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Salvador ist ein US amerikanisches Filmdrama von Oliver Stone aus dem Jahr 1986 James Woods stellt einen Fotografen dar der wahrend der 1980er Jahre das vom Burgerkrieg zerruttete lateinamerikanische Land El Salvador besucht und mit den dortigen Graueln konfrontiert wird Ein Grossteil der Rahmenhandlung beruht auf realen Begebenheiten FilmTitel SalvadorProduktionsland Vereinigte StaatenOriginalsprache Englisch SpanischErscheinungsjahr 1986Lange 123 MinutenAltersfreigabe FSK 16StabRegie Oliver StoneDrehbuch Rick Boyle Oliver StoneProduktion Gerald Green Oliver StoneMusik Georges DelerueKamera Robert RichardsonSchnitt Claire SimpsonBesetzungJames Woods Richard Boyle James Belushi Doctor Rock Michael Murphy Botschafter Thomas Kelly John Savage John Cassady Elpidia Carrillo Maria Tony Plana Maximiliano Casanova Colby Chester Jack Morgan Cynthia Gibb Cathy Moore Will MacMillan Col Bentley Hyde Sr Valerie Wildman Pauline Axelrod Jose Carlos Ruiz Erzbischof Romero Jorge Luke Col Julio Figueroa Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Hintergrund 3 Kritiken 4 Auszeichnungen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDer amerikanische Reporter Richard Boyle galt fruher beruflich als sehr erfolgreich Mittlerweile hat er es aber schwer an sporadische Auftrage zu kommen weil er unzuverlassig ist Auftraggeber betrogen hat und es sich mit zu vielen Auftraggebern verscherzt hat Hinzu kommen ein Alkoholproblem Schulden und Arger mit seiner Frau die ihn mit ihrem Baby verlasst Boyle kratzt sein letztes Geld zusammen und fahrt mit seinem Freund Doctor Rock nach Salvador wo er mit einigen Artikeln seine Karriere gestartet hatte In Salvador hat Richard noch von fruheren Besuchen eine Freundin Doc Rock wiederum der eigentlich nur etwas Spass suchte und von Boyle getauscht wurde wird vollig von den politischen Verhaltnissen uberrollt da eine Militardiktatur regiert die die Bevolkerung unterdruckt und zum Teil willkurlich totet Boyle gerat mitten in die politischen Wirren des herrschenden Burgerkrieges und erkennt dass der US amerikanische Geheimdienst CIA mithilft die Opposition des Landes zu unterdrucken Der in El Salvador akkreditierte Botschafter Thomas Kelly hat liberale Ansichten und mochte die Situation verbessern steht dem Elend aber teilweise ohnmachtig gegenuber Die Filmfigur Kelly ist vermutlich an Robert White angelehnt der von 1980 bis 1981 dort Botschafter war ahnliche Ansichten vertrat und schliesslich von Washington abberufen wurde Boyle wird Zeuge der Ermordung des Erzbischofs oscar Romero durch ein Mitglied einer rechtsgerichteten Todesschwadron wobei der Regisseur auf reale Ereignisse Bezug nahm Er fotografiert Hugel auf denen nach Massakern Leichen liegen sowie die Leichen von vier US amerikanischen Nonnen 1 die 1980 ermordet wurden Letztere werden im Film auch mit ihrem Leben und Wirken dargestellt Der Reporter der ursprunglich Kontakte zu den Rebellen wie auch zu den Machthabern unterhielt gerat zunehmend unter Druck als er seine Bilder und die seines ermordeten Kollegen John Cassady aus dem Land schmuggeln will Ausserdem suchen die Machthaber die Familie seiner Freundin Maria so dass Boyle sie heiraten will um mit ihr zu fliehen Die Rebellen konnen weiter vormarschieren und der US amerikanische Geheimdienst informiert Botschafter Kelly dass El Salvador in Kurze fallen wurde Da Angst besteht dass Kommunisten die Hand im Spiel haben konnten wird er gedrangt Waffen und Treibstofflager zu offnen wozu er sich schliesslich auch entscheidet Nach diversen Bestechungen und stets kurz vor der Verhaftung stehend gelingt es Boyle mit Maria und den Kindern mit Fursprache des scheidenden Botschafters das Land zu verlassen Bei der Einreise in die USA kommen Boyle Maria und ihre Kinder problemlos durch den Zoll ihr Bus wird schliesslich jedoch angehalten Da sie keinen Pass hat wird Maria mit ihren Kindern zuruckgeschickt wahrend Boyle die Polizisten daran hindern will und kurzerhand festgenommen wird Hintergrund BearbeitenOliver Stone drehte Salvador unabhangig von Hollywood finanziert mit englischen Mitteln Die Dreharbeiten fanden in Mexiko in Kalifornien und in Nevada statt Die Produktionskosten betrugen schatzungsweise 4 5 Millionen US Dollar was Ruckschlusse auf die schwierige Finanzierung des Films und die Widerstande in den USA gegen das als unbequem empfundene Projekt zulasst Das war nicht verwunderlich da mit Salvador die US amerikanische Mittelamerika Politik siehe auch Reagan Doktrin der Regierung von Ronald Reagan heftig attackiert wurde Der Film spielte in den Kinos der USA nur etwa 1 5 Millionen US Dollar ein Das Drehbuch hatte Stone zusammen mit dem echten Richard Boyle verfasst der darin seine eigenen Erlebnisse als Journalist im El Salvador der Jahre 1980 81 verarbeitet hatte Die realen Ereignisse wurden dabei in zeitlicher und ortlicher Hinsicht verdichtet Infolgedessen wurde den Drehbuchautoren vorgeworfen die historischen Fakten verfalscht zu haben etwa beim Romero Attentat und einige Ereignisse wie die Ermordung der Nonnen ubertrieben dargestellt zu haben Stones Film verweigert sich aber bewusst einer objektiven Sichtweise und setzt an ihre Stelle den subjektiven und damit parteiischen Blick Boyles der sich vom unbeteiligten Beobachter zum unmittelbar Betroffenen wandelt Vorbild fur die Cassady Rolle war der Fotograf John Hoagland Sein Tod in Salvador war die direkte Konsequenz seines Berufsmottos Um die Wahrheit zu finden musst du nah rangehen Gehst du zu nah ran gehst du drauf 2 Die politische Brisanz des Films lasst sich auch daran ablesen dass er beispielsweise 1987 in Honduras auf Wunsch der Militarfuhrung als Verstoss gegen die Staatssicherheit und Forderung der Subversion der Linken verboten wurde 3 Andere Filme die die Arbeit von Journalisten in politischen Extremsituationen zeigen sind The Killing Fields Under Fire Ein Jahr in der Holle Welcome to Sarajevo und Hunting Party Wenn der Jager zum Gejagten wird Vor allem der in Nicaragua spielende Under Fire mit Nick Nolte weist Parallelen zu Salvador auf da der Protagonist sich ebenfalls vom scheinbar neutralen Reporter zum Beteiligten der politischen Ereignisse in einem von einer Diktatur regierten Land Mittelamerikas entwickelt Kritiken BearbeitenRoger Ebert schrieb in der Chicago Sun Times vom 25 April 1986 dass der Film zu viele Substrange der Handlung beinhalte Sein Herz sei hingegen faszinierend 4 Hellmuth Karasek schrieb 1987 in Der Spiegel El Salvador im Film wie in der Wirklichkeit ist ein Land das in Blut und Verzweiflung ertrinkt Auch bei den Guerrilleros neigt Stones Film nicht zur blanken Heroisierung deren Terror wird nicht unterschlagen beim Ruckzug erschiesst eine Partisanenfuhrerin darin von den Militars nicht unterschieden alle Gefangenen durch Genickschuss Das Dilemma des Salvador Films ergibt sich daraus dass Stone den mittelamerikanischen Burgerkrieg und seine unglaubliche Bestialitat aus dem Blickwinkel eines journalistischen Haudegens betrachtet Als Augenzeugenbericht hatte das den Vorteil des Authentischen Der Film der diesen Photo Desperado dauernd in Aktion bewundernd ablichtet verliert genau dadurch seine Glaubwurdigkeit an Wildwestspielereien Hellmuth Karasek 5 Der Kritiker Leonard Maltin 1990 Effective propaganda often potent drama it takes time to grab hold because lead characters Woods and Belushi are such incredible sleazeballs Woods dynamic performance makes up for a lot 6 Die Londoner Zeitschrift Time Out fand den Film polemisch aber lobte die Actionszenen 7 Lexikon des internationalen Films Eine sich authentisch gebende Rekonstruktion der wichtigsten Ereignisse des Burgerkriegs in El Salvador sowie der Verflechtung der amerikanischen Regierung die sich zwar eindeutig gegen das fragwurdige US Engagement und fur Menschenrechte ausspricht in der optischen Aufbereitung jedoch lediglich ein bluttriefendes plakatives Spektakel bietet 8 Auszeichnungen BearbeitenJames Woods wurde 1987 in der Kategorie Bester Hauptdarsteller fur den Oscar nominiert Eine weitere Oscar Nominierung erhielten die Drehbuchautoren James Woods gewann 1987 den Independent Spirit Award Zu den funf Nominierungen gehorten die fur die weibliche Hauptrolle von Elpidia Carrillo fur die Regie fur das Drehbuch und fur die Kameraarbeit Rick Boyle und Oliver Stone wurden 1987 fur den Writers Guild of America Award nominiert Oliver Stone als Regisseur und der Film gewannen 1987 den Kansas City Film Critics Circle Award Weblinks BearbeitenSalvador in der Internet Movie Database englisch Salvador im Lexikon des internationalen Films Salvador bei Rotten Tomatoes englisch Einzelnachweise Bearbeiten shortnews zit n Horst Schafer Wolfgang Schwarzer Von Che bis Z Polit Thriller im Kino Frankfurt am Main 1991 S 333 epd Meldung vom 11 Juli 1987 zitiert nach Schafer Schwarzer S 334 Kritik von Roger Ebert Film Western und Wahrheit in Der Spiegel Nr 26 vom 22 Juni 1987 Leonard Maltin TV Movies and Video Guide 1990 Edition S 952 Kritik in Time Out Salvador In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 26 April 2017 Filme von Oliver Stone Die Herrscherin des Bosen Die Hand Salvador Platoon Wall Street Talk Radio Geboren am 4 Juli The Doors JFK Tatort Dallas Zwischen Himmel und Holle Natural Born Killers Nixon U Turn Kein Weg zuruck An jedem verdammten Sonntag Comandante Alexander World Trade Center W Ein missverstandenes Leben Wall Street Geld schlaft nicht Savages Snowden JFK Revisited Die Wahrheit uber den Mord an John F Kennedy Nuclear Normdaten Werk GND 7695155 8 lobid OGND AKS VIAF 316752353 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Salvador 1986 amp oldid 222959250