorgehen Bearbeiten nbsp Teilnehmer der staatsterroristischen multinationalen Geheimdienstoperation Operation Condor Grun Teilnehmende Staaten Hellgrun Teilweise beteiligte Staaten Blau Unterstutzende Staaten Bis heute ist die Rolle der USA nicht annahernd vollstandig aufgeklart Diese Vorgehensweise gegen jede Art von Regimegegnern wurde im Rahmen der sogenannten Operation Condor durch die Geheimdienste von sechs sudamerikanischen Landern grenzuberschreitend organisiert Eine nicht annahernd vollstandig aufgeklarte aber nach einer Vielzahl von veroffentlichten Regierungsdokumenten als gesichert geltende Rolle als Berater und Unterstutzer spielten dabei der amerikanische Geheimdienst CIA siehe auch School of the Americas und franzosische Militarberater Der Einfluss der Franzosischen Doktrin Bearbeiten Hauptartikel Franzosische Doktrin Die franzosische Journalistin Marie Monique Robin hat umfangreich daruber publiziert dass die der staatlichen Unterdruckung zu Grunde liegenden Techniken teilweise auf der sogenannten franzosischen Doktrin beruhten die in den 1950er Jahren vom franzosischen Militar fur den Algerienkrieg entwickelt worden waren Sie wurden demnach ab 1959 nach Lateinamerika exportiert wo sie in den 1970er Jahren zuerst im grossen Stil in den Militardiktaturen in Chile und Argentinien Anwendung fanden 9 Franzosische Militar und Geheimdienstberater spielten demnach auch eine zentrale Rolle bei der Ausbildung einiger der an der Operation Condor beteiligten Geheimdienste in verschiedenen Unterdruckungsmethoden Die Rolle Henry Kissingers Bearbeiten Vor allem dem US Sicherheitsberater 1969 1973 und Aussenminister 1973 1977 Henry Kissinger wird aufgrund von Dokumenten vorgeworfen dass er die Operation Condor und ahnliche Aktivitaten aktiv unterstutzt habe da er in den lateinamerikanischen Landern kommunistische Revolutionen furchtete Domino Theorie und die diktatorischen Machthaber als Verbundete der USA im Kampf gegen den Kommunismus ansah Unter Kissinger als Sicherheitsberater spielten die USA auch eine bis heute nicht vollstandig aufgeklarte Rolle beim Putsch in Chile 1973 der von der CIA zumindest stark gefordert wurde Die argentinische Militarjunta glaubte sie hatte die Billigung der USA im Namen einer nationalen Sicherheitsdoktrin massiv Gewalt gegen politische Gegner anzuwenden um deren Terrorismus zu bekampfen Dies beruhte unter anderem auf einem Treffen des argentinischen Aussenministers Admiral Guzzetti mit Kissinger im Juni 1976 wobei dieser wider Erwarten zustimmende Signale zu einem harten Vorgehen zur Losung des Terrorismus Problems gegeben hatte 3 Dies wurde offensichtlich als Freibrief fur Terror gegen Oppositionelle verstanden Robert Hill der Botschafter der USA in Argentinien beschwerte sich in Washington uber die euphorische Reaktion 3 des Argentiniers nach dem Treffen mit Kissinger Guzzetti hatte danach den anderen Regierungsmitgliedern berichtet nach seinem Eindruck wurde es den USA nicht um Menschenrechte gehen sondern darum dass die ganze Sache schnell gelost wurde Die Militarjunta lehnte in der Folge Eingaben der US Botschaft bezuglich der Einhaltung der Menschenrechte ab und verwies zur Begrundung auf Kissingers Verstandnis fur die Situation Hill schrieb nach einem weiteren Treffen der beiden Der argentinische Aussenminister Guzzetti wandte sich an die USA in der vollen Erwartung starke deutliche und direkte Warnungen zur Menschenrechtspraxis seiner Regierung zu horen stattdessen kam er in einem jubilierenden Zustand orig state of jubilation nach Hause uberzeugt von der Tatsache dass es mit der US Regierung kein echtes Problem in dieser Sache gabe 3 Kindsraub und Zwangsadoptionen BearbeitenIn Argentinien war es gangige Praxis in der Haft geborene Kinder von verschleppten und spater umgebrachten Frauen an kinderlose Offiziersfamilien zu geben Nach dem Ende der Diktatur 1983 versuchten viele Grosseltern und verbliebene Elternteile diese Kinder wiederzufinden Die Organisation Grossmutter der Plaza de Mayo schatzt dass es in Argentinien insgesamt etwa 500 von den Schergen der Diktatur geraubte und dann im Geheimen zur Adoption freigegebene Kinder gibt In mindestens 128 Fallen wurden bis zum Jahr 2018 wahrend der Militardiktatur verschwundene Kinder an Elternteile oder rechtmassige Familien zuruckgegeben Die Bemuhungen dauern an Die Konfrontation mit ihrer wahren Herkunft ist fur die mittlerweile erwachsenen Kinder meist ein sehr schmerzhafter Prozess auch deswegen weil ihre vermeintlichen Vater nicht selten an der Folterung und Ermordung ihrer tatsachlichen leiblichen Eltern beteiligt waren 10 Einige dieser mittlerweile erwachsenen Kinder haben die Organisation Hijos gegrundet die sich fur eine harte Strafverfolgung der damaligen Tater einsetzt ohne Rucksicht auf deren heute meist sehr fortgeschrittenes Lebensalter Widerstand Bearbeiten nbsp Im Jahr 2005 trafen einige der Mutter den damaligen argentinischen Prasidenten Nestor Kirchner Mutter von Verschwundenen grundeten in Argentinien 1977 eine der wenigen offenen Oppositionsgruppen gegen die Militardiktatur die Madres de Plaza de Mayo Die Mutter demonstrierten uber Jahre jede Woche immer donnerstags auf dem belebten Platz vor dem argentinischen Regierungssitz in Buenos Aires und forderten Rechenschaft von der Regierung Die Teilnehmerinnen wurden wiederholt vom Militar bedroht und waren Opfer von Repressionen und Verhaftungen Eine der Vorsitzenden der Vereinigung erklarte spater dass sie zunachst naiv geglaubt hatten dass der in Argentinien verbreitete Machismo sie schutze und sie als altere Frauen von den Militars nicht als Bedrohung ernst genommen wurden Erste Entfuhrungen darunter vor allem das spurlose Verschwinden der Grunderin Azucena Villaflor de Vincenti enttauschten diese Erwartung Zahl der Opfer Bearbeiten nbsp Ronald Reagans Aussenminister Alexander Haig erklarte Mittelamerika 1981 zum Testfeld des Kalten Krieges Binnen weniger Jahre danach brachte die US gestutzte Militardiktatur in El Salvador etwa 40 000 Oppositionelle um rund 0 8 Prozent der Bevolkerung von denen viele verschwanden 11 Die Schatzungen uber die Zahl der dauerhaft Verschwundenen variieren je nach Quelle In Chile kam die sogenannte Rettig Kommission 1991 zu dem Ergebnis dass 2 950 Menschen wahrend des Pinochet Regimes ermordet wurden bzw dauerhaft verschwanden In Argentinien konnten die Morde an circa tausend Menschen im Detail bewiesen werden die Zahl der wahrend der Diktatur dauerhaft verschwundenen also mit grosser Sicherheit ermordeten Menschen wurde in Schatzungen der staatlichen Untersuchungskommission CONADEP mit etwa 9 000 und von Menschenrechtsgruppen mit etwa 30 000 angegeben siehe Weblinks Die peruanische Kommission fur Wahrheit und Versohnung gab fur die Zeit von 1980 bis 2000 69 280 gewaltsam Verschwundene und Ermordete an Fur etwa 41 der Opfer waren demnach paramilitarische Gruppen und die Regierung verantwortlich wahrend die linksextreme Organisation Sendero Luminoso fur etwa 54 der Morde verantwortlich war Nach Schatzungen von Menschenrechtsorganisationen betragt die Zahl der Verschwundenen in Guatemala etwa 45 000 12 In Guatemala herrschte in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts ein fast permanenter Burgerkrieg dem insgesamt etwa 150 000 bis 250 000 Menschen zum Opfer fielen vor allem bei Massakern der Armee oder rechtsgerichteter paramilitarischer Truppen an indigenen Ureinwohnern Die Gesamtbilanz der lateinamerikanischen Repressionspolitik in den 1970er und 1980er Jahren liegt nach Schatzungen von Menschenrechtsorganisationen bei etwa 50 000 Ermordeten 35 000 Verschwundenen und 400 000 Gefangenen 1 Juristische Aufarbeitung Bearbeiten nbsp Der chilenische Ex Diktator Augusto Pinochet wurde 1998 in London auf Betreiben des spanischen Untersuchungsrichters Baltasar Garzon verhaftet aber dann nach politischem Druck und wegen seines schlechten Gesundheitszustands wieder freigelassen Fur eine detaillierte Abhandlung uber die strafrechtlichen Aspekte und die Weiterentwicklung des internationalen Rechts siehe entsprechende Abschnitte im Artikel Verschwindenlassen Bereits wenige Monate nach der Ruckkehr zur Demokratie setzte der neugewahlte Prasident Chiles Patricio Aylwin Mitte 1990 eine Wahrheits und Versohnungskommission ein Sie sollte die zwischen 1973 und 1989 begangenen Menschenrechtsverletzungen darunter die politischen Morde und den Verbleib von Verschwundenen Desaparecidos aufklaren Da der Einfluss des Militars im Land nach wie vor gross war wurde Aylwin in seiner Aufarbeitungspolitik zu Zuruckhaltung gezwungen eine strafrechtliche Ahndung der Verbrechen ware den Streitkraften nicht zu vermitteln gewesen 13 Die juristische Aufarbeitung dieser Verbrechen zieht sich in fast allen betroffenen Landern bis heute hin bzw ist teilweise erst seit wenigen Jahren in Gang gekommen Dies liegt unter anderem daran dass beim Ubergang der betroffenen Lander zur Demokratie haufig die Tater schutzende Amnestiegesetze siehe etwa das argentinische Schlussstrichgesetz und den Fall Pinochet erlassen worden waren die das Militar als Bedingung fur den Ubergang zur Demokratie gefordert hatte Teilweise wurden diese Gesetze erst in jungster Zeit wieder abgeschafft was die Moglichkeit zur Strafverfolgung der Verantwortlichen eroffnete So wurde etwa der erste argentinische Junta Chef Jorge Rafael Videla erst im Dezember 2010 wegen zahlreicher damaliger Verbrechen erneut verurteilt Die Schwierigkeiten bei der Strafverfolgung haben auch dazu beigetragen dass das Volkerrecht entsprechend weiterentwickelt wurde So konnen derartige Verbrechen mittlerweile international strafrechtlich verfolgt werden siehe Internationaler Strafgerichtshof Insbesondere wurde das systematische Verschwindenlassen von Menschen explizit als Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingestuft Die lateinamerikanische Menschenrechtsbewegung pragte in den 1970er Jahren den Begriff erzwungenes Verschwindenlassen Die Verabschiedung der UN Konvention gegen Verschwindenlassen die am 20 Dezember 2006 von der UN Generalversammlung angenommen wurde und seit dem 23 Dezember 2010 in Kraft ist ist das Resultat eines mehr als 30 Jahre langen Bestrebens von Angehorigen von Desaparecidos und Menschenrechtsexperten einen neuen Straftatbestand im Volkerrecht zu implementieren Dabei ging es nicht zuletzt darum den Begriff des Opfers auf Familienangehorige von verschwundenen Personen auszudehnen um ihnen gewisse Rechte zu sichern 14 Zu den zahlreichen Personen die mittlerweile rechtskraftig verurteilt sind oder noch vor Gericht stehen gehoren neben diversen Generalen auch der ehemalige Chef der chilenischen Geheimpolizei Manuel Contreras sowie die argentinischen Offiziere Adolfo Scilingo Miguel Angel Cavallo und Alfredo Astiz Wegen seiner diversen Verstrickungen in menschenrechtsverletzende Aktivitaten und seiner vermuteten Rolle beim Militarputsch Pinochets in Chile ergingen auch mehrere gerichtliche Vorladungen in verschiedenen Landern gegen Henry Kissinger denen er allerdings nie nachgekommen ist 2001 machte die brasilianische Regierung die Einladung fur eine Rede in Sao Paulo ruckgangig weil sie die Immunitat Kissingers nicht garantieren konnte Ein Anwalt eines Opfers der Militardiktatur in Uruguay forderte beispielsweise die Auslieferung des ehemaligen US Aussenministers und Friedensnobelpreistragers an das sudamerikanische Land 15 Kissinger droht heute Strafverfolgung wegen unter anderem der oben genannten Vorgange in mehreren auch europaischen Landern weshalb er nur noch selten die USA verlasst 16 Verschwundene Deutsche Bearbeiten nbsp Die deutsche Sozialarbeiterin Elisabeth Kasemann wurde 1977 von argentinischen Soldaten entfuhrt gefoltert und ermordet wie zehntausende argentinische Opfer der dortigen MilitardiktaturUnter den Tausenden Opfern der Diktaturen befanden sich rund 100 Deutsche und Deutschstammige Die bekanntesten davon waren die als Entwicklungshelferin und Sozialarbeiterin in Buenos Aires tatige Elisabeth Kasemann und der Austauschstudent Klaus Zieschank 17 Es laufen noch mehrere Gerichtsverfahren gegen Verantwortliche der Militarregierungen die von den Angehorigen in Deutschland angestrengt wurden Dabei gestaltet sich die juristische Aufarbeitung ausserst diffizil Eine Rolle spielt dabei unter anderem die Strafbarkeit von im Ausland begangenen Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Deutschland Der Prozess um die Ermordung von Kasemann schrieb sogar Rechtsgeschichte weil die Bundesrepublik Deutschland in Argentinien Klage gegen das dortige Gesetz zur Amnestie der Tater erhob 18 Eine Strafanzeige der Angehorigen von dreizehn deutschstammigen oder deutschen Opfern wurde im Jahr 2004 vom Oberlandesgericht Nurnberg abgewiesen der Rechtsanwalt der Klager hat dagegen Beschwerde eingelegt 19 Eine sich speziell dieser Thematik widmende Organisation ist die seit 1997 mit Sitz in Nurnberg tatige Koalition gegen Straflosigkeit Kulturelle Aufarbeitung Bearbeiten nbsp Der argentinische Schriftsteller Drehbuchautor und Menschenrechtsaktivist Osvaldo Bayer drehte einen Dokumentarfilm uber die in Argentinien ermordete Deutsche Elisabeth Kasemann nbsp Der Regisseur Constantin Costa Gavras stellte in seinem mit dem Oscars fur das beste adaptierte Drehbuch ausgezeichneten Spielfilm Vermisst das Verschwinden des von den chilenischen Putschisten ermordeten US Journalisten Charles Horman dar Die Thematik der Desaparecidos wurde in einer Vielzahl von kunstlerischen Werken behandelt Fur einen Gesamtuberblick siehe Darstellung im Artikel Prozess der Nationalen Reorganisation Dabei schlagt vor allem sudamerikanischen Filmemachern bis heute Kritik aus konservativen Kreisen entgegen die etwa die Gewaltdarstellungen bei Folterszenen als ubertrieben kritisieren Dieser Kritik wird regelmassig mit dem Argument begegnet dass die Filme nur ein Abbild der detailliert bezeugten Realitat dieser Zeit seien Literatur und Theater Bearbeiten Sudamerika Bearbeiten Ariel Dorfmann Der Tod und das Madchen span La muerte y la doncella Theaterstuck 1991 Paula Perez Alonso No se si casarme o comprarme un perro Tusquets Editores Barcelona 1998 ISBN 84 7223 947 0 Filme Bearbeiten Sudamerika Bearbeiten Die offizielle Geschichte La historia oficial ist ein argentinisches Filmdrama der Regisseure Luis Puenzo und Jaoquin Calatayud aus dem Jahr 1985 In dem Film geht es um ein Paar das mit seinem Adoptivkind in Buenos Aires lebt Die Mutter findet heraus dass ihre Tochter das Kind eines desaparecido sein konnte der ein Opfer der Entfuhrungen wahrend des Schmutzigen Krieges im Argentinien der 1970er Jahre war La noche de los lapices Die Nacht der Bleistifte von Hector Olivera Brasilien 1986 Nach dem gleichnamigen Buch von Maria Seoane uber ein wirkliches Ereignis in Argentinien im September 1976 das aufgrund der Berichte von Pablo Diaz des einzig Uberlebenden rekonstruiert werden konnte Desembarcos es gibt kein Vergessen von Jeanine Meerapfel Argentinien Deutschland 1986 1989 20 Junta von Marco Bechis 1999 Buenos Aires zur Zeit der Militardiktatur die Studentin Maria wird von der Geheimpolizei in eine stillgelegte Autowerkstatt verschleppt Dort trifft sie auf Felix ihren verschlossenen und in sie verliebten Mitbewohner er ist der Verhor Spezialist Wahrend sich daraus eine Beziehung aus Macht Zuneigung Folter und Uberlebenswillen entwickelt versucht Marias Mutter mit allen Mitteln ihre Tochter zu finden Der Regisseur des Films war selbst Opfer der Diktatur Cautiva zu Deutsch Gefangene 2005 Buenos Aires 1977 orig Cronica de una fuga von Adrian Caetano 2006 Die wahre Geschichte des Fussballspielers Claudio Tamburrini der im Jahre 1977 wahrend der argentinischen Militardiktatur entfuhrt und gefoltert wird aber schliesslich fliehen kann Andere Lander Bearbeiten nbsp Oliver Stones an wahre Begebenheiten angelehnter Film Salvador kritisierte massiv die Rolle der Reagan Regierung bei den Menschenrechtsverletzungen in Zentralamerika Vermisst Missing von Constantin Costa Gavras 1981 Jack Lemmon spielt einen amerikanischen Unternehmer der sich auf die Suche nach seinem idealistischen wahrend eines von den USA unterstutzten Militarputsches verschwundenen Sohn macht Die Handlung ist sehr eng an die authentische Geschichte des amerikanischen Journalisten Charles Horman angelehnt der kurz nach dem von der CIA unterstutzten Putsch in Chile 1973 von Militars entfuhrt und ermordet wurde Salvador von Oliver Stone 1986 James Woods stellt einen Fotografen dar der wahrend der 1980er das vom Burgerkrieg zerruttete lateinamerikanische Land El Salvador besucht und mit den dortigen Graueln konfrontiert wird Der Film beruht in weiten Teilen auf wahren Begebenheiten der Regisseur attackierte damit vehement die amerikanische Mittelamerika Politik Mangels US amerikanischer Finanzierung wurde der Film mit englischem Kapital finanziert Er spielte in den Kinos der USA nur etwa 1 5 Millionen US Dollar ein Blauaugig von Reinhard Hauff 1989 Gotz George spielt einen deutschstammigen Unternehmer in Argentinien der mit dem Militar Geschafte macht Nachdem seine hochschwangere Tochter verhaftet und umgebracht wird erfahrt er dass sie das Kind noch bekommen hat aber es ist verschwunden Marco Uber Meere und Berge ist eine deutsch italienische Kinderserie von 1991 in der ein 13 jahriger Italiener nach Argentinien aufbricht um seine verschwundene Mutter zu suchen Der Tod und das Madchen Death and the Maiden von Roman Polanski 1994 Sigourney Weaver Ben Kingsley und Stuart Wilson in einem Drama uber das Zusammentreffen einer gefolterten Frau mit ihrem vermeintlichen Peiniger nach dem Ende der Militardiktatur Imagining Argentina von Christopher Hampton 2003 Antonio Banderas geht im Buenos Aires des Jahres 1976 als verzweifelter Vater dem Verschwinden seiner Frau nach Das Lied in mir von Florian Cossen 2010 Jessica Schwarz verkorpert eine junge Frau die als Kleinkind von einem deutschen Paar entfuhrt und adoptiert wurde Michael Gwisdek spielt den Vater nachdem ihre leiblichen Eltern als Opfer der argentinischen Militardiktatur verschwunden waren Musik Bearbeiten Der argentinische Musiker Charly Garcia karikierte in seinem Song Los Dinosauros 1983 die Militarmachthaber als Dinosaurier Ubersetzt lautet der Refrain Deine Freunde deine Nachbarn die Menschen auf der Strasse konnen verschwinden aber die Dinosaurier werden verschwinden In seinem 1984 veroffentlichten Album Voice of America behandelt Little Steven das Thema in dem Song Los desaparecidos Der panamaische Salsa Sanger Ruben Blades behandelt das Thema in seinem Song Desapariciones von 1984 Die mexikanische Band Mana coverte den Song 1999 bei ihrem MTV Unplugged Konzert Die Band U2 ehrte in ihrem 1987 erschienenen Album The Joshua Tree mit dem Song Mothers of the Disappeared das Engagement der Angehorigen der Verschwundenen in Lateinamerika Im selben Album kritisierte sie in dem Song Bullet the Blue Sky massiv die damalige Unterstutzung der USA fur die Militardiktatur in El Salvador Fur seinen Song They Dance Alone von 1987 zu Ehren der Mutter der Opfer des chilenischen Pinochet Regimes wurde Sting 2001 mit dem Gabriela Mistral Preis fur Kultur geehrt Siehe auch BearbeitenArgentinische Militardiktatur 1976 1983 Black Site Geschichte Argentiniens Geschichte Chiles Geschichte Guatemalas Internationaler Tag der Verschwundenen Nunca mas Todesflug Todesschwadron VerschwindenlassenLiteratur BearbeitenWilli Baer Karl Heinz Dellwo Hrsg Die Schlacht um Chile 1973 1978 Bibliothek des Widerstands Band 7 Laika Verlag Hamburg 2010 ISBN 978 3 942281 76 8 Willi Baer Karl Heinz Dellwo Hrsg Dass du zwei Tage schweigst unter der Folter Bibliothek des Widerstands Band 8 Laika Verlag Hamburg 2010 ISBN 978 3 942281 77 5 Willi Baer Karl Heinz Dellwo Hrsg Panteon Militar Kreuzzug gegen die Subversion Bibliothek des Widerstands Band 9 Laika Verlag Hamburg 2010 ISBN 978 3 942281 78 2 Willi Baer Karl Heinz Dellwo Hrsg Diktatur und Widerstand in Chile Laika Verlag Hamburg 2013 ISBN 978 3 942281 65 2 David Becker Ohne Hass keine Versohnung Das Trauma der Verfolgten Kore Edition Freiburg 1995 CONADEP Nie wieder Ein Bericht uber Entfuhrung Folter und Mord durch die Militardiktatur in Argentinien Mitherausgegeben von Jan Philipp Reemtsma Beltz Weinheim Basel 1987 nicht mehr erhaltlich ISBN 3 407 85500 1 CONADEP Nunca mas Never Again A Report by Argentina s National Commission on Disappeared People Faber amp Faber Dezember 1986 ISBN 0 571 13833 0 Christian Durr Verschwunden Verfolgung und Folter unter der argentinischen Militardiktatur 1976 1983 Metropol Berlin 2016 ISBN 978 3 86331 279 4 Gustavo Germano Verschwunden Das Fotoprojekt Ausencias von Gustavo Germano mit Texten zur Diktatur in Argentinien 1976 1983 aus dem Spanischen ubersetzt von Ricarda Solms und Steven Uhly Munchner Fruhling Verlag Munchen 2010 ISBN 978 3 940233 43 1 Roland Kaufhold Ohne Hass keine Versohnung ein Gesprach mit David Becker psychosozial Nr 58 4 1994 S 121 129 Online bei hagalil de Ana Molina Theissen La desaparicion forzada de personas en America Latina Memento vom 8 Juli 2002 imInternet Archive Horacio Verbitsky The Flight Confessions of an Argentinian Dirty Warrior New Press August 1996 ISBN 1 56584 009 7 Rechtliche Aspekte Bearbeiten Andreas Fischer Lescano Globalverfassung Die Geltungsbegrundung der Menschenrechte Velbruck Weilerswist 2005 ISBN 3 934730 88 4 Kai Cornelius Vom spurlosen Verschwindenlassen zur Benachrichtigungspflicht bei Festnahmen Berliner Wissenschafts Verlag 2006 ISBN 3 8305 1165 5 Christoph Grammer Der Tatbestand des Verschwindenlassens einer Person Transposition einer volkerrechtlichen Figur ins Strafrecht Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11998 3 Weblinks BearbeitenNunca mas Niemals wieder Bericht der argentinischen Untersuchungskommission CONADEP uber die Verbrechen wahrend der Diktatur mit detaillierten Zahlen u a zu Verschwundenen und den Kindesentfuhrungen mit Hunderten von Zeugenaussagen spanisch englisch desaparecidos org Projektseite eines Zusammenschlusses verschiedener Menschenrechtsorganisationen zur Erinnerung an die Verschwundenen Wie ein deutscher Austauschstudent verschwand Memento vom 16 August 2007 im Internet Archive Text der Strafanzeige gegen argentinische Generale wegen der Verschleppung und des Tods von Klaus Zieschank in Argentinien 1976 Die Koalition gegen Straflosigkeit Memento vom 23 Juni 2007 im Internet Archive Die Koalition ist eine Vereinigung von 15 Menschenrechts und Nichtregierungsorganisationen NRO und Einrichtungen der evangelischen und katholischen Kirche die sich dafur engagieren dass Wahrheit und Gerechtigkeit fur die wahrend der argentinischen Militardiktatur 1976 1983 verschwundenen Deutschen gefunden wird Internationale Konvention zum Schutz gegen das Verschwindenlassen am 6 Februar 2007 Sylvia Karl Konvention gegen das Verschwindenlassen in Quellen zur Geschichte der Menschenrechte herausgegeben vom Arbeitskreis Menschenrechte im 20 Jahrhundert Mai 2015 abgerufen am 11 Januar 2017 Daniel Stahl Bericht der chilenischen Wahrheitskommission in Quellen zur Geschichte der Menschenrechte herausgegeben vom Arbeitskreis Menschenrechte im 20 Jahrhundert Mai 2015 abgerufen am 13 Januar 2017 Einzelnachweise Bearbeiten a b Operation Condor Terror im Namen des Staates Memento vom 12 September 2008 im Internet Archive tagesschau de 12 September 2008 Die aktuelle Rolle der Militarmacht in Lateinamerika Memento vom 21 Oktober 2011 im Internet Archive Einladungstext zum Tagesseminar des Bildungswerks der Heinrich Boll Stiftung Berlin in Kooperation mit dem FDCL 8 September 2007 a b c d Argentine Military believed U S gave go agead for Dirty War National Security Archive Electronic Briefing Book 73 Teil II vertrauliche CIA Dokumente veroffentlicht 2002 Steffen Leidel Beruchtigtes Ex Folterzentrum wird der Offentlichkeit zuganglich In Deutsche Welle 14 Marz 2005 abgerufen am 13 Dezember 2008 word travel com Martin Gester Das Land der Desaparecidos Terror und Gegenterror in Argentinien In Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 2 Juni 1978 S 10 Christiane Wolters Ex Offizier wegen Todesflugen vor Gericht Deutsche Welle 14 Januar 2005 Horacio Verbitsky The Flight Confessions of an Argentinian Dirty Warrior New Press 1996 ISBN 1 56584 009 7 Marie Monique Robin Todesschwadronen Wie Frankreich Folter und Terror exportierte Nicht mehr online verfugbar In Arte Programmarchiv 8 September 2004 archiviert vom Original am 21 Juli 2012 abgerufen am 9 Marz 2018 Werner Marti Videla wegen Kindsraub verurteilt Argentiniens Justiz spricht von systematischer Aneignung von Babys durch die Militars Neue Zurcher Zeitung online 7 Juli 2012 Benjamin Schwarz Dirty Hands The success of U S policy in El Salvador preventing a guerrilla victory was based on 40 000 political murders Buchrezension zu William M LeoGrande Our own Backyard The United States in Central America 1977 1992 1998 Dezember 1998 Guatemala Proyecto Desaparecidos abgerufen am 23 Oktober 2008 englisch es ist unklar ob diese Zahl Teil der Gesamtopferzahl des Burgerkriegs ist dies ist jedoch eher anzunehmen Daniel Stahl Bericht der chilenischen Wahrheitskommission In Quellen zur Geschichte der Menschenrechte Arbeitskreis Menschenrechte im 20 Jahrhundert Mai 2015 abgerufen am 11 Januar 2017 Sylvia Karl Konvention gegen das Verschwindenlassen In Quellen zur Geschichte der Menschenrechte Arbeitskreis Menschenrechte im 20 Jahrhundert Mai 2015 abgerufen am 11 Januar 2017 gwu edu Christopher Hitchens The Case Against Henry Kissinger In Harper s Magazine Februar 2001 icai online org Memento vom 7 August 2010 im Internet Archive PDF Seiten 2 3 sowie vorletzte Seite Strafanzeige gegen argentinische Generale wegen des Tods von Klaus Zieschank Memento vom 29 Juni 2006 im Internet Archive 20 Marz 2000 www menschenrechte org Uberraschende Wende im Fall Elisabeth Kasemann Deutsche Bundesregierung klagt in Argentinien Begnadigungsgesetze sind verfassungswidrig Forschungs und Dokumentationszentrum Chile Lateinamerika e V 10 Dezember 2001 Beschwerde gegen die Einstellungsbescheide der Staatsanwaltschaft Nurnberg Furth Memento vom 22 Juni 2007 im Internet Archive 7 Marz 2006 www menschenrechte org meerapfel de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Desaparecidos amp oldid 236793986